Stockmayer, Otto - Der Blick auf Jesus

Stockmayer, Otto - Der Blick auf Jesus

„Laßt uns alles ablegen, was uns beschwert, auch die Sünde, die uns ständig umstrickt. Laßt uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der uns bestimmt ist, und dabei auf Jesus sehen, den Begründer und Vollender des Glaubens“
(Heb. 12, 1-2).

Dadurch, daß wir einen Gegenstand anschauen, setzen wir uns in Beziehung zu ihm, stellen uns unter seinen Einfluß, geben ihm Macht über unser Herz. Der Blick auf die verbotene Frucht hat die Begierde im Herzen der ersten Frau entzündet und den Fall der ganzen Menschheit nach sich gezogen. Der Blick auf die befestigten Städte Kanaans und auf die Stärke ihrer Einwohnerschaft hat Verzagtheit ins Herz der israelitischen Kundschafter gebracht. Sie steckten das Volk an, verleiteten es zur Auflehnung gegen Gott und riefen so das furchtbare Gericht herab, durch das eine ganze Generation in der Wüste umkam. Als Petrus auf dem Wasser ging, war es der Blick auf den sich erhebenden Wind und die drohenden Wellen, der Verzagtheit, Furcht und Unglauben in seinem Herzen aufkommen ließ, so daß er zu sinken begann. Ja, selbst der Blick auf die uns vorangegangenen Glaubenszeugen kann uns entmutigen. Deshalb gibt es für uns nichts anderes, als den Blick auf den Einen zu richten, der allein mächtig und willig ist, auch in uns zu wirken, was er in ihnen und durch sie vollbracht hat. Ein Blick kann uns aber auch neu beleben. Der Glaubensblick auf den Herrn hat Petrus über Wasser gehalten. Und von Mose heißt es: „Ihm war die Schmach Christi ein größerer Reichtum als die schätze Ägyptens, denn er sah auf die Belohnung“ (Heb. 11, 26). Je nach Natur und Charakter des Gegenstandes, auf den wir schauen, öffnen wir unser Herz Leben oder Tod, Segen oder Fluch, Licht oder Finsternis, der Wahrheit oder der Lüge. Aus diesem Grunde kann es auch nicht anders sein, als daß wir uns in große Gefahr begeben, sobald wir unseren Blick auf die Welt, auf andere Menschen und Verhältnisse oder auf unsere eigene Innenwelt richten. Der Blick nach außen sowie der Blick auf uns selbst kann leicht Entmutigung und Unzufriedenheit, Stolz und Eitelkeit, Befleckung, Lust, Neid oder Sorge in uns wecken und nähren. Deshalb gebietet der Apostel Paulus so eindringlich: Laßt uns wegblicken! Gott hat den Menschen nicht in die Welt hineingestellt, daß er seinen Blick darin verliere, daß er sich vom Spiel seiner inneren Eindrücke und Seelenstimmungen vom Wechsel der äußeren Umstände und Erfahrungen umhertreiben und beherrschen lasse. Der Mensch sollte herrschen. Aber dadurch daß er sich verführen ließ und sich selbst zum Mittelpunkt seines Lebens machte, hat er seine Herrschergewalt verloren. Indem er seinen Blick an die verbotene Frucht heftete, hat er Gott aus den Augen verloren, und die Folgen kennen wir alle: Der Mensch beherrschte nicht mehr die Schöpfung - sie beherrschte ihn. Wer Sünde tut, der wird zum Knecht der Sünde. Mit dem Verlust seiner Herrscherkrone ist der Mensch dem Einfluß seiner Mitgeschöpfe verfallen, dem Druck der ihn umgebenden Verhältnisse und Umstände. Seither liegt sein Blick gefangen in den Banden seiner eigenen Phantasie, dem Dichten und Trachten, Sorgen, Fürchten und Hoffen seines eigenen Herzens. In dieser Gebundenheit wäre der Mensch rettungslos verlorengewesen, hätte ihm Gott nicht die Hand gereicht. Gott aber sandte seinen eingeborenen Sohn in die Welt und hat dadurch dem Gesichtskreis des gefallenen Menschen einen neuen Mittelpunkt gegeben, an dem dieser sich orientieren und sammeln kann. Jesus Christus ist der Weinstock, aus dem der Mensch aufs neue Leben und Lebenskraft schöpfen kann. Er ist der Fels, auf dem die ewiggültige Erlösung ruht. Da es Gott jedoch mit einem Gefangenen zu tun hatte, mußte er ihm zuerst den Weg zu dieser Lebensbeziehung mit Jesus freimachen; er mußte ihm den Ausweg aus Sünde und Tod und den Zutritt zum göttlichen Leben in Jesus wieder ermöglichen. Gott tat dies, indem er unsere Übertretungen auf Jesus Christus warf und unsern Abfall, unsern Ungehorsam, unsern Hochmut und unsere Sinneslust am Kreuz richtete. Dadurch, daß der Sohn Gottes unsere Sünde auf sich genommen, gebüßt und gesühnt hat, hat er uns auch von ihrer Macht und Sklaverei befreit. Die Ketten, in denen unser Herz und Blick gebunden lagen, sind gelöst. Aufgrund der von Jesus vollbrachten Erlösung und Reinigung führt uns der Heilige Geist aus dem nunmehr geöffneten Gefängnis heraus und in Christus hinein. Er ist es, der uns fähig macht, dem in unserem Textwort enthaltenen göttlichen Gebot nachzukommen und wegzublicken auf Jesus. Er öffnet auch denen die Augen, die bis dahin mit dem Reich Gottes nichts anfangen konnten, weil es ihnen fremd war. Wer dem Geist Gottes gehorcht, wenn dieser ihm das Lamm zeigt, das für ihn geopfert wurde, und vertrauend zu Jesus aufschaut, das heißt an ihn glaubt, der hat das ewige Leben. „Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muß der Menschensohn erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einzigen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verlorengehen, sondern das ewige Leben haben . . . Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht gehorcht, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm“ (Joh. 3, 14-16. 36). Mit unserem natürlichen Auge können wir Jesus allerdings nicht sehen, noch können ihn unsere Sinne sonst irgendwie direkt wahrnehmen. Anders als in den Tagen seines irdischen Wandelns bleibt er heute für uns unsichtbar. Wie uns aber die biblischen Berichte zeigen, erkannten schon damals nur diejenigen Jesu wahre, göttliche Natur, die sich ihm mit einem offenen, von Gott vorbereiteten Herzen nahten. Nur der Glaubensblick vermag in Jesus den Erlöser einer verlorenen Menschheit zu erkennen. Es geht nicht um irgendeinen Gefühls- oder Phantasie- Christus, sondern um den Christus der Evangelien, der für uns litt, starb und auferstand, wie es schon im Alten Bund von den Propheten vorausgesagt worden ist. Wenn wir ehrlich und gewissenhaft in der von Gott inspirierten Heiligen Schrift forschen, wird uns der Heilige Geist Christi Bild lebendig machen. Allein im Evangelium finden wir den wahren Christus mit allem, was er für uns tat und was er für uns ist. Wenn eine suchende Seele sich über die heilige Urkunde des Schriftwortes neigt, kommt, ihr Jesus selbst vom Himmelsthron herab entgegen, um sie in die Gemeinschaft seines Lebens hineinzuziehen, wie er es versprochen hat: „Ich aber, wenn ich erhöht werde von dieser Erde, will alle zu mir ziehen“ (Joh. 12, 32). Angesichts des so klar offenbarten Christus besteht die eigentliche Sünde des Menschen weder in Lust, Mord, Ehebruch noch Hochmut, sondern in der Weigerung, an den Erlöser zu glauben, in der Weigerung wegzusehen und aufzublicken auf den, der allein wahres Leben schenken kann. Dies ist auch deine Sünde, der du dich im Kampf mit dir selbst mürbe machst und nicht erkennen willst, daß du dich dadurch nur noch tiefer in die Fesseln deines eigenen Selbst verstrickst, Finsternis über dich bringst und deiner natürlichen Selbstgerechtigkeit Nahrung gibst. Ja, dies ist in der Tat deine größte Sünde, der du, um zu Christus zu kommen oder um Christus näherzukommen, erst auf innere Erfahrungen und bessere Herzensregungen, auf Reue, Sündenschmerz und Zerknirschung wartest, in dir selbst einen Anknüpfungspunkt für neues Leben suchst, anstatt daß du Gott die Ehre gibst, aufschaust auf Jesus und alles von seiner Gnade erwartest. Es ist auch deine Sünde, der du nicht lassen magst von deinen eigenen Gedanken, deinen eigenen Wegen und deinem eigenen Ich, von deinem Eigensinn und dem Suchen deiner eigenen Ehre. Du siehst nicht ein, daß widergöttliche Mächte dir das unerträgliche Joch kostbar, die Sündenketten liebzumachen suchen, nur damit du ja nicht deinen Blick zu Jesus erhebst und dein Leben von ihm erneuern läßt. Laß dich nicht länger bedrücken, belügen und betrügen, du, der du sagst, du glaubst an ihn! Gehorche deinem Gott und schaue auf Jesus. „Denn das ist der Wille meines Vaters: Wer den Sohn sieht und an ihn glaubt, soll das ewige Leben haben“ (Joh. 6, 40). Jesus wird deine Ketten sprengen und dein Gefängnis öffnen. Freue dich, daß dein Erlöser einen Namen hat, der über allen Namen steht; freue dich, daß ihm alle Macht gegeben ist im Himmel und auf Erden! Er ist stark genug, alle Fäden sowohl deines äußeren Lebens als auch deines verborgensten Innenlebens zu entwirren und in seiner Hand zu halten! Er ist größer als dein Herz und größer als deine Feinde. Er kommt mit seiner unbegrenzten Macht deinem gebundenen Blick zu Hilfe und stellt dich über alle Einflüsse, die dich von der Lebensgemeinschaft mit ihm fernhalten möchten. Christus hat Macht über deine Vergangenheit, Gott hat eine Welt aus dem Nichts gerufen - Christus kann eine Welt ins Nichts zurückwerfen. Er macht deine Vergangenheit dadurch zunichte, daß er deine Sünden tilgt. Was er dir vergibt, das ist ein für allemal ausgelöscht. Und hättest du dich der Vergehen eines ganzen Menschengeschlechts schuldig gemacht - was auch der Wurm sein mag, der an deinem Gewissen nagt - schaue auf Jesus! Gönne dem Sohn Gottes den Lohn seiner Schmerzen und danke ihm, daß er die Last getragen hat, die dich erdrücken würde! Christus hat auch Macht über deine Zukunft. Er hat dir einen Weg gebahnt und deine verworrenen Lebensumstände bereits geordnet, vertraue ihm nur! Wo du keinen Weg siehst und keine Kraft spürst, da laß dich von ihm führen. Geh vorwärts - ohne Licht und ohne Kraft - im Blick auf ihn . Siehst du auch keinen Ausweg, dein Herr sieht klar, Schritt für Schritt wird er dir die nötige Kraft und Wegweisung geben. Wenn du im Glauben auf Jesus blickst, so darfst du gewiß sein, daß du nie einer Verlegenheit, einer Trübsal oder einer Versuchung begegnen wirst, die er nicht nach deinem jeweiligen Vermögen auf der Waage des Heiligtums gewogen und so bemessen hätte, daß du sie nicht nur ertragen sondern darin Welt überwinden kannst. (Siehe dazu Röm. 8, 28 und 1. Kor. 10, 13.) Alles ist Christus untertan. Du brauchst dich ihm nur zu überlassen. Anstatt in eigenen Anstrengungen dich zu erschöpfen und Luftstreiche zu vollführen, richte deinen Blick auf ihn ! Er lebt und tritt allezeit vor Gott für uns als Hohepriester ein, Er steht für jede geängstigte und beladene Seele ein und hält rechtzeitig Hilfe für sie bereit, „Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der mit unsern Schwächen kein Mitleid haben könnte, sondern der wie wir in allem versucht worden ist, doch ohne Sünde. Darum laßt uns mit Zuversicht vor den Thron der Gnade treten, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden, wenn wir Hilfe nötig haben“ (Heb. 4, 15-16). Mögen die Wasser der Trübsal noch so hoch gehen, sie werden nur das wegschwemmen, und die Flammen werden nur das verzehren was vom Menschen stammt, was fleischlich und sündig ist. Was von Christus ist, können sie nicht antasten. Du brauchst für deine Seele nicht zu fürchten, sie gehört Christus. Dein Heil ist in seiner Hand und somit seine Sache. Wenn es deine Sache wäre, dann wär's um dich geschehen, dann gingst du auf ewig verloren,

Willst du dich da nicht rückhaltlos Jesus anvertrauen? Wenn du das getan hast, wird es vielleicht dem Anschein nach sogar rückwärts gehen. Laß es dir nur gefallen! Es steht dir nicht zu, über deinen Fortschritt zu urteilen; du hast nur eins zu tun: Jesus anschauen! Vielleicht wird es von Demütigung zu Demütigung gehen, vielleicht wird dir immer elender zumute werden - nimm es ruhig hin! Es ist der Weg Christi. Laß ihn sein Werk in dir treiben, selbst wenn es ganz anders geht, als du dir erträumt hast. Wenn er nur am Ruder steht! Schaue auf Jesus, in dem allein alles Leben wohnt und von dem allein Leben kommt. Die Quelle wahren geistlichen Lebens findet sich allein in Christus. Ein Christ, ein wirklich lebendiger Christ bist du daher nur, solange und soWelt du ihm in dir Raum läßt. Wenn du dein eigenes, unabhängiges Leben nach deinen eigenen Vorstellungen lebst und gestaltest, bist du in Wirklichkeit gar nicht mit Jesus verbunden, wie christlich du dich nach außen auch gebärden magst. Und zu deinem eigenen Leben wendest du dich unfehlbar zurück, sobald sich dein Blick auf die Welt richtet, die du in dir trägst. „Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir! Hört, so werdet ihr leben!“ (Jes. 55, 3).

Dem Aufblicken geht ein Aufmerken voran. Dem Blick Evas auf die verbotene Frucht, der die Sünde nach sich zog, war der Abfall von Gott vorausgegangen. Er lag darin, daß sie auf die Stimme des Teufels gehört hatte. In gleicher Weise besteht der erste Schritt zum Aufstehen aus der Sünde im Hören und Merken auf die Stimme Gottes. In diesem Aufmerken offenbaren sich die Kinder des Lichts. Wer dem Ziehen des Geistes gehorcht, indem er treu das Aufblicken auf Jesus übt und sich auf sein göttliches Wort und Erlösungswerk stützt, der erfährt das volle, in Jesus Christus erschienene Heil, der verliert sich selbst aus dem Auge, wird los von sich selbst. Darum merke auf den Heiligen Geist und nicht auf dich, auf deine Gefühle, Stimmungen und Seelenzustände! Wer seinen Herzensregungen lauscht, gibt damit nur seinem eigenen natürlichen Leben Raum und Nahrung. Um unbeirrt und frei zu bleiben von allem, was nicht der Heilige Geist in dir wirkt, mußt du fest in Jesus verankert sein. Flüchte dich deshalb ganz in ihn! Er ist der Anfänger und Vollender des Glaubens. Laß dich weder von Stimmungen noch von Umständen hemmen oder aufhalten! Widerstehe ihrem Druck und beherrsche sie durch einen entschiedenen, beharrlichen Blick auf Jesus! Aber auch bei diesem Merken auf die Stimme des göttlichen Geistes und bei diesem Blicken auf Jesus mußt du dich immer wieder vom Wort Gottes erleuchten und führen lassen, damit du hinter der trügerischen Stimme deines Gewissens die untrügliche Stimme deines Gottes erkennen lernst und nicht auf Abwege gerätst. Wenn dich dann dein Herz verklagt und straft, so kannst du, ohne dich unter seinen Richterspruch zu stellen, an Gott selbst appellieren. Gott ist größer als unser Herz und erkennt alle Dinge. Was wirklich zu strafen und zu richten ist, das wird Gott richten. Was er aber gerichtet hat, das nimmt er weg, um dich den Blick seiner Liebe wieder fühlen zu lassen.

Stellst du dich ganz auf den Boden des Wortes Gottes und ganz unter die Zucht und das Gericht seines Geistes, so darfst du jederzeit zu Jesus kommen und auf ihn blicken, ohne erst mit dir selbst im klaren zu sein. Und wenn du, irre an dir selbst, dich ihm unbedingt und rückhaltlos auslieferst, so wird er alles Verworrene zurechtbringen, was in deiner Frömmigkeit nicht das Werk des Heiligen Geistes ist, wird er dir aufdecken und es wegnehmen. Jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringe. Warte auch nicht, bis du dich stark genug fühlst, um deinem Herrn nachzufolgen. Geh zu ihm in all deiner Schwäche, Trägheit und Menschenfurcht! Unbekümmert um deine eigene Ohnmacht, verlaß dich ganz auf ihn und seine Kraft zum überwinden, Bezeugen, Leiden und Dienen, und es wird dir geschehen über Bitten und Verstehen! Von Augenblick zu Augenblick laß dir an seiner Gnade genügen, sei es, um zu tun, was er dir aufträgt, oder sei es, um geduldig dein Kreuz zu tragen. Wenn du hierin treu und beharrlich bist, so wird sein Leben in dir Gestalt gewinnen, ohne daß du dir darüber Rechenschaft zu geben brauchst. Dann wird dein Glaube gesund und lebendig und dein Wandel frei und gewiß werden. In den guten Stunden deines Lebens schaue auf zu ihm, um dich nicht zu verirren und zu erheben, in den bösen Stunden, um nicht zu verzagen! Er bewahrt dich, stützt dich und bahnt dir einen Weg durch alle Nöte. Alles von Christus erwarten, vom ersten bis zum letzten Schritt unseres Lebensweges, den Blick von allem abwenden, was sich zwischen uns und ihn schieben möchte, auf ihn schauen und ihm stillehalten - das bringt Erlösung und wahres Leben. Nur wenn wir den Auferstandenen anschauen, ist es uns möglich, festzubleiben: Er hat alle Finsternis überwunden und ist für alle, die ihm gehorsam sind, zum Urheber eines ewigen Heils geworden. „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“ (Joh. 16, 33). „Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat“ (1. Joh. 5, 4). Ist es nicht unverantwortlich, den Sohn Gottes zu kennen, in dem die Fülle des göttlichen Lebens und unbegrenzte Segenskräfte zu finden sind, und nicht auf ihn zu blicken, unverwandt und in allen Lebenslagen, wie uns auch immer zumute sein , mag? Ist es nicht unverantwortlich, noch etwas aus eigener Kraft tun zu wollen, nachdem man einmal das Zorngericht Gottes am Kreuz über all unser Eigenleben geschaut hat, über all das, was wir getan haben, sind und vermögen? Ist es da nicht Torheit, noch etwas tun zu wollen, was nur der Herr selbst in uns schaffen kann, auch nur einen Schritt vorwärts zu gehen ohne ihn? Jesus gibt uns doch ganz klar zu verstehen: „Ohne mich könnt ihr nichts tun“ (Joh. 15, 5). Und in Hebräer 13, 21 heißt es:“ Der Gott des Friedens, der den großen Hirten der Schafe, unseren Herrn Jesus, durch das Blut des ewigen Bundes von den Toten heraufgeführt hat, der mache euch fähig zu allem Guten, damit ihr seinen Willen tut. Er möge in uns das bewirken, was ihm gefällt, durch Jesus Christus; dem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit !„ Darum blicke nur unverwandt auf ihn und ruhe in ihm! Er allein sei fortan dein ein und alles. Ihm allein kommt es zu, alles zu vollenden, was dich angeht. Es ist ganz allein seine Sache, die Seele, die er vom Verderben losgekauft hat, sicher in den ewigen Hafen zu geleiten. Er ist der gute Hirte, aus dessen Hand dich niemand reißen kann, wenn du nur auf ihn hörst. Was also bleibt dir zu tun? Nichts, als deinen Retter und Erlöser vorbehaltlos über dich verfügen zu lassen, zu ihm aufzublicken und dich ihm hinzugeben in kindlichem Vertrauen und unbedingtem Gehorsam, Ihm aber, dem Barmherzigen, dem Treuen und Wahrhaftigen sei Lob, Preis und Anbetung in Ewigkeit! Amen

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