Stockmayer, Otto - Wie werde ich brauchbar für Gott?

Stockmayer, Otto - Wie werde ich brauchbar für Gott?

Wer die Lektion vom unnützen Knecht in Lukas 17,10 nicht von Grund aus buchstabieren gelernt hat, den kann Gott nicht brauchen.

„Deinen Willen tue ich gern!“ so sprechen die aus dem Geist gezeugten Jünger. Sie tun ihn gern durch den Glauben. In der Denkungsweise ihres innersten Gemütes erneuert, fragen sie nicht mehr danach, was ihr Dienst ihnen kostet und was er ihnen einträgt.

Wenn wir andern das Wort bringen wollen, so muß das Wort in uns Gestalt gewonnen haben. Wir müssen in unserm Leben ein Beweis davon sein, was das Wort vermag, dann werden wir eine Autorität.

Wir werden immer den Mut verlieren, immer auf einen Punkt kommen, wo uns die Arme sinken, wenn wir von unserer Arbeit, unserem Zeugnis, unserem Auftreten etwas erwarten.

Wir sollen wissen, daß wir nach einem Siege immer Rückschlägen ausgesetzt sind. Jeder Sieg muß uns völliger zerbrechen, nur gebrochene Leute sind geborgen gegen die Macht der Finsternis; er soll uns tiefer von unserer Hilflosigkeit überzeugen.

Durch die steigenden Nöte, wenn die feindlichen Reihen immer näher rücken, werden wir fester in Jesu gegründet und kommen ihm näher.

Vielleicht siehst du zur Stunde keinerlei innern Zusammenhang zwischen den äußern Leiden, Züchtigungen und Demütigungen, die der Herr über dich verhängt, und den innern Anfechtungen und Versuchungen, denen du besonders ausgesetzt bist, aber beuge dich nur erst unbedingt und jederzeit unter die gewaltige Hand Gottes, und du wirst bald inne werden, wie unmittelbar deine äußere Lebensführung reinigend und läuternd auf dein Herz wirken kann, bis in dessen verborgenste Falte hinein. Allem ist der Stachel genommen, sobald wir den Mut haben, Jesum zu vertrauen, Gott zu lieben, das eine im Auge zu behalten: Es geht der Vollendung entgegen.

Unsere Herrlichkeit bemißt sich nach den Leiden, die wir auf dem Wege des Glaubens im Glauben durchgemacht haben.

So oft du deinem Gott vertraust - magst du dich auch noch so schwach fühlen und denken, du seiest kaum imstande, auch nur einen Nadelstich zu ertragen - ich sage - so oft du dich unter solchen Umständen deinem Gott anvertraust, führt er dich einen Schritt tiefer ins Geistesleben hinein.

In der Brotfrage liegt sehr viel und dem, dem diese Frage einmal göttlich gelöst ist, geht ein ganz neues, himmlisches Licht über alle Schwierigkeiten und Kämpfe des Lebens auf.

Solange die Brüder unserer Eigenart begegnen, können sie sagen: ich bin gerade so gut wie du. Begegnen sie aber der Art Christi, so beugen sie sich.

Bruder, Schwester, welche Schuld, welches Nichtverstehen und Zukurzkommen auch in deiner Vergangenheit liegen mag, fasse wieder Fuß in der unergründlichen Gnade deines liebenden, treuen Gottes! Laß ihn nicht, bis du in all deinen Anstrengungen, in deiner natürlichen Art, göttliche Dinge anzuschauen, zerbrochen bist wie Jakob am Jabbek. Ja, zerbrochen! Dann wird er dich segnen und dich lehren, Er wird Beschlag nehmen von den innersten Quellen deines Lebens. Er wird dein Bürge werden für deinen weiteren Gang. Er wird dir einen neuen Namen geben. Du wirst sichere Leitung haben, und deine Stärke wird nicht mehr in dir selber, sondern in ihm sein.

Harre des Herrn, mein Bruder, meine Schwester! Laß die Verheißung nicht los; es gibt eine radikale Heilung in den Wunden Jesu. Pharao mußte Israel ziehen lassen, Satan muß dich loslassen.

Quelle: Gärtner - Eine Wochenschrift für Gemeinde und Haus 1928

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