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Psalm 75

Psalm 75

75:1 Ein Psalm und Lied Asaphs, daß er nicht umkäme, vorzusingen. Wir danken dir, Gott, wir danken dir und verkündigen deine Wunder, daß dein Name so nahe ist.

75:2 „Denn zu seiner Zeit, so werde ich recht richten.

75:3 Das Land zittert und alle, die darin wohnen; aber ich halte seine Säulen fest.“ (Sela.)

75:4 Ich sprach zu den Ruhmredigen: Rühmet nicht so! und zu den Gottlosen: Pochet nicht auf Gewalt!

75:5 pochet nicht so hoch auf eure Gewalt, redet nicht halsstarrig,

75:6 es habe keine Not, weder vom Anfang noch vom Niedergang noch von dem Gebirge in der Wüste.

75:7 Denn Gott ist Richter, der diesen erniedrigt und jenen erhöht.

75:8 Denn der HERR hat einen Becher in der Hand und mit starkem Wein voll eingeschenkt und schenkt aus demselben; aber die Gottlosen müssen alle trinken und die Hefen aussaufen.

75:9 Ich aber will verkündigen ewiglich und lobsingen dem Gott Jakobs.

75:10 Und will alle Gewalt der Gottlosen zerbrechen, daß die Gewalt des Gerechten erhöht werde.
In diesem Psalm preist Gottes Volk den Herrn, seines Heils gewiß; denn Er hat verheißen, zum Gericht zu erscheinen und mit der Allmacht, die Er bei der Schöpfung bewiesen, die wankende Erde zu befestigen. Sich stützend auf diese Verheißung Gottes wendet sich Israel an seine übermüthigen Feinde und ermahnt sie, ihren Stolz fahren zu lassen, da es die Hoffnung seiner Errettung nicht auf seine irdischen Umgebungen gründe, sondern auf Gott in der Höhe, der eben jetzt zum Gericht sich anschickt über die vermeintlichen Sieger. Zum Schlusse spricht das Volk den Vorsatz aus, den Herrn beständig zu preisen für das Heil, dessen es im Glauben gewiß geworden, und die freudige Zuversicht, daß es im Herrn über die Bosheit triumphiren werde. – Gleich zuversichtlich ist die Ermahnung, welche König Hiskias zu seiner Zeit an das Volk richtete: „Seid getrost und frisch, fürchtet euch nicht, und zaget nicht vor dem Könige von Assur, noch vor allem dem Haufen, der bei ihm ist, denn es ist ein Größerer mit uns, als mit ihm. Mit ihm ist ein fleischlicher Arm, mit uns aber ist der Herr, unser Gott, daß Er uns helfe und führe unsern Streit.“ (2. Chron. 32,7.8.) Es ergeht im 75. Psalm daher die Ermahnung an die Kirche aller Zeiten, durch gleichen Glauben gleichen Heiles theilhaftig zu werden. – Hilf mir denn zu solchem Glauben, o Herr, Du kennst meinen Schwach- und Kleinglauben. Wohl weiß ich’s, daß Dein Name: „barmherzig, gnädig, geduldig und von großer Güte und Treue“ eine Wahrheit ist, und doch stelle ich sie oft in Abrede. Ich weiß, daß Du nur auf die gelegene Zeit wartest, dann muß auch eine ganze Welt voll Tumult und Unruhe sich zur Ruhe begeben und den Frevlern wird ein Taumelkelch gereicht, der von ihnen bis auf die giftigen Hefen muß getrunken werden, - und doch wird mir dies Warten so schwer. Ich weiß, daß wenigstens am Ende die Gerechten siegen müssen, - und doch kämpfe ich als ein Ueberwundener und Geschlagener. O hilf mir, auf Dich trotzen und mich Deiner rühmen: dann ist mir geholfen immer und ewiglich. Amen. (Johann Friedrich Wilhelm Arndt)

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