Spurgeon, Charles Haddon - Andachten über den Psalter - Psalm 51 - 60

Spurgeon, Charles Haddon - Andachten über den Psalter - Psalm 51 - 60

Ps. 51,1

„Gott sei mir gnädig.“

Als ein teurer Gottesmann, ein Licht der Gemeinde auf Erden, von einer gefährlichen Krankheit befallen wurde, fragte man ihn: „Wenn diese Krankheit sollte zum Tode sein, welche Schriftstelle soll zum Text der Leichenrede gewählt werden?“ Er antwortete: „Ach, ich fühle, dass ich ein armes, sündhaftes Geschöpf bin, das nicht wert ist, dass man irgend etwas von ihm sage; wenn aber eine Leichenrede notwendig ist, so sei es über die Worte: Gott, sei mir gnädig nach Deiner Güte, und tilge meine Sünden nach Deiner großen Barmherzigkeit.“ Derselbe Geist der Demut leitete ihn bei der Anordnung der Inschrift, die auf seinen Grabstein sollte gesetzt werden. Dieselbe sollte weiter nichts enthalten als seinen Namen, seinen Geburts- und seinen Sterbetag, und die Worte: „Hier ruht ein armer, elender, hilfloser Erdenwurm, der sich den Liebesarmen der göttlichen Barmherzigkeit anvertraut.“ Der erfahrenste und geliebteste Heilige kann seinem Gott nicht anders begegnen, als wenn er sich auf die freie Gnade stützt. Die Edelsten des menschlichen Geschlechts sind sich vor andern bewusst, dass sie im besten Falle Menschen sind. Leere Boote ragen weit über die Oberfläche des Wassers empor; aber Schiffe, die mit himmlischen Gütern beladen sind, gehen tief im Wasser: bloße Wortchristen machen viel Rühmens, aber wahrhafte Kinder Gottes schreien um Gnade über ihre Unwürdigkeit. Wir habens nötig, dass der Herr uns gnädig sei, gnädig sei unsern Werken, unsern Gebeten, unsern Zeugnissen, unsern Almosen und aller unserer Heiligkeit. Das Blut ward nicht nur auf die Pfosten und Schwellen der Wohnungen Israels gesprengt, sondern auch aufs Heiligtum, auf den Gnadenstuhl und auf den Altar; weil sich die Sünde auch in unsre heiligsten Angelegenheiten eindrängt, ist das Blut Jesu unentbehrlich, um sie von aller Befleckung zu reinigen. Wenn die Gnade schon unsre Gottesdienste versöhnen muss, wie muss es erst um unsre Sünden stehen? Wie lieblich ist doch der Gedanke, dass die ewige Barmherzigkeit uns will Gnade erweisen, unsre Verirrungen heilen, und unsre zerschlagenen Gebeine erquicken!

„Kommt, ihr armen, blöden Sünder,
Die ihr matt und müde seid,
Kommt zum großen Überwinder!
Da ist Heil und Ruh' bereit!“

Ps. 51,10

„Gib mir einen neuen, gewissen Geist.“

Ein Abtrünniger, in dem noch ein einziger Lebensfunke übrig ist, seufzt und sehnt sich nach der Wiedererneuerung. Zu dieser Erneuerung ist die gleiche Wirkung und Kraft der Gnade erforderlich, wie zu unserer Bekehrung. Wir mussten unsre Sünden von Herzen bereuen; und müssen es auch hier wieder. Wir hatten Glauben nötig, damit wir vor allem konnten zu Christo kommen: und nur eben diese Gnade kann uns auch jetzt wieder zu Ihm zurückführen. Wir mussten eine Zusicherung des Höchsten empfangen, ein Wort aus dem Munde des Allliebenden, damit damals unsre Furcht ein Ende gewönne; wir erfahren bald auch, wenn wir unter dem Druck der gegenwärtigen Sünde stehen, dass wir eine solche Zusicherung jetzt wieder bedürfen. Niemand kann erneuert werden ohne eine ebenso wahre und wirkliche Bezeugung der Macht des Heiligen Geistes, wie er sie zum ersten mal empfunden hat, weil das Werk ebenso groß ist, und weil Fleisch und Blut jetzt ebenso sehr im Wege stehen als je. Lass deine persönliche Schwäche, o Christ, dich dazu veranlassen, dass du mit allem Ernst zu deinem Gott um Hilfe schreist. Bedenke, wie David nicht seine Arme ineinanderschlug oder seinen Mund schloss, als er sich ohnmächtig fühlte, sondern dass er zum Gnadenthron eilte mit der Bitte: „Gib mir einen neuen, gewissen Geist.“ Lass dich nicht von der Einbildung einschläfern, du könntest nichts tun, denn du seist verlassen; sondern lass dir es einen Stachel in deiner Seite sein, der dich mit furchtbarem Ernst zu dem starken Helfer Israels hin treibt. Ach, dass du Gnade empfingest, mit Gott zu ringen, wie wenn du um dein Leben flehen müsstest: „Herr, gib mir einen neuen, gewissen Geist.“ Wer ernstlich und aufrichtig zu Gott darum bittet, wird seinen Ernst damit beweisen, dass er die Gnadenmittel gebraucht, die Gott verordnet hat. Bete viel; suche eifrig Nahrung in Gottes Wort; töte die Lüste und Begierden ab, die den Herrn von dir weggetrieben haben; wache sorgfältig über alle Keime künftiger Sünden. Der Herr geht seine eignen Wege; bleibe am Wege sitzen, so bist du bereit, wenn Er vorübergeht. Bleibe in all den seligen Geboten, die deine ersterbenden Gnadenkräfte erfrischen und ernähren können; und dieweil du weißt, dass alle Kraft von Ihm ausströmen muss, so höre nicht auf zu rufen: „Gib mir einen neuen, gewissen Geist. Verwirf mich nicht von Deinem Angesicht, und nimm Deinen Heiligen Geist nicht von mir.“

Ps. 51,16

„Errette mich von den Blutschulden, Gott, der Du mein Gott und Heiland bist, dass meine Zunge Deine Gerechtigkeit rühme.“

In diesem gewaltigen Bekenntnis tut es wohl dass wir sehen, wie David seine Sünde unumwunden nennt. Er bezeichnet sie nicht als einen unüberlegten Totschlag, noch spricht er davon als von einer Übereilung, durch welche einem braven Manne ein unglücklicher Zufall begegnet wäre, sondern er nennt sie bei ihrem wahren Namen: Blutschulden. Er hatte freilich den Mann der Bathseba nicht selber erschlagen; dennoch war der Plan, dass Uria sterben sollte, in Davids Herzen gereift, und vor dem Herrn war er sein Mörder. Hier lerne im Bekenntnis deines Unrechts aufrichtig sein vor Gott. Gib argen Sünden keine beschönigende Namen; du magst sie ja nennen wie du willst, ihr Geruch ist darum nicht lieblicher. Als das, wofür Gott sie ansieht, suche sie in deinem Herzen zu fühlen, und anerkenne mit aufrichtiger Gesinnung ihre ganze Abscheulichkeit. Sieh, wie David augenscheinlich niedergebeugt war von der Hässlichkeit seiner Sünde. Worte aussprechen ist leicht, aber ihren ganzen Inhalt empfinden, ist schwer. Der einundfünfzigste Psalm ist das getreue Lichtbild eines zerknirschten Geistes. Trachten wir nach gleicher Herzenszermalmung! Denn wie trefflich auch unsere Worte lauten, wenn unser Herz nicht durchdrungen ist von der Verdammungswürdigkeit der Sünde, so können wir auf keine Vergebung hoffen.

Unser Schriftwort enthält ein ernstliches Gebet: es ist an Gott, den Heiland gerichtet. Die Vergebung ist Sein Vorrecht; das ist Sein wahrer Name und Sein rechtes Amt, dass Er errettet, die Sein Angesicht suchen. Noch bezeichnender nennt Ihn unsere Stelle: Gott, mein Heiland. Ja, gelobt sei Sein Name; wenn ich nur durchs Blut Jesu zu Ihm komme, so kann ich mich freuen Gottes meines Heilandes.

Der Psalmist schließt mit einem herrlichen Gelübde: Wenn ihn Gott erretten will, so will er singen, nein, noch mehr, er will „rühmen.“ Wer kann anders, wenn ihm solche Gnade widerfährt! Aber achte wohl auf den Gegenstand des Rühmens: Deine Gerechtigkeit. Wir rühmen das vollbrachte Werk eines köstlichen Heilandes; und wer am meisten rettende Liebe erfahren hat, rühmt am lautesten. (Goldstrahlen April 7)

Ps. 52,8

„Gottes Güte.“

Sinne ein wenig nach über diese Güte des Herrn; denn sie ist Güte der Erbarmung. Mit zarter, liebevoller Handauflegung heilt Er die zerschlagenen Herzen, und verbindet die Wunden der Zerstoßenen. Er ist ebenso barmherzig in der Erweisung seiner Güte, wie in ihrer Größe. Ja, es ist große Güte. Nichts ist klein, was göttlich ist. Seine Güte ist wie Er, sie ist unendlich. Du kannst sie nicht ermessen. Seine Güte ist so groß, dass Er großen Sündern große Sünden vergibt, nach langer, langer Zeit, und schenkt großen Frieden und große Freude, und erhebt uns zu großer Wonne in dem großen Himmel des großen Gottes. Es ist unverdiente Güte, wie alle Güte es in Wahrheit nicht anders sein kann, denn verdiente Gnade wäre nur ein unrichtiger Name für Gerechtigkeit. Auf Seiten des Sünders war kein Recht vorhanden auf die gütige Teilnahme des Höchsten; wäre der Empörer augenblicklich verdammt worden zum ewigen Feuer der Hölle, so hätte er die Verdammnis reichlich verdient gehabt; und wenn er dennoch vom Zorn errettet wird, so hat die allbarmherzige Liebe allein es bewirkt, denn im Sünder selber lag kein Grund dazu. Es ist reiche Güte. Manches ist groß, und vermag doch wenig auszurichten, aber diese Güte ist unsern betrübten Seelen ein herzlicher Trost; eine Salbung aus goldenem Horn auf unsre blutenden Wunden; eine himmlische Heilung für unsre zerbrochenen Gebeine; ein königlicher Wagen für unsre müden Füße; ein liebender Busen für unser zitterndes Herz. Es ist vielfältige Güte. Wie Bunyan einmal sagt: „Alle Blumen in Gottes Garten sind gefüllt.“ Es ist keine vereinzelte Güte. Ihr denkt vielleicht, ihr habt nur eine einzige Gnade empfangen, aber ihr müsst erfahren, dass es eine ganze Wolke der Güte ist. Es ist überschwängliche Güte. Millionen haben sie genossen; aber unerschöpft, bleibt sie allezeit gleich frisch, gleich frei, und gleich voll. Es ist bleibende Güte. Sie kann dir nie entschwinden. Wenn du die Güte Gottes zur Freundin hast, so wird sie mit dir sein in jeder Versuchung und dich bewahren vor allem Abfall, sie wird mit dir sein in Trübsal, dass du nicht untergehst; sie wird mit dir sein im Leben, ein Licht vor deinem Angesicht; und mit dir im Sterben als deiner Seele Sonne, wenn aller Trost der Erde entschwindet. „Ich will aber von Deiner Macht singen, und des Morgens rühmen Deine Güte!“

Ps. 55,22

„Wirf dein Anliegen auf den Herrn, der wird dich versorgen.“

Wenn Sorgen, auch wo sie sich auf erlaubte Gegenstände beziehen, uns über Gebühr gefangen nehmen, so sind sie vom Übel und eine Sünde. Die Mahnung, ängstliche Sorgen zu vermeiden, wird von unserm Herrn und Heiland immer und immer wieder eingeschärft; sie wird von den Aposteln wiederholt, und sie kann nicht außer acht gelassen werden, ohne dass dies eine Übertretung mit sich bringt; denn der tiefste Grund ängstlicher Sorgen liegt darin, dass wir meinen, wir seien weiser als Gott. Wir maßen uns an, an das zu denken, was Er nach unserer törichten Einbildung vergessen könnte; wir mühen uns ab, unsre drückende Last auf den eignen Rücken zu nehmen, gleich als ob Er nicht imstande wäre, oder nicht den Willen hätte, es für uns zu tun. Dieser Ungehorsam gegen seinen klaren Willen, diese Missachtung seiner bestimmten Vorschrift, dieser Unglaube gegen sein Wort, diese Anmaßung, dass wir uns in seine Angelegenheiten eindrängen wollen, ist ganz und gar sündig. Ja, noch mehr als das, ängstliches Sorgen verführt oft zu sündlichen Handlungen. Wer sein Anliegen nicht ruhig in Gottes Hände übergeben kann, sondern seine Last selbst schleppen will, wird gar leicht versucht, sich zur Erreichung seines Zweckes ungerechter Mittel zu bedienen. Diese Sünde führt dazu, dass wir Gottes Rat und Weisheit verlassen und bei menschlicher Weisheit Hilfe suchen. Das heißt zu „durchlöchertem Brunnen“ gehen, statt zum „lebendigen Wasser;“ eine Sünde, die vor alters schon dem Volk Israel zur Last fiel. Sorgen erwecken in uns Zweifel an Gottes Güte und Freundlichkeit, und dadurch erkaltet unsre Liebe zu Ihm; wir fühlen Misstrauen und betrüben damit den Geist Gottes, so dass unser Gebet verhindert, unser Wandel, der andern voranleuchten sollte, befleckt, und unser Streben zur Selbstsucht wird. So führt uns Mangel an Vertrauen auf Gott weit von Ihm ab; aber durch den einfältigen Glauben an seine Verheißung werfen wir jede Last, die uns zufällt, auf Ihn, und „sorgen nichts“, weil Er sichs angelegen sein lässt, für uns zu sorgen; das hält uns in seiner Nähe und stärkt uns gegen manche Versuchung. „Du erhältst stets Frieden nach gewisser Zusage; denn man verlässt sich auf dich. Darum verlasset euch auf den Herrn ewiglich; denn Gott, der Herr, ist ein Fels ewiglich.“

Ps. 55,23

Wirf Deine Bürde auf den Herrn, der wird Dich stärken, Er wird den Gerechten nicht ewiglich in Unruhe lassen.

Es ist eine schwere Bürde, wälze sie auf die Allmacht. Es ist jetzt Deine Bürde, und sie drückt dich nieder, aber wenn der Herr sie nimmt, so wird Er sich nichts daraus machen. Wenn Du immer noch berufen bist, sie zu tragen, so „will Er Dich stärken.“ Sie wird auf Dir liegen und nicht auf Dir. Du wirst so darunter aufrecht gehalten werden, dass die Bürde Dir ein Segen sein wird. Bringe den Herren in die Sache hinein, und Du wirst aufrecht unter Dem stehen, was sonst Dich niederbeugen würde. Unsre schlimmste Furcht ist, dass unser Leben uns von dem Pfade der Pflicht abtreiben könnte; aber dies wird der Herr nie dulden. Wenn wir vor Ihm gerecht sind, wird Er nicht zugeben, dass unsre Trübsal uns von unsrem Standpunkte abbringt. Zu Jesu nimmt Er uns als gerecht an, und in Jesu will Er uns so bewahren. Und wie ists in diesem Augenblick? Gehst Du allein dieses Tages Prüfung hinein? Sollen Deine armen Schultern wieder von der schweren Last gedrückt werden? Sei nicht so töricht. Erzähle dem Herrn all Deinen Kummer, und überlasse Ihm denselben. Wirf nicht Deine Bürde nieder und nimm sie dann wieder auf; sondern wälze sie auf den Herrn und lass sie da. Dann sollst Du frei umherwandeln, ein fröhlicher, entlasteter Gläubiger, und das Lob Deines großen Bürdenträgers singen.

Ps. 56,9

Dann werden sich meine Feinde müssen zurückkehren, wenn ich rufe, so werde ich inne, dass Du mein Gott bist.

Es ist unmöglich für menschliche Worte, den vollen Sinn des köstlichen Wortes auszudrücken: „Du bist mein Gott.“ Er war „unser“ Gott vor Erschaffung der Welten; Er war „unser“ Gott, sonst hätte Er nicht Seinen ewiggeliebten Sohn „für uns“ dahingegeben; Er war „unser“ Gott, da Er Seinen Eingeborenen um unsertwillen strafte und das ganze schwere Gewicht Seines Zornes Ihm auferlegte; Er war „unser“ Gott, ob Er gleich gegen Ihn sich wie ein Feind hielt; Er war „unser“ Gott, da wir im Sündenelend verloren waren; Er liebte uns trotz unseres Verderbens; Er war „unser“ Gott, da wir uns gegen Ihn auflehnten, und Ihm mit frecher Hand den Gehorsam versagten; Er war „unser“ Gott, sonst hätte Er uns nicht herumgebracht, in Demut Sein Angesicht zu suchen. Er ist in vielen Kämpfen „unser“ Gott gewesen; wir mussten ganzen Heeren von Gefahren Stand halten, wir sind von äußern und innern Versuchungen angefochten worden, wie hätten wir da unversehrt bleiben können, wäre er nicht bis zu dieser Stunde „unser“ Gott gewesen? Er ist „unser“ mit der ganzen Unendlichkeit Seines Wesens, mit der ganzen Allmacht Seiner Liebe, mit der ganzen Untrüglichkeit Seiner Weisheit. Geschmückt mit Seinen göttlichen Eigenschaften ist. Er „unser“, ewig und unwandelbar „unser!“ „unser“, wenn jenes blaue Himmelszelt zusammengerollt wird wie ein veraltetes Kleid, „unser“ durch alle Ewigkeit. Und weil er „unser“ Gott ist, so muss die Stimme unseres Gebets uns allezeit Seine Hilfe gewiss bringen. „Dann werden sich meine Feinde müssen zurückkehren, wenn ich rufe.“ Dies ist keine ungewisse Hoffnung, sondern eine wohl begründete Versicherung. „So werde ich inne, dass Du mein Gott bist.“ Ich will meine Bitte zu Dir richten, und will auf Erhörung harren vor Dir, denn ich weiß, dass sie mir kommt, und dass meine Feinde müssen umkommen, denn „Du bist mein Gott.“ O gläubige Seele, wie selig bist du doch, dass dir der König aller Könige zur Seite steht! Wie sicher bist du unter einem solchen Beschützer! Wie wohl ist deine Sache gewahrt, wenn ein solcher Fürsprecher sich ihrer annimmt! Wenn Gott für dich ist, wer mag wider sich sein? (Goldstrahlen Juli 13)

Ps. 58,12

Dass die Leute werden sagen: Wahrlich, es gibt einen Lohn für die Gerechten: wahrlich, es ist ein Gott, der da richtet auf Erden.

Gottes Gerichte in diesem Leben sind nicht immer klar zu sehen, denn in vielen Fällen trifft ein Ereignis gleichmäßig alle. Hier ist der Stand der Prüfung, nicht der Strafe oder des Lohnes. Dennoch tut Gott zuzeiten schreckliche Dinge in Gerechtigkeit, und sogar die Sorglosen sind gezwungen, seine Hand anzuerkennen.

Selbst in diesem Leben hat die Gerechtigkeit denjenigen Lohn, den sie jedem andren vorzieht, nämlich das Wohlgefallen Gottes, das ein ruhiges Gewissen erschafft. Zuweilen folgen andre Belohnungen, denn Gott will in keines Menschen Schuld sein. Aber dennoch ist der Hauptlohn der Gerechten im Jenseits.

Mittlerweile nehmen wir im ganzen und großen die Gegenwart des großen Herrschers unter den Nationen wahr. Er zerbricht die Throne der Unterdrücker und bestraft schuldige Völker. Niemand kann die Geschichte des Emporkommens und des Falles der Reiche studieren, ohne wahrzunehmen, dass es eine Macht gibt, die für die Gerechtigkeit wirkt und zuletzt die Missetat vor ihre Schranken bringt und sie mit schonungsloser Gerechtigkeit verurteilt. Die Sünde soll nicht unbestraft bleiben, und das Gute nicht unbelohnt. Der Richter aller Welt muss Recht tun. Deshalb wollen wir vor Ihm uns fürchten, und nicht mehr vor der Macht der Gottlosen erschrecken.

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