Schubring, Julius - Ein Blick in das ewige Leben.

Schubring, Julius - Ein Blick in das ewige Leben.

Predigt über Offenbarung St. Johannes 7. 9 - 14. am 7. deutschen evangelischen Kirchentag zu Frankfurt a. M. in der St. Peterskirche gehalten von Julius Schubring, Pfarrer in Dessau.

Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch Allen. Amen.

Textwort Offenbarung St. Johannis 7, 9-14.
Darnach sah ich, und siehe, eine große Schaar, welche Niemand zählen konnte, aus allen Heiden und Völkern, und Sprachen, vor dem Stuhl stehend, und vor dem Lamm, angethan mit weißen Kleidern, und Palmen in ihren Händen, schrieen mit großer Stimme und sprachen: Heil sei dem, der auf dem Stuhl sitzt, unserm Gott, und dem Lamm, Und alle Engel fielen vor dem Stuhl auf ihr Angesicht und beteten Gott an, und sprachen: Amen, Lob und Ehre, und Weisheit, und Dank, und Preis, und Kraft, und Stärke sey unserm Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Und es antwortete der Aeltesten Einer, und sprach zu mir: Wer sind diese mit weißen Kleidern angethan? und woher sind sie gekommen? Und ich sprach zu ihm: Herr, Du weißt es. Und er sprach zu mir: Diese sind es, die gekommen sind aus großer Trübsal, und haben ihre Kleider gewaschen, und haben ihre Kleider helle gemacht im Blut des Lammes.

Herr Jesu, laß uns dein Wort in wahrem Glauben und deiner Furcht bedenken, gieb uns Kraft und Segen, daß wir's nicht vergeblich hören. Amen.

Geliebte in dem Herrn Jesu Christo! Es ist für einen Christen, der den Heiland lieb hat, mitten in der argen Welt ein lieblicher Anblick, Schaaren von Solchen zu sehen, die den Ruf ihres Herrn gehört haben und kommen, Zeugniß zu geben von Dem, der ihre Seele mit seiner Gnade erfüllt; die, obwohl größtentheils dem Angesicht nach einander unbekannt, doch bekannt sind nach dem Feuer der gläubigen Liebe, welche in ihrer aller Herzen gemeinsam brennt. Wer wollte nicht gerne hingehen mit dem Haufen und mit ihnen wallen zum Hause Gottes, mit Frohlocken und Danken unter den Haufen, die da feiern. So finden wir uns hier versammelt. O der Herr gieße doch aus den Geist der Gnade und des Gebets, der uns vereinige zur seligen Gemeinschaft der Anbetung in heiliger Liebe des Glaubens! Aber es ist gewiß, daß auch das innigste Zusammenfinden gläubiger Seelen mit all seiner traulichen Lieblichkeit doch nichts ist in Vergleich zu der Gemeinschaft, welche uns der eben vernommene Text vor die Seele führt. Was da der heilige Seher im Geiste gesehen hat, das geht über diese armselige Zeitlichkeit hinaus, und läßt alle Freuden, alle Schmerzen, deren das Menschenherz auf Erden fähig ist, weit hinter sich zurück. Darum wie er es geschaut und darnach mit heiliger Wonne für uns geschrieben: Darnach sahe ich, und siehe - so weilen wir gern bei diesem heiligen Seherwort und thun mit Johannes einen Blick in das ewige Leben.

I.

Ich sahe, und siehe eine große Schaar, welche niemand zählen konnte, aus allen Heiden und Völkern und Sprachen. - Jesus sagt: Die Pforte ist enge und der Weg ist schmal, der zum Leben führt, und wenige sind ihrer, die ihn finden. Er sagt Wenige, weil seine Liebe Alle umfaßt und will, daß Allen geholfen werde. Und wie dem guten Hirten das Herz vor Freuden jauchzt, wenn er ein einziges verlornes Schäflein auf seinen Achseln zurückbringen kann, so ist umgekehrt seine Seele tief betrübt, wo er auch nur Einen muß verloren gehen sehen; so weint er: ach daß du doch wüßtest und bedächtest, was zu deinem Frieden dient, aber nun ist es vor deinen Augen verborgen. Er sagt Wenige, weil es leider Viele sind, die den breiten Weg des Verderbens dahinwandeln; er sagt es dir, weil ihm bang ist über dich, du möchtest sorglos und sicher werden und das Ziel verfehlen. Ringe danach, daß du durch die enge Pforte eingehest! - Heute aber offenbart er uns, daß denn doch durch die Jahrtausende hindurch eine große Schaar sich sammelt, welche niemand zählen kann. Sein großes Erlösungswerk soll ja doch nicht umsonst sein. Die Kinder werden Ihm geboren wie der Thau aus der Morgenröthe, und was dem Vater der Gläubigen geweissagt war: Siehe gen Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen? Also soll dein Same sein. Das muß doch in Erfüllung gehen. Die vielen Wohnungen droben in des Vaters Hause müssen voll werden. - Der Herr hat seine besondere Gnadenzeiten, wo sein Ruf mächtiger in die Herzen schallet, wo die Felder weiß werden zur Ernte, wo er viele Garben einführt in die himmlischen Scheunen; es ist auch unsere Zeit mit allen ihren Greueln und Sünden, mit Plagen und Heimsuchungen, eine solche Zelt, wo aus allen Heiden und Völkern und Sprachen die Schaaren sich aufmachen, und die da Gewalt thun, reißen das Himmelreich zu sich. Willst du draußen bleiben? willst du sein wie die thörichten Jungfrauen, die da kommen wenn die Thüre verschlossen ist und das Urtheil empfangen? Wahrlich ich sage euch, ich kenne euch nicht? - In diesem Worte von der großen Schaar der Auserwählten liegt ein herrlicher Trost für diejenigen, die in der Wüste dieser Welt mühsam ringen und kämpfen, die dem großen Weltgewichte gegenüber Wohl zuweilen zagen, als wäre des Herrn Macht und Ehre dahin und das Geschlecht der Kinder Gottes auf Erden wäre schier ausgestorben. Blicke auf Jenseits und freue dich, siehe eine große Schaar, die niemand zählen kann. Wenn du einstmals dahin gelangest, o was für Bekanntschaft wirst du dort machen! Hier erfüllt dich das Gedächtniß der vollendeten Gerechten mit Freude und Nacheiferung, dort sollst du sie alle sehen und kennen und lieben in heiliger himmlischer Liebe. - Diese große Schaar sahe Johannes angethan mit weißen Kleidern und Palmen in ihren Händen. Sie ziehen einher im Festschmuck. Wie einstmals im Vorbilde der Herr verordnet, daß Israel thun sollte, wenn sie das Einkommen vom Lande eingebracht; Früchte und Palmzweige und Maien von dichten Bäumen sollten sie einhertragen, Hütten zu bauen und darin zu wohnen sieben Tage, Erntedankfest zugleich mit dem Gedächtniß dessen, wie der Herr sie behütet, da sie aus Egypten zogen und in Laubhütten wohneten; was ihnen von da her das rechte Dank- und Freudenfest war: das soll droben seine Erfüllung und Verklärung finden. Mit seligem Dank und Preis blicken sie zurück auf alle die gnädigen Führungen und Bewahrungen, mit welchen der Herr, der Erlöser aus dem Sündendiensthause sie auf der Pilgrimschaft durch die Wüste der Welt dem himmlischen Canaan entgegengeleitet; es ist ihnen, da sie nun erlöset sind, wie den Träumenden, ihr Mund voll Lachens und ihre Zunge voll Rühmens. Der Herr hat Großes an ihnen gethan, deß sind sie fröhlich. Sie haben mit Thronen gesäet und ernten nun mit Freuden, sind dahingegangen und haben geweint und edlen Samen getragen und kommen nun mit Freuden und bringen ihre Garben. So zieht der festliche Zug ihre Palme schwingend dahin Hosianna dem Sohn Davids, gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, Hosianna in der Höhe! Hier ist gut sein, hier laßt uns Hütten bauen! Mit weißen Kleidern angethan. Die Erdenfreude liebt die bunten Farben, denn sie mischt gern auch vom Erdendunkel mit hinein, weil die blöden Augen das reine Licht nicht ertragen mögen. Auf dem Berge der Verklärung wurden des Herrn Kleider weiß wie ein Licht, sehr weiß wie der Schnee, daß sie kein Färber auf Erden kann so weiß machen; so erscheinen Gottes Engel als Männer in weißen glänzenden Kleidern; so sehen wir hier die große Schaar der Auserwählten Gottes, die Seele gereinigt von allen Flecken, heilig und frei von aller Sünde, der Leib zur Himmelsherrlichkeit verklärt, darum auch die äußere Erscheinung durchleuchtet von dem Licht der Gnade, würdig und angemessen dem geheiligten innern Wesen. Also feiern sie da droben das himmlische Laubhüttenfest. vor dem Stuhle stehend und vor dem Lamm heißt es weiter in unserem Text. Von diesem Stuhl ist im vorhergehenden Capitel die Rede gewesen. Es ist das Allerheiligste, der Himmelsthron, von welchem ausgehen Blitze und Donner und Stimmen, sieben Fackeln brennen vor ihm, und ein Regenbogen um den Stuhl und 24 Aeltesten zur heiligen Rathsversammlung umher sitzend mit goldnen Kronen auf ihren Häuptern und die unzähligen Schaaren vieler tausend Engel rings umher. Aber auf dem Stuhl saß Einer, der war gleich anzusehen wie der Stein Jaspis und Sardes - das ist der große ewige Gott, dessen Herrlichkeit menschliche Worte nichts auszudrücken vermögen, der in einem Lichte wohnet, da niemand zukommen kann. Für unsre arme gebrechliche Natur gilt das geheimnißschwere Wort Mein Angesicht kannst du nicht sehen, denn kein Mensch wird leben, der mich siehet. Für Jenseits aber ist's verheißen, da sollst du ihn sehen wie er ist. O vor solcher Aussicht wie schwindet da alles Andere hinweg! Auch die selige Gemeinschaft der Erlösten, auch das Finden und Wiederfinden derer, die du in Christo liebst, - wie süß auch der Trost sei, den diese Glaubenshoffnung unserm Herzen bringt - doch wird es verschlungen von dem Einen Allerheiligsten: Sie stehen vor dem Stuhl Gottes und schauen ihn von Angesicht zu Angesicht - und vor dem Lamm mitten im Stuhl. Das ist das Lamm, welches der Welt Sünde trägt, das erwürget ist und hat uns Gott erkauft mit seinem Blut; es thut seinen Mund nicht auf, da es zur Schlachtbank geführt ward und ist verstummt vor seinem Scheerer. Siehe jetzt ist verstummt das Toben der Heiden, das Lamm hat die Löwen bezwungen, alle Feinde sind ihm zum Schemel seiner Füße gelegt. Mitten im Stuhl stehet das Lamm, denn der Sohn ist Eins mit dem Vater, gleicher Gott an Macht und Ehren, lebet und herrschet immerdar; trägt aber doch verklärt dasselbige Bild, das er sich erwählt hat unsre Erlösung zu vollbringen, daß wir ihn sehen sollen in seiner Heilandsgestalt und unsre Herzen ihm entgegenjauchzen, den wir nicht gesehen und doch lieb haben, daß wir uns freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude. O was müssen die Seligen für Herzen haben, daß darin Raum für solche Seligkeit ist! Es ist nicht ein flüchtiger Blick, der ihnen zu thun vergönnt ist; gleich nach unserm Text heißt es: Sie sind vor dem Stuhl Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel und der auf dem Stuhl sitzt, wird sein Zelt über sie herniedersenken, und das Lamm mitten im Stuhl wird sie weiden und leiten zu den lebendigen Wasserbrunnen. - Dort also stehen sie in der feiernden Festversammlung; und was thun sie? Sie Schrieen mit großer Stimme und sprachen Heil sei dem, der auf dem Stuhl sitzt, unserm Gott und dem Lamm! Das ist nicht mehr ein Angst- und Hülferuf der Kämpfenden und Mühseligen, denn das Heil, die ewige Erlösung, ist nun offenbar geworden; es ist das Aufjauchzen des frei gewordenen Herzens, welches Dank und Preis und die Ehre des Allerhöchsten durch alle Himmel schallen läßt. Diese große Schaar, die niemand zählen kann, ob sie wohl aus allen Völkern und Sprachen zusammengekommen, rufet einmüthiglich mit einer großen Stimme; denn da ist nichts mehr von aller der traurigen Zerspaltung, in welcher die Erdenkirche seufzt, die wir als trauriges Vermächtnis) der Sünden vergangener Zelten überkommen haben und doch nicht austilgen können ohne die neue Sünde der Verleugnung. Dort aber wird sie mit allem andern Erdenstaub abgethan sein, alles Menschenwort und Menschenwerk vergessen und verschwunden in den großen Thaten Gottes; und der Lobgesang, das himmlische Hosianna schallt in einer einzigen harmonisch zusammenklingenden großen Stimme. Das Heil unserm Gott, der auf dem Stuhle sitzt, und dem Lamm! Keinerlei Ruhm irgend einer Creatur, sondern Ihm allein, dem Schöpfer und Erlöser, dem Seligen und allein Gewaltigen, dem König aller Könige und Herrn aller Herren, dem sei Ehre und ewiges Reich. - So aber schreien nicht sie allein, sondern auch alle heiligen Engel um den Stuhl her stimmen mit ein. Sie, die lange zuvor schon gelüstet hatte zu schauen das unergründliche Geheimniß der Barmherzigkeit Gottes; die den Sohn, da er die Knechtsgestalt annahm, vom Himmel auf die Erde niedergeleiteten und ihn verkündigend sprachen, Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen; die hernach auf- und abstiegen zu des Menschen Sohn und ihm dieneten, die ihn stärkten dort in Gethsemane, da er unter der Last unserer Sünden betend mit dem Tode rang und sein Schweiß ward wie Blutstropfen, die auf die Erde fielen; sie, die dann auch seinen Sieg geschaut und verkündigt: Er ist nicht hier, er ist auferstanden! die auch als Dolmetscher seiner Himmelfahrt und Verkündiger seiner Zukunft Zeugniß brachten. Dieser Jesus wird wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen; sie, die Freude empfanden, so oft ein armer Sünder auf Erden Buße that, so oft es ihnen befohlen ward ein Kind Gottes zu behüten auf seinen Wegen, daß sein Fuß nicht an einen Stein stieße, so oft sie eine arme Lazarusseele zur Ruhe in Abrahams Schooß tragen konnten: sie schauen nun die Vollendung des seligen Gotteswerkes und, da die Gemeinde der Erstgebornen, die im Himmel angeschrieben sind, mit weißen Kleidern angethan und Palmen in ihren Händen lobsingend vor den Stuhl Gottes treten, da werden auch ihre Herzen zur seligen Mitfreude und gemeinsamer Anbetung bewegt und die Menge vieler tausend Engel fallen nieder auf ihr Angesicht und beten Gott an bestätigen den Ruf der Auserwählten mit ihrem Amen. Lob und Ehre und Weisheit, und Dank und Preis und Kraft und Stärke sei unserm Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit!

Geliebte in dem Herrn! Das ist das Bild, welches dem heiligen Seher gezeigt wird, da er diesen Blick ins ewige Leben thun darf. Mit solcher herrlichen Aussicht sollen wir unsre Herzen starken wider die Versuchungen des Teufels und der Welt und unsres eignen Fleisches, um dereinst auch Theil zu haben am himmlischen Laubhüttenfest; sollen unsre Häupter aufrichten und trachten nach dem was droben ist, da Christus ist sitzend zur Rechten Gottes. O selig wer da eingeht mit der Schaar der Auserwählten, wer in weißen Kleidern mit Palmen in den Händen mit hinzieht vor den Stuhl, darauf der Dreieinige thronet!

II.

O, daß du mit darunter seiest! du und ich und alle, die wir hier versammelt sind, daß Keiner, Keiner fehlen möchte an jenem Tage! Darüber eine gewisse Zuversicht zu haben, das ist ohne Zweifel der einzig wahre Trost für unser ganzes Leben. Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? Wer aber das Zeugniß hat und die Bürgschaft des ewigen Heils, der hat Trost und Frieden und spricht Ende gut, Alles gut. - Ist dein Name mit im Himmel angeschrieben? ach liebe Christen, wir dürfen ja nicht einen Blick in's ewige Leben hineinthun, ohne diese große Lebensfrage in allem heiligen Ernst an unser Herz zu richten; die Antwort darauf entscheidet ja über unser ganzes zeitliches und ewiges Wohl und Wehe. Darum wollen wir denn auch jetzt diese Frage um so gewisser thun, als der noch übrige zweite Theil unsres Textes mit Frage und Antwort darauf hinweiset. Denn so heißt es weiter: Und es antwortete der Aeltesten Einer und sprach zu mir: Wer sind diese mit weißen Kleidern angethan, und woher sind sie gekommen? Johannes hatte nicht gesprochen, sondern in die Anschauung des himmlischen Bildes sich versenkt; aber der Aelteste kommt seiner schweigenden Sehnsucht entgegen und antwortet darauf, indem er ihm die Frage nahe bringt. Und der Jünger der Liebe weiß den Weg zur Seligkeit wohl; er hat ja zuvor mit angehört: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich; er hat ja hernach auch mitbekannt: Es ist in keinem Andern Heil und ist auch kein andrer Name den Menschen gegeben, darin sie können selig werden, und er zeuget durch alle Geschlechter hindurch: Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. Aber er ist diesmal nicht berufen, Zeugniß zu geben, sondern zu empfangen; in Demuth spricht er nur: Herr, du weißt es und erwartet aus verklärtem Munde die Belehrung. Wer sind sie und woher sind sie gekommen? Es ist nicht die Frage nach Namen und Personen, nach der Entwicklungsgeschichte des innern Lebens der Einzelnen. Das wird jenseits Stoff zu tausendfältigem Austausch seliger und lobpreisender Erinnerungsgedanken sein, wenn die, die nun in einerlei Anschauen verklärt sind, die wunderbaren Wege, auf welchen des Herrn Gnade sie geführt, in den Palmenhütten einander erzählen werden. Sondern die Frage geht, wie auch die Antwort beweiset, auf den einen schmalen Weg, welcher zu jenem seligen Ziele führt. Solche sind es und Andere nicht. Willst du selig werden, dies ist der Weg, denselbigen mußt du dir auch erwählen. Die Antwort aber giebt uns drei Kennzeichen derer, die da selig werden. Zuerst dieses:

Diese sind es, die gekommen sind aus großer Trübsal. Lasset es euch nicht befremden, daß dieses Kennzeichen angegeben wird für die, welche die zukünftige Herrlichkeit werben sollen. Gs ist nicht das einzige Mal, daß die Schrift also redet; sagt doch auch der Apostel Paulus, daß wir durch viel Trübsal ins Reich Gottes eingehen müssen. Denken wir uns in jene Zeit zurück, wo die Jünger des Herrn ausgesandt waren wie Schafe mitten unter die reißenden Wölfe, sie, samt denen, die durch ihr Wort gläubig wurden, als die kleine Heerde, der zwar der Herr Muth einspricht, denn es ist des Vaters Wohlgefallen gewesen, ihnen das Reich zu geben, die aber sich gegenüber sahen den furchtbaren Feind, nämlich den Fürsten dieser Welt mit all seinem Heer, der Jahrhunderte lang alle Macht der Welt aufbietet, um den Namen des hochgelebten Heilandes von der Erde zu vertilgen; mit Hohn und Schmach, Schwert und Kreuz und Scheiterhaufen, ja mit allen den ausgesuchten Martern, die, in der Hölle erdacht, von Menschenzungen gar nicht mögen ausgesprochen werden. Solches brach über die arme Christenheit herein, und sie schmachtete nach Trost. Deshalb wird ihr jener herrliche Ausgang vorgehalten. Harret aus, nach kurzem Streit folgt ewiger Sieg! - Aber nicht allein ihnen ist's gesagt; das Wort Gottes hat ewige Bedeutung. Das Kreuz, welches der Anfänger und Vollender unsres Glaubens erwählt hat, ist das Zeichen für alle seine Jünger geworden. Will jemand mein Jünger sein, der nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach! Ohne dies aber geht niemand oben ein. - Aber die Verfolgungen haben ja Gott sei Dank aufgehört; sollen wir etwa Kreuz und Trübsal absichtlich suchen, uns freiwillig, muthwillig Kasteiung auflegen? Meine Lieben! es geht manche Verfolgung im Stillen fort, ob die Welt sie erfahre oder nicht. Und wenn der rechte Eifer des Glaubens mehr zu Tage träte, so würde auch sie mit offenbarerer Bosheit einherschreiten, weil der Welt Freundschaft immerdar Gottes Feindschaft ist. Die Feigheit und die Kreuzesflucht derer, die sich zu den Gläubigen rechnen, die aber ihr Herz theilen zwischen Gott und der Welt, die bewirkt, daß Satan sie in Ruhe läßt. Denn sie thun ihm keinen Schaden, und wenn sie ungestört bleiben, sind sie ihm sicher genug. Hätten wir mehr Glauben, so würden wir auch mehr von Verfolgung wissen, denn Ursache dazu wäre hinlänglich vorhanden in der Welt. Aber giebt es denn außerdem nicht doch auch Trübsal genug? Und wenn du durch Gottes Güte eine Zeit lang verschont bist, weißt du, wie es vor Abends noch sein wird? Und weißt du nicht, daß viel Leiden über deine Brüder in der Welt gehn, und du könntest dabei gleichgültig bleiben? Ich glaube, der hat nicht nöthig sich nach selbsterwählten Kasteiungen umzusehen, der von Christi Liebe durchdrungen weinen muß mit Tausenden umher, welche weinen. Zudem spricht auch der Herr von einer künftigen großen Trübsal, welche vor seiner Wiederkunft kommen wird über den ganzen Erdkreis. Der Christ leidet Trübsal auf Erden, wenn er seine Augen aufthut und sieht die Ehre Gottes daniederliegen, sieht Unzählige auf dem breiten Wege dahinfahren in Augenlust, Fleischeslust, hoffährtigem Leben, und er möchte doch so gern ihre Seelen retten und zu den Füßen des Herrn Jesu sammeln; aber sein Gebet, daß das Reich Gottes komme, scheint umsonst, und eine Seele nach der andern fährt dahin, und neue Geschlechter wachsen nach, aber den Herrn suchen sie nicht, und die Finsternis, wird nur ärger. Der Christ leidet Trübsal am meisten darin, daß er sich selbst nimmer genügen kann, daß ihn sein eigen Herz immer wieder verklagt, weil er der Gnade nicht werth ist, die der Herr ihm erwiesen hat. Wahrlich wer von aller dieser Trübsal nichts weiß, sondern lebt alle Tage herrlich und in Freuden dahin, in dem kann Christi Geist nicht sein, er hat keinen Ernst, keine Buße, keine Liebe. Deshalb wird dies als ein Kennzeichen angegeben für die, die dereinst selig vor Gottes Stuhl erscheinen werden: Sie kommen dahin aus großer Trübsal; denn die Gläubigen erstatten an ihrem Fleisch was noch mangelt an Trübsalen in Christo. Es wird ihnen aber zum Tröste geschenkt, einen Blick zu thun ins ewige Leben, auf daß sie erkennen, daß dieser Zeit Leiden nicht werth sind der Herrlichkeit, die dereinst an uns soll geoffenbart werden. Denn so heißt es gleich nach unserm Text: Sie wird nicht mehr hungern noch dürsten, es wird auch nicht auf sie fallen die Sonne oder irgend eine Hitze, und Gott wird abwischen alle Thränen von ihren Augen.

Ein zweites Kennzeichen derer, die zur seligen Schaar der Auserwählten kommen, ist dieses: sie haben ihre Kleider gewaschen im Blute des Lammes. Dies ist die rechte Grundlage. Das Waschen setzt Unreinigkeit und Befleckung voraus; und so sind wir allzumal von Natur, und wer zur Besinnung kommt, der findet sich so. Wäre hier jemand so verblendet, daß er das nicht von sich glaubte, dem sage ich, daß er noch sehr fern ist vom Reiche Gottes und noch nicht das A-B-C des Evangeliums versteht. Das sind die unheilbarsten unter den Kranken, die Mitten im Wahnsinn sich selbst für gesund halten; das sind die Laodicäer, zu welchen der Herr sagt: Du sprichst ich bin reich und habe gar satt und bedarf nichts, und weißt nickt, daß du bist arm, elend jämmerlich, blind und bloß. Besteckt ist der Fuß von manchem falschem Tritt in den Sündenschmutz der Welt, besteckt die Hand von unrechtem Thun, befleckt das Antlitz von mancher bösen Lust die sich darauf abspiegelt, befleckt die Zunge mit viel unnützen, unwahren, lieblosen, zuchtlosen Worten, befleckt das Herz von unreinen Wünschen und Begierden. Gewaschen von den Sünden - bist du es? wie bist du es worden? Bedenke wohl, daß es das allsehende Auge ist, welches prüfend darauf sieht, vor dem nicht gilt, wenn jemand einen Schleier deckt über die häßlichen Stellen oder einen Flicken setzt auf das alte Kleid; bedenke, daß es noch nichts ist, wenn deine blöden Augen nichts sehen oder halb und halb nicht sehen wollen und deine Erinnerung sich abschwächt; bedenke, daß etwa nicht Wiederthun noch lange den Flecken nicht austilgt; bedenke, daß dasjenige, was unter Menschen Wiedergutmachen genannt wird, vor Gott keinen Werth der Sühne hat, weil er Alles, was du etwa der Art hinterher thun konntest, ohnehin von dir fordert, da er ja allezeit unser ganzes Herz und alle unsere Kräfte für seinen Dienst in Anspruch nimmt und unsrerseits doch nur immer die Versäumniß bleibt. Ich sage nochmals: Bist du gewaschen von deinen Sünden? Es giebt nur ein einziges Mittel, welches alle Flecken tilget und das Herz wahrhaft rein macht - gewaschen im Blute des Lammes, d. h., daß der Sünder sich gläubig versenke in das blutige Verdienst des Herrn Jesu Christi, in welchem wir haben die Erlösung durch sein Blut, nämlich die Vergebung der Sünden nach dem Reichthum seiner Gnade. Das ist der Weg, der allerdings dem natürlichen Hochmuth des Herzens nicht ansteht, weil es hier gilt Verzicht zu leisten auf allen und jeden eignen Ruhm und Verdienst, weil man da bloßsteht als ein armer Sünder, der von der Gnade des Heilandes leben will. Aber es ist ja doch allein der Weg, der die Wahrheit ist und das Leben. Wir sind wohl einmal in seinem Blute gewaschen worden, in dem Bade der Wiedergeburt, nach seiner zuvorkommenden Gnade, da wir in seinen Bund aufgenommen und unsre Sünden uns vergeben wurden. Aber du mußt es ja doch mit eignem selbstbewußtem Glauben ergreifen. Ach, mein Mitchrist, verhärte dich nicht wider Gottes Gnade, brich das harte Herz, komm wir wollen nieder in den Staub vor dem Herrn, der kann uns reinigen. Thue dein Herz auf und bekenne ihm deine Sünden, bitte, daß er dich aufnehme. Schaffe in mir Gott ein reines Herz und gieb mir einen neuen gewissen Geist; verwirf mich nicht vor deinem Angesicht und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir! - Für diejenigen, die also bitten, gilt seine Zusage: Wer zu mir kommt, den will ich nicht hinausstoßen; und ob deine Sünden blutroth wären, will ich sie schneeweiß waschen wie Wolle. Er hat die Macht dazu, sein heiliges Sühnopfer ist vollgültig; ein Tropfen Blut des heiligen Gottessohns wiegt mehr als die Sünden der ganzen Welt. Darum das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, macht uns rein von aller Sünde. So neiget er sich über das gedemüthigte bittende Herz und gießt den Balsam seines Trostes darüber aus: Sei getrost, dir sind deine Sünden vergeben. Das heißt gewaschen im Blute des Lammes. Hast du das erfahren in deinem Herzen? Mißverstehe diese Frage nicht. Es ist nicht gemeint, daß da nothwendig müßten leidenschaftliche, krampfhafte Durchzuckungen und Vernichtungsgefühle dein Herz im Verzweiflungskampfe an den Rand des Untergangs geführt haben; wie gewisse unerfahrne Leute behaupten, welche Gottes wunderbare Gnadenwege nach einer selbstgemachten Methode abmessen wollen. Aber unerläßlich ist die völlige Verzichtleistung auf eignen Ruhm und Verdienst, die demüthige und doch hoffnungsvolle Hingabe an die Gnade des Heilandes, das Vertrauen auf sein verdienstliches, versöhnendes Leiden, um dessentwillen uns die Sünde vergeben wird. Hast du dich also von ihm waschen lassen, dann, aber auch nur dann hast du Hoffnung, zur auserwählten Schaar zu gelangen. Denn also spricht der Herr: Werde ich dich nicht waschen, so hast du kein Theil mit mir.

Dann wirst du aber auch verstehen, wie zuletzt noch ein drittes Kennzeichen derer, die da selig werden sollen, angegeben wird: und haben ihre Kleider helle gemacht im Blute des Lammes. Denn das ist noch etwas anderes und doch dasselbe; es ist dasselbe und doch ein anderes. Es ist die unendliche Fortsetzung jenes Anfangs, in welcher die Blüte des Glaubens die Frucht der Heiligung in sich erzeugt. Es ist der natürliche Fortgang, der leider durch Schuld der Sünde bei Vielen unterbrochen wird, gleichwie gar viele Blüten verwelken ohne Frucht zu bringen. Wo der Glaube umschlägt zur Hoffahrt, daß der Gläubige sich über Andere erhebt, sie richtet und verdammt und schätzet sich selbst, daß er es schon ergriffen habe; wo der Glaube zur Trägheit wird, ruht auf dem Worte der Sündenvergebung als auf bequemen Sündenpolster aus ohne ernsten Kampf wider das Fleisch, wo kein heiliger Wandel, kein Eifer der Liebe mit dem ganzen Reichthum ihrer Werke folgt: da mag ein Mensch vom Empfang der Vergebung, von Gewaschensein im Blute Christi noch so viel zu rühmen wissen - sein Glaube ist todt, ist Selbstbetrug, entweder nie aufrichtig und wahr gewesen, oder darnach wieder erstorben. Wer rechtschaffenen Glauben hat, in dessen Seele ruft es durch den heiligen Geist: Lasset uns ihn lieben, denn er hat uns erst geliebt! Und je mehr er ihn liebt, je mehr will er ihm zu Liebe thun und Alles hassen und meiden, was Er hasset. Um so mehr wird er mit Betrübniß und Beschämung gewahr, wie es ihm allenthalben mangelt, wie er täglich und stündlich fehlt und fehlen läßt; kehrt täglich wieder zu ihm um und bekennt mit Thränen Ich glaube, lieber Herr, hilf meinem Unglauben!

Er weiß keine andere Zuflucht, als wo er sie zuerst gefunden, im Blute des Lammes, in der Vergebung auch dieser Sünde, die ihm immer noch anklebt und träge macht in dem Lauf, der ihm verordnet ist. Indem er nun also betet und ringet, und eifrig ist in der Liebe, nachdem er von Christo ergriffen ist, ernstlich treulich sich bemüht Glauben zu halten und zu beweisen im heiligen Wandel voll guter Werke, steht er freilich in der großen Trübsal des geistlichen Kampfes und jeder Fortschritt auf der Bahn zeigt ihm nur um so deutlicher, wie fern er vom Ziele noch ist, jeder prüfende Blick in das Thun und Treiben seines Herzens läßt ihn nur Flecken erkennen, die er früher nicht gewahr geworden war. Aber es gilt über ihn das köstliche Wort: Welche der Geist Gottes treibet, die sind Gottes Kinder; und in den Augen dessen, der Herz und Nieren prüfet, erglänzet der inwendige Mensch je mehr und mehr von dem Glanz göttlicher Barmherzigkeit, die sich über ihn immer reichlicher ergießt durch Jesum Christum; seine Kleider werden helle im Blute des Lammes und des Heilands treue Hut führt ihn der endlichen vollkommenen Verklärung entgegen.

Sehet da, ihr Lieben, das ist der Weg zu jenem seligen Ziele. Wem das Herz wärmer schlägt, wenn er jener dereinstigen Herrlichkeit gedenkt, wer da will auf diese selige Zukunft eine lebendige Hoffnung in sich tragen: o der komme zu Jesu, lasse sich waschen und helle machen in seinem Blut, nehme sein Kreuz auf sich ohne Weigern, und sei gewiß, daß Er seine Zusage halten wird: Meine Schafe hören meine Stimme und folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sollen nimmermehr umkommen, und niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen. Darum wollen wir von Herzen sprechen:

Jesus ist für mich gestorben, und sein Tod ist mein Gewinn;
Er hat mir das Heil erworben, drum fahr ich mit Freuden hin,
Hin aus diesem Weltgetümmel in den schönen Gotteshimmel,
Da ich werde allezeit schauen die Dreifaltigkeit.

Da wird sein das Freudenleben, da viel Tausend Seelen schon
Sind mit Himmelsglanz umgeben, dienen Gott vor seinem Thron;
Da die Seraphime prangen und das hohe Lied anfangen:
Heilig, heilig, heilig heißt Gott der Vater, Sohn und Geist.

Da die Patriarchen wohnen, die Propheten allzumal;
Wo auf ihren Ehrenthronen sitzt der zwölf Apostel Zahl;
Wo in so viel tausend Jahren alle Frommen hingefahren;
Da wir unserm Gott zu Ehr'n ewig Halleluja hör'n.

O Jerusalem, du Schöne, wie so helle glänzest du!
Ach wie lieblich Lobgetöne hört man da in sanfter Ruh!
Ach der großen Freud und Wonne; jetzund gehet auf die Sonne,
Jetzund gehet an der Tag, der kein Ende haben mag.

Ach ich habe schon erblicket alle diese Herrlichkeit;
Jetzo werd ich schön geschmücket mit dem weißen Himmelskleid,
Mit der güldnen Ehrenkrone; stehe da vor Gottes Throne,
Schaue solche Freude an, die kein Ende nehmen kann. Amen.

Herr Gott, himmlischer Vater! Wir danken Dir, daß Du uns Dein väterlich Herz hast erkennen lassen, hast uns in Deinem lieben Sohne Dein Wort und göttliche Zusage des ewigen Lebens gegeben. Wir sind arme Sünder und nicht werth auch nur einen Blick in jene himmlische Seligkeit zu thun, und dennoch willst Du sie uns zum völligen Genuß ganz und gar zu eigen geben; hast deswegen Deines einigen Sohnes nicht verschont, sondern ihn als das heilige Opferlamm den Kreuzestod leiden lassen, auf daß sein theures Blut uns reinigte von aller unsrer Sünde. Ach, lieber Vater im Himmel, gieb uns Deinen werthen heiligen Geist, ohne dessen Gnadenbeistand wir nichts vermögen, daß derselbe in uns den lebendigen Glauben erwecke, das träge Fleisch antreibe und ermuntere, die Hoffahrt breche zur aufrichtigen Demüthigung, die Liebe entzünde, die da fleißig werde zu guten Werken in rechtschaffenem Christenwandel. Hin geht die Zeit, herkommt der Tod - ach, Du dreieiniger Gott, laß uns nicht säumen und schlafen, auf daß, Du kommst heut oder morgen, wir getrost und freudig Dir können entgegen gehen, um mit den unzähligen Schaaren Deiner Auserwählten vor Deinem Thron das ewige Halleluja zu singen. Erhöre uns durch Jesum Christum unserm Herrn. Amen.

Cookies helfen bei der Bereitstellung von Inhalten. Diese Website verwendet Cookies. Mit der Nutzung der Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies auf Ihrem Computer gespeichert werden. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzerklärung gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
autoren/s/schubring_julius/ein_blick_in_das_ewige_leben.txt · Zuletzt geändert: von 127.0.0.1
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain