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Habakuk - Kapitel 3

Habakuk - Kapitel 3

(Leander van Eß)

Der Prophet bittet Gott um Schonung für sein Volk, und sieht getröstet einem glücklichen Ausgange entgegen.

1 Gebet Habakuk's, des Propheten nach Gesangsweise.
2 Jehova! ich hörte deinen Ausspruch, ich fürchtete, Jehova! dein Werk. Erneuere es in der Mitte der Jahre, thu' es kund in der Mitte der Jahre! Im Zorne gedenke des Erbarmens!
3 Von Theman kommt der Herr, und von Pharan's Berg der Heilige;
4 Sein Glanz ist gleich der Sonne, Strahlen gehen aus seiner Hand hervor, und dabei die Hülle seiner Herrlichkeit.
5 Pest schreitet vor seinem Antlitz her, und seinen Fußtritten folget Seuche.
6 Er stehet still, und misset die Erde, er blicket umher, und macht die Völker beben, und es zerstreuen sich die Urgebirge, und senken sich die ewigen Hügel, er wandelt die ewigen Pfade.
7 In Aengsten seh' ich Kuschan's Zelte, es zittern die Hütten des Landes Midian.
8 Ist gegen Ströme Jehova entrüstet, ist gegen die Flüsse entbrannt dein Zorn, gegen das Meer dein Grimm, daß du auf deinen Rossen reitest, auf deinen Siegeswagen fahrest?
9 Entblößet ist dein Bogen, die Eidschwüre der Stämme sind der Ruf; (Sela) Ströme spalten die Erde.
10 Die Berge sehen dich, und beben; Wasserfluthen strömen daher, der Abgrund brauset, und hebt seine Hände in die Höhe.
11 Sonne und Mond bleiben in ihrer Wohnung stehen, das Licht sind deine Pfeile, die herumfliegen, der Lichtschein deine blitzenden Lanzen.
12 Im Zorne schreitest du über die Erde, im Grimme trittst du auf die Völker.
13 Du ziehest aus zur Rettung deines Volkes; zur Rettung deines Gesalbten; du zerschmetterst das Haupt vom Hause des Frevlers, entblößest den Grund bis an den Hals. (Sela)
14 Du durchbohrest mit seinen Pfeilen ihrer Führer Haupt, die daherstürzen, um uns zu vernichten; sie jauchzen, als wenn sie einen Hülflosen im Hinterhalte fressen wollten.
15 Ueber das Meer ziehest du mit deinen Rossen, über die Wogen vieler Gewässer.
16 Ich hörte es, und mein Innerstes erbebte, meine Lippen zitterten bei der Stimme, Knochenfraß fuhr in meine Gebeine, und unten wankte ich, daß ich ruhen soll bis zum Tage der Bedrängniß, bis heran zieht wider das Volk, der es bedränget.
17 Denn der Feigenbaum wird nicht mehr blühen, und keine Frucht wird an dem Weinstock seyn. Täuschen wird die Frucht des Oelbaums, und das Ackerfeld wird keine Nahrung bringen, die Schafe werden fehlen in der Hürde, und kein Rind wird in den Ställen seyn.
18 Doch ich werde mich Jehova's freuen, frohlocken über den Gott meines Heiles.
19 Jehova, der Herr, ist meine Stärke, er macht meine Füße wie die der Hirsche, und führt mich auf meine Höhen. Für den Musikvorsteher auf Saitenspielen.

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