Spurgeon, Charles Haddon - 3. Brief des Johannes (Andachten)

Spurgeon, Charles Haddon - 3. Brief des Johannes (Andachten)

3. Joh. 3

„Ich bin aber sehr erfreut, da die Brüder kamen und zeugten von deiner Wahrheit, wie denn du wandelst in der Wahrheit.“

Die Wahrheit war in Gajus, und Gajus wandelte in der Wahrheit. Wäre das erstere nicht der Fall gewesen, so hätte das zweite nicht stattfinden können; und hätte dieses nicht können von ihm bezeugt werden, so wäre auch jenes eine grundlose Behauptung gewesen. Die Wahrheit muss eindringen in die Seele, muss sie erfüllen und durchwürzen, sonst ist sie ohne Wert für dieselbe. Lehren des Heils, die nur mit dem Verstande erfasst werden, sind wie Brot, das man in der Hand behält, und das dem Leibe nicht zur Nahrung dargereicht wird: aber eine Lehre, die ins Herz aufgenommen wird, ist wie eine verdaute Speise, die durch Umwandlung in Nahrungsstoff und Aufnahme in Fleisch und Blut den Leib erhält und aufbaut. In uns muss die Wahrheit zu einer lebendigen Kraft werden, zu einer wirksamen Tätigkeit, zu einer inwohnenden Wirklichkeit, zu einem Teil des Webens und Lebens unsers Wesens. Wenn die Wahrheit einmal in uns ist, so können wir fortan nicht mehr ohne sie leben. Ein Christ kann sterben, aber er kann die Wahrheit nicht verleugnen. Nun ist es ein allgemeines Naturgesetz, dass das Inwendige sich durch seine Wirkung nach außen offenbaren muss, gleich wie ein Licht seine Strahlen durch das Glas der Laterne sendet; wenn darum das Licht der Wahrheit im inwendigen Menschen angezündet ist, so strahlt sein Glanz bald aus seinem äußern Wandel und Wort hervor. Man behauptet, dass die Nahrung gewisser Raupen die Seidenkapseln färbt, in die sie sich einspinnen; und gerade so gibt die Nahrung, von welcher eines Menschen inwendige Natur lebt, jedem Wort und Werk, das von ihm ausgeht, eine bestimmte Färbung. Wenn wir in der Wahrheit wandeln, so erwächst für uns daraus ein Leben in Rechtschaffenheit, Heiligkeit, Treue und Einfalt, als natürliche Folge jener Grundsätze der Wahrheit, die das Evangelium lehrt, und welche der Geist Gottes in uns aufzunehmen uns fähig macht. Wir können über die verborgenen Geheimnisse der Seele daraus urteilen, wie sie sich im Wandel und Umgang eines Menschen offenbaren. Möge es uns heute geschenkt werden, o Gott, Heiliger Geist, dass wir uns leiten und regieren lassen von Deinem göttlichen Willen, also dass nichts Falsches und Sündliches möge in unsern Herzen herrschen.

Cookies helfen bei der Bereitstellung von Inhalten. Diese Website verwendet Cookies. Mit der Nutzung der Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies auf Ihrem Computer gespeichert werden. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzerklärung gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
autoren/s/spurgeon/j/andachten_ueber_den_3._brief_des_johannes.txt · Zuletzt geändert: von 127.0.0.1
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain