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Psalm 1

Psalm 1

1:1 Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt auf den Weg Sünder noch sitzt, da die Spötter sitzen,
Es ist dies eine sehr ernste Sache. Nie nimm es leicht damit. Der Herr ist nahe allen, die Ihn anrufen. Der Teufel ist nahe allen, die weltlichen Vergnügungen nacheilen. Es gibt Orte der Lust, des Leichtsinns, der Verführung, der Eitelkeit. Betritt nie wieder satanischen Boden! Wo Jesus nicht sein darf, da gehörst auch du nicht hin. Lass den Weltkindern ihre Vergnügungen, für dich sind sie nicht mehr; Besseres hat der Herr dir beschieden. Wer beides haben will, täuscht sich selber, betrübt den Heiligen Geist und geht an seiner Halbheit und Unentschiedenheit früher oder später zugrunde. Habe den Mut, zweifelhafte Einladungen auszuschlagen und es offen zu bekennen: Jetzt muss auch ich sein in dem, das meines Vaters ist! Nicht dem Herrn geweihte Orte, ja. Lokale dieser Welt, in denen das Wesen dieser Welt sich breitmacht, betrete ich nie wieder. Je entschiedener, desto glücklicher! Die Welt soll bald erfahren, woran sie mit dir ist. „Gott siebet mich!“ Präg dies deinem Gedächtnis unauslöschlich ein. Mache Ihm Freude, denn du bist ja Sein Eigentum. Wandle vor Ihm. Wende dich vom Eiteln hinweg; sei still gerichtet auf Jesum allein. Bald lebst du ganz vergnügt in der reinen Luft kindlicher Liebe, bald bewegst du dich mit Wonne im Lande biblischer und himmlischer Realitäten. Dein Geist will das Wahre, Gute, Schöne. Gott findet Raum in dir. Du wirst Sein reiner Tempel. Diene in Liebe Ihm und dem Nächsten. Je mehr es dir gegeben wird, in Selbsthingabe und Entsagung durch Dienst und Opfer andere glücklich zu machen, desto fruchtbarer ist dein Leben. (Markus Hauser)


EIn hart mercklich wort ist das / Das ausser Gottes wort alle Menschen lere sogar verdampt sind / das sie heissen / der Gottlosen rat / der Sünder weg / der Spötter sitz / und Gott nichts von jnen wissen wil / auch eitel sprewen sind / die der wind verwebt.
So doch rat / weg / sitz / schöne herrliche namen sind / und gleissen zur verfürung der Welt / auch dazu Gottesdienst heissen / Matth. xv. aus Esa. xxix. Vergeblich dienen sie Mir / mit Menschen geboten / Ir hertz ist ferne von mir. (Martin Luther)


DAs laut gerade / als weren der wenig auff erden / so nicht im rat der Gottlosen wandeln. Wil doch itzt niemand mehr Sünder sein / noch unrecht thun. Wo komen denn die Gottlosen / und der so viel / her? Es ist die ursach / spricht er / Sie heissens rat / klugheit / weisheit / recht und gut / alles was sie thun / niemand sols anders nennen / noch straffen. So gehets denn nach dem Sprichwort / Eim jeden gfelt sein weise wol / Darumb die Welt ist Narren vol.
Also ist die Erde voller Heiligen / allein der Himel mus voller Sünder sein. Summa / allein Gottes Son und die seinen müssen Sünder sein / der Teufel und seine Welt ist heilig / und wandelt in eitel rat / heiligkeit und weisheit / So gehets / so mus es gehen.
Es wird aber zu letzt ubel ausgehen / wenn das ende dieses Psalms auch ein mal wird angehen / Der HERR kennet den Weg der Gerechten / Aber der weg der Gottlosen vergehet. (Martin Luther)


VOta / Der Gottlosen lere und leben nennet der Rat und wege / So es doch eitel gottlos und sündlich ding ist.
Es scheinet und gleisset wol / als ein köstlicher rat und wege. Aber weil es nicht Gottes wort / sondern eigen schöner dünckel ist / ists alles verloren und verdampt / mit Meistern und Schülern. (Martin Luther)

1:2 sondern hat Lust zum Gesetz des HERRN und redet von seinem Gesetz Tag und Nacht!
JA / es mus freilich lust da sein / was man thun sol / auch in eusserlichen Sachen / so gehets von statten. Wo aber unlust und unwillen da ist / da gehets wie es kan / nicht wie es sol.
Viel weniger wirds gehen im weg der seligkeit / da der Teufel on unterlas hindert und verfolget / wo nicht Gottes wort mit lust und lieb angenomen und behalten wird / wider alle tücke und gewalt des Satans / der Welt / und des Fleischs. (Martin Luther)


Darumb können sie auch alles / thun alles / und bleiben ewiglich grün und fruchtbar / wie ein Palmbaum am Wasser.
Die Gottlosen haben lust an jrem Gott / Bauch / und Mammon.
DArumb können sie auch nichts / thun nichts / bleiben nicht / Sondern vergehen wie eine Schatten / mit alle jrem gut / ehr / thun / macht / bauch / Mammon. Denn Gottes wort bleibt ewiglich / und alle die dran bleiben mit lust und liebe / Amen. (Martin Luther)


WAr ists / das wir in diesem leben vom Teufel on unterlas gesucht und versucht werden. Zu dem / reitzt und zeucht uns die Welt zu sich auch on unterlas. So ist on das unser eigen Fleisch faul und schlefferig / zu Gottesdienst. Diese drey Feinde lassen uns keine ruge / ein iglicher zeucht uns auff seinen weg / damit wir ja sollen Gottes vergessen.
Hie wider haben wir nichts anders / denn Gottes wort / damit wir uns wehren / und uben in rechtem Glauben / wider solche mechtige drey Feinde. Gott sagt aber zu / Es solle uns wolgehen / und sollen glück haben / wo wir sein Wort vleissig lesen / hören / reden und behalten / Das ist / durchs Wort sollen wir gewinnen / Amen. (Martin Luther)

1:3 Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht; und was er macht, das gerät wohl.1)
Der immer grüne Fruchtbaum im reich bewässerten Boden, das ist ein herrliches Gleichnis für ein gelingendes Leben, ein Baum, der auch im Sturme steht, nicht ein zitterndes Gras oder schwankender Halm, ein immergrüner Baum, nicht ein winterlich kahl gewordener, weil sein Saft vertrocknet und sein Leben stockt, ein fruchtbringender Baum, der nicht nur sich selbst das Wachstum verschafft, damit er mit hochgehobenem Wipfel im Schmuck seiner Blätter prange, sondern der in das Ganze der Natur hineingestellt ist, andere nährend, wie er selber genährt wird, und gebend, wie er selber empfängt. Schwerlich kann man unser menschliches Los schöner darstellen. Wem gilt dieses Gleichnis? Dem, der am Gesetz des Herrn seine Lust hat und es sich ohne Unterbrechung vorsagt, sei es Tag oder Nacht. Wie könnte mein Leben gedeihen, wenn es von Gottes Willen geschieden wäre und wie könnte ich seinen Willen erfahren anders als durch sein Gesetz? Ich weiß, dass an Gottes Gesetz mein Fall und meine Schuld entsteht. Weil Gottes Gesetz zu uns spricht, sind wir Sünder. In meinem Unheil wird aber die Heilsamkeit des Gesetzes offenbar und mir gezeigt, dass ich nur in der Erfüllung des göttlichen Willens mein Heil finden kann. Nur im Gehorsam gegen Gottes Gebot hat mein Werk Wurzeln, die ihm Kraft zuleiten, und nur so bringt es Frucht hervor, die den anderen dienen kann. Darin ist Gottes Gnade offenbar und wirksam bei uns, dass er sein Gebot mit lebendiger Schrift in unseren Willen schreibt und ihn seinem Willen gehorsam macht.
Ich habe Lust, Herr, zu Deinem Gebot. Fülle es mit Kraft, dass es nicht ein Buchstabe für mich bleibe, sondern mich mit schaffender Kraft in Deinen Gehorsam leite. Ich strecke mich nach Deiner Verheißung, die mir Bestand, Gedeihen und Fruchtbarkeit verheißt. Ich darf und will sie von Deinem Gebot nicht trennen. Darum ist mein Gebot: schreibe mir Dein Gebot in mein Innerstes; dann wird aus Deinem Gebot mein Werk nach Deinem Willen. Amen. (Adolf Schlatter)

1:4 Aber so sind die Gottlosen nicht, sondern wie Spreu, die der Wind verstreut.

1:5 Darum bleiben die Gottlosen nicht im Gericht noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.

1:6 Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten; aber der Gottlosen Weg vergeht
Vor Gott giebt es keine Mittelklassen, sondern nur zwei Klassen von Menschen: Gottlose und Gerechte. jene bilden drei Stufen: Gottlose im engeren Sinne, ungöttliche Menschen, die kein Leben aus Gott haben, sondern nur von der Welt sind, dann Sünder, bei denen das innere Verderben nicht mehr verborgen, sondern herausgetreten ist in mehr oder minder groben Ausbrüchen, welche bis zur Leidenschaft, bis zum Laster erreifen; sie fallen von einer offenbaren Sünde in die andere, und werden zuletzt Spötter und Verräther alles Heiligen. So geht es mit ihnen immer tiefer herunter, bis sie sterben, und die Seele dann entblößt dasteht und schnell dann dem anheimfällt, dem sie innerlich angehört. Traurige Zukunft der Gottlosen! Ihnen ist nicht wohl, wie den Gerechten, sie bestehen in keinem göttlichen Gerichte, sie haben sich selbst ausgeschieden aus der Gemeinde Gottes, und die ganze Summe ihrer Grundsätze, Wünsche, Pläne und Hoffnungen wird zuletzt in ihrer Nichtigkeit offenbar. – Wie ganz anders die Gerechten, deren Lust es ist, Gottes geoffenbartes Wort zu lesen und zu lernen, zu hören und zu verstehen! Wie sie wachsen wie Bäume in der Gnade durch die beständigen Geisteszuflüsse von oben! Wie sie Früchte des Glaubens und der Treue, der Liebe und des Gehorsams und der Hoffnung des ewigen Lebens tragen! Wie ihre Werke in lange dauerndem Segen bleiben und ihnen nachfolgen in die Ewigkeit! Wie der Herr sich zu ihnen und ihrem Wege bekennt! – Herr, bewahre meine Worte vor der Gemeinschaft, vor den Rathschlägen und Spottreden der Gottlosen, ja, vor jeder Lust an der Sünde, und gieb mir Gnade, daß ich meine einzige Lust an Deinem Worte habe, darnach meinen Gang, meine Worte und Werke einrichte, täglich den einen oder andern Spruch in meinen Gedanken habe, damit aus- und eingehe, in Deiner heiligen Furcht wandle, davon gern rede und mich Deiner niemals schäme. Laß diesen ersten Psalm zeitlebens meine Lebensregel bleiben, und wenn ich davon weiche, führe mich zurück. Amen. (Johann Friedrich Wilhelm Arndt)


GErechter heisst / und kan von anfang der Welt nichts anders heissen / denn der gleubt an den Samen des Weibes / den Samen Abrahe / den Samen Davids / den Son Marien der Jungfrawen / welcher ist Jhesus Christus / Gottes Son / fur uns gestorben und aufferstanden.
Solcher gerechten oder gleubigen weg / wesen / leben und sterben / kennet Gott / und gefelt jm wol in ewigkeit.
Aber der Gottlosen / das ist / die nicht so gleuben / der selbigen weg / wesen / leben / und was sie thun oder leiden / vergehet / und ist ewiglich verloren. (Martin Luther)


Solchs gleubt fleisch und blut nicht / Denn auch die rechten Heiligen und Christen / wenn sie sehen / wie es so ungleich zugehet in der Welt / da die Bösen oben schweben / und die Fromen unterligen / dencken sie / Gott habe ir vergessen / kenne sie nicht / achte ir nicht / und habe sie gar verlassen.
Widerumb / die Gottlosen / weil sie sich fülen / das es gehet nach alle irem willen / und thun was sie wollen / meinen sie / sie sitzen in Gottes schos / der niemand kenne / denn sie allein.
Darumb mustu diesen Vers mit geistlichen augen / nicht mit Kueaugen ansehen / das Gott der Gerechten weg kenne / und von den Gottlosen nichts wisse / Sonst verstehest in nimermehr. (Martin Luther)


Das gleubt kein Gottloser / ein Gottfürchtiger gleubets / aber seer schwerlich.
Denn es gehört harren hiezu / und lang harren / weil es fur augen viel anders scheinet / Und zumal lang wheret / das die Gottlosen grünen / blüen / und obligen / in gut / ehr / gewalt / nach alle irem willen.
Und dagegen die Gerechten / vom Teufel und der Welt / beide / an leib und seele / an ehr und gut / geplagt / verfolget / auch ir viel jemerlich ermordet werden / als Auffrürer / Ketzer / und Teufels kinder. (Martin Luther)


GLeube das / so wirstu leben / Sonst / wo du deine vernunfft zu rat nimpst / wirstu das widerspiel sehen und erfaren.
Darumb wird dir solchs durch Gottes wort / das gewis war ist / und ewiglich bleibt / furgetragen / Darnach richte dich / es wird dir nicht feilen. Und lerne / das der Glaube hafftet an dem / das man nicht sihet / nicht an dem / das fur augen ist. (Martin Luther)


DEr Gerechten leben gehet in dem wort Gottes / wie der ander Vers sagt (Sondern hat lust am Gesetze des HERrn) darumb mus er glück haben hie und dort / wie der baum am wasser imer grünet / tregt und nicht verdorret.
Aber Menschen leben / wenn es gleich fur der Welt gerecht ist / so mus es doch zu letzt vergehen / und nicht bleiben. Denn da ist das wort Gottes nicht / das ewig bleibet. (Martin Luther)

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