Spalatin, Georg - Vorrede zum Buch: "Etliche Christliche/ tröstliche sprüche"

Spalatin, Georg - Vorrede zum Buch: "Etliche Christliche/ tröstliche sprüche"

Etliche Christliche/ tröstliche sprüche/ durch herrn D. Martinus Luther vnd herrn Magister Philipps Melanchton zu Wittemberg disputiert/ durch Georgium Spalatinum verdeutschet.

M. D. XXXVIII.

Dem Ernuesten vnd Gestrengen Herrn Christoffel Bros/ Hoffmeister/ meinem günstigen Herrn vnd besonder lieben freundt.

GOttes Gnad vnd fried/ durch Christum zuuorn. Ernuester Gestrenger günstiger lieber Herr Hoffmeister. Wiewol ich beuor dieser zeit wenig raums vnd müssigang habe/ so habe ich dennoch viel guten hertzen vnd gewissen zu gutt vnd trost nicht vntherlassen mögen/ etliche Christliche vnd tröstliche sprüche vormöge vorgenhender verzeichnus durch die Ehrwirdigen vn Hochgelarten Herrn Doctor Martinus Luther/ vnd jerrm Philipps Melanchton/ in der Christlichen vnd löblichen vniuersitet zu Wittemberg disputiert/ zu verdeutschen. Denn es sind ye solche gute brosamlein/ die vnbillich vmbkomen/ vnd nicht viel leuten mitgeteilet würden. Wolt nur Gott/ das die leidige welt nicht so vndanckbar fur solche grosse schetze were. Es mus aber also zugehen/ wie es alweg gangen. Das/ wenn man der welt das beste thut/ das man dagegen am vndanckbarsten ist/ Wie denn Christus selbs klagt/ Johannes am xv. aus dem xxxiiij. Psalm/ das sie jn vergeblich gehasset haben/ Ja fur so viel vnzeliche wolthaten vnd schetze zum grimmigsten vnd schwindisten verfolgt. Nu/ weil es also sein sol/ vnd anders nicht sein mag/ so hat man billich gedult. Gott gebe nur vns als dem kleinen heufflein dester bas in diese Hohe sachen zurichten/ vnd auch nicht vndanckbar vnd sicher zu werden. Denn wir leben ye jnn der zeit/ die Sanct Paul die letzte vnd ferlichste nennet/ darinn man sich allerley beschwerung vnd böser dancken vom Teufel/ als dem heuptfeindt hat zubesorgen. Diesen meinen dienst hab ich also hiemit durch euch als meinen lieben Herrn vnd freundt/ zu einer anzeigung meiner freundtlichen wolmeinung gegen euch/ allen guthertzigen zustellen wöllen. Der hoffnung dieser bericht/ wie kurtz er ist/ werde manchem gewissen zu gutem trost/ jnn viel streitigen sachen komen. Derhalben mein freundlich bitt ist/ jr wöllet diese meine meinung freundtlich annemen/ Vnd Godt auch fur die meinen vnd mich bitten. Denn euch treulich zu dienen/ bin ich willig. Hiemit seit Gott sampt den ewern zu ewiger gnaden befolen. Datum Freitags nach Scholastice/ Anno M.D. XXXVI.

Georgius Spalatinus.

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