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Psalm 9

Psalm 9

9:1 Ein Psalm Davids, von der schönen Jugend, vorzusingen. Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen und erzähle alle deine Wunder.
Preis und Dank sollte stets auf die Erhörung unsrer Gebete folgen; gleichwie sich der Nebel von der dankbaren Erde in die Höhe erhebt, sobald die Sonne der himmlischen Liebe den Boden erwärmt. Ist dir der Herr gnädig gewesen, und hat Er sein Ohr herabgeneigt zur Stimme deines Flehens? Dann danke Ihm, so lange du lebst. Laß die reife Frucht auf den fruchtbaren Boden zurückfallen, aus welchem sie ihre Nahrung empfangen hat. Verweigere Ihm, der dein Gebet erhört und dir den Wunsch deines Herzens gewährt hat, dein Loblied nicht. Wenn du zu Gottes Gnadenerweisungen schweigst, so machst du dich der Sünde der Undankbarkeit schuldig; es wäre ebenso undankbar, wie die Handlungsweise der neun Aussätzigen, die, nachdem sie von ihrem Aussatz waren geheilt worden, nicht umkehrten, um dem heilenden Herrn zu danken. Wer vergißt, Gott zu loben und dankbar zu preisen, der verschmäht sein eignes Heil; denn Dank ist ebensowohl wie Gebet eines jener mächtigen Mittel, wodurch das Wachstum unsers geistlichen Lebens gefördert wird. Es trägt dazu bei, daß wir unsrer Lasten los werden, unsre Hoffnung stärken, unsern Glauben mehren. Es ist eine wohltätige und stärkende Übung, die den Herzschlag des Gläubigen kräftiger macht, und ihn zu neuer Arbeit im Dienste seines Meisters stählt. Gott für die empfangenen Gnadengaben danken, das ist auch der Weg, wie wir unsern Mitmenschen können zum Segen werden: „Meine Seele soll sich rühmen des Herrn, daß die Elenden hören, und sich freuen.“ Andre, die in gleichen Umständen gewesen sind wie wir, empfangen Trost, wenn wir sagen können: „Preiset mit mir den Herrn, und lasset uns miteinander seinen Namen erhöhen. Da dieser Elende rief, hörete der Herr und half ihm aus allen seinen Nöten.“ Schwache Seelen werden gestärkt, und wankende Heilige werden ermuntert, wenn sie hören, daß wir errettet ganz fröhlich „rühmen können.“ Ihre Furcht und Zweifel werden beschämt, wenn wir einander lehren und ermahnen mit Psalmen und Lobgesängen, und geistlichen lieblichen Liedern, und dem Herrn singen in unsern Herzen; auch sie werden „singen auf den Wegen des Herrn.“ Dank ist die himmlischste aller Christenpflichten. Die Engel bitten nichts, aber sie hören nicht auf zu loben Tag und Nacht; und die Erlösten, gekleidet in weiße Seide, und Palmenzweige in den Händen, singen unermüdlich das neue Lied: „Würdig ist das Lamm.“ (Charles Haddon Spurgeon)

9:2 Ich freue mich und bin fröhlich in dir und lobe deinen Namen, du Allerhöchster,

9:3 daß du meine Feinde hinter sich getrieben hast; sie sind gefallen und umgekommen vor dir.

9:4 Denn du führest mein Recht und meine Sache aus; du sitzest auf dem Stuhl, ein rechter Richter.

9:5 Du schiltst die Heiden und bringst die Gottlosen um; ihren Namen vertilgst du immer und ewiglich.

9:6 Die Schwerter des Feindes haben ein Ende; die Städte hast du umgekehrt; ihr Gedächtnis ist umgekommen samt ihnen.

9:7 Der HERR aber bleibt ewiglich; er hat seinen Stuhl bereitet zum Gericht,

9:8 und er wird den Erdboden recht richten und die Völker regieren rechtschaffen.

9:9 Und der HERR ist des Armen Schutz, ein Schutz in der Not.

9:10 Darum hoffen auf dich, die deinen Namen kennen; denn du verlässest nicht, die dich, HERR, suchen.

9:11 Lobet den HERRN, der zu Zion wohnt; verkündiget unter den Völkern sein Tun!

9:12 Denn er gedenkt und fragt nach ihrem Blut; er vergißt nicht des Schreiens der Armen.

9:13 HERR, sei mir gnädig; siehe an mein Elend unter den Feinden, der du mich erhebst aus den Toren des Todes,

9:14 auf daß ich erzähle all deinen Preis in den Toren der Tochter Zion, daß ich fröhlich sei über deine Hilfe.

9:15 Die Heiden sind versunken in der Grube, die sie zugerichtet hatten; ihr Fuß ist gefangen in dem Netz, das sie gestellt hatten.

9:16 So erkennt man, daß der HERR Recht schafft. Der Gottlose ist verstrickt in dem Werk seiner Hände. (Zwischenspiel. Sela.)

9:17 Ach daß die Gottlosen müßten zur Hölle gekehrt werden, alle Heiden, die Gottes vergessen!

9:18 Denn er wird des Armen nicht so ganz vergessen, und die Hoffnung der Elenden wird nicht verloren sein ewiglich.
Armut ist ein hartes Erbteil; aber die, welche auf den Herrn trauen, werden durch den Glauben reich gemacht. Sie wissen, daß sie nicht von Gott vergessen sind; und obwohl es scheinen mag, als wenn sie bei der Verteilung der guten Dinge dieser Erde übersehen wären, so hoffen sie doch auf eine Zeit, wo all dieses ausgeglichen sein wird. Lazarus wird nicht immer unter den Hunden an des reichen Mannes Thür liegen, sondern wird seinen Lohn in Abrahams Schoß haben.
Selbst jetzt gedenkt der Herr seiner armen, aber Ihm teuren Kinder. „Ich bin arm und elend, der Herr aber sorget für mich,“ sagte vor alters einer, und so ist es auch. Die gottesfürchtigen Armen haben große Hoffnungen. Sie hoffen, der Herr werde sie mit allem, was zum Leben und göttlichen Wandel dienet, versehen; sie hoffen, alle Dinge zu ihrem Besten wirken zu sehen; sie hoffen auf eine um so nähere Gemeinschaft mit ihrem Herrn, der nicht hatte, wo Er sein Haupt hinlegen konnte; sie hoffen auf Seine zweite Zukunft und darauf, an seiner Herrlichkeit teilzunehmen. Diese Hoffnung kann nicht verloren sein, denn sie ist aufbehalten in Christo Jesu, der ewiglich lebet; und weil Er lebet, sollen auch sie leben. Der arme Heilige singt manches Lied, welches der reiche Sünder nicht verstehen kann. Deshalb laßt uns, wenn wir karge Kost hienieden haben, an den königlichen Tisch dort droben denken. (Charles Haddon Spurgeon)

9:19 HERR, stehe auf, daß die Menschen nicht Oberhand haben; laß alle Heiden vor dir gerichtet werden!

9:20 Gib ihnen, HERR, einen Meister, daß die Heiden erkennen, daß sie Menschen sind. (Sela.)

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