Müller, Heinrich - Vom Gebrauch der Mittel.

Müller, Heinrich - Vom Gebrauch der Mittel.

Aug hinauf, Hand an.

Die Mittel, so Gott an die Hand giebt, sollen wir nicht verachten, doch auch nicht das Herz dran hängen, sondern mitten im Brauch der Mittel auf Gott sehen, der Kraft und Gedeihen dazu giebt, daß sie wirken können, was sie wirken sollen. Ein Stücklein Brod nährt mich, aber durch Gottes Kraft. Ein Kräutlein heilet mich, aber durch Gottes Kraft. Ein wohlriechendes Blümlein erquickt mich, die Kraft ist Gottes. Ein guter Freund tröstet mich, soll der Trost haften und saften, muß Gottes Kraft dabei sein. Drum muß es heißen: Aug hinauf, Hand an, so gehts recht. Das Aug gen Himmel, die Hand ins Faß; so ist der Bissen recht gesegnet und schmeckt mir wohl.. Das Aug gen Himmel, den Becher in die Hand und so angesetzt, dann hilft die Arznei und kommt zu Kräften. Verfluchte Menschen, die nur auf Mittel sehen, und nicht auf Gott, die machen aus den Mitteln einen Abgott. So oft du ein Stück Brodes in den Mund steckst und glaubst nicht, daß ihm Gott die Kraft gebe, dich zu sättigen, machst du das Brod zu deinem Gott. Hast du Brod, so hast du Muth, denn dein Gott lebt noch; ists Brod auf, fällt der Muth hin, denn dein Gott, der dich nähren sollte, ist todt. Ich will der Mittel brauchen, die Gott beschert, auf daß ich ihn nicht versuche, doch will ich nicht auf die Mittel mein Vertrauen setzen, auf daß ich ihn nicht verleugne. Gott kann wohl ohne Mittel helfen, dazu ist er mächtig genug. Es heilt sie weder Kraut noch Pflaster, sondern dein Wort, HErr, welches alles heilet. Weish. 16, 12. Aber Mittel können nicht ohne Gott helfen, dazu sind sie viel zu schwach. Sie werden essen und nicht satt werden. Hos. 4, 10. Halt es mit Gott, das ist am sichersten.

Quelle: Müller, Heinrich - Geistliche Erquickstunden

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