Schrenk, Elias - Geistesausrüstung zum Dienst

Schrenk, Elias - Geistesausrüstung zum Dienst

Sendet der Herr seine Jünger, wie der Vater ihn gesandt hatte in betreff der Ausrüstung, so sendet er sie auch mit demselben Auftrag. War er gesalbt und gesandt zu predigen das Evangelium den Armen, zu heilen die zerstoßenen Herzen, zu predigen den Gefangenen, daß sie los sein sollten und den Blinden das Gesicht und den Zerschlagenen, daß sie frei und ledig sein sollten und zu predigen das angenehme Jahr des Herrn, das Himmelreich, so salbte und sandte er sie für dieselbe Aufgabe. Diese Aufgabe schloß viel mehr in sich als „Sündenvergeben und Sündenbehalten“, sie schloß in sich einen gewaltigen Kampf mit den Mächten der Finsternis und ein Zurückdrängen derselben, wo immer man mit der Botschaft vom Reich auftrat; nur so konnten die Apostel ihren Auftrag ausrichten und die Gefangenen und Gebundenen befreien. Wenn wir die Apostelgeschichte lesen, so wird uns das Gesagte bestätigt. In Paphos begegnet Paulus einem Zauberer und falschen Propheten, einem Kind des Teufels, den er durch Gotteskraft unschädlich macht (Apg. 13, 6-13). In Ephesus hatte er eine gewaltige Aufgabe den bösen Geistern und der Zauberei gegenüber: der Sieg war aber auch ein großer. Auch in Philippi tritt ihm dämonischer Widerstand entgegen, den er zu brechen hat (Apg. 19, 11-19 und 16, 16-18). Ähnlich ging es dem Philippus und Petrus nach Apg. 8 in Samarien. Solche Aufgaben waren nicht durch „Redner“ zu lösen. Der Herr und seine Apostel waren mehr als Redner, sie waren Helfer. Der Unglaube und die Geistesarmut unserer Zeit sind daran schuld, daß man die Aufgabe viel zu oberflächlich auffaßt. Wie steht doch schon die Instruktion, die der Herr seinen zwölf Jüngern für ihre Lehrlingsarbeit in Matth. 19 gab, in gewaltigem Widerspruch mit den allgemeinen Anschauungen unserer Zeit i über den Dienst am Evangelium! Geht aber und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. Macht die Kranken gesund, reinigt die Aussätzigen, weckt die Toten auf, treibt die Dämonen aus. Dem Fürsten dieser Welt gegenüber reichten die Apostel nicht aus „mit der reinen Lehre„, mit dem orthodoxen Wort. Paulus kann den Thessalonichern schreiben: unser Evangelium ist bei euch gewesen, nicht allein im Wort, sondern beides in der Kraft und im Heiligen Geist und in voller Gewißheit, 1, Thess. 1, 5; ihre Predigt war Himmelreichsbotschaft; ihrer Botschaft entsprach die Ausrüstung, und daher hatten sie überall Sieg. Weil ihr Auftrag Himmelreichsauftrag war, so umfaßte er das ganze Leben des Menschen. Nach des Herrn und seiner Apostel Lehre und Arbeit sollte der Mensch mit allen seinen Lebensgebieten wieder unter seinen Gott zu stehen kommen, vom Reich der Himmel aus regiert werden, so daß sie Hilfe brachten für Geisteskranke, Leiblichkranke und Arme, für Leib und Seele. Durch alle apostolischen Briefe hindurch geht die tatsächliche Überzeugung, daß die Apostel von Christo, dem einzigen Haupt der Gemeinde, den Auftrag hatten, Gemeinden zu gründen und Gemeindeverhältnisse zu schaffen, in denen das Regiment Christi durch seinen Geist zur Tat werden sollte. So wurde Gott in Wahrheit als die Liebe geoffenbart, durch Erlösung der Menschen nach allen Seiten.

Mit der Verweltlichung der Kirche nahm die Geistesausrüstung ab, und infolge davon konnte man nicht mehr dienen nach Christi Sinn, man wollte herrschen nach Weltart und kam immer mehr unter die Herrschaft der Finsternis.

Wie ratlos steht man da vor vielen Zeitfragen, hinter denen die Mächte der Finsternis stehen und alle Pflaster, die man auflegt, heilen die Wunden nicht. Werden wir nüchtern! Wer in der Kirche stehen will, muß die Waffenrüstung Gottes anlegen, wie Paulus sie in Eph. 6 beschreibt; wer in der Gemeinde Gottes dienen will, muß diese Waffenrüstung vor allem haben. Die Vorbereitung für den Dienst der Kirche muß wieder die Aneignung dieser Waffenrüstung Gottes zum Ziel haben, sie darf nicht in der Instruktion zum Gewehrzerlegen bestehen. Wenn wir in diesem Punkt wieder biblisch denken lernen, und aus unserer Verwirrung heraustreten, so werden wir innerlich genötigt, den Herrn um eine Gnadenheimsuchung durch seinen Heiligen Geist zu bitten. Nur der Heilige Geist gibt die nötige Ausrüstung zum Dienst des Herrn, wie im Anfang, so auch jetzt, und ohne Geistesausrüstung können wir nie und nimmer Repräsentanten Jesu Christi in der Welt sein. Wollen wir solche sein, so müssen wir uns dazu bequemen, in Knechtsgestalt dazustehen, wie der Herr und seine Apostel; wir müssen ihm die Schmach nachtragen und das für Ehre halten.

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