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Psalm 95

Psalm 95

95:1 Kommt herzu, laßt uns dem HERRN frohlocken und jauchzen dem Hort unsers Heils!

95:2 Lasset uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm jauchzen!

95:3 Denn der HERR ist ein großer Gott und ein großer König über alle Götter.

95:4 Denn in seiner Hand ist, was unten in der Erde ist; und die Höhen der Berge sind auch sein.

95:5 Denn sein ist das Meer, und er hat's gemacht; und seine Hände haben das Trockene bereitet.

95:6 Kommt, laßt uns anbeten und knieen und niederfallen vor dem HERRN, der uns gemacht hat.

95:7 Denn er ist unser Gott und wir das Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand. Heute, so ihr seine Stimme höret,

95:8 so verstocket euer Herz nicht, wie zu Meriba geschah, wie zu Massa in der Wüste,

95:9 da mich eure Väter versuchten, mich prüften und sahen mein Werk.

95:10 Vierzig Jahre hatte ich Mühe mit diesem Volk und sprach: Es sind Leute, deren Herz immer den Irrweg will und die meine Wege nicht lernen wollen;

95:11 daß ich schwur in meinem Zorn: Sie sollen nicht zu meiner Ruhe kommen.1)
Ein schönes Festlied, dessen sich, namentlich des sechsten Verses, die römische und auch die englische Kirche zur Einleitung ihrer Gottesdienste bedient. Es beginnt mit der Aufforderung zum fröhlichen Lobe Gottes: Er ist preiswürdig über alle Gegenstände der Anbetung, die sonst auf Preis Anspruch machen. Es muß Ihn Israel vor allen preisen, denn Er hat Israel zu seinem Volk gemacht und als ein treuer Hirt geweidet. Und auch was wir von Natur und Gnade sind und haben, das haben wir Ihm zu danken. Da bleibt’s nun eine ausgemachte Sache: das Werk seiner Hände kann und will Gott nimmermehr lassen. Endlich schließt unser Festlied mit der Ermunterung: Möchten sie an dem dem Herrn geweiheten Tage auf’s neue seiner Stimme Gehör geben! Möchten sie sich ein Beispiel nehmen an den Vätern, die nach so vielen Wohlthaten doch sich verstockten, dafür aber auch ausgeschlossen wurden von der Ruhe Gottes! – Mit Israel hatte Gott ehedem 40 Jahre Mühe genug gehabt; mit manchem Christen währt es noch länger. So wenig achtet man heut zu Tage die rufende Stimme Gottes, daß, ob Er schon täglich ruft und beide Arme ausstreckt, die Meisten doch weder hören noch folgen wollen. Indessen läuft das Heute zu Ende und die Zeit der Gnade verstreicht. Das Herz wird je länger je mehr von der Welt bezaubert, so daß endlich die Stimme Gottes nicht mehr durchdringt und der Herr in seinem Zorn ein unwiderrufliches Urtheil fällt. Ach, es ist gar zu gefährlich, die Gnadenzeit zu versäumen und mit der Buße es auf die Zornzeit ankommen zu lassen. Ach, Herr, laß mich alle Tage, laß mich heute Buße thun. Laß mich meine Belehrung keinen Augenblick aufschieben. Laß mich Dir heute meine Herzensthür öffnen, weil ich nicht weiß, ob es morgen noch Zeit ist. Ich will hören und will durch Deine Gnade ferner hören, so wollest Du mir dann auch in Gnaden helfen zu der hochgewünschten Ruhe, darin ich ewig jauchzen und frohlocken kann, für alle Deine Liebe und Treue, die Du an mir erwiesen hast. Amen. (Johann Friedrich Wilhelm Arndt)

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