MacDuff, John Ross - Die Gedanken Gottes - Wie köstlich sind vor mir, Gott! Deine Gedanken. 31. Tag. Das Ende alles Leides

MacDuff, John Ross - Die Gedanken Gottes - Wie köstlich sind vor mir, Gott! Deine Gedanken. 31. Tag. Das Ende alles Leides

Deine Sonne wird nicht mehr untergehen, noch dein Mond den Schein verlieren, denn der Herr wird dein ewiges Licht sein, und die Tage deines Leides sollen ein Ende haben.“ Jes. 60,20.

Wir sind in den vorigen Betrachtungen Gottes über uns nachgegangen, wie Er von Ewigkeit her uns geliebt hat - wir haben auch etliche von den Gedanken Seiner Treue, Güte und Zärtlichkeit betrachtet, die Er noch heute über Sein leidendes, geängstetes, angefochtenes Volk hat. Wie aber Seine Gedanken von Ewigkeit sind, so sind sie auch für die Ewigkeit.

Und hier sind insbesondere wieder diejenigen, die da Leid tragen, denen das Köstlichste dieses Gottesgedankens über die zukünftige Herrlichkeit als Erbteil anheimfällt. Eine hellstrahlende irdische Sonne ist ihnen untergegangen, ein teurer Stern, der bisher ihren Weg freundlich erleuchtet hatte, ist ihnen entschwunden.

Stille deinen Schmerz, spricht Er, trockne deine Tränen. Diese untergegangene Sonne, dieser dunkel gewordene Mond, dieser ausgelöschte Stern - sie werden alle in einer unveränderlichen Welt dir als unwandelbare, helle Lichter leuchten, da, wo du deine Geliebten, die du hier verloren hast, ohne Ende lieben wirst, ohne je sie wieder zu verlieren. Ja, und was noch viel mehr ist: da wird ein herrlicheres Licht, eine unvergleichlich helle Sonne alles irdische Licht ersetzen, dass du keines andern mehr bedarfst. „Die Stadt bedarf keiner Sonne, noch des Mondes, dass sie ihr scheinen, denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm.“ Offenb. Joh. 21,23. Möglich, dass auch noch andere Lichter da sind, und dass die alt gewohnten, geliebten Erinnerungen der Erde in der neuen Welt unverloren, neu belebt, fortgesetzt und geheiligt werden. Aber die Stadt und ihre Bewohner werden ihrer nicht bedürfen - man hat des schwachen Bächleins nicht weiter nötig, wenn man an dem Strom des lebendigen Wassers steht, das ins ewige Leben fließt.

Gottes Wege und Seine Werte, Sein Wesen, Seine Vollkommenheiten, Seine Weisheit und Bundestreue, Seine allgenugsame Liebe und ewige Gegenwärtigkeit werden einen unerschöpflichen Grund zur Betrachtung darbieten. Das ewig neue Lied der Erlösten wird dasselbe Thema haben wie unser irdischer Lobgesang: „Wie köstlich sind vor mir, Gott! Deine Gedanken!“

„Und die Tage deines Leides sollen ein Ende haben!“ Ihr, die ihr hier Leid tragt, bedenkt dieses. Hier Tränentage, dort Freudentage - hier ein gedämpfter Lobgesang, dort die goldenen Harfen - hier eine wild bewegte, stürmische See, dort das gläserne Meer in ungestörter Klarheit. Die Tränen irdischen Schmerzes, funkelnd in den Strahlen der ewigen Sonne, werden wie tausend Lichter die Herrlichkeit Gottes abspiegeln, und kostbare Zeugnisse Seiner Treue und Liebe abgeben.

Mag auch das Leben jetzt wie eine trübe Winterlandschaft vor dir liegen, seine einst sonnigen Täler und grünen Auen, alle Spuren des Frühlings und Sommers mit tiefem Schnee bedeckt - es wird bald ein herrlicher Auferstehungstag kommen, wo es heißen wird: „siehe, der Winter ist vergangen, der Regen ist weg und dahin, die Blumen sind hervorgekommen im Lande, der Lenz ist herbeigekommen, und die Turteltaube lässt sich hören in unserem Lande.“

O glückselige Aussicht! In Gottes Lichte sehen wir das Licht. Alle unverstandenen Gedanken Gottes im Licht jener nie untergehenden Sonne hell und klar durchschaut - keine Wolke, kein Nebel mehr an dem unendlichen Horizont. „Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunkeln Wort, dann aber von Angesicht zu Angesicht. „Jetzt erkenne ich's stückweise, dann aber werde ich es erkennen, gleichwie ich erkannt bin.“

Jerusalem, du schöne!
Ach wie helle glänzt du!
Ach wie lieblich Lobgetöne
Hört man da in stolzer Ruh!
O der großen Freud und Wonne:
Endlich geht auf die Sonne,
Endlich gehet an der Tag,
Der kein Ende nehmen mag!

Da wird sein das Freudenleben,
Da viel tausend Seelen schon
Sind mit Himmelsglanz umgeben,
Dienen Gott vor seinem Thron;
Da die Seraphinen prangen
Und das hohe Lied anfangen:
Heilig, heilig, heilig heißt
Gott der Vater, Sohn und Geist!

Da die Patriarchen wohnen,
Die Propheten allzumal,
Wo auf ihren Ehrenthronen
Sitzet der zwölf Boten Zahl,
Wo in so viel tausend Jahren
Alle Frommen hingefahren,
Da wir unserem Gott zu Ehr'n
Ewig Halleluja hör'n.

Ach, ich habe schon erblicket
Alle diese Herrlichkeit!
Jetzo werd ich schön geschmücket
Mit dem weißen Himmelskleid;
Mit der güldnen Ehrenkrone
Steh ich da vor Gottes Throne,
Schaue solche Freude an,
Die kein Ende nehmen kann.

Ps. 139, 17. 18.

Wie köstlich sind vor mir, Gott, Deine Gedanken? Wie ist ihrer eine so große Summe? Sollte ich sie zählen, so würde ihrer mehr sein denn des Sandes. Wenn ich aufwache, bin ich noch bei Dir!

Cookies helfen bei der Bereitstellung von Inhalten. Diese Website verwendet Cookies. Mit der Nutzung der Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies auf Ihrem Computer gespeichert werden. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzerklärung gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
autoren/m/macduff/macduff_die_gedanken_gottes/macduff_die_gedanken_gottes-31._tag.txt · Zuletzt geändert: von aj
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain