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unbekannt - Andachten

unbekannt - Andachten

1. Mose

Und Jakob hieß die Stätte Pniel; denn ich habe Gott von Angesicht gesehen und meine Seele ist genesen.
(1 Mose 32,30.)

„Wann werde ich dahin kommen, dass ich Gottes Angesicht schaue?“ Ach, wäre dies doch alsbald unser aller aufrichtiges Bekenntnis! Aber freilich, „Gott ist ein Geist und die Ihn anbeten, die müssen Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten,“ und wir sind meist fleischlich gesinnt und unwahr. „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach,“ doch, uns zum ewigen Trost, „wir haben keinen Hohepriester, der nicht Mitleid haben könnte mit unserer Schwachheit, sondern der uns kann helfen, wenn wir versucht werden, da er auch versucht ist worden, allenthalben, gleich wie wir!“ Darum, „wenn wir nun dürsten nach dem Trank des Lebensfürsten,“ so werden auch wir selige Pnielstunden erleben dürfen, und Sein leuchtendes Gnadenantlitz wird uns genesen lassen. Und wenn der HErr verzieht, oder Sein Gnadenantlitz abwendet und uns kämpfen lässt, so „kämpfe mit Gebet und Flehen, Dringe ein in Gottes Reich, Will der Satan widerstreben, Werde weder matt noch weich, sondern halte Ihn nur fest und sprich unverzagt: „ich lasse dich nicht, du segnest mich denn!“ Und der HErr, „der uns nicht versucht über Vermögen, sondern macht, dass die Versuchung ein Ende nimmt, dass wir es können ertragen,“ wird uns „vollbereiten, stärken, kräftigen, gründen“ und, wenn auch mit verrenkter Hüfte, uns Seine Gnadensonne herrlich aufgehen lassen, dass wir, Sein Antlitz schauend, von allem Übel Leibes und der Seelen genesen werden, hier zeitlich und dort ewiglich! „Lasst mich gehen, Lasst mich gehen, Dass ich JEsum möge sehen, Meine Seel' ist voll Verlangen, Ihn auf ewig zu umfangen, Und vor Seinem Thron zu stehen!“ Amen. (unbekannt)

1. Könige

So wollest Du Deinem Knechte geben ein gehorsames Herz!
(1 Könige 3,9.)

Treuer Heiland! Schenk uns ein gehorsames Herz, damit wir Deinem Wort folgen und dereinst von Dir wachend gefunden werden! Gehorsam ist Dir wohlgefälliger denn Opfer. Darum bitten wir Dich, Du wollest uns helfen, Dir willig nachzufolgen, der Du gehorsam warst bis zum Tode, ja bis zum Tode am Kreuz. Im gläubigen Aufblick zu Dir wird es uns leicht werden müssen, Deinem heiligen Vorbild zu folgen. HErr, wir wollen Weisheit und Reichtum gern drangeben, wenn Du uns nur ein gehorsames Herz schenkst. Wir geben Dir unser Herz und wollen Deine Wege unseren Augen wohlgefallen lassen. Dann werden wir Dir einst in Wahrheit als Deine Knechte dienen können und Dein Angesicht schauen dürfen und Dein Name wird auf unseren Stirnen sein! (unbekannt)

Hosianna! Steh' uns bei,
O, HErr, hilf, lass wohlgelingen,
Dass wir ohne Heuchelei
Dir das Herz zum Opfer bringen;
Du nimmst keinen Jünger an,
Der Dir nicht gehorchen kann.

Amen.

Psalter

Ich will schauen Dein Antlitz in Gerechtigkeit; ich will satt werden, wenn ich erwache nach Deinem Bild.
(Ps. 17,15.)

Ist diese Sehnsucht Davids nach dem HErrn und Seiner Gerechtigkeit nicht ganz köstlich? Haben wir, Geliebte, auch einen solchen Durst nach Ihm und Seinen trostreichen Verheißungen, wir, die wir im neutestamentlichen Bund leben und es also doch viel leichter haben, als David? Ach, ich fürchte wir hungern und dürsten viel mehr nach allerhand irdischen Dingen, als nach der Gerechtigkeit, die vor ihm gilt.

O, wollen wir in uns gehen und ihn ernstlich suchen, so wird Er Sich von uns finden lassen, denn die Ihn angehen und anlaufen, deren Angesicht soll nicht zu schanden werden. „Wen da dürstet, der komme zu Mir und trinke“ und „Selig sind die da hungern und dürsten, denn sie sollen satt werden,“ so lauten Seine trostreichen Worte! Drum lasst uns Ihn, als den gnadenreichen Heiland, um solchen Durst bitten, damit Er uns sättigen könne und könne uns zeigen Sein Heil! Dann wird Er uns führen aus einer Klarheit in die andere und wir werden zur Heiligung gelangen, ohne die niemand Gott schauen kann. Und dereinst, wenn unser letztes Stündlein kommt, wird uns ewiglich nicht mehr dürsten, denn wir werden satt werden, wenn wir erwachen nach Seinem Bild. Wie wird's sein, wie wird's sein, wenn der HErr mich wird befrei'n, Wenn die düstern Hüllen fallen, Wenn die Jubelrufe schallen, Wenn, von diesem Babel los, Ich darf ruh'n in JEsu Schoß!“ Amen. (unbekannt)

Die Gott suchen, denen wird das Herz leben.
(Ps. 69, 33.)

Wenn wir einen kostbaren Gegenstand verloren haben, so sind wir meist sehr betrübt und machen uns gewöhnlich gleich daran, ihn aufzusuchen. Da scheuen wir dann keine Mühe, öfters wird dem ehrlichen Finder ein hoher Lohn geboten und es werden die verschiedensten Nachforschungen angestellt, bis wir wieder in den Besitz unserer verlorenen Wertsachen gelangen. Aber, meine Lieben, sind wir auch betrübt, wenn wir den HErrn verloren haben, und geben wir uns nur auch annähernd so viel Mühe, ihn zu suchen? Ach, darin muss es noch anders werden mit uns. Er selbst schenke uns, nachdem wir Ihn durch zahllose Sünden und Übertretungen verloren, ein rechtes Verlangen nach Ihm und Seiner Gnade, dass wir alles dran setzen, Ihn zu suchen, bis Er Sich von uns finden lässt! „Sucht, so werdet ihr finden“, dieses Sein tröstliches Wort stärke unsere müden Füße, gebe uns neue Kräfte und führe uns endlich zum seligen Ziel! Dann wird unser Herz ewiglich leben. (unbekannt)

Einfalt denkt nur an das Eine,
In dem alles andere steht
Einfalt hängt sich ganz alleine
An den ewigen Magnet.

Amen.

Nicht uns, HErr, nicht uns, sondern Deinem Namen gib Ehre!
(Ps. 115,1.)

Kaiser Paul von Russland ließ auf seine goldenen und silbernen Münzen, an Stelle des sonst üblichen Bildes, ein Schild prägen mit der Inschrift: „Nicht uns, nicht uns, sondern Deinem Namen!“ - Nicht wahr, das war recht und schön?

Ihm allein gebührt der Ruhm! Ach, möchten wir das auch je länger, je mehr erkennen und erfahren! Er ist der Töpfer, wir sind der Ton, wir sind vor Ihm wie Gras, wie des Grases Blume, und viele von uns, die hienieden zu den Ersten gehörten, werden dort die Letzten sein. Wo bleibt da alle eigne Ehre? Gnade ist's, dass es mit uns noch nicht gar aus.

O lasst uns die Wahrheit dieses Worts beherzigen, damit Er dereinst auch zu uns sprechen kann: „Rücket herauf!“ Dazu helfe Er uns selbst, zum ewigen Preise Seines herrlichen JEsusnamens! (unbekannt)

Ach, ich bin viel zu wenig,
Zu künden Seinen Ruhm,
Der HErr ist ew'ger König,
Ich nur des Grases Blum';
Jedoch, weil ich gehöre
Gen Zion, in Sein Zelt,
Ist's billig, dass ich mehre
Sein Lob vor aller Welt.

Amen.

O HErr, hilf, o HErr, lass wohlgelingen!
(Ps. 118,24.)

HErr, Du treuer Helfer! Wir liegen arm, blind, jämmerlich und bloß im Abgrund unserer Sünden. Wenn Du uns nicht heraushilfst, so müssen wir verderben! Darum bitten wir Dich, verziehe nicht, eile uns zu helfen! In allen unseren Taten wollen wir Dich lassen raten, denn nur dann kann's wohlgelingen! Du willst aus Gnade, ohne unser Verdienst, unser Schild und unser starker Lohn sein. Komm und schätze uns, wie eine Henne ihre Küchlein, denn Deine Wahrheit ist Schirm und Schild, dass wir nicht zu erschrecken brauchen vor den Pfeilen, die des Tages fliegen, und vor der Seuche, die im Mittag verdirbt! Du willst uns decken, wie mit einem Schild. Unsre Hilfe steht bei Dir, der Du Himmel und Erde gemacht hast. - Du wirst unseren Fuß nicht gleiten lassen, denn Du behütest uns und schläfst nicht. HErr, behüte unsere Seelen! „Hilf, Helfer, hilf in Angst und Not, Erbarm' Dich meiner, o treuer Gott! Ich bin ja doch Dein liebes Kind, Trotz Teufel, Welt und aller Sünd'.“ Amen. (unbekannt)

Wann der HErr die Gefangenen Zions erlösen wird, dann werden wir sein, wie die Träumenden.
(Ps. 126, 1.)

O auferstandener Siegesfürst! Nimm uns selbst bei der Hand und führe uns von Golgatha nach der Unterwelt, damit wir immer mehr erkennen, „was es Dich gekostet, dass wir erlöst sind.“ Du Todesüberwinder, löse selber unsere Ketten, denn wen der Sohn freimacht, der ist recht frei. Öffne Du die Pforten unseres irdischen Gefängnisses und führe uns in Dein Eigentum, damit wir, als die Deinen, bei Dir bleiben mögen ewiglich! Wir selbst können nichts tun, es geh' denn Deine Gnade bis an das Ende mit.

HErr, wir sind so lang gefangen,
Komme und erlös‘ uns doch;
Stille unser heiß Verlangen,
Nimm uns ab das schwere Joch!

Wie ein Traum wird's uns erscheinen,
Wenn Du uns befreiet hast;
Lachen werden wir, statt weinen,
Halten unsere ew'ge Rast.

Amen.

Matthäusevangelium

Er aber, Johannes, hatte ein Kleid von Kamelshaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Speise aber war Heuschrecken und wilder Honig.
(Matth. 3,4.)

Das Wählen der äußeren Verhältnisse, unter denen man leben wollte, ist ja den allerwenigsten auf Erden beschieden und ist auch für diese noch von fraglichem Wert. Darum werden wirs für das Beste halten müssen, dass ein jeder gehe, wie Gott ihn führt, seis durch Einsamkeit, seis in Gemeinsamkeit. Und wie Paulus in Bezug auf Hab und Gut von sich hat sagen können: ich habe gelernt, bei welchem ich bin, mir genügen zu lassen; ich kann niedrig sein und kann hoch sein; ich bin in allen Dingen und bei allen geschickt, beides, satt sein und hungern, beides, übrig haben und Mangel leiden (Phil. 4,11-12) so wollen wir den Geist Gottes dahin an uns wirken lassen, dass wir auch in Bezug auf die sonstigen äußeren Verhältnisse, unter denen wir arbeiten, und im Blick auf die Umstände, unter denen wir leben, aufrichtig zu sagen vermögen: ich habe gelernt, mich in die Verhältnisse schicken, in die mich Gott gestellt. Denn ist nicht die ganze Welt der Wüste gleich, in der wir von Gott zugerichtet werden für das Eden, das droben ist? Ganz gewiss. Darum lasset uns, die wir Pilger sind, durch die Tat es bezeugen vor aller Welt, dass wir hienieden keine bleibende Stadt haben, sondern die zukünftige suchen, und dass wir darum keine gar großen Ansprüche erheben wollen, weder an die Wegzehrung noch an das Wanderzelt! Ist unser Schatz droben, so sei droben auch unser Herz! Der Pilger aus der Ferne Zieht seiner Heimat zu; Dort winken seine Sterne, Dort findet er die Ruh'!“ Amen. (unbekannt)

Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Darum, welcher Baum nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
(Matth. 3,10.)

Gerade darin, dass alle Gerichte unter unseres Gottes mächtiger Hand stehen, der dem Bösen wiederum seine Grenzen zieht, liegt zugleich unser Trost. Des HErrn Rat wird auch in Zukunft nicht anders sein, als er bisher war, nämlich wunderbar, aber Er führt es herrlich hinaus. Und selbst, wenn es denkbar wäre, was gleichwohl nicht denkbar ist dass das Christentum von der Bildfläche des gebildeten Europa verschwände, so würde das noch keineswegs den Untergang des Reiches Christi auf Erden bedeuten, denn eine Pella, eine Zufluchtsstätte für Seine Getreuen, würde sich dann der HErr selbst versehen. Aber die Artschläge der Gottesgerichte tönen derweilen schon laut und ernst und vernehmbar, indem sie bedrohen, was nicht seinen Ursprung aus Gott hat. O, dass uns die Klänge derselben zu Bußglocken würden, die uns zurückriefen zum Haus des HErrn! O, dass auch wir jetzt für alles das Augen gewännen, was in unserem Christenlaufe der Wandlung bedarf! Ja, dass doch auch wir es bedächten zu dieser unserer Zeit, was zu unserem Frieden dient! Dann würden wir nur Segnungen ernten aus jedem Gericht. (unbekannt)

Ach, HErr, strafe uns bei Zeiten,
Eh' Du unser Richter wirst,
Und sei in den Ewigkeiten
Unser wohlgewog'ner Fürst!

Amen.

Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.
(Matth. 5,6.)

Lieber Heiland, gib uns einen rechten Hunger und Durst nach Deiner Heilswahrheit und der Erkenntnis Deines süßen Evangeliums und sättige uns zugleich mit Deiner milden Hand und zeige uns Dein Heil, denn uns verlangt nach Dir und den Zeugnissen Deiner felsenfesten Gnade. Komm, o komm, Du Geist des Lebens!

Selig sind, die reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.
(Matth. 5 8.)

Ärgert dich aber dein rechtes Auge, so reiß es aus und wirf es von dir! Es ist dir besser, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde.
(Matth. 5,29.)

Ihr habt ja wohl alle dies Gleichnis unseres lieben und treuen HErrn verstanden und richtig aufgefasst. Nun aber kommt alles darauf an, dass wir dasselbe auch einzeln auf uns und unser Leben richtig anwenden! „Denn was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben!“ Und eine furchtbar ernste Lehre können und müssen wir diesem JEsuswort entnehmen, damit dereinst nicht unser ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. Wie oft ärgert uns unser rechtes Auge, ohne dass wir gehörig darauf merken! Dem einen ist dies, dem anderen jenes ein Ärgernis - da gilt es denn mit Gebet und Flehen bitten um „gesunde Augen, die was taugen.“ Mancher von uns dürfte z. B. lieber nicht ins Theater gehen, weil die Schaustellungen seine Sinne betören und ihn vielleicht von dem „Einen, was not tut“, abziehen. Dieser nun muss sein rechtes Auge ausreißen und von sich werfen, indem er das Theater nicht wieder besucht, also mit anderen Worten den Stein des Anstoßes aus dem Weg räumt. Andere wieder müssten vom Karten- oder Schachspiel lassen, weil diese Beschäftigung ihnen nicht zuträglich ist, ihre Habsucht, ihren Leichtsinn, oder andere Untugenden weckt und fördert! So muss ein jeder von uns das ihn ärgernde rechte Auge von sich werfen, um den Pfad zur seligen Ewigkeit nicht zu verlieren. Lieber doch einige Vergnügen meiden, und ohne den Genuss derselben zum ewigen Leben eingehen dürfen, als die sündliche Lust zu befriedigen und dereinst mit dem ganzen Leib in die Hölle geworfen zu werden!!

- O, wollten wir uns Seinen Ernst bewegen lassen, Ihn aufrichtig zu bitten: „Reiß das Herz aus meinem Herzen, Sei es auch mit tausend Schmerzen!“ Amen. (unbekannt)

Herr, Du Herzenskündiger! Schaffe in uns ein reines Herz und gib uns einen neuen, gewissen Geist! Du hasst alles Unreine, weil Du die Reinheit selber bist! O so reinige uns ganz und gar und mache uns Dir zu eigen! In der heiligen Taufe hast Du uns ja zu Deinen Kindern gemacht. Verkläre uns nun aus Gnaden in Deinen teuren Namen und Dein unvergleichlich herrliches Bild, damit wir in Wahrheit Deine Kinder heißen können! „Vor Dir ja nichts gilt, als Dein eigen Bild.“

Und die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind ihrer, die ihn finden.
(Matth. 7,14.)

HErr hilf uns den schmalen Weg wandeln, der zum Leben führt! Wir wissen, dass wir es aus eigener Kraft nicht können, denn in uns selbst wohnt nichts Gutes. Gib uns nun aus Gnade Kraft, die Sünde zu fliehen, unser Leben zu bessern und endlich selig zu werden durch Jesum Christum, Deinen lieben Sohn, unsern HErrn!

Auf dass ihr aber wisst, dass des Menschen Sohn Macht habe, auf Erden die Sünden zu vergeben, sprach Er zu dem Gichtbrüchigen: Stehe auf, hebe dein Bett auf und gehe heim! Und er stand auf und ging heim.
(Matth. 9, 6-7.)

„JEsu, Du Sohn Davida, erbarme Dich unser!“ Wir liegen voller Schwären hilflos da und harren Deiner Hilfe von einer Morgenwache zur anderen! O, geh nicht vorüber, wenn Du kommst und uns in unserem Blut liegen siehst, sondern sprich: ihr sollt leben! Du willst ja den Tod des Sünders nicht, sondern willst, dass er sich bekehre und lebe! HErr, wir glauben, hilf unserem Unglauben! Sprich auch zu uns in dieser Stunde: steht auf, Hebt euer Bett auf und geht heim! HErr, lass leuchten Dein Antlitz, so genesen wir! (unbekannt)

Will die Welt mein Herz verführen
Auf die breite Sündenbahn,
Wo so viele sich verlieren,
Alsdann schau' ich emsig an
Deiner Marker Zentnerlast,
Die Du ausgestanden hast;
So kann ich in Andacht bleiben,
Alle böse Lust vertreiben.

Amen.

Da sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand, denn JEsum allein.
(Matth. 17,8.)

Herrliches Wort! Ach möchte dasselbe auch von uns gelten! Zwar leiblich ist es nicht möglich, aber umso mehr geistlich, indem unser Glaubensauge so geschärft wird, dass es den völligen Sieg über das irdische Dunkel gewinnt und der helle Morgenstern aufgeht in unsren Herzen. Von Elias heißt es: „Und er ging Tag und Nacht kraft dieser Speise, bis dass er kam an den Berg Gottes.“ Auch uns wird die stärkende Wegkost in Seinem Wort und Sakrament gereicht und unsere müden Knie werden aufgerichtet, um zu laufen im Kampf, der uns verordnet ist. Darum vorwärts! In Seinem Namen ziehen wir, in Seinem Geiste pilgern wir, in Seiner Kraft überwinden wir, in Seinem Blut werden wir gerecht und Erben des ewigen Lebens. Er verleihe uns Kraft, hinfort nur noch Eine Passion, Ihn, nur Ihn zu haben und zu behalten!

Wahrlich Ich sage euch, es sei denn, dass ihr umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
(Matth. 18,3.)

Herr, gib uns einen kindlichen Geist, auf dass wir mit aller Einfalt zum Gnadenstuhl hinzutreten können! Wir wissen ja, dass wir nur durch völlige Umkehr und Ablegung des knechtischen Sinnes dereinst gelangen können zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. O so streife Du selbst in Gnaden ab das schmutzige Kleid der Sünde von unserer irdischen Hülle, auf dass Du dereinst droben unseren neuen verklärten Leib schmücken kannst mit dem Rock der ewigen Herrlichkeit und wir dadurch von einer Klarheit zur anderen gelangen und die Gerechtigkeit erlangen mögen, die allein vor Dir gilt!

Saget der Tochter Zion: Siehe dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Füllen der lastbaren Eselin.
(Matth. 21,5.)

Komm, HErr JEsu, wir harren Deiner von einer Nachtwache zur anderen, und unser Herz ist unruhig in uns, bis dass es ruhet in Dir. Du willst auch in diesem neuen Kirchenjahre bei uns sein - o so verziehe nicht, eile uns zu helfen! HErr wir trauen Dir, lass uns nimmermehr zu schanden werden! Sei und bleibe uns ein starker Hort, dahin wir immer fliehen mögen, wo wir Schutz finden unter den Flügeln Deiner unverdienten Gnade. Komm, ja komm HErr JEsu!

Und siehe, Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
(Matth. 28, 20.)

Barmherziger Heiland! Habe Dank für Deine köstlichen und trostreichen Verheißungen! Siehe, um Trost war uns sehr bange, aber nun willst Du uns trösten, wie einen seine Mutter tröstet! Deine Gnade wird die dunkle Herzenskammer wunderbar erhellen und beim Scheine dieses Lichtes brauchen wir uns nicht zu fürchten, sondern können getrost und unverzagt Deiner Hilfe harren. Du willst bei uns bleiben in Freud und Leid, in guten und bösen Tagen, im Leben und im Sterben. Deine Hand will uns führen und Deine Rechte uns halten, bis wir dereinst unseren Pilgerlauf vollendet haben und Dich dann schauen dürfen, wie Du bist, von Angesicht zu Angesicht. (unbekannt)

Allein Gott in der Höh' sei Ehr'
Und Dank für Seine Gnade,
Darum, dass nun und nimmermehr
uns rühren kann kein Schade;
Ein Wohlgefallen Gott an uns hat,
Nun ist groß Fried' ohn' Unterlass,
All Fehd hat nun ein Ende.

Amen.

Lukasevangelium

Er aber sprach: Ja, selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren!
(Luk. 11,28.)

Es gilt also nicht nur hören, sondern auch bewahren. Jakobus schreibt darum: „Seid aber nicht allein Hörer des Worts, sondern auch Täter, auf dass ihr euch nicht selbst betrügt.“ Und er hat vollkommen recht mit diesem erläuternden Wort zu den Worten des Heilandes. Denn, um menschlich zu reden, was hilfts, wenn wir Aufträge empfangen, die wir doch nicht ausführen? So ist's auch mit dem göttlichen Wort, welches ausgesandt wird, damit es nicht leer zurückkehre. Ach! Er bewahre uns in Gnaden vor einem bloßen Hören, sondern lasse Sein Wort empfänglichen Boden finden in unsren Herzen, damit es 30-, 60- oder gar 100 fältige Frucht trage zum ewigen Leben. Denn Seine Freunde sind nur die, welche tun, was Er gebietet. Er aber ermahnt uns zum Bewahren Seines Worts. Aus uns selbst können wir nichts; darum wollen wir Ihn um Kraft bitten, dasselbe in einem feinen guten Herzen zu bewahren und Frucht zu bringen in Geduld. (unbekannt)

Nehmt wahr der Lilien auf dem Feld, wie sie wachsen; sie arbeiten nicht, so spinnen sie nicht! Ich sage euch aber, dass auch Salomon in aller seiner Herrlichkeit nicht ist bekleidet gewesen, als der eins.
(Luk. 12,27.)

Wer von uns hat nicht im Mai einen ländlichen Spaziergang gemacht und hat sich tief ergriffen gefühlt von der Farbenpracht und Schönheit des Frühlings! Vor unsren wonnetrunknen Augen lag eine im reizendsten Schmuck prangende Wiese, gleichsam übersonnt mit Schlüsselblumen, Schwalbenaugen, Federnelken und anderen lieblichen Blumen, und die Liebe Sonne beschien gar freundlich dies anmutige Panorama!

Wem von uns füllte sich alsdann nicht das Herz mit dankbarem Erstaunen über die unendliche Allmacht und Fürsorge unseres Gottes! - Obgleich die zarten Blümchen nicht arbeiten, spinnen, oder etwas verrichten können, tragen sie dennoch Kleider, und zwar sind diese so schön, kunstvoll und herrlich, dass alle Pracht und Herrlichkeit der Gewänder Salomonis nichts dagegen ist.

Wenn nun der HErr die Lilien also kleidet und die Vögel also speist, wieviel mehr wird Er für uns sorgen, die wir besser sind, denn viele Sperlinge! O, wir Kleingläubigen vergessen so oft Sein väterliches Wort: „Ich sorge für euch.“ Ach und mit all unsren Sorgen können wir unserer Länge keine Elle zusetzen und nicht einmal ein einziges Haar schwarz oder weiß färben! Er, der alle unsere Haare gezählt hat, und ohne dessen Willen kein Sperling vom Dache fällt, spricht zu uns: „Sorgt nichts, sondern lasst im Gebet und Flehen eure Bitten vor Gott kund werden!“ Darum wollen wir alle unsere Sorgen auf Ihn werfen und herzlich bitten, „so werden wir nehmen, dass unsere Freude vollkommen sei!“ „Mit Sorgen und mit Grämen Und mit selbsteigner Pein Lässt Gott Sich gar nichts nehmen, Es muss erbeten sein!“ Amen. (unbekannt)

Fürchte dich nicht, du kleine Herde, denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben!
(Luk. 12,32.)

Oft will uns der Mut entsinken, wenn wir im finsteren Tal wandern und es uns scheinen möchte, als ob kein Lichtstrahl Seiner Verheißungen dieselbe erleuchten werde. Nur Geduld! „Er ist bei uns wohl auf dem Plan, Mit Seinem Geist und Gaben.“ Seine Verheißungen sind ja in Ihm und sind Amen in Ihm. „Fürchte dich nicht!“ Hörst du: „fürchte dich nicht!“ Ja, meinst du dann wohl, der Feinde sind so viel und begehren mein Fleisch zu fressen. O, du Kleingläubiger! Er will für dich streiten und du sollst nur stille sein. Wenn der HErr für uns ist, wer mag wider uns sein? Er hat uns ja Seinen Sohn geschenkt, wie sollte Er uns mit Ihm nicht alles schenken? Und, wenn auch den Abend lang währt das Weinen, so naht sich uns am Morgen wieder der HErr und tröstet uns und wir können mit Luther voll Zuversicht sprechen: „Das Reich muss uns doch bleiben!“ (unbekannt)

Komm, o komm, getreuer Hirt,
Dass die Nacht zum Tage werde,
Ach wie manches Schäflein irrt
Fern von Dir und Deiner Herde!
Kleine Serbe, zage nicht,
JEsus hält, was er verspricht!

Odes Tags der Herrlichkeit!
JEsus Christus, Du die Sonne,
Und auf Erden weit und breit
Licht und Wahrheit, Fried' und Wonne!
Mach dich auf, es werde Licht,
JEsus hält, was Er verspricht!

Amen.

Und über das alles ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, dass die da wollten von hinnen hinab fahren zu euch, können nicht, und auch nicht von dannen zu uns herüber fahren.
(Luk. 16,26.)

Barmherziger Heiland! O, lass uns Deinen erschütternden Ernst bewegen, dass wir unsere Seligkeit schaffen mit Furcht und Zittern! Das Wesen dieser Welt muss vergehen, das lehrt uns Dein heiliges Gleichnis. O Sünderheiland, der Du für uns gestorben und ein Fluch geworden bist, lass dereinst keinen von uns fehlen im Hochzeitssaal des Lammes! Du willst, dass wo du bist, auch die bei Dir seien, die Dein Vater Dir gegeben hat. Diese köstliche Bitte Deines hohenpriesterlichen Gebets tröste unsere armen verzagten Herzen und führe uns auf rechter Straße um Deines Namens willen! Lass uns nicht zu den verlorenen Kindern gehören, sondern befiehl Deinen Engeln, dass sie uns tragen in Deinen „Arm und Schoß!“ Lass uns, wenn es anders Dein heiliger Wille so ist, durch viel Trübsal in Dein Reich eingehen, denn diese schafft ja eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit und Deine Gerechtigkeit brauchen wir, um dereinst nicht bloß erfunden zu werden!! O Allerbarmer, lass dereinst keine große Kluft sein zwischen Dir und uns, sondern lass uns als Deine Diener bei Dir sein und bleiben ewiglich! Wie wird's uns so wohl tun, An deinen heiligen Wunden, Von den irdischen Leidensstunden Sanft auszuruhn!“ Amen. (unbekannt)

Stärke uns den Glauben!
(Luk. 17, 5.)

Ach HErr, Du treuer Heiland! Wir armen, schwachen, sündigen Menschen sind der Stärkung unseres Glaubens gar sehr bedürftig! In der Leidensnacht verlöscht das Flämmchen unserer Glaubenslampe nur zu leicht und wir wissen oft nicht, wo das Öl zu finden! Denn nur in Deinem heiligen Versöhnungsblute können wir neue Brennkraft für unser schwaches Glaubenslichtchen finden! Darum bitten wir Dich von ganzem Herzen: Fülle selbst unsere Glaubenslampen, damit ihr heller Schein uns durchs finstre Todestal hindurch ans sichere Ufer im Lande der Lebendigen führe! „Denn, Deine heilgen Wunden rot Trösten uns in unsrem Tod!“

Tu' auf den Mund zum Lobe Dein,
Bereit das Herz zur Andacht fein;
Den Glauben mehr', stärk den Verstand,
Dass uns Dein Nam' werd' wohl bekannt!

Amen.

Johannesevangelium

Denn Meine Schafe hören Meine Stimme, und Ich kenne sie und sie folgen Mir.
(Joh. 10,27.)

Im Morgenland gehen die Hirten ihren Schafen voran und weisen ihnen den rechten Weg durch ihren Stab, an dessen Ende eine kleine Schaufel befestigt wird. Mit dieser packen sie etwas Erde und werfen dieselbe in kleinen Haufen auf die rechte und linke Seite des Weges, damit die Herde den rechten Weg finde, der sie zur grünen Au und zum frischen Wasser führt. Auch wir sind solche Schafe, die der treue Hirte JEsus führen will auf rechter Straße, um Seines Namens willen. Aber wir müssen Seinem Ruf auch Folge leisten und unverwandt schauen auf ihn, als den Anfänger und Vollender unseres Glaubens! Der Kreuzweg in Seiner Nachfolge ist oft voll Dornen, aber durch Seine Fußstapfen klar vorgezeichnet, dass wir nicht brauchen zu weichen, weder zur Rechten noch zur Linken! Er kennt die Seinen und wenn sich eins von uns verliert, so lässt Er die 99 in der Wüste, bis Er uns gefunden hat, um uns auf Seine Achseln zu laden und heimzutragen. Heute, so wir Seine Stimme hören, wollen wir unsere Herzen nicht verstocken, sondern Ihm eilend folgen, denn Sein Stecken und Stab tröstet uns. §Erkenne mich, mein Hüter, Mein Hirte, nimm mich an, Von Dir, Quell aller Güter, Ist mir viel Guts getan, Dein Mund hat mich gelabet Mit Milch und süßer Kost, Dein Geist hat mich begabet Mit mancher Himmelslust.“ Amen. (unbekannt)

Ich bin gekommen in die Welt, ein Licht, auf dass, wer an Mich glaubt, nicht in Finsternis bleibe.
(Joh. 12,46.)

Von Karl dem Fünften, Kaiser von Deutschland und Spanien, wird erzählt, dass in seinem riesigen Reich die Sonne nie untergegangen sei. Wir gläubigen Christen haben einen solchen König, in dessen Reich die Gnadensonne ewiglich scheint und zwar über Gerechte und Ungerechte. Der Heiland nennt Sich selbst das Licht der Welt und verheißt denen, die an Ihn glauben, Kinder des Lichts zu werden. Geliebte Mitchristen, sind wir gläubig und haben wir ein sehnliches Verlangen, die Dunkelheit der Sünde zu verlassen und ans Licht zu kommen? Er schenke uns lebendigen Glauben an Seine unverdiente Gnade, deren milde Strahlen ja so oft unsere Herzen treffen, damit wir uns, eingehüllt in Sein Erbarmen, nicht zu fürchten brauchen vor dem Tag des Gerichts, da Er Augen haben wird wie Feuerflammen! Seinen Erlösten wird auf der neuen Erde die Gnadensonne ewig scheinen, denn ihre Leuchte wird das Lamm sein. - Ach, wäre doch unser aller aufrichtiges Bekenntnis: „Die Sonne, die mir lachet, ist mein HErr JEsus Christ, Das, was mich singen machet, Ist was im Himmel ist!“ Amen. (unbekannt)

Eure Traurigkeit soll in Freude verkehrt werden.
(Joh. 16,20.)

Goethe singt: „Es kann ja nicht immer so bleiben, Hier unter dem wechselnden Mond!“ Und mit diesem Wort spricht er, wie so häufig, eine große Wahrheit aus! Goethe war kein frommer Mann, aber sein hoher Geist fand nur in der Wahrheit Befriedigung. Wir, als gläubige Christen, haben es viel leichter, als er, denn wir wissen, dass wir durch viel Trübsal ins Reich Gottes eingehen sollen. Die Traurigkeit ist also eine „friedsame Frucht der Gerechtigkeit, denen, die darin geübt sind, auf dass unser Glaube viel köstlicher erfunden werde, denn das vergängliche Gold, das mit Feuer durchläutert wird, wenn nun geoffenbart wird Jesus Christus.“ Auch das Leid und die Traurigkeit können nicht immer bleiben, hier unter dem wechselnden Mond, wenn wir anders den großen Tröster, der da bei uns bleiben will, gläubig aufnehmen und uns Seine köstlichen Verheißungen dankbar aneignen! Er sagt, wie zu Seinen Jüngern, so auch zu uns allen, die wir Seine Erscheinung lieb haben, noch heute: „Ihr habt nun auch Traurigkeit, aber ich will euch wiedersehen und ihr sollt euch freuen und eure Freude soll niemand von euch nehmen.“ Was Er verspricht, das hält Er gewiss. Darum „fasst eure Seelen in Geduld!“ „Nach Freud und Leid Es kommt die Zeit, Da öffentlich erscheinet, Wie treulich Er es meinet.“ Amen. (unbekannt)

Danach spricht Er zu Thoma: Reiche deinen Finger her und siehe Meine Hände; und reiche deine Hand her und lege sie in Meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!
(Joh. 20, 27.)

Ach HErr, Du treuer Heiland! Unser Herz ist leider von Natur nicht gläubiger und besser, als das des ungläubigen Thomas. Du aber kannst und willst Dich erbarmen, unser steinernes Herz von uns nehmen und uns ein fleischernes geben, damit wir erkennen die Wunder an Deinem Gesetz und also die Frucht des Glaubens, der Seelen Seligkeit, davontragen mögen. Schreibe uns mit Flammenschrift in unsere Herzen, dass der Glaube eine gewisse Zuversicht ist des, das man nicht sieht, damit wir mit Petro freudig bekennen lernen: „Wir haben geglaubt und erkannt, dass Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ (unbekannt)

Du, unser auserwähltes Haupt,
An welches unsre Seele glaubt,
Lass uns in Deiner Nägel Mal
Erkennen unsere Gnadenwahl
Und durch der aufgespaltnen Seite Schrein
Führ unsere Seelen aus und durch und ein!

Amen.

Hast du Mich lieb?
(Joh. 21, 17.)

Treuer Heiland! Schenke Du uns aus Gnaden immer mehr Liebe zu Dir und lass uns immer mehr erkennen, was wir an Dir haben! Du Urquell der göttlichen Liebe! komm und tränke unsere durstigen Seelen mit dem Wasser des Brunnens, der ins ewige Leben quillt! Dann werden wir freudig antworten können: „Du weißt, HErr, alle Dinge, Du weißt, dass wir Dich lieb haben!“ Dann werden wir in Freud und Leid unserer Pilgerfahrt mit dem Dichter in Wahrheit sprechen können:

Ich bin durch manche Zeiten,
Wohl gar durch Ewigkeiten,
In meinem Sinn gereist!

Nichts hat mir's Herz genommen,
Als da ich angekommen
Auf Golgatha, - Gott sei gepreist!

Amen.

Apostelgeschichte

Es ist in keinem anderen Heil, ist auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin wir sollen selig werden.
(Apostg. 4, 12.)

Herr, Du treuer Heiland! Weil nur in Dir Leben und volles Genüge zu finden ist, so eilen wir zu Dir und suchen Zuflucht unter den Flügeln Deiner unverdienten Gnade. Ach, es gilt ja nicht nur glauben, sondern auch mit dem Munde bekennen, wenn man selig werden will! Und wir armen Menschenkinder sind darin oft so schüchtern, wenn wir den Hohn und Spott der Welt fürchten. Stärke Du uns und mache unsren Mund voll Lachens und unsere Zunge voll Rühmens, damit wir es freudig bekennen mögen, dass Du bist Christus, der Sohn Gottes, welcher in die Welt gekommen ist zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. (unbekannt)

Römerbrief

Abraham hat Gott geglaubt und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.
(Röm. 4, 3.)

Die Heilige Schrift legt das allergrößte Gewicht auf den Glauben! Was heißt denn „glauben?“ „Glauben“ heißt, im Glauben annehmen, was uns gesagt wird, es ist also mit anderen Worten ein Fürwahrhalten des uns Verheißenen und Versprochenen. Im gewöhnlichen Leben sind wir ja nur zu bereit, jeder Klatschgeschichte, jedem Gerücht Glauben zu schenken Wie kommt es nur, dass wir an der uns vom Heiland angebotenen Gnade und an der Wahrheit Seiner Vergebung so oft zweifeln? Weil wir sie nicht sichtbar sehen und weil wir andererseits leider oft mit Kain sprechen: unsere Sünde ist größer, denn dass sie uns vergeben werden könnte. O höllischer Betrug des Satans, wir wollen dich überwinden durch lebendigen Glauben an den allgenugsamen Versöhnertod Christi! „Der Glaube ist eine gewisse Zuversicht des, das man hofft und nicht sieht,“ das sei von heute an unsere Losung, dann wird uns, gleich Abraham, unser Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet werden! – Dann wird Er uns mit den Kleidern des Heils und dem Rock der Gerechtigkeit schmücken und wir werden in diesem seligmachenden Glauben nicht gerichtet, sondern werden vom Tode zum Leben hindurch dringen. (unbekannt)

Wenn wir in der Einfalt stehen,
Ist es in der Seele licht;
Aber, wenn wir doppelt sehen,
So vergeht uns das Gesicht.

Amen.

Denn ich halte es dafür, dass dieser Zeit Leiden nicht wert sind der Herrlichkeit, die an uns soll offenbart werden.
(Röm. 8,18.)

„Soll's uns hart ergeh'n,
Lass uns feste steh'n,
Und auch in den schwersten Tagen
Niemals über Lasten klagen,
Denn durch Trübsal hier
Geht der Weg zu Dir!“

Wer kennt nicht diesen schönen Vers des Zinzendorf'schen Liedes: „JEsu, geh' voran!“ - Der Verfasser desselben hat es reichlich in seinem Leben erfahren dürfen, was es heißt „leiden um Seines Namens willen!“ Wir alle müssen dem Heiland auf dem Leidensweg folgen, dem einen wird's leichter gemacht, dem anderen schwerer, aber völlig erspart bleiben kann dieser dornige Pfad wohl keinem von uns! Denn wir müssen mit Ihm leiden, um dereinst auch mit ihm zur Herrlichkeit erhoben werden zu können. Ach, und unser natürlicher Mensch ist meist so schwach; wenn's gilt, zu leiden um Seines Namens willen, dann sinken uns die Waffen oft schon vor dem Streit aus der müden Hand und wir können nicht weiter. Da ist es denn unser Trost, dass Er, der versucht ist allenthalben gleich wie wir, Mitleid hat mit unserer Schwachheit, uns helfen kann beim Trinken des Leidenskelches, den Er bis auf die Hefe geleert hat! Wenn wir Ihm nur im Leiden gläubig nachfolgen wollen, so wird Er uns vollbereiten, stärken, kräftigen, gründen. Nur Geduld! bald ist die kurze Spanne Zeit vorüber, die beiden sind überwunden und wir werden, als Seine Berufenen und Erwählten, Herrlich gemacht ewiglich. Amen. (unbekannt)

Epheserbrief

So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Bürger mit den Heiligen und Gottes Hausgenossen.
(Ephes. 2,19.)

Die Patriarchen und Frommen des Alten Testaments waren Gäste und Fremdlinge, die seufzend nach einer Erlösung ausschauten, welche Jahrtausende später ihren Nachkommen geschenkt werden sollte. In seinem schönen Liede: „Ich bin ein Gast auf Erden,“ schildert uns Paul Gerhard sehr wehmütig aber wahr die Erlebnisse ihrer irdischen Pilgerreise: „Die lieben frommen Seelen, Sie zogen fort und fort, Und änderten mit Quälen Den erst bewohnten Ort. Sie zogen hin und wieder, Ihr Kreuz war immer groß, Bis dass der Tod sie wieder Legt in des Grabes Schoß.“ Aber sind wir denn nicht ebenso Pilgrime und Gäste, die oft mit sehnsuchtsvollem Blick nach der ewigen Heimat ausschauen? Gewiss, aber im Gegensatz zu den Alten „haben wir den Grund gefunden, der unseren Anker ewig hält.“ Ein frommer Mann des vorigen Jahrhunderts hat einmal den schönen Ausspruch getan: „Selig sind, die da Heimweh haben, denn sie sollen nach Hause kommen.“ „In unseres Vaters Hause sind viele Wohnungen“ und „Er will nichts verlieren von dem, das Ihm der Vater gegeben hat, sondern es auferwecken am jüngsten Tage.“ O, wie köstlich ist es, dass wir Kinder des Neuen Bundes sind! Er helfe uns selbst, dies köstliche Vorrecht, unsere himmlische Berufung in Christo Jesu, zu ergreifen und einst als Bürger und Hausgenossen Gottes mit Ihm zu Tische zu sitzen und vom Gewächs des Weinstocks nun mit Ihm zu trinken in Seines Vaters Reiche! „Ich möchte heim! Mich zieht's dem Vaterhause, Dem Vaterherzen zu, Fort von der Welt verworrenem Gebrause, Zur stillen, felgen Ruh! Mit großen Wünschen bin ich ausgegangen, Heim kehr ich mit bescheidenem Verlangen; Mein Herz kennt nur noch einer Hoffnung Keim: Ich möchte heim! Amen. (unbekannt)

2. Timotheusbrief

Und so jemand auch kämpft, so wird er doch nicht gekrönt, er kämpfe denn recht.
(2 Tim. 2,5.)

Schickt euch in die Zeit, denn es ist böse Zeit! Will man sich aber in die Zeit schicken, so gilt es auch laufen in dem Kampf, der uns verordnet ist. Aber wehe uns, wenn wir vor Erreichung des Zieles ermatten und unser Glaubenslämpchen wie ein kurzes Strohfeuer aufleuchtet, um dann für immer zu verlöschen! „Bleibt in Meiner Liebe,“ bittet uns der treue Heiland. O Lasst uns dieser freundlichen Bitte folgen, damit Er, als der gerechte Richter, nicht dereinst auch zu uns sagen müsse: „Ich habe wider dich, dass du die erste Liebe verlassen!“ Beharrlichkeit gehört zum Sieg, denn nur wer überwindet, wird es alles ererben und wird aus Seiner Hand mit dem Holz des Lebensbrunnens im Paradies gespeist und von Ihm zu den lebendigen Wasserbrunnen geleitet werden. „Ringe recht, wenn Gottes Gnade Dich nun zieht und bekehrt, Dass Dein Geist sich ganz entlade Von der Last, die ihn beschwert,“ möge diese Mahnung von uns allen recht beherzigt werden, damit uns niemand unsere Krone nehme, sondern der HErr Christus sie uns behalte auf Seinen großen Tag! Denn, wenn wir auch kämpfen, so werden wir doch nicht gekrönt, wir kämpfen denn recht. Zu solchem Ausharren im Leidenskampf helfe Er uns, um Seines blutigen Leidens und Sterbens willen! „Eile, zähle Tag und Stunden, Bis Dein Heiland kommt und winkt Und, wenn du nun überwunden, Dich zum Schauen Gottes bringt!“ Amen. (unbekannt)

Hebräerbrief

Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.
(Hebr. 13,14.)

Die Juden des Alten Testaments gingen alljährlich zum Osterfest hinauf nach Jerusalem. Auch unser ganzes Leben ist ein oft mühsames Hinaufgehen nach Jerusalem, der hoch gebauten Stadt. Wohl wird diese unsere Wallfahrt durch manche Station unterbrochen, aber ein langes Verweilen gibts auf Erden nicht, denn wir haben hier keine bleibende Stadt! Aber eben darum tut es not, dass wir die „zukünftige“ suchen, damit der Heiland uns vor der bösen Zeit bergen könne in Seiner Hütte! Ach! und vielfach versäumen wir es aus unverzeihlichem Leichtsinn und sträflicher Trägheit dennoch, diese Herberge der Gerechtigkeit zu suchen, und wenn wir uns dann endlich auf den Weg machen, ist die Gnadenzeit vielleicht schon vorbei und die Tür zum Vaterhause für immer geschlossen. Denn wer nicht sucht, findet auch nicht. Der barmherzige HErr hat uns eine Tür aufgetan, und wenn wir sie suchen, wird niemand sie zuschließen, bis wir sie gefunden haben und eingelaufen sind in den seligen Friedenshafen. Darum wollen wir „eilen, wie Verlobte pflegen, ihrem Bräutigam entgegen, damit wir unsere ewige Heimat finden, ehe eine große Kluft zwischen Ihm und uns befestigt wird. Dazu helfe Er uns selbst, um Seines unschuldigen Leidens und Sterbens willen! „Wie wird's sein, Wie wird's sein, wenn ich zieh in Salem ein, in die Stadt der goldnen Gassen, HErr, mein Gott, ich kann's nicht fassen, was das wird für Wonne sein!“ Amen. (unbekannt)

1. Johannesbrief

Und nun, Kindlein, bleibt bei Ihm, auf dass, wenn er geoffenbart wird, dass wir Freudigkeit haben und nicht zu schanden werden vor Ihm in Seiner Zukunft!
(1 Joh. 2,28.)

Immer näher kommen wir dem Schluss unseres Kirchenjahres. Dunkel liegt die Zukunft vor uns und kein Lichtstrahl durchbricht den dichten Schleier, hinter dem vielleicht mancher Sarg, manche Träne, manches Unglück verborgen sind. Aber in dem allem überwinden wir gläubigen Christen weit durch Jesum, der uns geliebt und sich für uns dargegeben hat. Wenn Himmel und Erde vergehen und alle anderen Stätten wanken, so steht Er felsenfest da, denn Seine Worte vergehen nicht! Um aber Seiner Segnungen teilhaftig zu werden und den Schrecken des Gerichts zu entgehen, müssen wir, wie Johannes sagt, bei Ihm bleiben, d. h. bei Seinem Wort und Sakrament, bei Seiner Lehre und Gerechtigkeit, denn, wenn Er einst wiederkommt, als ein Richter der Lebendigen und Toten, werden Ihn sehen alle, die in Ihn gestochen haben, und werden heulen alle Geschlechter auf Erden, nämlich alle, die nicht bei Ihm und Seinem seligmachenden Evangelio geblieben sind. Er helfe uns darum selbst: bleiben in Seiner Liebe und Ihn vertrauensvoll um Hilfe bitten, wie die lieben Kinder ihren lieben Vater! „Er ist der Weinstock, wir sind die Reben.“

Als Lebendige, fruchtbringende Reben bleiben wir bei Ihm und werden an jenem großen Tage mit Freudigkeit zum Gnadenstuhl treten, denn Er, auf den wir gehofft, wird uns nimmermehr zuschanden werden lassen. Kinder sehen gern und freudig der Wiederkunft ihres geliebten Vaters entgegen. Als gläubige Kindlein werden wir auch mit unaussprechlicher Freude der Ankunft unseres himmlischen Vaters, nach dem wir oft sehnsuchtsvoll ausgeschaut, entgegensehen, denn wir sind geblieben in dem, das unseres Vaters ist. „O JEsu, meine Wonne! Komm bald und mach Dich auf, Geh' auf, ersehnte Sonne, Und fördre Deinen Lauf! O JEsu, mach ein Ende Und führ uns aus dem Streit, Wir heben Haupt und Hände Nach der Erlösungszeit!“ Amen. (unbekannt)

Offenbarung

Wer überwindet, den will ich von dem Baume des Lebens zu essen geben.
(Offenb. 2,7.)

In der Welt haben wir Angst, aber wir sind getrost, denn Du hast die Welt überwunden. Wohl wissen wir, dass es noch manchen guten Kampf zu kämpfen und Glauben zu halten gilt, bis Du uns einst die Krone des Lebens gibst. Aber in Deiner Kraft können wir Taten tun und auch unser Fleisch, den Teufel und die Sünde überwinden. Darum bitten wir Dich: halt Deine Gnadenhand über uns, dass wir unseren Fuß nicht an einen Stein stoßen! Du Seelenüberwinder, hilf uns überwinden, denn nur wer überwindet, soll es alles ererben! - HErr, wir sehnen uns nach der Stadt mit den goldnen Gassen und haben Verlangen zu essen vom Holz des Lebens, welches im Paradies wächst!

Drum führe uns durch das Jammer- und Todestal hindurch zur Gnaden Heimat der Kinder Gottes, damit wir daselbst unseren Hunger und Durst nach Deiner Gnade und Herrlichkeit ewig stillen können! .- „Paradies, Paradies, Wie ist deine Frucht so süß! Unter deinen Lebensbäumen Wird uns sein, als ob wir träumen, Führ uns, HErr, ins Paradies!“ Amen. (unbekannt)

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