Tersteegen, Gerhard - Die Kraft Der Liebe Christi

Tersteegen, Gerhard - Die Kraft Der Liebe Christi

Die Liebe Christi dringet uns also.
2. Cor. 5,14

Wenn wir, liebste Herzen, unsere Gestalt, so wohl was wir in der Natur sind, als was wir durch die Gnade werden sollen, so wohl wie wir aussehen oder ausgesehen haben, so lange wir noch todt in Sünden sind, als welche Leute aus uns werden sollen, durch die Mittheilung des Lebens das aus GOtt ist, recht eigentlich wollen abgebildet sehen; dann müssen wir aufschlagen das 37. Capitel im Profeten Hesekiel, da der HERR diesem GOttes-Manne ein weites Feld voller sehr dürren Todten-Gebeine zeigte.

In der That, wenn es dem HErrn gefallen sollte, uns (wie dem Profeten) die Augen des Geistes zu eröffnen, es würde uns das weite Feld dieser untern Welt, und, wollte GOtt! ich müste nicht dabey sagen, das weite Feld unserer sogenannten Christenheit eben also vorkommen. Wir würden, ach leider! an allen Enden und Orten und in allen Ständen fast nichts erblicken als eitel Todten-Gebeine, todte Herzen, todte Schein-Christen, todte Worte, todte Werke, todten Wandel, todten Gottesdienst. Und unter dieser Menge Todten-Gebeine würden wir uns auch selbst mit finden, so lange wir noch im Naturstande liegen.

2. Es konnten diese Todten-Gebeine Hesekiels nicht so sehr dürre und elend aussehen, als unsere Herzen gestaltet sind, so lang wir leer und fremde von dem Leben, das aus GOtt ist, ohne Saft und ohne Kraft der Gottseligkeit da auf der Erden lieben. Wer würde es diesen Todten-Gebeinen des Profeten angesehen haben, daß sie ehedem so schöne menschliche Cörper gewesen? So gar hat der Mensch durch den Sünden-Fall seine ursprüngliche Gestalt verlohren; so gar ist er ein greuliches Ungeheuer geworden, daß man nicht Aehnliches mehr dran sehen kann. Man sollte es nicht sagen, daß diß der herrliche GOttes-Mensch gewesen, der ehedem so überaus schöne aus den Händen seines Schöpfers hervorgekommen.

3. Zwar es hat der gefallene Mensch noch ein Leben; aber ein solches Leben, wie mans bey den Todten-Aesern und Gebeinen zu finden pfleget. Man findet im Todten-Aas kein natürliches, sondern ein fremdes Leben; es wimmelt und lebet von Würmern und Ungeziefer und in unserm an GOtt erstorbenen Herzen ist ein dergleichen fremdes widernatürliches Leben eingedrungen; es wimmelt nicht weniger von allerhand weltlichen, sündlichen, unordentlichen Lüsten, Affecten, Neigungen und Begierden, als so vielem greulichem Ungeziefer, Schlangen und Scorpionen: so daß wir ein rechter Abscheu vor GOtt und Engeln, und erleuchteten Menschen geworden, wie man etwa ein Todten-Aas verabscheuet. Ja ich bin gewiß, wenn wir uns recht in dieser unserer widernatürlichen Ungestalt erkennen sollten, wir würden kein Ding mehr verabscheuen, als uns selbst, wir würden uns selbst wie anstinken.

4. Du Menschen-Kind, sprach der HErr zum Profeten, meynest du auch, daß diese Gebeine wieder lebendig werden? HErr, HErr, antwortete er, das weissest du; als hätte er sagen wollen: Das kann ich, als ein Menschen-Kind, nicht möglich erkennen; das muß ich deiner Weisheit und Allmacht anheim stellen. Weissage, spricht der HErr, von diesen Beinen, und sprich zu ihnen: Ihr verdorreten Beine, höret des HErrn Wort, und wie es da weiters heisset. Worauf dann auch der Profet weissagete; und siehe, da rasselte und rauschete es, und die Gebeine kamen wieder zusammen, es wuchsen Adern und Fleisch darauf; aber es war noch kein Odem, keine Seele, darin. Eben so wenig ist bey dem gefallenen Menschen einige menschliche Möglichkeit oder Ansehen der Möglichkeit, zu seiner Wiederlebendigmachung zu finden, als bey diesen Todten-Gebeinen war.

Und wer uns, die wir von der Gnade ergriffen worden, sonderlich manche unter uns, vor einigen Jahren, vor einem Jahr, vor einem halben Jahr, gekannt hat, in unserem damaligen verderbten Zustand und Wandel, der hätte auch mögen fragen: Meynest du, daß aus einem solchen Todten-Bein und abscheulichen Todten-Aas noch ein lebendiger Mensch werden wird? Meynest du, daß aus einem solchen sichern, eiteln Sünder, oder wohl gar aus einem solchen greulichen und frechen Höllen-Brand, noch ein begnadigtes Kind GOttes werden wird? O mein GOtt! wie so wenig Ansehen und Hoffnung konnten wir dazumal zu einer solchen Veränderung geben!

5. Inzwischen, es ist in dem Namen des HErrn über uns geweissaget worden; der HErr hat sein Wort gesandt, und seinem Wort die Kraft des Geistes beygeleget; es ist unter uns an diesem Ort ein Rauschen, Rasseln und Lärmen entstanden. Die Welt hats gehöret, und sich gewundert, was aus den Todten-Beinen werden wollte. Der Fürst der Finsternis ist drüber bestürzt und bange worden, daß ihm zu viele Unterthanen aus seinem Todten-Reich entgehen möchten: Die Todten-Gebeine haben sich zusammen gegeben, Bein zu seinen Gebeinen: so sitzen wir jetzt hier. Die Welt siehet uns nun vor so Leute an; wir sehen so aus wie Menschen, nemlich wie Christen-Menschen; es ist wenigstens so eine Gestalt, so ein Cörper, herausgekommen: Aber ist auch die rechte Seele, der Odem, die freye Lebens-Bewegung, in diesem Cörper? So wenig der Mensch aus einem blossen Cörper bestehet, so wenig bestehet das Christentum in der blossen Form und Gestalt, im blossen Mitgehen oder Mitreden, in gezwungenem Thun oder Lassen.

6. Zwar, dem HErrn sey davor Dank und Ehre, es ist doch auch ein Leben in uns gekommen; dann wo wäre sonst das Geräusch, das Zusammenkriechen der Todten-Beine her entstanden? Ist doch in uns selbst von Natur nicht die geringste Bewegung oder Neigung zum Guten: Aber, ist es wohl eine durchgängige, freye, leichte Lebens-Bewegung? oder nur ein so halbes, kriechendes, kümmerliches Leben? Das vergnüget ja nicht; das muß ja weiter gehen.

Es ist eine Veränderung, ja eine merkliche Veränderung bey manchem unter uns vorgegangen: Allein, liebste Herzen, fühlen wirs nicht, merken wirs nicht, daß noch so was fehlet? und noch vieles fehlet? Das Herz reget und beweget sich noch nicht recht in dem Christen-Cörper; man kann GOtt nicht so recht lieben, trauen, anhangen, und in ihm und seinen Wegen seine Lust haben: man will wohl, aber man kann nicht; das Herz ist noch so träg, so kalt, so todt; es sinkt noch so leicht ohnmächtig zur Erden. Das muß ja anders gehen.

7. Will man einen leblosen, oder in Ohnmacht liegenden Cörper, nur etliche Fuß weit von der Stelle bringen, welch eine Mühe und Arbeit muß man da nicht anwenden! welch ein Geschlepp gibt das nicht! Und ach! liebste Herzen, gehts nicht bey manchen fast eben so mühsam, so gezwungen und gedrungen im Werk und Lauf der Gottseligkeit her? Wie lange und kümmerlich schleppt man sich nicht, mit dem Leibe des Todes! Man enthält sich von dem und von jenem; aber so kaum, man muß sich so zwingen; es kostet so was. Man übt sich in diesem und in jenem, das man vor gut erkennt; aber wie muß man sich anstrengen, und Gewalt anthun? Man mögte wohl gern beständig, treu und heilig seyn; aber ach! man bringts nicht weit. Siehe, so gehts; und es kann wohl nicht besser gehen, so lange wir nur so einen halb-lebenden Christen-Cörper haben. Wir müssen eine Seele, einen Geist, haben, der diesen Cörper frey beleben und bewegen könne.

8. Man kann endlich einen seellosen Cörper mit grosser Mühe wohl empor heben, und ihm eine Stütze geben: aber was hilfts, wo nicht eine Seele, ein Leben, in denselben kommt? Daß uns GOttes Güte so mancherley Gnaden-Mittel vergönnet zu unserer Aufweckung, Ermunterung und Stärkung, das sollen wir ja nicht gering achten, sondern als unschätzbare Gnaden und Wohlthaten GOttes demühtigst erkennen: Allein, wenn wir nicht unter und bey dem Gebrauch aller solcher Mittel uns hauptsächlich um Christi Geist, Kraft und Liebe bekümmern, da mögen wir als einmal in den Sinnen beweget, und, wie jener Cörper, empor gehoben werden: es währet aber nicht lang, der todte Klotz fällt wieder zur Erden, in seine vorige Trägheit und angewohnte Dinge.

Ganz ein anders ists mit Menschen, die ein geistlich Leben haben: die mögen wohl schläferig, träg und matt, und hingegen durch Versammlungen, und andere Gnaden-Mittel wieder aufgewecket, genähret und mächtig unterstützet werden in ihrem Lauf. Wer aber kein geistliches Leben oder Seele, bey seiner Gottseligkeit, erlanget; ach! liebste Freunde, dem helfen alle, auch die besten Stützen, in die Länge nicht; sie verlieren ihre Kraft an uns. Menschen, die es nur beym Gehen und Hören bewenden lassen, und sich nicht um die inwendige Kraft der Gottseligkeit bekümmern, halten in die Länge nicht Stand, und können nicht Stand halten; der schönste Cörper wird bald stinken, faulen und Würmer kriegen, wo keine Seele hinzu kommt.

9. Mit einem Wort: So nöthig es war, daß der Profet Hesekiel zum andernmal im Namen des HErrn weissagete, und zum Winde oder Geist sprach: Wind, komme hervor aus den vier Winden, und blase diese Getödeten an, daß sie lebendig werden; worauf auch ein Odem in sie kam, und sie wieder lebendig wurden: Eben so unumgänglich nöthig ist es uns, die wir eine anfängliche Regung zum Gnaden-Leben haben. daß auch über uns noch einmal im Namen des HErrn geweissaget werde, damit der rechte Geist es Christentums in uns komme, und was Lebendiges und Ganzes aus uns werde. Komm, du Geist! soll auch unser Herze schreyen, Komm und blase mich todten Menschen an, daß ein Odem, eine Seele in mich komme! Diese Seele, dieses Leben, diese Kraft der Gottseligkeit, ist nun nichts anders, als die Liebe Christi, welche uns zu lebendigen, thätigen Christen macht. Ach um diese Liebe haben wir uns zu bekümmern.

10. Dergleichen lebendige, thätige, heilige Christen waren nicht allein die Apostel, sondern überhaupt die Gläubigen zu den Zeiten der Aposteln. Sehen wir diese erste brünstige Christen an, und fragen nach: Wie habt ihr Leute das können thun, was ihr gethan? das können leiden, was ihr gelitten? so können leben, wie ihr gelebet habt? So antwortet und der heilige Apostel Paulus in ihrer aller Namen, mit den Worten unseres Textes: Die Liebe Christi dringet uns also.

11. Nach Anleitung dieser, durch den Geist ausgesprochenen Worte, wollen wir dann, bey unserer jetzigen Versammlung, unter GOttes Beystand miteinander betrachten:

I. Die Liebe JEsu Christi, und
II. derselben göttliche Kraft.

O mein liebster HErr JEsu Christe, ich will mich unterwinden von deiner Wunder-Liebe zu zeugen: Ach, siehe nicht an meine Unwürdigkeit, meine Untüchtigkeit. Nahe dich zu meinem Herzen, und entzünde es; rühre meine unbeschnidtene Lippen mit einer glühenden Kohle von deinem Altar, damit ich nicht kraft- und saftlos von deiner brünstigen Liebe reden möge! Amen.

12. Es hat dem heiligen Geist nicht gefallen uns deutlicher anzuzeigen, ob in den verlesenen Textes-Worten durch die Liebe Christi gemeinet sey die Liebe, womit Christus uns liebet, oder aber die Liebe, womit gläubige Herzen Christum lieben: Vielleicht eben darum, damit wir beydes zusammen nehmen sollten. Es hängt auch würklich ganz genau aneinander; eines fliesset aus dem andern, und es ist im Grunde eins. Dann, mein! wo hätten wir auch nur einen Funken der Liebe zu Christo, wo er uns nicht erst geliebet hätte? und die Liebe, womit wir ihn lieben können, ist nicht weniger seine Liebe, als die, womit er uns in Zeit und Ewigkeit geliebet hat. Christus macht dann den Anfang mit Lieben; drum müssen wir in dieser unserer Betrachtung auch mit seiner Liebe zu uns den Anfang machen.

13. Christus liebet uns mit einer mehr als treuesten, und mehr als grössesten Freundschafts-Liebe. Christus liebet uns, und will uns lieben, mit einer mitleidgsten, sorgfältigsten und unermüdeten Mutter-Liebe. Christus liebet uns, und will uns lieben, mit einer zartesten, genauesten, seligsten Bräutigams-Liebe.

Christus, sage ich, liebet uns mit einer mehr als treuesten, und mehr als grössesten Freundschafts-Liebe. Eine Freundschafts-Liebe unter den Menschen bestehet in der freyen, innigen Herzens-Neigung, kraft welcher man einander alles Gute gönnet und gerne zuwege bringet; hingegen allen Schaden und Unglück abzuwenden, auch in aller Bedürfniß einander zu helfen und beyzuspringen suchet: Und mit einer solchen Freundschafts-Liebe ist uns Christus in der Wahrheit und im höchsten Grade zugethan.

Wenn wir uns eine Freundschafts-Liebe am treuesten wollen vorstellen, dann müßte es eine seyn, die in der Noth Stand hält: wo findet man aber unter den Menschen einen Freund in der Noth? Und wenn wir uns diese Liebe am allergrössesten wollen einbilden, dann müßten wir den Fall setzen, da ein Freund das Leben für den andern läßt: Und wo wird man unter Menschen einen solchen Freund, eine solche Freundschaft, finden? An Christo haben wir wirklich einen solchen Freund, und in seinem Herzen eine solche Freundschafts-Liebe zu uns. Niemand, spricht er selbst Joh. 15,13. hat grössere Liebe, dann die, daß er sein Leben lässet für seine Freunde. Ach liebster Heyland! was sagst du von Freunden? Feinde und Rebellen waren wir, und doch hast du dein Leben für uns gelassen. Christus ist, nach Pauli Ausdruck, für uns Gottlose gestorben. GOtt preiset seine Liebe gegen uns, daß Christus für uns gestorben, da wir noch Sünder waren Röm. 5,6.8. Darum habe ich mit gutem Bedacht die Liebe Christi genannt eine mehr als treueste, und mehr als grösseste Freundschafts-Liebe.

14. O erstaunenswürdiger Brand der Liebe Christi! Du und ich, liebe Seele, waren aus GOttes Freundschaft, Licht, Liebe und Gemeinschaft in das allergrösseste Unglück, Elend und Hölle gefallen: Du und ich waren nicht mehr Freunde, sondern Feinde; nicht mehr liebens-, sondern hassenswürdig, zornwürdig, dennoch jammerte GOTT in Ewigkeit dieses unser über alle maßen grosses Elend. Er ließ es sein bestes kosten; Er schenkte uns, zu unserm Heyl, seinen Sohn, sein Schooß-Kind; und in seinem Sohn, das Herz seiner Liebe. Das kann weder Engel noch Mensch begreifen noch ergründen; man muß es glauben, man muß es verehren, und mit Christo selbst bewundernd sagen: Also hat GOtt die Welt, die elende Welt, geliebet. Joh. 3,16.

15. Christi mehr als treueste Freundschafts-Liebe drung ihn aus dem Himmel. (Höret doch diese erfreuliche Wunder-Geschichte! Es ist keine Fabel, sondern eine gewisse Geschichte. Höret dieses herrliche Evangelium des seligen GOttes, nicht als eine Sache, die ihr ohnedem schon wisset, und von Jugend auf in der Bibel und im Catechismo gelernet habt; sondern hörets als eine wichtige neue Zeitung; hörets doch heute einmal also, als wenn ihrs euer Lebenlang noch nicht gehöret hättet!) Christi mehr als treueste Freundschafts-Liebe, sage ich, hat ihn gedrungen aus dem Himmel, uns zu retten und zu helfen. Und damit er solche thun, und wir nicht vor Ihm erschrecken mögten, kleidete er sich ein in unsere armselige Menschheit und sündliche Gesalt, er nahm (als unser Goel und naher Verwandter) unsere Sünden-Last und Schulden, als seine eigene würklich auf sich; er hat in die 34 Jahr für dich und für mich, liebe Seele, gearbeitet, gebettet, gerungen, beym allerfürchterlichsten Anblick und empfindlichsten Gefühl des durch die Sünde erregten göttlichen Zorns gezittert und gezaget, Blut geschwitzet, göttliche Verlassung und Höllen-Angst empfunden; mit einem Wort, alles das gelitten und ausgestanden, was du und ich, liebe Seele, ewig, ewig unserer Sünden wegen, hätten leiden müssen: Und dieses alles hat er aus einer freywilligen Freundschafts-Liebe gethan, damit er uns durch den unschätzbaren Werth seines Bluts wieder aussöhnen, und ihm zu seinen Freunden erkaufen mögte.

16. Siehe, wo kann eine grössere Liebe erdacht werden? Ist nicht Christus ein wahrer Freund in der Noth, ein rechter Freund bis in den Tod! Und dieses alles hat er nicht nur überhaupt für uns, sondern für einen jeglichen unter uns gelitten. Also sahe es Paulus an, Galat. 2,20. Christus hat mich geliebet, und sich selbst für mich dahingegeben. Ey, lieber Paule, was sagst du? ist dann Christus allein für dich gestorben? O ja, allein für mich, und allein für dich. Dann so sollen wir die Sache ansehen, um sie mit bestem Nutzen anzusehen; und so liebet Christus einen jeden, mit einer solchen sonderbaren Liebe.

17. Christus liebet uns, sagte ich zum andern, und will uns lieben, mit einer mitleidigsten, sorgfältigsten, unermüdeten Mutter-Liebe. Ist irgendwo ein Kindlein krank, ist ein Kind gefallen, verwundet, und lieget da schmerzhaft und weinend vor den Augen seiner Mutter, siehe, so hassets die Mutter nicht, seines so elenden Zustandes wegen, sondern siehet das arme Kindlein an mit herzlichem Mitleiden, und sucht ihm auf alle mögliche Weise zu helfen und es zu erquicken. Solche mütterliche Liebes-Eingeweide ziehet Christus an gegen uns gefallene Sünden-Kinder, sonderlich wenn wir unseren Schaden bußfertig fühlen und beweinen. O da siehet er uns mit innigstmitleidigem Herzen und Augen an. Das glaubest du armes reuiges Kind wohl nicht, daß dich muthwillig in allen den Jammer hineingestürzet, darum achte er deiner jetzt nicht mehr. Nun, so höre dann was er beym Hesekiel 16, 6. davon sagt: Ich sehe dich wohl in deinem Blute liegen; und so gewiß er dich siehet, so gewiß wird er auch, wenn seine Stunde da ist, zu dir sprechen: Du sollt leben, ja du sollt leben. Wir sollen nur auf Ihn im Glauben sehen, wie die kranken Kinder mit thränenden Augen auf die Mutter zu sehen pflegen.

18. Eine bußfertig-bekümmerte Seele kann es oft gar nicht glauben, daß ihr Weinen und Klagen gehöret und erhöret werde. Allerdings, liebe Seele, der HERR hörets wohl, wie Ephraim klaget, und, wie es da weiter heisset: Ist nicht Ephraim mein theurer Sohn, und mein trautes Kind? ich gedenke noch wohl daran, was ich ihm geredet habe: darum bricht mir mein Herz gegen ihm, daß ich mich sein erbarmen muß, spricht der HErr. JErem. 31, 20. Wenn das nicht eine mitleidigste Mutter-Liebe zu nennen, dann kenne ich keine. Wir dürften dergleichen zarte mütterliche Liebes-Bewegungen GOtt ja nicht zuschreiben, wo es der HErr nicht selber thäte. Ach, bußfertige Seelen! könnten wirs glauben, könnten wirs sehen, auch unsere Herzen würden vor kindlicher Gegenliebe brechen müssen.

19. Christus liebet uns, und will uns lieben, mit der sorgfältigsten Mutter-Liebe. Eine natürliche Mutter hat ihrem Kinde dieses zeitliche Leben gegeben, und in diese jammervolle Welt geboren: Christus wiedergebieret uns zur ewigen Licht- und Freuden-Welt, und schenkt uns ein Leben das unvergänglich ist. Eine Mutter nähret ihr Kind aus ihren Brüsten: und Christus gibt sich selbst, sein Fleisch und Blut, seinen wiedergebornen Kindern zur Speise: das thut doch keine natürliche Mutter.

20. Eine Mutter reiniget ihr Kind, heget, träget und pfleget ihr Kind, bis es angewachsen; sie hat immer was mit dem Kinde zu schaffen, und ihre mütterliche Liebe machts, daß sie nicht ermüdet. Ach, ach, wer muß nicht mit Scham und Bestürzung daran gedenken, wie sich der ewig liebende GOtt mit uns unartigen Kindern schleppen muß, daß ich so menschlich rede, wie so viele Mühe wir ihm machen mit unsern Sünden! ja, es ist nicht auszusprechen, was er nicht mit einer einzigen Seele zu thun hat, sie groß1) zu ziehen. Der HERR drücket selber diese seine geschäftige, helfende Mutter-Liebe aus im 46. Cap. Jesaiä, da es im 3. und 4. Vers also heisset: Ihr vom Hause Israel, die ihr von mir im Leibe getragen werdet, und mir in der Mutter lieget. Ja, ich will euch tragen bis ins Alter und bis ihr grau werdet. Ich habe es gethan, spricht der HErr, und ich will es thun, ich will heben und tragen, und erretten.

21. Eine natürliche Mutter bewahret ihr Kind vor allem Unfall, und sucht sein Bestes, so viel sie kann; Christus, unsere ewige Liebes-Mutter, bewachet und bewahret die, so aus ihm gebohren sind, unvergleichlich genauer, daß der Arge sie nicht kann anrühren, ja auch kein Härlein von ihrem Haupte fallen kann ohne seinen Willen. Alles, was solchen Gnaden-Säuglingen zustösset, im Kleinen und im Grossen, im Innern und im Auessern, das lenket und regieret die mütterliche Liebe Christi, daß es ihnen alles, alles zum Besten dienen muß.

22. So wenig ein natürlich Kind sorget, wie es solle groß werden; eben so wenig darf auch ein Kind der Gnaden sorgen, wie es werde anwachsen, stark und heilig werden. Die mütterliche Liebe Christi sorget in dem allem; das gute Kind soll nur im Schooß der Mutter bleiben, und bettend, glaubend, liebend, aus der Brust der Gnaden Saft und Kraft zum Leben und Wachstum saugen. Und in diesem Liebes-Schooß liegend, darf das schwächste und ärmste Kind sich nicht fürchten vor einiger Gefahr.

23. Es verhänget ja wohl die Liebe mancherley Proben, Versuchungen und Leiden, über die Gnaden-Kinder, zu ihrem Besten; es gehet oft in der Dürre und Dunkelheit wohl so weit, daß man mit Zion 2) klaget: Der HErr hat mich verlassen, der HErr hat mein vergessen: aber, wie so weit fehlet nicht die Seele in diesem ihrem Denken! Kan auch, fragt der HErr selbst, ein Weib ihres Kindleins vergessen, daß sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie desselben vergässe, so will ich doch dein nicht vergessen: Siehe, in die verwundete Hände habe ich dich gezeichnet. Ach, Seele, Seele, das gehet dich, das gehet mich an! Also liebet Christus, und also will er lieben. Sollten wir nicht eine solche Liebe verehren? Sollten wir uns nicht einer solchen mütterlichen Liebe und Sorge Christi mit Leib und mit Seele auf ewig anvertrauen?

24. Christus liebet uns auch, und will uns lieben, mit einer zartesten, genauesten und seligsten Bräutigams-Liebe. Ach ja, die Liebe Christi buhlet recht um die Herzen der armen verlohrnen Sünder. O wie so lange muß er nicht freyen! wie so lange muß er uns nachgehen, ehe er das gesuchte Ja-Wort erhält! wie so oft hast du, und habe ich, seine angebotene Gewogenheit und Liebe nicht schändlich abgewiesen und zurück gestossen; und dennoch ist er nicht müde worden, uns zu suchen. O wie zärtlich liebet er, auch ehe er noch geliebet wird! aber noch unendlich zärtlicher, wenn er nun seinen Zweck erreichet, und er sich mit der Seele, als mit seiner Braut, verloben kann in Ewigkeit, und vertrauen in Gerechtigkeit: Da erfolgen öfters manche theure, auch empfindliche, seligende Ausflüsse seiner Liebe in die Seele. Christus schenket ihr manche unschätzbare Himmels-Güter und Kleinodien, und läßt sie, nach ihrem Maaß, erfahren Gerechtigkeit, Friede und Freude in dem heiligen Geist.

25. Und da Christus seine anfänglich verlobte Braut so ganz nackend, ja so betlermässig bekleidet findet, so reißt er ihr, durch seine Liebe und durch heiliges Creutz, ihre garstige Bettler-Lumpen ab, bekleidet sie mit seiner Gerechtigkeit, flößt ihr, mit seiner Liebe, aus seinen ganzen Sinn, Bild und Gestalt immer mehr ein, daß sie mit seiner Demuth, mit seiner Sanftmuth, mit seiner Reinheit, Einfalt, Unschuld und allen göttlichen Tugenden bekleidet wird. Und nachdem er sie denn durch sich selbst schöne gemacht hat, siehe alsdann freuet3) er sich über sie, wie sich ein Bräutigam freuet über seiner Braut. Siehe, 4) du bist schön meine Freundin, spricht Christus, der göttliche Bräutigam: Nein, antwortet die Braut, nur du bist schön, mein Geliebter; auch die Schönheit, die du in mir siehest, ist die Deinige. Es sind diß keine leere Worte oder Einbildungen, sondern grosse Wunder der Liebe Christi. Wollte GOtt, daß wir solche nicht nur im Hohen Lied, sondern auch in unsern Herzen, durch eine selige Erfahrung, lesen könnten!

26. Es ist unaussprechlich, liebste Herzen, welch eine innig-tiefe Liebes-Neigung, und brünstiges Verlangen in Christo ist, unserer Herzen wieder habhaft zu werden, uns wieder bey sich haben zu wollen, uns wieder mit sich, und sich mit uns auf ewig zu verbinden und zu vereinigen: Engel und Menschen könnens nicht begreifen, sondern werdens in einer ganzen Ewigkeit mit tiefester Bewunderung anbeten.

Bis5) zur Eifersucht zu verlanget unser der Geist Christi, der in den Gläubigen wohnet. Er kanns gar nicht dulden, daß ein Herz, das ihm so theuer zu stehen kommen, ein Herz, das er so sehr liebet, noch andern Dingen nachhängen, und ihm nicht ganz und allein gewidmet bleiben sollte. Er liebet die Seele als seine Einzige, und sie muß ihn auch wieder lieben als ihren Einzigen. Dann die Liebe Christi, das ist, die innigtiefe Neigung Christi nach der Seelen, erwecket in ihr eine gleichmäßig innigtiefe Neigung nach Christo. Die Liebe Christi berühret und ziehet die Seele an sich, und sie folget: Zeuch mich, so lauffen wir. Ihr Innigstes und ihr Alles sehnet und neiget sich aus allem heraus, nach immer genauerer Vereinigung mit ihrem Geliebten. Und was da für Liebes-Begegnungen, Liebes-Umfassungen, Liebes-Vertraulichkeiten, Mittheilungen und Vereinigungen vorgehen, und vorgehen könnten, das mögen reine, abgeschiedene Herzen wohl erfahren, aber nimmermehr aussprechen; gehöret auch mehr zur Ewigkeit, als zu dieser Zeit. Einmal, die Liebe Christi ist ein grosses Geheimniß der Gottseligkeit, und ein unerschöpflicher Abgrund von lauter Seligkeiten.

27. Nun dann, ihr unsterbliche Herzen, alle, die ihr mit mir zum Lieben, und einen GOtt zu lieben, erschaffen, erlöset und berufen seyd, sehet doch, (ach hätten wir offene Augen zu sehen!) wie uns GOtt in Christo liebet, und so zärtlich liebet. Schämen müssen sich alle, die GOtt zu einem Tyrannen und Menschenhasser machen wollen. Nein, in GOtt ist kein Zorn, als nur wider das Böse: Nein, GOTT hat uns nicht geschaffen, daß er uns wollte hassen, oder von uns gehasset werden; sondern zu dem Ende allein, daß er uns wollte lieben, und in Ewigkeit von uns geliebet werden. Aber, ach! aber, ach! wo sind Herzen, die diesen GOtt wieder lieben! Ach! daß ein solcher GOtt, ein solcher Christus ist, ein Christus, der uns Menschen also liebet; daß eine solche Liebe Christi ist, und wird doch so wenig, und von so wenigen, erkannt, erfahren und genossen.

28. Tausendmal sagen die Menschen mit ihrem Munde: Lieber GOtt! lieber Heyland! Aber, ach! wie stehets um das Herz? was hat wohl unser Herz von der Kraft dieser Liebe Christi erfahren? Dann wir müssen uns so keine fantastische, kraftlose, schädliche Liebe Christi einbilden, als wenn Christus uns könnte und sollte lieben, wenn wir gleich immer böse Buben blieben; wie etwa manche Eltern dergleichen tolle Liebe zu ihren Kindern haben, daß sie ihnen in allem ihrem bösen Willen folgen, und so ins Verderben lauffen lassen. So mögte sich auch der irdische verkehrte Sinn des Menschen eine Liebe Christi und göttliche Barmherzigkeit wünschen, da Christus ihn, nach alle seinem Willen, in gesunden Tagen, der Welt-Lust und Eitelkeit geniessen liesse; hernach, wenn er dann ja sterben müßte, und am Ende GOtt etliche gute Worte gäbe, da sollte GOtt so barmherzig seyn, und Christus ihn so lieb haben, daß er ihn von Mund auf in den Himmel nähme. Nein, thörichter Mensch, solche Liebe Christi, und solchen Himmel bauest du dir in deiner Fantasie; bey GOtt ist dergleichen nicht zu finden. Christus liebet dich, auch wider deinen Willen, weit mehr, als du dich selber liebest; Er will dir lieber wehe thun und dich retten, als schmeicheln und verderben lassen.

29. Die Liebe Christi ist dann keine solche thörichte Einbildung, sondern eine lebendige, geschäftige, mächtige Kraft GOttes, die uns aus unserm Irrwege, Verderben, Sünde und Tod, würklich auf- und zurecht hilft, neues wahres Leben einflösset, zu allem Guten willig, lustig und vermögend, und zu recht glückseligen Menschen machet. Die Liebe Christi ist der Anfang, der Grund, die Seele des Christentums und aller Gottseligkeit. Wer die Liebe Christi nicht hat, der hat entweder keine, oder nur eine gemahlte, todte Gottseligkeit oder Frömmigkeit. Es muß uns Christus, dafern er uns selig machen soll, nicht so ferne bleiben: Wir müssen die Kraft seiner Liebe an unsern Herzen, und sodann auch in unsern Herzen erfahren, und ihr Raum geben; sonst bleiben wir, bey allem Reden und Hören von der Liebe Christi, todte und unselige Menschen.

30. Allerdings macht Christus den Anfang mit lieben. Wenn nemlich die Liebe Christi den Menschen dringet zur Bekehrung, da bestrafet ihn dieser Liebes-Geist über sein Unrecht, überzeuget ihn von der Nothwendigkeit der Busse und Bekehrung, beunruhiget ihn über seine Sünden und gefährlicher Seelen-Zustand: Es ist was, das gehet dem Menschen so nach; das dringet so auf ihn an, er soll sich bekehren, GOTT ergeben, ein anderer Mensch werden. Das hält nun zwar der blinde Mensch, in grossem Unverstand, wohl für Teufels-Anfechtungen, denen er widerstehen müsse; oder er siehets an als seine eigene ihm von ohngefehr einfallende verdrießliche Gedanken, für was Böses, für Schwermüthigkeit: Inzwischen, ob er dergleichen öfters nur gern wieder quit seyn mögte, kommts doch als wieder zum Beweis, daß es nicht vom Menschen selbst herrühre. Jahr und Tag gehet, ach leider! mancher in solcher Klemme dahin, und erkennet nicht, daß es eben die herumholende Liebe Christi sey, die so auf ihn andringet.

Ja, warlich, da stehet der erbarmende, ewigliebende JEsus, an deiner Thür, und klopfet an; er buhlet und bettelt recht um dein Herz, eben als wenn ers nöthig hätte: Gib mir doch, gib mir, mein Sohn, dein Herz! Laß dich doch mit GOtt versöhnen! Siehe so dringet die Liebe Christi. Und wie so oft, wie so lange, hat sie solches nicht bey uns gethan! Wie so oft hat er uns nicht versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein unter ihre Flügel, da es uns noch nicht gelegen kam, und wir nicht gewollt haben! Wir rennen ja in unserem sichern Natur-Stande spornstreichs zum Verderben; ist das denn nicht Liebe, wenn uns der Heyland Einhalt thut? Wir wandeln wie auf dem Rande der Hölle; ist denn das nicht Liebe, daß er, auch mit unserm Schmerzen, uns ergreifet und zurückziehet? Ach, was hat wohl der allgenugsame GOTT davon, daß er dir und mir so nachgehet? bedarf er denn unser? hat er Vortheil von uns? ists nicht pur lautere Liebe Christi? Ach, liebe Seele, wenn du 6) erkennetest die Gabe GOttes und wer der ist, der mit solchem Dringen zu dir spricht: Gib dich über! nun nicht länger! Fürwahr du würdest dich nicht weiter wehren oder ausweichen, sondern den Augenblick ihm zu Fuß fallen, und dich hineinwerfen in die Arme seiner Liebe.

31. Ist nun die Seele so glücklich, daß sie dieser ziehenden und herumholenden Liebe still hält, sie Gehör und Eingang bey sich finden lässet, daß das Herz in wahrer Busse gedrücket, gebücket, zerknirschet, zu der Gnade seine Zuflucht nimmt: Siehe, so ist solches abermals die Liebe Christi, wodurch die Seele in ein solch schmerzliches Gefühl hinein gedrungen wird. Nach der Natur mögte sie wohl gern das Ding wieder aus dem Sinn schlagen, und, wie vorhin, frey, lustig und fröhlich in den Tag hinein leben; aber nein, es ist ihr so ein Päcklein aufs Herz gefallen, das sich so nicht wieder wegwerfen läßt; sie fühlet ihre Sünden, ihre Noth, ihre Seelen-Gefahr; sie fühlets, wo sie gehet und stehet. Die Liebe Christi, sage ich, dringet sie in dieses Gefühl; ob die Seele gleich noch nichts von dieser Liebe, sondern nur von Zorn und Verdammniß weiß. Sie hats gehöret, sie hats erkannt, daß eben sie7) den liebenden Christum mit ihren Sünden gecreutziget habe: Das gehet ihr durchs Herz, das thut ihr wehe; das soll sie hier ein wenig fühlen, damit sie es nicht ewig gar zu hart fühlen müsse. Ist das nicht Liebe?

Die Liebe Christi dringet sie in ein solch Gefühl des Schadens, damit der Schade und dessen Noth, sie beugen und dringen möge in die Liebe Christi hinein, daselbst ihre Erleichterung und Genesung zu finden. Dann das ist eben die einzige Absicht GOttes bey diesen schmerzlichen Umständen: Nicht, daß er uns wolle von sich stossen, in Verzweifelung und Verderben stürzen; sondern, daß wir sein liebendes Herz sollen suchen, daß wir, auch aller Sünde und Sünden-Noth, in Christi Liebe sollen bußfertig hinein hungern, in Christi Versöhn-Blut, theures Verdienst, und ewige Gnade: Nicht zwar durch eine unkräftige, selbstgemachte Zueignung, sondern durch demüthiges Herzens-Sehnen und Stöhnen nach Christi Gnaden- und Liebes-Kraft; wie sich solche zur Beruhigung des beklemmten Herzens und Gewissens würklich erfahren lässet. Da soll die Seele, bey solchen Umständen, sich nur fein beugen, fein Schuld geben, fein wegwerfen, und von nichts, als Christi Liebe und ewiger Gnade, wissen wollen. Und wenn die Sünde und Sünden-Schuld, Zorn und Verdammniß, groß, grösser, allergrößt, ihr aufs Gemüthe käme, sonst nichts dabey thun, als sich immer tief, tiefer, allertiefest in diesen eröffneten Abgrund der ewigen Gnade und Liebe Christi hinein senken. Siehe, so sollen wir uns durch die Liebe Christi in die Busse, und durch die Busse zur Liebe dringen lassen. Da erfolget denn endlich gewiß, daß die Liebe Christi der Sünden Menge zudecket, daß man sich hernach, wie es im Profeten 8) heißt, recht schämet, vor demüthigem Dank und Bestürzung, wenn einem der HErr so alle Sünden vergiebet, und gleichsam mit lauter Liebe bezahlt: Da dann wohl solche, denen vor andern viele Sünden vergeben sind, auch vor andern viel lieben.

32. Die Liebe Christi dringet sodann weiter eine bekehrte Seele aus der Sünde, Welt und allen ihren Eitelkeiten heraus. Man kann nicht mehr so mitmachen, oder man wird beklemmet. Warum denn? Fürchtest du etwa der Eltern, der Herrschaft, der Obrigkeit, Strafe? O nein, es werden ja bey einem geahndet sogar solche Sünden, die kein Mensch weiß oder wissen kann; auch sogar die kleinsten Dinge, die wohl nicht ins Straf-Amt der Obrigkeit und Menschen fallen. Warum denn? Spotten und verachten einen etwa die Leute, wenn man so eitel dahin gehet, und nicht fein fromm lebt? Keineswegs, vielmehr spotten und lästern sie, wenn 9) man nicht mehr mit ihnen in eben dieses unordentliche Wesen läuft. Ey, warum machst du denn nicht mit, und hältst dich so eingezogen? Sollte ein Bekehrter nach dem eigentlichen Grund hierauf antworten, dann würde er sagen: Die Liebe Christi dringet mich also, daß ich diese Ding soll und will verlassen; ich darf nicht mehr, ich will nicht mehr, meiner verderbten Natur, meinem eiteln Sinn folgen. Es ist übrig genug, daß ich die vergangene Zeit nach heidnischem Willen zugebracht habe. Lange genug habe ich meinen lieben Heyland mit meinen Sünden gecreutziget; den Heyland, den Christum, der mich also geliebet, daß er um meinetwillen nicht nur die Welt, sondern den Himmel verläugnet hat, sollte ich um seinetwillen nicht eine garstige Sünde, nicht eine eitele, vergängliche Welt-Lust verläugnen?

33. Ja, die Liebe Christi dringet nicht nur auf die Verläugnung der groben Welt, und der todten Werke der Sünden; sondern auch auf die würkliche Absagung der im Herzen steckenden Liebe der Welt und Anhänglichkeit am Geschaffenen, auf die Verläugnung des falschen und tief eingedrungenen eigenen Lebens, auf die Ertödtung der Lust- und Zorn-Begierden, auf die Aufopferung seines eigenen Willens, seiner Selbst-Liebe und Selbst-Gefälligkeit im Kleinen und Grossen, im Natürlichen und im Geistlichen.

Welche düstere und fürchterliche Vorstellungen machen wir uns nicht öfters von der Verläugnung! Wie lassen sich schwache, ungeübte Seelen nicht öfters ohne Noth abschrecken! O! denkt man, das ist ja ein peinliches Leben, da du keine freudige Stunde mehr in der Welt wurdest haben können, das kannst du ohnmöglich aushalten; von dem und dem Theil wirst du nimmermehr können los werden, u.s.w. Ach, liebe Seele, wie bildest du dir doch immer deinen GOtt so unrecht ein! GOtt hat unserer Verläugnung seinetwegen nicht nöthig, aber wir haben sie nöthig. Er ist nicht so, wie ein harter Mann, der einem das Leben und den Weg zum Himmel so peinlich und schwer machte, und in der Welt keine Freude gönnete: Dann solche dumme, blinde, ausgeartete Kinder sind wir, daß wir unser wahres Glück und Heyl nicht erkennen, und das Freude und Lust nennen, was doch unser würkliches Verderben, Quaal und Hölle ist; wie etwa ein Kind, das mit dem Messer spielet, in seinem Unverstand weinet und widerstrebet, wenn die sorgfältige Mutter-Liebe demselben das Messer hinzulegen befiehlet. Alle das innere Andringen zum Verläugnen, sollen wir nicht so gesetzlich, sondern als einen Andrang der Liebe Christi ansehen: Er will uns thörichte Kinder freundlich bereden, wir sollen das schädliche Messer aus der Hand legen; und will das freundliche Bereden nicht helfen, dann läßt er wohl einmal zu, daß wir uns schneiden, bloß, damit wir das schädliche Messer mögen hinwerfen. O, es ist eitel Liebe! Christus will gern das ganze Herz haben, und durch solche Verläugnungen alle Hindernisse beyseite räumen, die im Wege liegen, damit er uns seiner wahren, gründlichen, ewigen Freude, Liebe und Vergnügung, möge können theilhaftig machen. Ja, je genauer der HERR eine Seele in die Verläugnung führet, je weniger er ihr erlauben will, desto sonderbarer ist die Liebe Christi zu solcher Seelen.

Wie wir nun den Andrang zur Verläugnung nicht gesetzlich, sondern als Liebe Christi ansehen sollen; also müssen wir uns auch nicht gesetzlich in der Uebung der Verläugnung betragen, sondern die Liebe Christi uns zum Verläugnen dringen lassen. Wenns nur immer bey der Seelen heißt: Du musst, sonst bist du ewig verdammt; und man dann so ohne Christo, in eigener Kraft, aufs Verläugnen fällt, ach! das ist so ein mühseliges Leben, so man doch als mit in der Erfahrung schmäcken muß. Es ist wohl wahr, wir müssen, oder wir sind verdammt; allein, ist das nicht schon ein Stück der Verdammung, immer müssen, und nimmer von Herzen willig seyn? immer müssen, und nimmer können? Nach Christi Liebe sollen wir hungern, in Christi Liebe die Willigkeit und die Kraft zum Verläugnen suchen, und so lange suchen, bis wirs finden; bis die Liebe Christi uns dringet, daß wir gern uns selbst und allen Dingen absagen, und wir uns glücklich schätzen, ihm, unserm Freund, unserer Mutter, unserm Bräutigam, zu Liebe was zu verläugnen, was zu wagen, und zu allem Gefallen leben zu mögen.

Ja, wenn ich gerade reden soll zu begnadigten Seelen; zu Seelen, die so herzlich gern sich verläugnen wollen, aber, zu ihrem Leidwesen, sich überall zu kurz finden: dann wollte ich sagen, denkt nicht einmal so viel an verläugnen, an treu seyn, an heilig und genau leben: Liebet nur, hungert nach Liebe, übet euch in der Liebe. Die Liebe verläugnet immer, ohne die Bitterkeit der Verläugnung zu schmäcken, und fast ohne ans Verläugnen zu denken. Denkt nur, wie ihr Christum lieben, immer herzlicher lieben, und seiner Liebe alles zu Gefallen thun möget.

34. Die Liebe Christi dringet die Gläubigen ins Creutz und durchs Creutz. Das klingt wunderlich, und ist doch die Wahrheit. Man geräth manchmal so wunderlich und unversehens in eine Noth und Druck, daß man nicht weiß, wie es zugehet. Man wird so recht hinein gedrungen. Da muß der oder jener just so reden, so mit uns handeln, da muß eine Sache oder ein Wort so unrecht aufgenommen werden; da müssen die Dinge just sich so zutragen, und aufeinander folgen, daß wir eben ein Pröbgen, Creutz und Leiden kriegen mögen. Die Dinge dürfen auch nicht eben allemal so groß oder wichtig seyn; die Liebe Christi bedienet sich manchmal einer Kleinigkeit, und weiß uns damit eben auf das empfindliche Plätzgen zu treffen. So gehts auch im Geistlichen, auf unzählig unterschiedene Arten. Und das thut die Liebe Christi, wenn wir gleich denken diese oder andere Dinge wären Ursach daran.

Schwache, blöde Seelen können sich manchmal gewaltig ängsten, durchs unglaubliche Voraussehen auf zukünftige, äussere oder innere Leiden, Versuchungen, und ich weiß nicht welche Proben, die vielleicht nie über sie kommen werden. Wenn du einmal das leiden solltest, denken sie, was jenem aufgeleget worden? wenn du in diese oder jene harte Wege solltest gerathen, da würdest du unmöglich aushalten können! Ach, Seelen! plaget euch doch nicht mit vergeblicher Sorge und Kummer; trauets doch der Liebe zu, daß sie euch werde dringen ins Creutz und durchs Creutz, ich will sagen, bleibt doch nur kurz im Gegenwärtigen. Die Liebe theilt die Creutze weislich aus: sie verstehets besser als wir. So lang wir so kleine, schwache Kinder sind, wird sie uns keine grosse Päcke auflegen.

Was aber im Gegenwärtigen zu leiden vorfällt, das sollen wir gerade aus der Hand der Liebe Christi, und nicht von dem oder jenem annehmen. Wie Christus lidte, da nach er sein Leiden nicht von Juda, von Pilato, von den Pharisäern an, sondern gerade von der Hand seines Vater: Sollt ich den Kelch nicht trinken, hieß es, den mir mein Vater gegeben hat? Denket dann nicht so sehr ans Creutz, als an den, ders Creutz giebet. Ists wahr, liebe Seele, glaubest du es, daß eben Christus dir dieses oder jenes Creutzgen giebet; o wie so köstlich, wie so ehr- und liebenswürdig muß dir nicht alles seyn, was von dieser Liebes-Hand kommt! Denke, welch ein Grosses hat er für dich gelitten: willst du dann, ihme zu behagen, nicht ein kleines Creutzgen tragen?

Denke nicht so sehr ans Creutz, als an die Liebe Christi. Liebe nur, dann kannst du alles leiden. Was kann die Liebe nicht! Was haben nicht so viel tausend Märtyrer, und unzählig andere heilige Seelen gelitten, und leiden können, nur, weil die Liebe Christi sie also drunge! Die Liebe Christi flösset immer mehr einen Leidens-Sinn ein, und hält die Seele, auf eine geheime Weise, wie angenagelt am Creutz, so daß, wenn es auch manchmal kümmerlich hergehet, sie doch nicht vom Creutze sollte herabsteigen, und wieder Lust für die Natur suchen wollen, wenn es ihr auch gleich frey gestellet würde.

35. Die Liebe Christi soll uns dringen zur Heiligung. Wie so fürchterlich und unmöglich machen sich nicht manche Seelen ihre Heiligung! So genau leben, wie die Schrift es vorstellet, so demüthig, so sanftmüthig, so treu, so andächtig, so lauter, so unsträflich, so heilig werden: Ach, das ist nicht möglich, denken sie, das können sie keinesweges aushalten oder erreichen. Ja, liebe Seele, wenn Mosis scharfe Zucht im Gewissen dazu dringt, dann ist es unmöglich; wenn du dich selbst dazu dringest und zwingest, dann ist es nicht zu erreichen; wohl aber, und gar leicht, wenn wir uns die Liebe Christi dringen lassen zur Heiligkeit.

Ach, wie thun nicht manche so recht ängstlich, und lassen sichs sauer werden mit ihrem Selbst-Heiligmachen! O ihr Herzen! liebet nur, vereiniget euch nur mit Christo durch Glauben, Liebe und Gebet, wie der Rebe vereiniget ist mit dem Weinstock, Ey, fällt es denn einem solchen Reben so schwer, daß er süsse Trauben trage? darf mans mit befehlen, drohen, schütteln und rütteln erzwingen? O nein, es gehet alles sanft, leicht und ganz natürlich zu: der Rebe bleibet nur im Weinstock, läßt sich von dessen edlen Saft durchdringen, so grünet er, und trägt Frucht, ohne daß er sonst was hinzu bringt. Siehe, so sollen wirs auch machen: Bleibet 10) in mir, spricht Christus, so bringet ihr viele Früchte. Wir sollen nur lieben, wir sollen nur eingekehret bleiben in der Liebe, und, als in uns selbst dürre Reben, uns von dem reinen göttlichen Saft und Kraft der süssen Liebe Christi durchdringen lassen: o da werden wir wie von selbst, heilige, liebe und GOtt-gefällige Leute werden, erfüllet mit allerhand süssen Früchten der Gerechtigkeit, zum Lobe JEsu Christi: da werden uns die Tugenden wie natürlich und leicht; und wir werden uns selig schätzen, daß wir Christo zu allem Gefallen leben mögen.

Und würklich, wenn es gleich möglich wäre, so doch nicht ist, daß wir aus uns selbst heilig werden könnten; so wäre das doch alles nur ein gebrechliches, todtes und unwerthes Ding, das aus menschlichem Willen und Kräften hervorkäme, und worin wir nur uns selbst beäugten und liebten: Die Liebe Christi muß aller Gottseligkeit, Werken und Tugenden, das rechte Leben, Kraft und Gültigkeit geben. Drum weiß Paulus diesen fürtreflichen Liebes-Weg nicht hoch genug anzupreisen: Wenn ich, spricht er, mit Menschen- und mit Engel-Zungen redete, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein thönend Erz; und wie es weiter heißt, im 13. Cap. des ersten Briefs an die Corinther, so wir zu Haus nachlesen mögen.

36. Die Liebe Christi dringet zu allem Fleiß, Wachsamkeit und Munterkeit in allem Werk, und im ganzen Wandel der Gottseligkeit. Durch Furcht und Schläge, kann mancher, im Todes-Schlaf der Sünden sicherer Mensch, erschrecket und erwecket werden; durch göttliche Gerichte, Krankheit, Todes-Angst, Sterben naher Anverwandten, oder sonstige Gewissens-Rügungen können gewaltige Bewegungen und die ernstlichste Entschliessungen bey einem Menschen entstehen, daß man ja denken sollte, es würde was rechts daraus: allein, wie so bald gehets wieder vorüber, wo nicht die Herz-erneuernde Gnade und Liebe Christi hinzu kommt! Noth, und Tod, und Hölle, mögen dringen wie sie wollen; dringet die Liebe Christi nicht mit, so schläft man wieder ein.

Die äusserlichen Mittel der Gnaden können auch dienlich seyn, träge, schläferige Herzen zu erwecken und zu ermuntern; wollen wir aber durch die Gnaden-Mittel, die uns GOtt an die Hand gibt, auf eine fruchtbare und bleibende Weise erwecket werden, so müssen wir nahe bey unserm Herzen bleiben, und auf die mitwirkende Liebe Christi Acht geben, die inwendig aufweckt, ermundert, und mit ihren Rührungen gern tief ins Herz hinein dringet.

Die Liebe weiß zwar von keiner ängstlichen unruhigen Sorge; aber sie weiß auch von keiner Trägheit und Schläferigkeit. Es liegt einem vom Morgen bis zum Abend immer so am Herzen, was man doch dem Geliebten solle zu Gefallen thun.

Ich gedenke hiebey noch der äussern Trägheit und Schläferigkeit. Es klagen manche Herzen, daß sie in der Einsamkeit und zur Abend-Zeit so leicht der Schlaf überfalle. Das hat nun zwar bey manchen, die etwa durch Arbeit stark ermüdet worden, oder schwächlich sind, seine natürliche Ursachen, da man Geduld haben muß: ich fürchte aber, daß es bey vielen an der Liebe fehlet. Ich habs probiret, daß manche zur Abend-Zeit der Schlaf überfiel, wenn was Gutes geredet oder gelesen wurde; die aber alsobald sich ermunterten, wenn von andern ihnen beliebten Sachen, was vorfiele. Pfui der Schande! Ach hätten wir ein wenig mehr Liebe, wir würden munterer seyn!

3711). Die liebe Christi dringet zu guten Werken. Die Gelehrten disputiren allerhand von den guten Werken, von deren Verdienst, ob, und wie weit sie zur Seligkeit vonnöthen, und was dergleichen mehr ist. Eine Seele, die Christum liebet, hält sich mit solchen Zänkereyen nicht auf: Die Liebe dringet unaufhörlich, nach ihrer Art, zu allen guten Werken, gegen GOtt, gegen die Brüder, gegen den Nächsten, ja, gegen die Feinde: die Liebe kans nicht lassen, sie will jedermann Gutes thun, und sich allen Preiß geben.

Sie hat immer gnug, sie ist reich, sie ist milde, sie gibt gerne hin, und hat sie kein Geld oder andere Sachen mehr zu geben, dann hat sie doch noch ein Herz, das sie hingibt im Mitleiden, Erbarmen und andern möglichen Hilf-Leistungen.

Mit einem Wort: Die Liebe thut immer Gutes, ohne fast daran zu gedenken, sie thut tausend gute Werke ohne zu fragen, ob sie gute Werke thun müsse; und von Verdienst der guten Werke, fällt ihr gar nichts ein. Wenn sie auch vieles gethan hat, dann meint sie, sie habe noch nichts gethan; jetzt will sie erst anfangen. Siehe, so dringet die Liebe Christi.

38. Die Liebe Christi dringet zum immerwährenden Fortgang in der Gottseligkeit und Heiligung. Das ist auch noch ein ganz unnöthiger Zank, den die Leute haben über die Vollkommenheit, ob man GOttes Gebote auch halten könne? ob man den und den Stand auch erreichen könne? und was dergleichen mehr ist. Mein GOtt! man disputiret von der Vollkommenheit, und sollte billig erst fragen: Hast du auch einen Anfang gemacht? Mich deucht, die Leute verrathen mit dergleichen Streitigkeiten nur ihr liebloses todtes Herze.

Die Liebe weiß von keinen Schranken; sie will immer weiter, treuer, frömmer, GOttgefälliger werden: sie fragt nicht lange, ob mans könne oder nicht könne; sie gehet nur wacker drauf los; sie muß ihrem Trieb, ihrem Dringen folgen. Der Apostel Paulus war ja weiter gekommen, als wir alle; inzwischen was sagt er im 3. Cap. an die Philipper: Ich vergesse, was da vornen ist: und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Kleinod, welches vorhält die himmlische Berufung GOttes in Christo JEsu. Wie, lieber Paulus bist du dann noch nicht fromm genug? dir ist ja wohl nicht mehr bange vor der Höllen? Ey, spricht Paulus, diß ist es nicht, es dringet mich nicht die Hölle, es dringet mich nicht der Himmel; die Liebe Christi dringet mich also.

39. Die Liebe Christi dringet sich gern in alle unsere Dinge ein. Sie will und muß nicht nur in den grossen, sondern auch in den kleinsten Dingen, die Hand haben: wär die Sache noch so klein, alles muß ihr Opfer seyn. Alles, was wir hier im natürlichen Leben machen, es scheine so wichtig und Groß es immer wolle, ist in sich selbst eine nichtige Lapperey, und nicht werth, daß ein edler Geist sich damit beschäftige: aber durch die Liebe können alle diese Kleinigkeiten recht groß, und ein wahrer Dienst GOttes werden. Wer, so zu reden, auch nur einen Strohhalm von der Erden hübe durch die Liebe Christi, der verrichtete ein grosses Werk.

Manche Herzen klagen gar sehr, daß ihnen ihre äussere nothwendige Geschäfte so viele Zerstreuung, Verhinderung und Schaden brächten. Woher kommts, liebste Seelen? ihr thut vielleicht euere Sachen nur als ein weltliches Ding. Wenn ihr in der Kammer, in der Kirche, in der Versammlung sitzet, oder sonst was Gutes lesen oder vorhaben könnt, dann meynet ihr, das wäre GOtt gedienet; aber auf dem Felde, in der Küche, oder wo sonst ein jeder zu thun hat, seine Arbeit verrichten, das seye der Welt gedienet. Ach Jammer und Schade! so würden wir ja die mehreste Zeit im eiteln Dienst der Welt zubringen müssen. Verrichtet euere Geschäfte als einen Dienst der Liebe Christi, so schaden sie euch gar nicht mehr.

Wann uns die Welt-Begierde, die Sorge, der Unglaube, oder einige andere Natur-Kraft, dringet zu und in den Geschäften, so muß ja das Gemüth nur immer mehr verfinstert und zerrüttet werden: dringet uns aber die Liebe Christi zu dem Werke, und wir lassen uns von derselben in Schranken halten in den Geschäften, daß wir sie nur so kindlich hin, ihm zu Lieb und zu Ehren verrichten; nein, dann hindern sie nicht mehr, sondern sie werden ein wahrer Gottesdienst. Diß meynet der Heilige Geist, wenn es Colosser 3. heißt: Alles, (merkets doch, alles,) was ihr thut mit Worten, oder mit Werken, das thut alles in dem Namen des HErrn JEsu.

40. Die Liebe Christi will uns gern den ganzen Tag bey sich und in ihren Schranken behalten, uns dringen in den Weg, und mir ihrem Dringen verwahren, daß wir weder zur Rechten noch zur Linken beyseits ausweichen. Ach, wenn wir nur fein aufmerksam in ihrem Gleise bleiben mögten! Es machen sich die Seelen öfters so allerhand gute Vorschriften, Ordnungen und Regeln ihres Verhaltens, die ich nicht überall verwerfe; ich weiß, daß den unartigen Kindern Zucht und Ordnung vonnnöthen ist, oder sie lauffen gar ins Wilde: das ist nur Schade, daß alle gute Vorschriften und Regeln so bald wieder gebrochen werden. Es ist keine bessere Regel, Ordnung oder Vorschrift, als die Liebe Christi, die uns so innig nahe ist.

Die Liebe Christi will uns gängeln, wie eine Mutter ihr Kind. Ein Kind das am Leit-Band gehet, wird so gelenket, so gehalten: es gehet zwar frey und uneingeschränkt; sollte es aber in Koht wollen lauffen, oder sonst ein Schade zu befürchten seyn, alsobald würde es fühlen, daß es hinten von was gehalten würde. Auf eine dergleichen Art will uns die Liebe Christi führen, daß wir wandeln sollen in Seilen der Liebe, Hosea 11,4. Wenn wir im Unverstand in was Unrechtes oder Schädliches hinein wollten; wir würden eben dergleichen, wie jenes Kind am Leit-Band, merken, daß uns so was hielte und12) beklemmete, nemlich die Liebe Christi.

41. Die Liebe Christi soll und will uns dringen zum Gebet. Beten ohne Herz, aus blossem Dringen der Gewohnheit, das ist kein Beten; Beten, wenn Seelen-Noth und Gefahr, wenn Gefühl der Sünden und Dürftigkeit dringet, das ist ein recht gutes Gebet; wenn aber die Liebe Christi zum Gebet dringet, o das ist das schönste und edelste Gebet! Wir klagen öfters, daß wir nicht wüßten zu beten, daß wir nicht gebührende Lust darzu hätten, daß uns auch wohl die Zeit dabey lang fiele, u.s.w. Siehe, das rühret her aus dem MAngel der Liebe Christi. Laßt uns nur der Liebe Raum geben, dann wird die Liebe uns schon dringen zum Gebet. Mit lieben Freunden ist man ja so gern ein wenig unter vier Augen allein: wenn wir Christum lieben, und herzlich lieben, dann werden wir gern mit ihm allein gehen, dann wird uns nicht leicht die Zeit bey ihm zu lang fallen: wenn wir Christum lieben, dann werden wir ihm immer was zu sagen haben; und haben wir ihm nichts zu sagen, dann haben wir doch was zu lieben; und das ist beten. Lieben und schweigen in der Gegenwart GOttes, o das ist ein grosses Gebet!

O Ja, liebste Herzen! wir könnens nicht glauben, welch ein trefflicher Bet-Meister die Liebe Christi sey, die in Begnadigten so unzählige, unaussprechliche Seufzerlein im Herzen erwecket: mögten sie nur besser geheget und gepfleget werden! So manches kräftiges, süsses, verliebtes Ach und O macht sie aus dem tiefsten Grunde aufsteigen, ohne daß man sichs öfters vornimmt, oder kaum erinnert. Bald erschallet im Herzen, wenn gleich die Lippen schweigen, ein wahres Ach mein GOtt! O mein HErr JEsu! bald heißt es: Ganz für dich in Ewigkeit! Mein GOtt, und mein Alles! Da ein dergleichen einiges Herzens-Seufzerlein wichtiger vor dem Allerhöchsten ist, und würklich weit mehr in sich fasset, als ein grosses anderes Gebet aus dem Buche oder Verstand daher gesagt, weil es Worte der Wahrheit sind. Ey, liebe Seele, in welchem Buches hast du doch immermehr diese schöne Gebetlein gelernet? ein solches Betbüchlein möchte ich mir auch gern anschaffen: Die Liebe Christi, spricht die Seele, ist mein Betbuch; die Liebe Christi dringet mich also zu seufzen.

Nicht nur ist die Liebe Christi der trefflichste Bet-Meister, sondern das Gebet selbst. Die Liebe ist gleichsam das vom Himmel herabgefallene immerwährende Feuer auf dem Altar im Tempel des Herzens, da das edle Rauchwerk einer stillen Geistes-Andacht so sanft und lieblich aus dem innern Heiligtum aufsteiget, in tausend Lob, und Liebe, und Aufopferung, und Erhebung, und Beugung, und Verehrung, und Anbetung, und Bewunderung des seligsten GOttes; da eine einzige solcher innern Glaubens- und Liebes-Thaten, mehr Leben, Frieden, Wonne und Seligkeit in sich hält, als alle Welt nicht geben kann, die Seele macht das nicht selbst, kann es auch nicht machen: wer thuts dann? Die Liebe Christi dringet sie also.

Die Liebe Christi dringet, mit einem Wort, die Seele immer mehr, durch selige Züge, zur völligen und ewigen Vereinigung mit dem Geliebten. Sie hat des Wassers der Liebe getrunken, so Christus ihr gegeben, das wird je länger je mehr in ihr ein Brunn, der da quillet ins ewige Leben. Sie fühlets, es ist für sie nichts mehr hier unten auf Erden, in allem Geschaffenen und Zeitlichen. O es wird ihr alles sogar unwerth, so recht fremde: ihr Alles sehnet sich zum Ewigen, zu Christo; und Christus, ihr himmlischer Liebes-Magnet, kann sie auch nicht in die Länge hier im Elende lassen, er ziehet sie an, und endlich zu sich: Vater! ich will, daß, wo ich bin, auch die bey mir seyen, die du mir gegeben hast, daß sie meine Herrlichkeit anschauen. Joh. 17,24.

42. Sehet, Seelen, diese Seligkeit, wovon wir so was weniges lallen, ist euch zugedacht, und in Christo angeboten; ja sie ist für euch, und auch für den allergebrechlichsten und elendesten unter euch. O Herzen! o Herzen! liebet doch den GOtt, der euch also liebet, und ewig lieben will; überlaßt euch unbedingt dem Dringen, dem Ziehen dieser seligenden GOttes-Liebe; setzt dieser Liebe doch keine Schranken, sie führet weiter, als ein menschlicher Verstand begreifen kann, und es sind grössere Wunder und Seligkeiten, auch noch bey Leibes-Leben, in ihr zu erfahren und zu geniessen, als Menschen- und Engel-Zungen aussprechen können.

43. O bejammernswürdige Blindheit und Unverstand der mehresten menschlichen Herzen in der Welt, daß sie so kalt gegen GOTt, und so brünstig gegen andere Dinge sind! daß die Liebe der Welt, der Sünden, der Eitelkeiten, mehr Vermögen haben auf die Herzen als die Liebe Christi! Die Welt-Liebe darf nur winken,, o da läuft man! Christi Liebe dringet so lange, und doch folget man nicht, und doch ergibt man sich nicht! O wie läßt sich nicht manches unglückseliges Welt-Kind von der sündlichen Welt-Liebe dringen und treiben aus einer Sünde, Laster und Eitelkeit in die andere; ist wie ein Sclave der es fast nicht lassen kann, so wird er gedrungen von seinem harten Herrn; der Satan, die Welt-Liebe beherrschen und dringen ihn, und werden ihn dringen bis zur Höllen hinein, wo er sich nicht beyzeiten besinnen wird, und durch Christi Liebe zur Busse dringen läßt.

44. Laßt uns doch deßwegen untersuchen, ihr Seelen, was lieben wir? Was hat bey uns das Uebergewicht? woran denken wir des Morgens am ersten? und woran den Tag hindurch am meisten, Dann dabey kann man schon so was prüfen, wo unser Schatz ist. Haben wir wohl die Liebe Christi, auch nur dem Anfang nach, an unsern Herzen lassen kräftig werden? oder stehen wir noch in unserm leb- und lieblosen Natur-Stande, ohne Christo und seiner Liebe? O unbeschreiblich unglückseliger Zustand! o entsetzlich gefährlicher Stand! Sind wir nicht in der Liebe, so sind wir ja in dem Zorn, im grimmen Reich der Finsterniß, da der Zorn GOttes über unserm Haupte, und wir am dünnen Lebens-Faden über einem solchen Abgrund schweben: und, o ewiges Unglück, wenn wir in einem solchen Zustande sterben sollten!

45. Ach Seelen, ach unsterbliche Seelen! sehet, jetzt hören wir noch on der Liebe Christi: wer weiß wie lange? jetzt wird sie uns noch verkündiget, angepriesen, und durch Christum selbst unsern Herzen angeboten. Ja, Christus liebet euch, ihr Sünder alle, ihr grössesten Sünder, die ihr gestehen müßt, daß ihr bis dahin noch Sclaven der Sünde und des Satans gewesen seyd; ihr dürft nicht verlohren gehen, Christus will euch gerne helfen: er bittet euch drum: Ach, gebt euch doch über!

46. Kan euch euer Elend und Gefahr, kann euch GOttes Zorn, die Furcht des Todes und des erschrecklichen Gericht-Tages, samt euerem eigenen ewigen Unglück und Verdammniß nicht dringen und bewegen, so lasset es doch jetzt die Liebe Christi thun. Laßt euch doch den leidenden JEsum vor die Augen mahlen:: Siehe, da liegt er in seinem Blut-Schweiß und entsetzlichen Seelen-Angst gleichsam vor euch auf der Erden, winselt, und bittet euch: Siehe, da hängt er, in höchster Leibes- und Seelen-Noth am Stamme des Creutzes, hat seine Arme ausgebreitet, kommende Sünder anzunehmen: Siehe, er zeiget euch seine Blut-triefenden Wunden und preiset euch seine Gnade und Liebe an. So gewiß diese Worte zu euch gesprochen werden, so gewiß ist die erbarmende Liebe Christi an eueren Herzen geschäftig, und dringet euch: Ach, gebt euch doch über! Ach thut es doch! damit ihr nicht dermaleinst zu späth den ansehen müsset, in welchen ihr mit eueren Sünden gestochen habt. Ergreifet die Liebe, damit euch der Zorn nicht ergreife! Ergreifet die Liebe, weil sie noch da ist!

47. Ihr aber, die ihr mit mir eines Fünkleins dieser Liebe Christi aus Gnaden seyd theilhaftig worden, achtets doch hoch, es ist eine unschätzbare Perle; und wie klein diese Perle ist, so ist sie doch mehr werth, als die ganze Welt; wie klein dieses Fünkleins jetzt noch ist, so kann es noch eine feurige Glut, eine Flamme des HErrn werden, wenn es wohl geheget und gewartet wird. Bewahrets wohl, durch einen recht behutsamen Wandel: meidet allen unnöthigen Umgang, Freundschaft und Einwickelungen mit den Menschen dieser Welt, und alle andere ablockende Gelegenheiten13). In solchen und dergleichen Gelegenheiten mehr, muß man gehen, wie einer der mit einer kleinen Kerze durch den Wind, oder mit einem kostbaren Kleinod durch einen Wald gehet: überall sind Seelen-Räuber, die auf unser Kleinod lauren; da sollen wir stets sorgfältig seyn, und aus dem abgesungenen Lied beten: Ach, hilf uns wachen Tag und Nacht, und diesen Schatz der Liebe bewahren, vor den Schaaren die wider uns mit Macht aus Satans Reiche fahren. Wir meynen wohl, es hätte nichts zu sagen, wir wollten uns schon in acht nehmen; aber ach, wir kennen des Feindes List und unsere Schwäche, sonderlich zur Stunde der Versuchung, nicht gnug. Wir dürfen zu unserer Warnung Petri Exempel nicht anführen; wir haben davon in der Nähe betrübte Erfahrungen gnug. Lasset uns doch uns hüten vor aller Leichtsinnigkeit, Zerstreuung und Vernünfteley. Ich weiß wohl, daß die Liebe Christi uns zu diesen allem dringet, und nach Nothdurft belehret; allein, wir sind, leider! nicht allezeit auf dem Plätzgen, da wir solches gebührend können vernehmen. Drinnen sollen wir nahe beym Herzen bleiben, da die Liebe ihre Werkstatt hat, in einem stillen, andächtigen und eingekehrten Sinn.

48. Nun dann, noch ein Wort der Aufmunterung zu uns allen, und damit will ich dann auch beschliessen: Höret und nehmet mit mir im Glauben an dieses herrliche Evangelium des seligen GOttes, so uns in dieser Stunde in Schwachheit, doch im Namen des HErrn, verkündiget ist: Christus liebet uns, und will uns lieben; Er will uns mittheilen die Kraft dieser seiner Liebe in uns, und zugleich mit derselben alles Gute in Zeit und in Ewigkeit. Christus liebet uns, ihr Herzen alle! was machen wir doch, was zagen wir noch, was schlaffen wir noch!

49. Christus liebet euch, ihr Jünglinge und ihr Jungfrauen, die ihr in eueren blühenden Jahren doch was zu lieben haben wollet. Ach, wie würde michs jammern, wie würde es JEsum jammern, wenn ihr euch durch eine betriegliche falsche Liebe bezaubern liesset! Wäre es nicht ewig Schade, wenn ihr von einer eiteln Liebe dieser Welt solltet verführet, beflecket, geschändet werden? durch die Liebe solcher Dinge, die nichts reitzendes, nichts wahrhaftig vergnügendes in sich haben, die so bald, so bald verwelken, Eckel verursachen, und verschwinden wie ein Rauch. Christus liebet euch, wisset ihrs wohl? bedenkt ihrs wohl? Für ihn allein habt ihr euere Herzen empfangen; für ihn allein ist euch die edle Neigung zum lieben so tief ins Herze gepflanzet. O wenn ihrs recht wüßtet, was in Christo, was in seiner Liebe zu finden ist, ihr würdet den Augenblick in diese unvergleichliche Schönheit verliebt und brünstig werden!

50. Christus liebet euch, ihr bußfertige, bekümmerte, kleinmüthige Herzen, und ihr wisset es nicht, ihr glaubt es nicht. Christus liebet euch; es ist die Wahrheit: wollt ihr noch lieben bleiben in euerer Muthlosigkeit? sollte euch diese fröhliche Botschaft nicht aufspringen machen? Könnt ihrs noch nicht völlig glauben? wohlan, versucht es einmal, wagt es einmal, wie jene Königin, die Esther, komm ich um, sprach sie, so komm ich um; sie nahete mit Furcht zum Könige: und wie sie gedachte, sie wäre des Todes, da ward ihr das Gnaden-Scepter gereicht, und der König umarmete sie. Seelen, kommet nur, ihr werdets erfahren, daß euer Loos nicht schlimmer ausfallen werde!

51. Christus liebet uns ihr alle meine Mitberufene: sollten wir nicht den Schlaf aus den Augen wischen, unsere Herzens-Augen empor heben, Christum wieder lieben, und recht munter in seinen Wegen wandeln? Was machen sich nicht die Leute daraus, wenn sie von einem Könige, Fürsten, oder einem andern angesehenen sterblichen Menschen geliebet werden, mit einer Liebe, die dem Geliebten nichts wesentliches und bleibendes mittheilet; und siehe, Christus, der Sohn GOttes, liebet uns als seine Braut: sollten wir uns noch mit den nichtigen Lappereyen dieser Erden aufhalten? sollten wir nicht seine Liebe uns dringen lassen, unsere Herzen von allen nichtigen Götzen und Neben-Buhleren völlig abzureissen, und sie auf ewig seiner göttlichen Liebe zu widmen? In Christi Herz sehe ich nichts, als Liebe zu uns: Ach Schande! ach Schade! daß in unsern Herzen noch was anders gesehen wird,, als die Liebe Christi.

52. Nun wohlan, es muß besser gehen! Wollten wir dann damit beschliessen, daß wir unsern Liebes-Bund mit Christo nochmals erneuern vor seinem Angesicht? wollen wir uns aufs Neue dem Schönsten in redlicher Gegen-Liebe ergeben und verpflichten, mit einem unverfälschten, und, GOtt gebe! unverbrüchlichen Ja-Wort? wollen wirs? ist es uns von Herzen bedacht? Wohlan, so gebet mit mir dem gegenwärtigen JEsu euere Herzens-Hand, und laßt uns mit wahrer Andacht sprechen:

Ja, Amen, da sind beyde Hände;
Aufs neue sey Dirs zugesagt:
Ich liebe Dich ohn alles Ende;
Mein Ganzes werde dran gewagt.
Ich will den holden JEsus-Namen
Vor jedermann bekennen frey,
Und schwöre Dir jetzt ew'ge Treu,
Auf deine Bundes-Treue. Amen!

Angepriesen und angewiesen
In einer Erweckungs-Rede
Gerhard Tersteegen
Zweyte Auflage
Basel,
Zu finden im Bischoffischen Buchladen
1772

1)
Klein ziehen wäre auch recht, aber keine gewöhnliche Redens-Art
2)
Jes. 49, 14.15.
3)
Jes. 62,5
4)
Hohel. 1, 15.16.
5)
Jac. 4,5
6)
Joh. 4, 10
7)
Apost. Gesch. 2, 36
8)
Hes. 16,63
9)
1. Petr. 4,5.
10)
Joh. 15.
11)
Im Original 38
12)
Dieser Nachdruck steckt im Griechischen Text, wie sich dann dasselbe Wort auch findet Luc. 12,50. Ich muß mich taufen lassen mit einer Taufe, und wie werde ich beklemmet rc. Und Philipp. 1,23. Ich werden von beyden Theylen beklemmet
13)
Weil in eben der Woche eine besondere Gelegenheit zur Zerstreuung bevorstunde, so wurden mit Absicht darauf hier einige Warnungen eingefüget.
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