Stockmayer, Otto - Werdet voll Geistes!

Stockmayer, Otto - Werdet voll Geistes!

«Berauschet euch nicht voll Wein, in welchem Ausschweifung ist, sondern werdet mit dem Geist erfüllt, redend zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern, singend und spielend dem Herrn in euren Herzen, danksagend für alles Gott und dem Vater im Namen unseres Herrn Jesu Christi
(Eph. 5,18 – 20)

Wenn wir mit der Epheserstelle beginnen und fragen: Was hat ein Kind Gottes zu tun, um voll Geistes zu werden? So dürfen wir die drei nächsten Verse hinzunehmen.

Wir bekommen hier des Apostel Paulus eigene Antwort. In diesen drei Versen sind nach der Übersetzung nach Luther dem Gebot «Werdet voll Geistes!» weitere Gebote angereiht: «…und redet untereinander … singet und spielet … und saget Dank … und seid untereinander untertan,»

«Redet zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern.» Dies erinnert an zwei Artikel des apostolischen Glaubensbekenntnisses: Ich glaube an den heiligen Geist, ich glaube an die Gemeinschaft der Heiligen. Heiligen Geist und Gemeinschaft sind unzertrennlich. So auch hier. «Werdet voll Geistes, indem ihr untereinander redet in Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern». Wenn Kinder Gottes und Diener Jesu Christi stundenlang zusammen sein können, zwar ohne sich zu berauschen, aber auch ohne zueinander zu reden in Psalmen und Lobgesängen, vielleicht eher ein Glas Bier nach dem anderen zu sich nehmend, so ist es nicht zu verwundern, wenn die ganze Gemeinde geistesschwach und geistesleer wird.

Man werfe auch hier ein Blick auf die Geschichte! Kaum waren am Pfingsttag (Apg. 2, 41) die 3000 zu den 120 hinzu getan, heisst es: «Sie blieben aber beständig in der Apostel Lehre und in der Gemeinschaft im Brotbrechen und im Gebet.» Und V. 44: «Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander.» V. 46: «Und sie waren täglich und stets beieinander einmütig im Tempel und brachen das Brot hin und her in den Häusern.» Mit dem heiligen Geist Versiegelte, die voll Geistes werden und bleiben wollen, die kommen zusammen um zu beten. Sie reden zueinander in Psalmen und geistlichen Liedern, sie brechen das Brot untereinander, und wenn sie das alle nicht tun, wenn sie aus Schüchternheit oder Gebundenheit nicht wagen, sich einander zu nähern, so verarmen sie, hemmen und lähmen den Geist, mit dem sie versiegelt wurden.

«Werdet voll Geistes!» Eph. 5,18

Buchstäblich ist dies natürlich nicht zu nehmen, man kann ja nicht immer zusammen sein und deshalb kommt in unserer Epheserstelle als zweites: «Singet und spielend dem Herrn in euren Herzen, danksagend dem Herrn für alle.» Das Geistesleben, dass du empfangen, wird genährt, du wirst oder bleibst voll Geistes, wenn Lobgesang der Grundton deines Herzens bleibt. Wenn du dich darin übst, Gott dem Vater im Namen unseres Herrn Jesu Christi für alles zu danken, was dir zustösst, für lichte und dunkle Tage. Für Süsses und Bitteres, für Freude und Leid. Der Lobgesang, wie in David in Ps. 103 erhebt: «Lobe den Herrn meine Seele und vergiss nicht, was Er dir Gutes getan hat, der dir alle deine Sünden vergibt und heilet alle deine Gebrechen,» darf durch keine Erfahrung im Erdenleben geschwächt oder unterbrochen werden. Ein Herz, aus dem allezeit Anbetung zu Gott aufsteigt, kann der heilige Geist ganz erfüllen. Da ist kein Raum mehr für fremde Geistes, weder für Übermut, noch für Schwermut. In den Psalmen haben wir sichere Anleitung, um den rechten Ton zu finden für unsere Lieder. Wir fliegen da nicht zu hoch in falsche geistliche Höhen. Es kommt nichts Geschraubtes, nichts Gekünsteltes in unsere Zeugnisse und Lieder. Andererseits kommen wir dann auch nicht zu tief hinab in Schwermut und Zagen hinein.

Es gibt so viele verstimmte Leute. Wenn sie nur jemand nicht ganz freundlich ansieht oder wenn sie etwa eine Vermögensverlust haben oder dergleichen, sofort ist die Verstimmung da. Geh doch ins Heiligtum, zum Wort Gottes, liebe Seele! Lerne deine Harfe stimmen! Du darfst wohl dann und wann einmal einen Trauerpsalm singen in Beugung und Busse, aber nicht Lieder wehleidiger Traurigkeit. Wenn wir unsere Lieder wirklich Gott singen, so hat der heilige Geist Raum, frei zu zirkulieren. Wir besingen dann nicht unsere eigenen Taten – nicht Heldentaten. Wir besingen weder uns selbst, noch unsere Leistungen.

Gross ist unseres Gottes Güte,
Seine Treu, täglich neu,
Rühret mein Gemüte.
Sende Herr den Geist von oben,
Dass meine Mund alle Stund
Werd zu dir erhoben!

«Werdet voll Geistes!» Eph. 5,18

Danksagend allezeit für alles Gott und dem Vater in dem Namen unseres Herrn Jesu Christi, - ohne Unterschied. Für Freude und Leid. Für Erfreuliches und Bedrückendes, kurz für alles. Alles kommt von oben sehen nicht horizontal. Sondern vertikal, sie rechnen nicht mit dem, was von der Seite an sie herantritt, sei es durch unsere Mitmenschen oder durch Umstände oder Verhältnisse. Wir nehmen alles als von oben gegeben, auch wenn es von Menschen, ja selbst wenn es von anderen Kindern Gottes kommt, wir nehmen es Unterschiedslos aus Gottes Hand, legen es vor den Thron nieder und lernen immer besser diejenigen lieben, die uns von oben her behandeln und nicht so würdigen, wie wir es zu verdienen meinen. Alles nehmen wir aus Gottes heiliger Hand zu unserer Erziehung und das macht dem Geiste Raum. Die Kreatur tritt in den Hintergrund. Alles von der Kreatur stammende. Die wahre Freiheit und Erlösung besteht darin, dass uns Gottes Treue in den Vordergrund tritt und unser eigenes Tun und Lassen in den Hintergrund. Auf diese Weise kommt unser ganzes Wesen in die richtige Tonart und und die richtige Harmonie, so dass alles einheitlich zusammenklingt zur Verherrlichung Gottes. Es soll Weihrauch aus uns aufsteigen zu Gott. Dazu hat uns Gott geschaffen und dazu hat uns die Gnade ergriffen. Dann hören sowohl Hochmut und Schwermut und Verzagtheit auf und durch das Herz geht ein stiller Lobgesang. In Beugung bringen wir Gott unsere Lieder. Menschenlob darf uns nicht mehr erheben und Menschentadel darf uns nicht mehr niederdrücken, sondern es muss alles dazu beitragen geisterfüllte Leute aus uns zu machen.

«Werdet voll Geistes,» indem ihr dem Geiste Raum macht, indem ihr alles was von aussen an euch herantritt oder aus eigenen Gefühlswelt in euch aufsteigt, beherrschst und in Schranken haltet. Dazu ist uns die Gnade gegeben. Selbstbeherrschung ist auch ist auch eine von den christlichen Tugenden. Es bedarf der Wachsamkeit nach innen und aussen, damit keine Verstimmung einreisst, sonst klingt die Harfe verstimmt. Auch die Schwärmerei hört dann auf, denn sie ist ebenso wenig aus der Liebe, wie der Hochmut. Hingegen entfalten sich Demut, Freimütigkeit und Tapferkeit.

«Werdet voll Geistes!» Eph. 5,18

Zur Pflege der Gemeinschaft, zum Loben und Danken kommt, wenn man des Geistes voll sein will als Drittes hinzu: demütige Liebe, «einander untertan in der Furcht Christi» Eph. 5,21. Mit dem Empfang des heiligen Geistes wird man Glied am Leib Christi und tritt damit unter das Gebot der Liebe, das alle Glieder unter der Leitung des eines Hauptes zu gegenseitigem Dienst zusammenbindet. Wer in dieser Liebe sich übt, der macht dem Geiste Raum, wer in der Liebe bleibt und ausharrt auch der Ungerechtigkeit und Undankbarkeit, die er erfährt gegenüber ausharrt, wo die meisten anderen in ihrer Untertan zu sein, die Kinder haben ihren Eltern zu gehorchen. Über dem allem aber steht das Gebot der freiwilligen gegenseitigen Unterordnung. So wird z.B. ein Vater, wenn er auf biblischem Boden steht wohl den schuldigen Gehorsam verlangen, aber in zweifelhaften Fragen doch immer in allen Dingen bedenken, was dem Kind nützlich ist.

Stellt er voran, was der Frau oder dem Kind gut ist, so wird er es sicher nie zu bereuen haben, sondern es wird ihm zum Segen gereichen. Das sind Linien, in denen sich der Geist bewegt.

«Werdet voll Geistes!» Eph. 5,18 / Gal. 5,22 – 26

Wenn der Apostel im Galaterbrief vom Wandel im Geist redet, so geht aus dem Zusammenhang hervor (Gal. 5,13 – 26), dass er dabei wesentlich»dienende Liebe im Auge hat. Sehet zu, sagt er, dass ihr durch die Freiheit dem Fleisch nicht Raum gebet, sondern durch die Liebe diene einer dem anderen. Wandelt in Geist, will sagen: Zeigt es in eurem Wandel in den Begegnungen mit anderen im täglichen Leben, das aufopfernde, selbstverleugnende, sich unterordnete Liebe euch Lebensbedürfnis geworden ist. Wenn wir im Geist wandeln, so verliert das Fleisch seine Macht, kommt nicht mehr zu Worte, denn wir werden dann vom Geist geleitet und stehen also nicht mehr unter Gesetz. Dann heisst es nicht mehr, du musst, du sollst, sondern, du darfst und du kannst.

Durch den Geist wird mir Gottesdienst ein Dürsten und ist dann auch ein Können. Die Christus angehören, die in Verbindung Christus leben und den Geist nicht betrüben, denen ist das Fleisch samt seinen Leidenschaften und Lüsten gekreuzigt und bleibt gekreuzigt.

Solange sie ununterbrochen unter dem Geist bleiben und ihre Zugehörigkeit zu Christus ehren, solange sie Ihm angehören mit den Quellen ihres Wesens nach Geist, Seele und Leib, - solange sind sie in Lebensgemeinschaft mit dem Gekreuzigten. Für sie liegen dann die Welt, die bösen Leidenschaften und Lüste zu ihren Füssen, solange und soweit sie Jesus zu Füssen liegen.

Nirgends fliesst das heilige Salböl reichlicher als da, wo man im gegenseitigen Lieben und dienen, im Tragen des andern dem Geist der Liebe Raum macht. Da weilt der Geist gern und teilt seine Schätze aus, wo sie das Fleisch so in Zucht halten, dass es die Einigkeit des Geistes nicht stören und beeinträchtigen kann.

«Werdet voll Geistes!» Eph. 5,18

Und da sie gebetet hatten, bewegte sich die Stätte, da sie versammelt waren und sie wurden alle des heiligen Geistes voll und redeten das Wort Gottes mit Freudigkeit. (Apg. 4,31) Diese Stelle redet von einer Erfahrung und zwar von einer ungesuchten und unerwarteten.

Schon in Kap. 4,8 lesen wir von Petrus, dass er erfüllt wurde vom heiligen Geist, als er vor Gericht stand und in den folgenden Kapiteln zeigt das Beispiel des Stephanus noch ganz besonders, wie ein Mann voll heiligen Geistes, wenn er vor Gericht die Sache des Herrn vertritt in ausserordentlichen Weise vom heiligen Geist erfüllt werden kann. Haben wir in diesen Erfahrungen des Petrus, des Stephanus und der versammelten Jüngerschar nicht eine Erfüllung der Verheissung von Mark. 13.11?

Gilt diese Verheissung nicht auch uns? Und dürfen wir niedergeschriebenen Erfahrungen nicht den Schluss ziehen, dass uns der Herr für ausserordentlichen Zeiten und Lagen, für Stunden der Gefahr und Not auch ausserordentliche Gnaden geben wird? Aber auch die ernste Ermahnung wollen wir daraus nehmen, dass wir für Zeiten der Verfolgung auf eine besondere Ausrüstung, auf besondere Erfüllung mit dem heiligen Geist rechnen wollen, wir ernst im gewöhnlichen Leben voll sein müssen des Geistes nach Eph. 5, wandeln müssen im Geist nach Gal. 5.

«Werdet voll Geistes!» Eph. 5,18 / Apg. 4,31 / 7,55

Es kommt nicht darauf an, ob und wie weit unser Leben ausserordentliche Erfahrungen aufweist, sondern darauf kommt es an, dass es uns allezeit um die Sache Jesu, um die Ehre seines Namens zu tun ist. Wir weisen uns im gewöhnlichen Leben als Leute voll Geistes aus, als Leute, die im Geist wandeln, wenn Christus Ausgangspunkt und Mittelpunkt, Ziel und Zweck unseres Lebens ist. Ist er es geworden, als wir die Gabe des heiligen Geistes empfingen? Oder wir haben diese Gabe nie im vollen Sinn empfangen. Ist er es geblieben? Ist er es immer völliger geworden? Der Geist ist auf dem Plan, wo Christus zu Ehren kommt. Er wird gedämpft, wenn Persönlichkeiten und Kreaturen in den Vordergrund treten, wenn Geistgesalbte ihre Salbung verleugnen, indem sie von Menschen Ehre nehmen und sich selbst gefallen. Oh wie können wir Kinder Gottes anderen den Weg zum Empfang des heiligen Geistes erschweren oder erleichtern! Man bekommt den heiligen Geist durch gläubige Annahme der Botschaft vom Gekreuzigten und Auferstandenen, von Geisteslippen verkündet! Wirklich gesalbte Lippen sind aber nur da, wo Herzen sind, dir Gott hat reinigen können durch den Glauben (Apg. 15,9), wo Leute sind, die ihr eigenes Leben nicht mehr suchen und nicht mehr lieben. Sobald die Boten sich selbst lieben wird die Botschaft vom Gekreuzigten und Lebenden in ihrem Mund zu leerem Geschwätz, wie ein Hohn, eine Verleugnung unserer durch Christus geschehenen Erlösung, eine Verleugnung der Kräfte Seiner Auferstehung.

Teure Seelen! Lasst endlich den Geist, den ihr empfangen habt, frei werden zum vollen, durchgreifenden Wirken! Der Geist Gottes ist gelähmt, solange er uns nicht in persönliche, direkte Berührung mit Christus bringen kann. Denn die ganze Tendenz des Geistes ist es Christus zu verherrlichen und Ihn aus der Nebelwelt unserer Phantasie vor uns zu stellen, wie Er ist. Das macht sonst niemand. Aber es gilt stillzuhalten dem Wirken des heiligen Geistes und wir müssen darin den Leuten mit gutem Beispiel vorangehen, unter denen wir leben. Wir müssen heilig umgehen mit unseren stillen Minuten und nichts davon verlieren, denn es braucht oft Zeit gerade bis wir aus aller Arbeit und Verantwortlichkeit heraus, aus allem was uns mit gewissem Recht belastet, es lernen Auge in Auge mit Christus zu tun zu haben und alles andere aus dem Horizont verschwinden lassen, um dann von einem ganz anderen Standpunkt und Gesichtswinkel aus, an die alten Aufgaben herantreten. Christus durch uns! Und wir ganz in Ihm lebend!

«Werdet voll Geistes!» Eph. 5,18

Geistgesalbte leben für Christus. Ihr Leben ist ein Anschauungsunterricht für die Predigt vom Gekreuzigten und Auferstandenen und Anschauungsunterricht brauchen suchende Seelen. Das hilft ihnen heraus aus dem Dämmerlicht, das sie umgibt. Da merken sie, die Vergebung der Sünden, Christus in uns, war nur ein halbes Evangelium, eine halbe Erlösung. Die andere Hälfte ist: Wir für Christus. Was Gott aber zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.

Es ist herrlich im heiligen Geist einen Tröster zu haben. Einen Tröster brauchten die Jünger, als ihr Meister sie allein liess auf Erden. Aber es ist noch etwas anderes, im heiligen Geist Gottes einen Sachwalter zu finden (einen Rechtsanwalt, der an Stelle von einem auftritt), wie wir aus Joh. 16,7 sehen. Ist Christus unser Sachwalter vor dem Throne Gottes, uns deckend und vertretend mit seinem Blut, so ist der heilige Geist der Sachwalter Gottes in uns, und uns gegenüber das Anwalt, der Gottes Rechte an uns geltend macht, der unser Leben, Denken und Sein wieder für uns in Anspruch nimmt im Namen Jesu und seines vergossenen Blutes. Erst wenn wir unsere Ansprüche abgeben und unser Leben aus dem Auge verlieren, wenn uns der Sinn dafür aufgeht, dass wir für Gott da sind, Ihn zu offenbaren, seine Tugenden und sein Lob zu verkündigen, erst dann wissen wir, was Erlösung ist.

Zurückbleibend von hier aus, würden wir eigentlich mehr fragen: Wie bekommen wir die Gabe des heiligen Geistes? Sondern besser: Wie gelangt der heilige Geist zu wohnen in uns. Nicht: wie bekommen wir den heiligen Geist, sondern wie bekommt der heilige Geist uns? Nicht: wie bekomme ich die Fülle des heiligen Geistes, sondern: wie kann der heilige Geist mich als Gefäss, als Kanal, als Werkzeug benutzen. Nicht mit Hilfe des heiligen Geistes etwas auszurichten, sondern um die Rechte und Ansprüche des heiligen Geistes handelt es sich, dass er in uns wohnend, uns brauchen kann, wie und zu was er will.

Jesus spricht: Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, von des Leibes werden Ströme des lebendigen Wassers fliessen. Das sagte er aber von dem Geist, welche empfangen sollten, die an Ihn glaubten (Joh. 7,38 – 39).

«Werdet voll Geistes!» Eph. 5,18

«Wisset ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist, welchen ihr habt von Gott und seid nicht euer selbst? Denn ihr seid teuer erkauft. Daum so preiset Gott an eurem Leibe und in eurem Geiste, welche sind Gottes.» (1. Kor. 6, 14 - 20)

In Psalm 139 lesen wir: «Wo soll ich hingehen vor deinem Geist, wo soll ich hinfliehen vor deinem Angesicht?» Das steht in tiefen inneren Zusammenhang mit dem, was nachher in dem Psalm gesagt ist über den wunderbaren Bau des menschlichen Körpers. Wir wissen, dass der Mensch, vor dem Geist Gottes flieht, aber warum verfolgt ihn der Geist? Um ihn zu strafen, unruhig zu machen, zu Christus zu führen und ihn zu erretten? Aber über dem steht ein anderes, Höheres. Dieser wunderbare Bau des Menschenleibes, ist nicht für uns und unserem Gebrauch gemacht. Noch weniger soll er Sitz der Sünde und Behausung unreiner Geister bleiben. Er wurde für Gott gebaut und war von Anfang an bestimmt ein Tempel des heiligen Geistes zu sein. Deswegen lässt der Geist dem Menschen keine Ruhe, bis das geschändete, aber mit dem Blut des Lammes für Gott wieder eingelöste Heiligtum gesäubert ist, bis der Geist in seine Wohnung wieder einziehen kann.

Soll des Vaters Ratschluss zur Erfüllung kommen, soll Christus nicht nur im einzelnen. Sondern im Weltall A und O werden, so muss der heilige Geist erst Leiber erlöster Menschen zu seiner Wohnung haben, um von innen heraus ihr ganzes Sein, Leben und denken in Christi Bild umgestalten zu können. Hat Christus auf diese Weise ein Gehilfe zu seiner Seite, die Fleisch von seinem Fleisch, so kann er in kommenden Weltzeiten seine Herrschaft ungehindert ausdehnen von Kreis zu Kreis, bis der letzte Feind aufgehoben und damit der Augenblick gekommen ist, wo Christus sich selbst seinem Vater zu Füssen legt und Gott ist alles in allen ( 1. Kor. 15,28)

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