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Ezechiel - Kapitel 17

Ezechiel - Kapitel 17

(Leander van Eß)

Gleichnißrede von zwei Adlern, und einem Weinstocke, und Erklärung derselben.

1 Und es geschah der Ausspruch Jehova's an mich, indem er sprach:
2 Menschensohn! Lege dem Hause Israels eine Gleichnißrede vor, und gebrauche ein Sprüchwort;
3 und sage: So spricht der Herr Jehova: Ein großer Adler, mit großen Flügeln, langen Schwingen, voller Federn von verschiedenen Farben, kam auf den Libanon, und nahm die Belaubung des Cedernbaumes;
4 brach dessen höchsten Zweig ab, und brachte ihn in ein Handelsland, und setzte ihn in eine Krämerstadt.
5 Er nahm auch von dem Samen des Landes; und säete ihn auf ein Saatfeld; er nahm ihn, und setzte ihn auf eine Ebenen an vieles Wasser.
6 Da wuchs er auf, und ward zu einem sich weit ausdehnenden Weinstock von niedrigem Stamme, so daß sich seine Ranken zu ihm wendeten, und seine Wurzeln waren unter ihm. So wurde er zu einem Weinstock, der Reben brachte, und Zweige trieb.
7 Und es war ein anderer großer Adler mit großen Flügeln, und vielen Federn. Und siehe! zu diesem trieb jener Weinstock seine Wurzeln hin, und dehnte seine Ranken nach ihm aus, um an dem Beete, wo er gepflanzt war, gewässert zu werden.
8 Er war auf einen guten Boden an vieles Wasser gepflanzt, so daß er Zweige treiben, und Früchte bringen, und ein herrlicher Weinstock werden konnte.
9 Sage: So spricht der Herr Jehova: Wird er gerathen? Wird man nicht seine Wurzeln ausreißen, und seine Früchte abstreifen, so daß er verdorret? Alle seine grünenden Zweige werden verdorren, doch nicht durch großen Arm, noch durch vieles Volk, um ihn mit der Wurzel auszureißen.
10 Siehe! er ist gepflanzt, wird er gerathen? wird er nicht, wenn ihn der Ostwind trifft, gänzlich verdorren? Er wird verdorren in dem Beete, wo er gepflanzt war.
11 Und es geschah der Ausspruch Jehova's an mich, indem er sprach:
12 Sprich doch zu dem widerspenstigen Volke: Verstehet ihr nicht, was das bedeutet? Sage: Siehe! der König von Babel kommt nach Jerusalem und nimmt dessen König, und dessen Fürsten, und führt sie zu sich nach Babel.
13 Und er nimmt Einen aus dem königlichen Geschlechte, und schließt einen Bund mit ihm, und läßt ihn schwören; auch die Starken des Landes nimmt er fort;
14 damit das Königreich gebeugt bleibe, und sich nicht erhebe; sondern seinen Bund halte, und dabei beharre.
15 Aber er empört sich gegen ihn, und schickt seine Gesandten nach Aegypten, daß man ihm Pferde, und viel Volk gäbe. Wird das gelingen? Sollte wohl der entkommen, der dieses thut, und der gerettet werden, der den Bund bricht?
16 So wahr ich lebe! spricht der Herr Jehova, in dem Wohnorte des Königs, der ihn zum Könige gemacht hat, dessen Eid er verachtet, und dessen Bund er gebrochen hat; bei ihm, in Babel, soll er sterben!
17 Auch Pharao wird mit großem Kriegsheere, und vielem Volke nichts im Kriege für ihn ausrichten können, wenn man Wälle aufwirft, und Bollwerke errichtet, um viele Menschen zu tödten.
18 Denn er hat den Eid verachtet, und den Bund gebrochen, er hat seine Hand gegeben; und doch alles dieses gethan; er kann nicht gerettet werden:
19 Darum spricht der Herr Jehova also: So wahr ich lebe, ich werde meinen Schwur, den er verachtet, und meinen Bund, den er gebrochen, auf seinen Kopf vergelten!
20 Und ich will mein Netz über ihn ausbreiten, und in meiner Schlinge soll er gefangen werden; und ich will ihn nach Babel führen, und dort mit ihm rechten wegen seines Vergehens, das er gegen mich verübt hat.
21 Und alle seine Flüchtigen, nebst seiner ganzen Schutzwache, sollen durch's Schwert fallen; und die, welche übrig bleiben, nach allen Winden zerstreuet werden. Dann werdet ihr erfahren, daß ich, Jehova, es gesprochen habe.
22 So spricht der Herr Jehova: Ich will von der Belaubung der hohen Ceder (ein Reis) nehmen, und es setzen; und von ihren höchsten Zweigen einen zarten abbrechen, und ihn auf einen hohen, und erhabenen Berg pflanzen;
23 auf den hohen Berg Israels will ich ihn pflanzen, und er wird Zweige treiben, und Früchte bringen, und ein herrlicher Cedernbaum werden; und allerlei Vögel werden unter ihm wohnen, und allerlei Geflügel sich unter dem Schatten seiner Zweige aufhalten.
24 So sollen alle Feldbäume es erkennen lernen, daß ich, Jehova, den hohen Baum erniedriget, und den niedrigen Baum erhöhet habe; den grünen Baum habe dorren, und den dürren Baum grünen lassen. Ich Jehova, habe es gesagt, und werde es thun.

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