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- | ======Brenz, | ||
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- | 1537. | ||
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- | Joh. 16,16-23. | ||
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- | **Über ein Kleines, so werdet ihr mich nicht sehen; und aber über ein Kleines, so werdet ihr mich sehen: denn ich gehe zum Vater. Da sprachen etliche unter seinen Jüngern unter einander: Was ist das, das er sagt zu uns: Über ein Kleines, so werdet ihr mich nicht sehen, und aber über ein Kleines, so werdet ihr mich sehen, und dass ich zum Vater gehe? Da sprachen sie: Was ist das, das er sagt: Über ein Kleines? Wir wissen nicht, was er redet. Da merkte Jesus, dass sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Davon fragt ihr unter einander, dass ich gesagt habe: Über ein Kleines, so werdet ihr mich sehen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet weinen und heulen, aber die Welt wird sich freuen; ihr aber werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit soll in Freude verkehrt werden. Ein Weib, wenn sie gebiert, so hat sie Traurigkeit, | ||
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- | Der evangelische Abschnitt, den wir verlesen haben, ist aus der Predigt entnommen, die Christus nach seiner letzten Mahlzeit, kurz vor seinem Leiden gehalten hat. Und weil er Solches geredet hat zu der Zeit, da er im härtesten Todeskampfe begriffen war, darum hat es eine gewisse besondere Kraft und muss mit großem Fleiße betrachtet werden. | ||
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- | **Über ein Kleines.** | ||
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- | In diesem Worte weissagt Christus erstlich von seinem Tode und seiner Auferstehung. „Über ein Kleines (sagt er), so werdet ihr mich nicht sehen, und aber über ein Kleines, so werdet ihr mich sehen; denn ich gehe zum Vater.“ Das ist nichts Anderes als: Ich werde sterben und auferstehen zur Verherrlichung meines Vaters. Er weissagt aber davon, nicht, um seine Klugheit zur Schau zu tragen, sondern um für unser Heil und das Evangelium zu sorgen. Denn Jesus hat gepredigt, er sei der wahre Messias, Leben und Heil. Wer aber hielte Denjenigen für den Messias, der von seinem eigenen Volke so schmachvoll behandelt wird? Wer meinte wohl, dass Derjenige lebe, der dem schmählichsten Tode überantwortet wird? Wer betete Den als Heiland an, welcher sich selbst nicht aus den Händen der Ungerechten retten konnte? Daher sagt Christus sein Leiden vorher, um darzutun und zu zeigen, er sterbe nicht gezwungen, sondern freiwillig, auf dass er seinem Vater gehorche, auf dass die Schrift erfüllt werde und, auf dass er durch seinen Tod uns vom Tode befreie. Und was er bei dieser Veranlassung tut, ebendasselbe hat er immerdar vor seinem Leiden eingeschärft. Nun spricht er: „Des Menschen Sohn wird verspottet und den Heiden überantwortet werden.“ Nun sagt er: „Der Fürst dieser Welt wird ausgestoßen werden;“ und: „Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich sie alle zu mir ziehen.“ Und viel Anderes dergleichen, | ||
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- | Zweitens erklärt Christus in diesem Schriftabschnitte die Frucht und den Nutzen seiner Auferstehung; | ||
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- | Und das versichert er nicht nur mit einfältigen Worten, sondern beweist es an dem Beispiel eines Weibes, das beim Gebären leidet. Er spricht nämlich: „Ihr werdet traurig sein, doch euere Traurigkeit soll in Freude verkehrt werden. Ein Weib, wenn sie gebiert, so hat sie Traurigkeit, | ||
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- | Allein auf dass für die Schwachheit unseres Glaubens ganz und gar gesorgt würde, hat Gott uns auch an anderen natürlichen Dingen es dargestellt, | ||
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- | O wir Glückliche, | ||
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- | Was aber, wenn ich die Trübsal durch Sünden verdient habe? Ist sie auch dann eine Werkstätte des Heils? Diese Trübsal verderbt zwar den Menschen durch ihre Natur; willst du indessen auch sie in ein heiliges Kreuz umwandeln, so ahme das Beispiel des Schächers nach, welcher, als er am Kreuze Buße getan hatte, vernahm: „Heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein.“ Ferner, ob die Trübsal verdient oder unverdient komme, Lasst uns Fleiß tun, dass wir Christi Glieder seien durch den Glauben. Denn also wird es geschehen, dass seine Auferstehung bewirkt, dass wir durch Leiden eingehen ins Himmelreich und zur Herrlichkeit des Vaters durch Christum unseren Herrn. Amen. | ||
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