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Psalm 46

Psalm 46

Wir singen diesen Psalm zum Lobe Gottes, weil Gott mit uns ist und gewaltig und wunderbar seine ganze Gemeinde und sein Wort bewahrt und verteidigt, gegen alle fanatischen Geister, gegen die Pforten der Hölle, gegen den Haß des Teufels und gegen alle Angriffe der Welt, des Fleisches und der Sünde. (Martin Luther)

46:1 Ein Lied der Kinder Korah, von der Jugend, vorzusingen. Gott ist unsre Zuversicht und Stärke. Eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.
Bundesgüter und Bundesgnaden sollen wir nicht nur anschauen, sondern sie uns auch aneignen. Dazu ist ja gerade der Herr Jesus uns geschenkt, daß wir Ihn in unsren Bedürfnissen brauchen sollen. Liebe gläubige Seele, du brauchst Christum nicht, wie du solltest. Wenn du in Nöten bist, warum erzählst du Ihm da nicht alles, was dich drückt? Hat Er nicht ein mitleidiges Herz, und kann Er dich denn nicht trösten und erquicken? Nein, da gehst du zu allen deinen Freunden, nur zu deinem besten Freunde nicht, und schüttest dein Herz überall aus, nur nicht in den Busen deines Heilandes? Drücken dich die Sünden des heutigen Tags? Hier ist ein Brunnen, gefüllt mit Blut: Brauche ihn, Lieber, brauche ihn. Lastet ein Schuldgefühl auf dir? Die vergebende Gnade Jesu bewährt sich immer aufs neue wieder. Willst du rein werden, so komm einmal zu Ihm. Klagst du über deine Untüchtigkeit? Er ist deine Stärke, warum stützt du dich nicht auf Ihn? Fühlst du dich nackt und bloß? Komme hierher, liebe Seele, ziehe an den Rock der Gerechtigkeit Christi. Bleibe nicht staunend davor stehen, sondern trage ihn. Ziehe deine eigne Gerechtigkeit aus und deine Ängste mit: kleide dich mit der feinen Seide, denn sie ist für dich zum Tragen bestimmt. Fühlst du dich krank? Dann läute die Abendglocke des Gebets, und rufe den lieben Arzt herbei! Er gibt dir die Stärkung, die du bedarfst zu deiner Genesung. Du bist arm; aber in Ihm hast du einen reichen und mächtigen Verwandten. Wie, willst du nicht zu Ihm gehen und Ihn bitten, daß Er dir seinen Überfluß schenke, weil Er dir doch die Verheißung gegeben hat, daß du sollst sein Miterbe sein und teilhaben an allem, was Er ist, und was Er hat? Nichts mißfällt deinem Herrn Christus mehr, als wenn die Seinen nur ein Schaustück aus Ihm machen und Ihn nicht brauchen wollen. Je größere Lasten wir seinen Schultern aufladen, um so köstlicher wird Er uns. (Charles Haddon Spurgeon)


Eine Hilfe, die nicht da ist, wenn wir sie brauchen, ist von geringem Wert. Der Anker, der zu Hause gelassen ist, nützt dem Seemann nichts in der Stunde des Sturms; das Geld, was er zu haben pflegte, hat keinen Wert für den Schuldner, wenn die Klage wider ihn erhoben wird. Sehr wenige irdische Helfer könnten „sehr gegenwärtig“ genannt werden: sie sind gewöhnlich fern, wenn man sie sucht, fern, wenn man sie braucht, und noch ferner, wenn man sie einmal gebraucht hat. Der Herr, unser Gott, aber ist gegenwärtig, wenn wir Ihn suchen, gegenwärtig, wenn wir Ihn brauchen, und gegenwärtig, wenn wir uns schon seines Beistandes erfreut haben.
Er ist mehr als „gegenwärtig“, Er ist sehr gegenwärtig: Gegenwärtiger, als der nächste Freund sein kann, denn Er ist in uns in unsrer Not; gegenwärtiger, als wir uns selber sind, denn uns fehlt es zuweilen an Gegenwart des Geistes. Er ist immer gegenwärtig, wirksam gegenwärtig, teilnehmend gegenwärtig, ganz und gar gegenwärtig. Er ist jetzt gegenwärtig, wenn dies eine trübe Zeit ist. Laßt uns auf Ihn bauen. Er ist unsre Zuflucht, wir wollen uns in Ihm verbergen; Er ist unsre Stärke, wir wollen uns mit Ihm bekleiden; Er ist unsre Hilfe, wir wollen uns auf Ihn lehnen; Er ist unsre sehr gegenwärtige Hilfe, laßt uns jetzt in Ihm ruhen.
Wir brauchen keinen Augenblick Sorge haben und keine Minute Furcht. „Der Herr Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs ist unser Schutz.“ (Charles Haddon Spurgeon)

46:2 Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken,

46:3 wenngleich das Meer wütete und wallte und von seinem Ungestüm die Berge einfielen. (Sela.)

46:4 Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihren Brünnlein, da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind.

46:5 Gott ist bei ihr drinnen, darum wird sie fest bleiben; Gott hilft ihr früh am Morgen.

46:6 Die Heiden müssen verzagen und die Königreiche fallen; das Erdreich muß vergehen, wenn er sich hören läßt.

46:7 Der HERR Zebaoth ist mit uns; der Gott Jakobs ist unser Schutz. (Sela.)

46:8 Kommet her und schauet die Werke des HERRN, der auf Erden solch zerstören anrichtet,

46:9 der den Kriegen steuert in aller Welt, den Bogen zerbricht, Spieße zerschlägt und Wagen mit Feuer verbrennt.

46:10 Seid stille und erkennet, daß ich GOTT bin. Ich will Ehre einlegen unter den Heiden; ich will Ehre einlegen auf Erden.
Das ist eine Verpflichtung, die wir zu erfüllen haben. Das gilt für unsere Worte: Wir sollen nicht gegen das souveräne Handeln Gottes Einspruch erheben oder über seine Vorsehung und Fürsorge klagen. Wir sollen uns nicht selbst rechtfertigen. Das gilt aber auch für unser Handeln: Wir sollen ja nicht gegen Gott arbeiten, sondern unseren Lebenswandel bescheiden unter dem Willen Gottes führen. Wir sollen still sein in unseren Herzen, indem wir uns in allen Lagen gelassen dem Willen Gottes unterwerfen. Der Grund dafür liegt in der Göttlichkeit Gottes. Er ist Gott! Das ist wahrhaftig Grund genug, vor ihm zu schweigen, sich still und demütig ihm zu unterwerfen. (Jonathan Edwards)

46:11 Der HERR Zebaoth ist mit uns; der Gott Jakobs ist unser Schutz. (Sela.)1); 2)3)
So könnte auch die Ueberschrift über Deinem Kreuze lauten, mein Heiland; denn dies Wort ist überschwänglich erfüllt in Deinem Todesleiden. Es ist gewiß nicht von ungefähr geschehen, daß Pilatus Dir eine so gar schöne Ueberschrift oben zu Deinem Haupte auf Dein Kreuz geheftet hat; daher er sie auch auf Verlangen der Juden nicht ändern durfte. Voran steht Deins süßer, Dein schönster Jesus-Name: an diesem kann die Seele sich laben, denn er ist ihr eine ausgeschüttete Salbe, sie kann sich nicht satt daran lesen, nicht satt davon hören und reden. Wie dieser Dein Name, so ist wahrhaftig auch Dein Ruhm bis an der Welt Ende. Du heißest und bist Jesus. Und wie Dein Name über Deinem Haupte am Kreuze steht, so steht nun auch mein Name über meinem Haupte im Himmel im Buche des Lebens, ja auf Deiner hohenpriesterlichen Brust und in Deinem treuen Herzen. Mein Heiland, wenn ich Dich am Kreuze erblicke, so erwäge ich auch Deinen Namen in meinem Herzen. – Doch Deine Ueberschrift bezeugt nicht nur, daß Du Jesus bist, sondern auch, woher Du bist: Jesus von Nazareth, nämlich der Marien Sohn, unser Bruder, unser Fleisch und Bein. Endlich sagt sie, daß Du ein König seiest. Die Welt sieht hier nichts Königliches an Dir; aber der Glaube merkt wohl, wie Du an Deinem Kreuze mitten unter Deinen Feinden herrschest. Sei auch mein König, halte über Deinem Eigenthum, herrsche in meinem Herzen mitten unter Deinen Feinden. Mein König, mein Herr und mein Gott, zu Deiner rothen Blutfahne habe ich schon in meiner Taufe geschworen, diesen Eid erneure ich auch jetzt unter Deinem Kreuze. Ich huldige Dir, als meinem rechtmäßigen Herrn, ja, als meinem Herrn. Du hast ein dreifaches Recht an mich, nämlich das Schöpfungsrecht, das Erlösungsrecht und das Erbrecht, und ich habe auch ein dreifaches Recht an Dich: Du bist mein Schöpfer, Erlöser und mein Erbherr. Nun sagt man sonst, eine dreifache Schnur reißt nicht leicht; darum halte mich nun an dieser dreifachen Schnur, die kein Feind zerreißen kann, und kann ich Dich nicht festhalten, desto fester halte Du mich. Amen. (Johann Friedrich Wilhelm Arndt)

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