Epistel: Apostelgesch. 13, 26-39.

Das ist die hohe Lehre, die wir müssen lernen und wissen, so wir wollen Gottes Kinder sein und sein Reich in uns empfinden - davon weder die Juden aus ihrem Gesetz, noch die Heiden aus ihrer Vernunft-Weisheit, nichts wissen noch erfahren - daß unser Heil und Seligkeit steht in dem Wort, so hier Paulus verkündigt von Christo, daß es soll heißen und ist ein Wort des Heils und Friedens und wahrhaftig Heil und Friede bringt und gibt.

Denn „Gott hat es gesandt“, spricht er. Es ist nicht von Menschen erdacht noch aufgebracht, und heißt nicht des römischen Kaisers oder der hohen Priester zu Jerusalem Wort und Befehl, sondern Gottes vom Himmel, der dadurch redet und solches will gepredigt haben durch arme Menschen, also und dazu, daß es soll heißen und sein eine solche Kraft, welches das Gesetz nicht gewesen ist, dadurch er will uns Heil und Seligkeit geben, wie S. Paulus Röm. 1,16 spricht: „Ich schäme mich des Evangelii nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die da selig macht alle, die daran glauben“. Und Gott hat selbst darauf unsere Seligkeit gestellt, da er sich selbst offenbart und seine Stimme vom Himmel hören läßt, spricht am Jordan von Christo (Matth. 3,17; 17,5): „ Dieses ist mein lieber Sohn rc., den sollt ihr hören“.

Dieses Christi Wort will er gehört haben, als wollte er sagen: Hier habt ihr das Wort des Friedens und Heils; allein in dem Wort und nicht anderswo sollt ihr solches suchen und finden: dieses Wortes¹⁾ halte dich, willst du Frieden, Heil und Seligkeit haben. Es gehe dir, wie es wolle, in Kreuz, Leiden, Unfriede, Sterben, du werdest geköpft, verbrannt, oder bleibest an der Pestilenz, Schlag, oder wie dich Gott fordert rc.²⁾, so siehe auf mich, des das Wort ist, so dir verheißt, du sollst nicht sterben, und ob du stirbst, soll dir dein Tod nur ein süßer Schlaf, ja, der Eingang zum Leben sein; wie er Joh. 8,51 sagt: „Wahrlich, wahrlich ich sage euch, wer mein Wort hält, der wird den Tod nicht sehen ewiglich“. ³⁾