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Psalm 26

Psalm 26

26:1 Ein Psalm Davids. HERR, schaffe mir Recht; denn ich bin unschuldig! Ich hoffe auf den HERRN; darum werde ich nicht fallen.

26:2 Prüfe mich, HERR, und versuche mich; läutere meine Nieren und mein Herz.

26:3 Denn deine Güte ist vor meinen Augen, und ich wandle in deiner Wahrheit.

26:4 Ich sitze nicht bei den eitlen Leuten und habe nicht Gemeinschaft mit den Falschen.

26:5 Ich hasse die Versammlung der Boshaften und sitze nicht bei den Gottlosen.

26:6 Ich wasche meine Hände in Unschuld und halte mich, HERR, zu deinem Altar,

26:7 da man hört die Stimme des Dankens, und da man predigt alle deine Wunder.

26:8 HERR, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt.
Wer den Herrn lieb hat, der hat auch des Herrn Haus, Wort, Altar und alles lieb, was er zu seiner Ehre, und zu unserm Heil angeordnet hat. Er dienet zwar Gott alle Tage seines Lebens und an allen Orten; betet, lieset und betrachtet Gottes Wort; hat Gott vor Augen und im Herzen und hütet sich, daß er an den Werktagen mit den Werken den nicht verläugne, den er an den Feiertagen mit der Gemeine anbetet. Aber am Tage des Herrn zum Hause des Herrn zu gehn, zu hören und mit einzustimmen in die Stimme des Dankes, aufzumerken auf das Wort göttlicher Predigt und Theil zu nehmen an dem Altar des neuen Bundes: das ist ihm doch eine besondere Freude und süße Pflicht, davon hat er auch einen besonderen Segen, den der zu seinem Schaden entbehrt, der die Stätte des Hauses Gottes nicht achtet. So kann zum Beispiel jeder aus Erfahrung wissen, daß es ein anderes ist, die Predigt des Wortes Gottes zu hören, als für sich das Wort Gottes und eine Predigt über das Wort zu lesen. Es stehet nicht ohne Grund geschrieben: „Selig sind, die Gottes Wort hören, denn der Glaube kommt aus der Predigt.“ Damm lasset uns nicht verlassen unsere Versammlungen. Lasset uns den Feiertag heiligen; zum Hause Gottes kommen; ihn in den Versammlungen der Heiligen loben, ehren und anbeten; mit Heilsbegierde die Predigt hören, und uns zum Altar des Herrn halten, denn wir haben auch einen Altar (Hebr. 13, Id.). Aber damit unser Gottesdienst nicht eitel sei, so laßt uns nicht blos Hörer, sondern auch Thäter des Wortes sein. Denn mit bloßem Hören ohne Gehorsam ist weder dem Herrn gedient, noch uns geholfen. Zu einem ungehorsamen Volke spricht er (Amos 5, 21-23.): „Ich bin euren Feiertagen gram, und verachte sie, und mag nicht riechen in eure Versammlung. Und ob ihr mir gleich Brandopfer und Speisopfer opfert, so habe ich keinen Gefallen daran; so mag ich auch eure feiste Dankopfer nicht ansehen. Thue nur weg von mir das Geplärr deiner Lieder; denn ich mag dein Psalterspiel nicht hören.“ - Damit lasset uns unsere Liebe zum Hause Gottes durch Gehorsam gegen das Wort Gottes beweisen. (Carl Johann Philipp Spitta)

26:9 Raffe meine Seele nicht hin mit den Sündern noch mein Leben mit den Blutdürstigen,
Furcht gab dem König David dies Gebet ein, denn es flüsterte ihm etwas zu: „Vielleicht wirst du am Ende doch noch mit den Gottlosen hingerafft.“ Diese Furcht, obgleich vom Unglauben befleckt, entspringt in der Hauptsache doch aus einer heiligen Bekümmernis, die in der Erinnerung an begangene Sünden ihren Grund hat. Auch der Mensch, der Vergebung empfangen hat, fragt ernstlich: „Wie, wenn zuletzt meiner Sünden gedacht werden sollte, und ich ausgeschlossen bliebe vom Verzeichnis der Erretteten und Seligen?“ Er denkt an seine gegenwärtige Dürre: so wenig Gnade, so wenig Liebe, so wenig Heiligung; und wenn er in die Zukunft blickt, sieht er seine Schwachheit an und die vielen Versuchungen, die auf ihn warten; und er fängt an, sich zu fürchten, er möchte fallen und dem Feinde zur Beute werden. Ein Gefühl der Sünde und des vorhandenen Bösen und sein innewohnendes Verderben zwingen ihn, mit Furcht und Zittern zu beten: „Raffe meine Seele nicht hin mit den Sündern.“ Lieber Freund, wenn auch du dies Gebet gebetet hast, und wenn dein Gemütszustand in dem Psalm, welchem es entnommen ist, richtig geschildert ist, so brauchst du nicht zu fürchten, daß du werdest mit den Sündern hingerafft werden. Hast du die beiden Tugenden, welche David besaß: den äußeren Wandel in Aufrichtigkeit und das inwendige Vertrauen auf den Herrn? Verlässest du dich auf das Versöhnungsopfer Christi, und kannst du die Hörner des göttlichen Altars mit demutsvoller Hoffnung umfassen? Ist's also, dann sei versichert, daß du nicht mit den Gottlosen hingerafft wirst, denn solches Unglück ist unmöglich. Das Einsammeln am jüngsten Gericht ist leicht zu verstehen. „Sammelt zuvor das Unkraut und bindet es in Bündlein, daß man es verbrenne; aber den Weizen sammelt mir in meine Scheunen.“ Gleichest du nun dem Volke Gottes, so wirst du eingesammelt mit dem Volke Gottes. Du kannst nicht mit den Boshaftigen hingerafft werden, denn du bist zu teuer erkauft. Weil du versöhnt bist durch das Blut Christi, so bist du sein ewiges Eigentum, und wo Er ist, da müssen die Seinen auch sein. Du stehst zu hoch in seiner Liebe, als daß Er dich verwerfen könnte mit den Verworfenen. Sollte auch nur einer umkommen, der Christo teuer ist? Unmöglich! (Charles Haddon Spurgeon)

26:10 welche mit böser Tücke umgehen und nehmen gern Geschenke.

26:11 Ich aber wandle unschuldig. Erlöse mich und sei mir gnädig!

26:12 Mein Fuß geht richtig. Ich will dich loben, HERR, in den Versammlungen.
Wohl dem, der also mit David sprechen kann und auch durch seinen gotteshäuslichen Sinn ein Mann nach dem Herzen Gottes ist! Wer den Herrn lieb hat, der hat auch des Herrn Haus, Wort, Altar und Alles lieb, was Er zu seiner Ehre und zu unserm Heil angeordnet hat. Er dient zwar Gott alle Tage seines Lebens und an allen Orten; betet, lieset und betrachtet Gottes Wort, hat Gott vor Augen und im Herzen, und hütet sich, dass er an den Werktagen mit den Werken den nicht verläugne, den er an den Feiertagen mit der Gemeinde anbetet. Aber am Tage des Herrn zum Hause des Herrn zu gehen, zu hören und mit einzustimmen in die Stimme des Dankes, aufzumerken, auf das Wort göttlicher Predigt und Theil zu nehmen an dem Altar des neuen Bundes: das ist ihm doch eine besondere Freude und süße Pflicht, daran hat er auch einen besondern Segen, den der zu seinem Schaden entbehrt, der die Stätte des Hauses Gottes nicht achtet. Kirchen sind ja Dankhäuser, in denen so vieler Christen Mund von Gottes Lob erschallet, und Dankhäuser der göttlichen Wunder; Wunder werden gepredigt von den Kanzeln, am Taufstein und bei den Altären. Sie sind Wohnungen der Ehre Gottes, wo Er verheißen hat zu uns zu kommen mit seiner Gnade und uns zu segnen. Es weiß jeder aus Erfahrung, dass es ein anderes ist, die Predigt des Wortes Gottes zu hören, als für sich das Wort Gottes und eine Predigt über das Wort zu lesen. Es stehet nicht ohne Grund geschrieben: „Selig sind, die Gottes Wort hören; denn der Glaube kommt aus der Predigt.“ Darum lasset uns nicht verlassen unsere Versammlungen; lasset uns den Feiertag heiligen; lasset uns zum Hause Gottes kommen, mit Heilsbegierde Gottes Wort hören und unsere Liebe zum Hause Gottes vor allem durch Gehorsam gegen das Wort beweisen. Herr, hilf mir dazu und mache mir die Sonntage zu rechten Sonnen- und Lichttagen; dann werden auch die andern Tage im Glanz dieses Lichtes stehen und mich segnen. Amen.(Johann Friedrich Wilhelm Arndt)

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