Leyser, Polykarpus - Eine christliche Predigt von guten Werken,

Leyser, Polykarpus - Eine christliche Predigt von guten Werken,

gehalten in der königlichen Hauptstadt Prag, auf den IV. Sonntag nach Trinitatis, aus dem gewöhnlichen Evangelio Lucä 6.

(Zwo christliche Predigten zu Prag gehalten, als die röm. Kaiserl. Maj. Rudolphus II., unser allergnädigster Herr, von dem Churfürsten zu Sachsen und Burggrafen zu Magdeburg Christiano II. unterthänigst besucht ward; jetze aber in offenen Druck publicirt von wegen des unnützen Geschreies und Gespeies, welchen von zween Mönche, ein Loyolitischer und ein Capuciner, darwider erreget. Leipz. 1607. 4.)

Dieses abgelesene Evangelium, ihr Geliebten und Auserwählten in dem Herrn, ist genommen aus dem herrlichen, schönen Sermon, welchen unser lieber Herr und Heiland Jesus Christus im ersten Jahr seines Ministerii auf einem Berge in Gegenwart einer grossen Versammlung des Volks gehalten und darinnen die ganze Summa seiner göttlichen, himmlischen Lehre, insonderheit aber den rechten Verstand, sammt dem wahren Gebrauch des Gesetzes und Evangelii, begriffen hat.

Denn da der Herr Christus hat angefangen, die tröstliche Lehre seines heiligen Evangelii von der gnadenreichen Barmherzigkeit Gottes, welche der Messias und Heiland der Welt erwerben würde, öffentlich zu verkündigen, da haben sich (wie aus allen Umständen abzunehmen ist) Leute gefunden, welche seine Predigten in diesem Verstand aufgenommen haben, als wenn er die Lehre von dem Gesetz und guten Werken aufhöbe, und haben demnach vermeinet, dass dieses der Unterschied zwischen des Herrn Christi und der Pharisäer, seiner Widersacher, Lehre wäre, dass die Pharisäer zwar die guten Werke und Frömmigkeit bei den Leuten pflanzten, der Herr Christus aber Ursach gebe, dass die Leute, dieweil sie sich der Gnade Gottes trösteten, die guten Werke bleiben liessen und aller Üppigkeit sich beflissen.

Wider diesen falschen, irrigen Wahn redet der Herr Christus allhier seinem Evangelio das Wort, widerlegt solche unrichtige Opinion stattlich und bezeuget mit klaren, tapferen Worten, dass er so gar nicht kommen sei, das Gesetz und die guten Werke aufzuheben, dass er vielmehr das Gesetz wolle erfüllen; welches geschehen soll auf zwiefache Weise: Einmal in Dem, dass er dem Gesetze vollkommenen Gehorsam leisten und damit alle Schuld und Pön, so wir gemacht und verdienet, bezahlen wolle; hernach aber so wolle er auch den Rechtgläubigen seinen heiligen Geist mittheilen, durch dessen Kraft und Beistand sie erneuert werden, dass sie selbst auch anfangen, das Gesetz in Acht zu nehmen und vollkommenere Werke zu verrichten, denn die Werke der Pharisäer und Schriftgelehrten vor Gott geachtet seien.

Wie es nun dem Herrn Christo bei den Juden ergangen ist, also klagt der heilige Apostel Paulus, dass es ihm bei den Römern auch begegnet sei. Denn als er sie den Artikel von der Rechtfertigung des sündigen Menschen vor Gott unterrichtet, und aus der Schrift erwiesen hatte, dass der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben an Christum, haben sich stracks Leute gefunden, die fürgegeben, er hebe das Gesetz auf durch den Glauben, welches doch St. Paulus stracks verneinet. Item, weil er gelehret hat, dass, wo die Sünde mächtig worden ist, allda die Gnade Gottes viel mächtiger worden sei: da sind stracks Leute gefunden worden, welche darauf gesagt haben: Ei, so wollen wir in der Sünde beharren, damit die Gnade desto mächtiger werde. Aber der heilige Apostel verwirft Solches mit Ungeduld und spricht: Welcher Verdammniss gerecht ist (Röm. 3).

Und dies ist der argen Weltkinder alter Gebrauch, dass, wie die Spinnen aus den besten Blümlein Gift saugen, also sie die besten und köstlichsten Lehren göttlichen Worts zum Verderben ihrer Seelen verkehren und missbrauchen.

Will Einer Dessen ein gleiches Exempel haben, Der darf nicht weit gehen. Die gegenwärtigen Läufte der Welt werden ihm Solches augenscheinlich weisen. Vorzeiten, da die Leute Dessen beredet waren, dass sie durch die Werke gerecht werden und Gott dem Herrn den Himmel abverdienen müssten, da hat sich Jedermann mit Werken getragen; es haben’s ihnen die Leute blutsauer damit werden lassen und nicht allein auf die Werke gesehen, die Gott in seinem Gesetze geboten hat, sondern sie haben sich auch bemühet, mit anderen selbst erdichteten Werken, von welchen doch Christus im Evangelio aus dem Jesaia gesagt hat: Vergebens ehret man mich mit Menschensatzungen (Jesa. 29. Matth. 15). Jetziger Zeit aber, da die Leute aus Gottes Wort berichtet sind, dass die Menschen nicht durch die Werke, sondern durch den Glauben an Christum vor Gott gerecht werden, und dass den Himmel nicht wir mit Werken verdienen, sondern dass Jesus Christus uns denselben mit seinem bittern Leiden und Sterben erworben habe, und sei also das ewige Leben eine Gabe und Geschenk Gottes in Christo Jesu, unserm Herrn, da will fast Niemand sich mehr der guten Werke befleissigen. Daher hernach unser Gegentheil Ursach nimmt, uns Lutheraner zu beschuldigen, als wenn wir mit unserer Lehre die guten Werke aufhöben und mit unserm Evangelio Ursach gäben, ja Thür und Thor öffneten zu allen bösen Werken; da uns doch unser lieber Herr und Heiland Jesus Christus von dem Verderben erlöset hat, nicht, dass er unter uns Christen eine Bubenschule anrichtete, dass ein Jeder seines Gefallens thun und lassen möchte, was ihm beliebte, sondern dass er ihm selbst reinigte ein Volk zum Eigenthume, das fleissig wäre zu guten Werken. Denn auch, wie Johannes bezeuget, Gottes Sohn in dieser Welt erschienen ist, nicht, dass er die guten Werke, sondern dass er des Teufels Werke zerstörte.

Solchem Missbrauch der reinen, gesunden Lehre, so Viel an uns ist, zu steuern und zu wehren, so erhalten wir in unseren Kirchen die uralte Abtheilung der Sonntagsevangelien, da die Ordnung selbst uns den rechten Gebrauch der Lehren weiset.

Denn weil wir vor vierzehn Tagen aus der Parabola vom grossen Abendmahle gelernet haben, wie Gott, der himmlische Vater, in Christo Jesu Alles bereitet habe, was zu unserer ewigen Seligkeit nöthig ist, und dass wir von dem Unsern Nichts dazu thun dürfen, denn allein, dass wir dem Beruf folgen, zum Reich Gottes kommen, Dasjenige, so bereitet ist, empfangen und geniessen; weil auch vor acht Tagen in dem Gleichniss vom verlornen Schaf man berichtet ist worden, wie der Sohn Gottes, wenn wir nicht folgen wollen, sondern zu unserm eigenen Verderben Land ein laufen, als der getreue Hirte uns suche, wiederum in seinen Schafstall die christliche Kirche zurechtbringe und allen Fleiss thue, damit wir in ihm der Seligkeit theilhaftig werden mögen; auf dass nun diese heilsame Lehre nicht zur Licenz des Fleisches missbraucht werde: so kommt nun der Herr Christus im heutigen Evangelio und lehret seine lieben Christen ferner, wenn sie nun seine Schäflein und wahre Gliedmassen der Kirche worden sind, wie sie sich alsdann in guten Werken üben und derselben befleissigen sollen.

Siehet demnach E. L. selbst, dass uns dieses heutige Evangelium an die Hand giebt zu handeln den Artikel von den guten Werken.

Propositio.

Und wenn wir den Text desselben recht mit Fleiss ansehen, so befinden wir, dass der Herr Christus auf zweierlei Weise darinnen von den guten Werken redet:

I. In genere und insgemein weiset er, mit was Ordnung die Leute unter dem Evangelio von den guten Werken zu unterrichten und zu denselben anzutreiben seien. II. In specie und insonderheit lehret er, waserlei für Werk er erfordere von Denjenigen, welche sich zu seinem Evangelio als seine Nachfolger bekennen.

Von diesen beiden Punkten wollen wir auf dies Mal, so viel Gottes Gnade verleihen wird, handeln. Der Allmächtige gebe, dass es zu seinen Ehren und den Zuhörern zu nützlicher Erbauung gereiche. Amen.

Der erste Punkt.

Anfänglich wissen alle frommen Christen, dass von den guten Werken von Anbeginn der Welt her gelehrt worden sei, Beides im alten und im neuen Testament. Es hat aber Gott hiezu gebraucht fürnehmlich zwo Personen. Im alten Testament hat es gethan Moses in seinem Gesetz, im neuen Testament thut es der Herr Christus in seinem Evangelio. Sie thun es aber Beide mit grossem Unterschied.

Moses erfordert die guten Werke von Jedermänniglich, sie seien wiedergeboren oder unwiedergeboren, sie seien Gute oder Böse, und erfordert sie mit grossem Ernst, Sturm und Ungestüm. Da hört man in allen Geboten seine ernsten Worte: Du sollt nicht fremde Götter haben; du sollt den Namen deines Gottes nicht missbrauchen; du sollt Vater und Mutter ehren; du sollt nicht tödten, und so fort an. Das „du sollt“ wird uns von ihm wohl in die Ohren gerufen. Und wenn wir darinnen nicht wollen Folge leisten, so wirft er einen Donnerkeil hernach und sagt: Verflucht sei, wer nicht alle Worte dieses Gesetzes erfüllet, dass er darnach thue, (Exod. 27.), ut opere perficiat. Er will es mit dem Werke und mit der That erfüllet haben, das Herz habe Lust und Gefallen dazu oder nicht.

Wo man aber also mit der Ruthe und mit dem Stecken des Treibers (wie Jesaias das Gesetz nennt Cap. 9) hinter Einem her ist, da ist man nicht lustig zu den Werken. Wenn der Hausvater mit Peitschen hinter den Tagelöhnern steht und sie über Vermögen antreibt, so giebt es schlechte Lust zur Arbeit. Also macht Moses mit seinem Donnern und Blitzen Niemand lustig zu den Werken, wie denn ein jeder Mensch die άχηδίαν und Trägheit zu den Werken von Natur bei sich selbst fühlt, und der Moses mit seinem Donnern und Verfluchen solche nicht hinwegnimmt.

Unser Herr Christus aber hält einen andern methodum oder Ordnung, nach welcher er die guten Werke pflanzt. Vor allen Dingen fordert er, dass das Herz just gerecht heilig und rein sei. Denn aus dem Herzen kommen herfür allerlei Gedanken. Ist nun das Herz arg und böse, so kommen heraus Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsche Zeugnisse, Lästerung und Dergleichen. Ist aber das Herz recht und gut, so kommen heraus allerlei gute Werke, welche von der innerlichen Neigung des Herzens zeugen.

Das Herz aber wird nicht anders gereinigt, denn wie der hohe Apostel Petrus zu Jerusalem im Concilio ausgesprochen hat: Gott reinigt die Herzen durch den Glauben (Act. 15). Wenn der Mensch Gottes Wort höret, so empfängt er aus demselben, als durch einen unvergänglichen Samen, den Glauben, kraft welches er durch das Sacrament der heiligen Taufe wiedergeboren und zu einem neuen Menschen gemacht wird; welcher neue Mensch ein neues Herz bekommt, aus welchem herzen auch erneuerte Gedanken und Bewegungen herfliessen, dass, wie der Mensch zuvor Lust gehabt hat zu dem Argen und Bösen, also hat er hernach Lust zu dem Guten, und wie er zuvor lass, träge und faul zum Guten gewesen ist, also wird ihm hernach das Böse ganz verdriesslich und zuwider.

Und Dies ist’s, das der Herr Christus in diesem Evangelio sagt: Es ist kein fauler Baum, der gute Früchte trägt, und ist kein guter Baum, der faule Früchte trägt, oder, wie der Herr selbst das Gleichniss auslegt. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatze seines Herzens, und ein boshaftiger Mensch bringt Böses hervor aus dem bösen Schatze seines Herzens. Denn was das Herz voll ist, Das geht der Mund über. An einem andern Orte (Matth. 12) sagt er: Setzet einen guten Baum, so wird die Frucht gut; setzet ihr aber einen faulen Baum, so wird die Frucht faul. Weiset also mit deutlichen Worten, dass dieses der evangelische Methodus und die rechte Ordnung, gute Werke zu pflanzen, sei, dass zum Ersten die Person recht und gut sein müsse, so werde sie hernach wohl gute, gerechte Werke thun. Wenn aber die Person nicht gerecht noch gut ist, man gebiete hin oder her, so kommt kein gut Werk heraus.

Dieser Methodus und Ordnung ist dem Mosi nicht unbekannt gewesen, ob er wohl als ein Gesetzlehrer solche nicht gebraucht hat. Daher schreibt er von dem Habel: Der Herr sahe gnädiglich an Habel und sein Opfer (Gen. 4). Hie hören wir, die Person stehet vornen an, das Werk folgt hernach. Wenn nun die Person bei Gott in Gnaden ist, so gefällt ihm auch das Werk, dass er es (wie bei Habel) in Gnaden ansiehet. Wie ist aber Habel bei Gott zu Gnaden kommen? Durch den Glauben, wie jetzo gesagt. Denn also schreibet St. Paulus zu den Hebräern (Cap. 11): Durch den Glauben hat Abel Gott ein grösser Opfer gethan, denn Cain; durch welchen er Zeugniss bekommen hat, dass er gerecht sei, da Gott zeugte von seiner Gabe.

Wenn aber die Person Gott nicht gefällt, noch durch den Glauben bei ihm ausgesöhnt ist, es thue dieselbe, was sie wolle, so sind die Werke Gott nicht angenehm. Als zum Exempel: Fasten, Beten, den Zehnten geben, kein Räuber noch Ehebrecher sein, sind für sich selbst gute Werke; aber da sich der Pharisäer derselben rühmt, solcher aber vor Gott durch den Glauben nicht gerechtfertigt war, sind die Werke Gott nicht angenehm gewesen.

Ist also Dies der erste Unterschied zwischen dem Herrn Christo und dem Moses, so Viel die guten Werke anlanget, dass Moses insgemein von Jedermann Werke erzwingen will, die Person sei fromm oder böse. Der Herr Christus aber geht vor allen Dingen darauf, dass die Personen fromm und gerecht sein müssen, darnach so schätzet er auch die Werke gut. Darum sagt er auch durch den Propheten (Ezech. 36) zu seinem Volk: Ich will euch ein neu Herz und einen neuen Geist in euch geben, und will das steinerne Herz aus euerm Fleisch wegnehmen und euch ein fleischern Herz geben. Ich will meinen Geist in euch geben und solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und darnach thun. Allhie hören wir abermals deutlich: Christus will durch seinen Geist ein neu Herz in uns schaffen und neue Leute (welches Moses nicht thun kann) aus uns machen. Wenn Das geschehen, so können wir nach den Geboten Gottes recht thun.

Aus Diesem ist offenbar, was Zwinglius für ein evangelischer Prediger gewesen sei, welcher der Heiden Philosophos, Socratem, Aristidem, Catonem, und Andere, so sich der Ehrbarkeit, Nüchternheit und anderer Tugenden beflissen, in den Himmel gesetzt hat. Dies ist falsch. Denn dieweil die Bäume faul gewesen sind, das ist, die Personen ohne Glauben gelegt haben, so sind auch ihre Werke nicht gut gewesen, haben auch Gott nicht gefallen.

Nicht besser machen’s die Lehrer, welche in der neuen Welt die armen Leute bereden, sie wollen durch ihre Fürbitte und Verdienst zur Seligkeit erheben ihre Vorältern, welche vor vielen Jahren gestorben sind, wenn sie nur sonst vor der Welt ehrbarlich gelebt haben. Wo bleibt unterdessen der Spruch Pauli (Röm. 14): Was nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde. Daher der heilige Kirchenlehrer Augustinus weit anders von den Werken der Heiden disputirt hat, und ist dieser Meinung gewesen, der Heiden Werke seien so scheinbar gethan als immer möglich, so könne man ihnen doch den Ehrentitel nicht geben, dass sie gute Werke genannt werden, sondern Tugenden möge man sie nennen. Aber gute Werke seien sie nicht, darum, dieweil sie nicht geschehen aus Glauben und sind nicht in Gott gethan. Denn die Liebe, welche die Erfüllung des Gesetzes ist, die soll (wie St. Paulus will) herfliessen von reinem Herzen, von gutem Gewissen und von ungefärbtem Glauben, welches Alles man bei den Heiden nicht findet.

Und Das ist das Erste, was man wissen muss, dass wenn auf evangelische Weise die guten Werke gepflanzt werden sollen, dass vor allen Dingen die Person gerecht sein müsse, sonst werden ihre Werke Gott nicht angenehm sein.

Darnach, wenn der Mensch durch den Glauben an Christum gerecht worden ist, so bedarf es nicht mehr des Stecken des Treibers, oder der harten, scharfen Worte Mosis: Du sollt, du sollt; sondern der Herr Christus der labt die Seinen mit gelinden, sanften, lieblichen Worten als ein populum spontaneum, oder ein freiwillig Volk, das ungezwungen mit Lust und Freudigkeit begehret, nach dem Willen Gottes zu leben.

Darum, so sagt er allhier im Evangelio: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist; als wollte er sagen: Liebe Christen, ihr seid nunmehr gerechtfertigt und Kinder des Allerhöchsten worden; ihr sollt aber nicht gedenken, dass euch desswegen erlaubt sei, Alles nach eurem Willen und Gutdünken zu machen, sondern ihr sollt wissen, dass dies der Wille Gottes sei, eure Heiligung (1. Thessal. 4). Und da sollet ihr mit Fleiss in euern Herzen betrachten, was Gott bei euch gethan und von euch gewendet habe. Da ihr Nichts waret, da hat er euch erschaffen, Leib und Seele gegeben und erhält euch dieselbige noch. Da ihr durch die Sünde verloren waret, da hat er euch durch seines eingebornen Sohnes bitter Leiden und Sterben aus dem Verderben erlöset; er hat euch durch seinen heiligen Geist erleuchtet, zum ewigen Leben wiedergeboren und euch alle eure Sünde aus Gnaden geschenkt und nachgelassen. Wollet ihr denn Etwas thun, das diesem frommen Gott entgegen oder zuwider sein möchte? Oder warum wollet ihr Das zu thun unterwegen lassen, was er geboten hat, und ihr vermerken könnet, dass es euerm Gott im Himmel, euerm Schöpfer, Erlöser und Seligmacher lieb und angenehm sei?

Dieses sind Worte, welche einem Christen durchs Herz gehen und in der Güte alles Dasjenige bei ihm erhalten, was durch die neue Kraft des heiligen Geistes in seinem Vermögen ist. Darum so hebt die Lehre des heiligen Evangelii, welche uns zu Gottes Kindern macht, die guten Werke so gar nicht auf, dass sie rechte, wahre Christen zum allerheftigsten dazu antreibt. Denn also gedenkt ein Christ: Siehe, du bist Gottes Sohn oder Tochter worden und also in ein neues Leben getreten. Haec nova vita novos mores requirit, dieses neue Leben erfordert auch neue Sitten und eine neue Weise. Derowegen so musst du zusehen, dass du deinem Beruf und Stande gemäss würdiglich wandelst: sonst möchtest du deines himmlischen Vaters Huld und Gnade verscherzen, und würde das Letzte mit dir ärger werden, denn das Erste gewesen war.

Auf solche Weise hat auch der h. Apostel Paulus seine kräftigste Vermahnung angestellt. Denn nachdem er seine Römer in seiner Epistel durch viele Capitel nothdürftig unterrichtet hatte, wie sie durch den Glauben an Jesum Christum vor Gott gerecht werden sollten, da triebt er sie folgends zu den guten Werken mit diesen freundlichen Worten (Röm. 12): So ermahne ich nun euch, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber begebet zum Opfer, das da lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei, auf dass ihr prüfen möget, welches da sei der gute, der wohlgefällige und der vollkommene Gotteswille. Desgleichen thut er an die Philipper auch, da er (Cap. 2) diese flehenden Worte gebraucht: Ist nun bei euch Ermahnung in Christo, ist Trost der Liebe, ist Gemeinschaft des Geistes, ist herzliche Liebe und Barmherzigkeit, so erfüllet meine Freude, dass ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmüthig und einhellig seid, Nichts thut durch Zank oder eitle Ehre, sondern durch Demuth achtet euch unter einander, Einer den Andern höher, denn sich selbst.

Diese evangelische Weise und Ordnung, die guten Werke zu lehren und zu treiben, soll wohl in Acht genommen werden, dass nämlich zum Ersten und vor allen Dingen die Person gerecht und fromm sein müsse, darnach folgen die guten Werke für sich selbst. Denn wenn diese Ordnung nicht in Acht genommen wird, so kann gar leichtlich eine Verfälschung der reinen Lehre daraus erfolgen.

Woher kommt es, dass St. Jacobi Epistel nicht für des rechten Apostels Schrift von Vielen gehalten wird, denn eben meistentheils daher, dass er diesen methodum Christi und der Apostel nicht gehalten hat? Er hat gesehen, dass nach Absterben der Apostel eine grosse Licenz im Leben bei den Leuten entstanden ist, da sich die Leute auf den Glauben ohne Werke verlassen haben. Solchen hat er seine Epistel entgegen gesetzt und vermeinet, er wolle der Sache mit Gesetz treiben helfen, setzet, dass der Mensch gerecht werde durch die Werke und nicht durch den Glauben allein, dem h. Apostel Paulo schnurschlecht zuwider, und ob man wohl der Sachen mit Glossiren helfen kann, indem man erweiset, dass das Wort Glauben, item das Wort justifare, gerecht machen, von St. Paulo und von ihm, Jacobo, in ungleichem Verstand gebraucht werden, so bleibet es doch dabei, dass solche Art zu lehren nicht der rechte methodus apostolios sei. Denn die Apostel, wenn der Mensch bereits durch den Glauben gerecht worden ist, so vermahnen sie alsdann ihn zu den guten Werken, nicht durch Treiben des Gesetzes, sondern mit Reizen zur Liebe.

Darum so ist dieses die rechte Art und Weise, nach Christi Exempel gute Werke zu lehren und zu pflanzen (wie nunmehr genugsam dargethan worden, und ich’s nothwendig oft repetiren muss), dass vor allen Dingen der Mensch durch den Glauben vor Gott gerecht und zu einem guten Baume gemacht werde. Darnach wird man diesen neugebornen Menschen mit freundlichem Anmahnen und gelinden Worten wohl und leicht dazu bringen, dass er sich der guten Werke befleisse; dass man ihm sage, er sei nunmehr ein Kind Gottes, derowegen so soll er auch als ein Sohn oder Tochter des Allerhöchsten leben, in aller Heiligkeit und Gerechtigkeit, wie Gott gefällig ist; sonst, wo er Diesem nicht nachsetzet, so erweise er mit der That, dass er kein Kind Gottes sei. Diese Worte sind in eines Christen Ohren so schrecklich als ein Donnerkeil. Denn was kann ihm schrecklicher gesagt und gedräuet werden, denn dass er ewig von Gott, seinem Schöpfer, Erlöser und Seligmacher abgerissen werden soll, darum, dieweil er als ein unfruchtbarer, fauler Baum keine guten Früchte trage. Denn wie ein guter Baum für sich ohne Vermahnen gute Früchte trägt, und wie die Sonne für sich ohne Geheiss der Menschen scheinet, darum, dieweil sie Gott dazu erschaffen hat: also soll ein wiedergeborner Christ für sich ohne Geheiss und Gesetzeszwang der guten Werke sich befleissen, dieweil er nunmehr eine neue Creatur und Gottes Werk ist, geschaffen in Christo Jesu zu guten Werken, zu welchen Gott ihn bereitet hat, dass er darinnen wandeln soll.

Der andere Punkt.

Jetzo wollen wir fortfahren und auch vernehmen, was unser lieber Herr und Heiland Christus in specie von den guten Werken lehre.

Man sagt im gemeinen deutschen Sprichwort, es gehöre Viel zur Haushaltung, aber noch viel Mehr zur Frömmigkeit. Dass Solches wahr sei, Das befindet sich in diesem Evangelio, da der Herr Christus bei seiner Christen Frömmigkeit vier Stücke erfordert, als: 1) Liebreiche Herzen, 2) friedfertige Zungen, 3) sanftmüthige Geberden, 4) freigebige Hände. An welchen vier Stücken sich alle Christen zu Tode studiren und doch dieselben nicht vollkommen lernen können. Jedoch muss in dieser Welt der Anfang gemacht werden, wofern wir wahre Christen sein wollen. Darum wir diese vier Stücke ordentlich mit Fleiss betrachten wollen.

I.

Zum Ersten erfordert der Herr Christus liebreiche Herzen. Denn er sagt: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Was Barmherzigkeit für ein innerlicher Affect und Zuneigung des Herzens gegen nothleidende und hilflose Menschen sei, Das kann man besser nicht verstehen, als in den Exempeln.

Wir lesen in des weisen Königs Salomo Historien, wie einstmals zwei unzüchtige Weiber vor ihn kommen sein, und je eine die andere beschuldigt habe, als wenn sie ihr ihr Kind bei nacht im Schlaf erdrückt hätte. Hier war kein Zeug, noch andere Nachrichtung, welche Recht oder Unrecht hätte. Derowegen so nimmt Salomo als ein weiser Herr die Probe aus dem mütterlichen Herzen und der angebornen στοργή oder eingepflanzten Affection und Barmherzigkeit der Mutter gegen ihre Kinder. Denn kann auch ein Weib ihres Kindes vergessen, dass sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes (Ps. 19)? Befiehlt derowegen, man soll ein Schwert herbringen und das lebendige Kind in zwei Theile schneiden, und einer jeden die Hälfte geben. Da Das die rechte Mutter hörte, entbrennt ihr mütterlich Herz über ihren Sohn, konnte solch Herzeleid nicht ansehn und bat, man sollte das lebendige Kind dem andern Weibe geben, nur dass es nicht getödtet werde. Dies ist Barmherzigkeit, da einem des Andern Elend und Noth also zu Herzen geht, dass es solches lieber an seinem eignen Leibe tragen, denn an einem andern sehen wollte.

Solche Barmherzigkeit übet Gott, unser himmlischer Vater, an uns armen, sündigen Menschen. Denn da wir durch die Sünde also verderbet waren, dass wir zum ewigen Tode verdammet werden sollten, da konnte er es über sein Vaterherz nicht bringen, dass er uns ewig verlassen sollte; lässt derowegen seinen eingebornen Sohn in diese Welt kommen und darinnen viel Pein und Noth, auch endlich den schmählichen Tod des Kreuzes leiden, nur damit wir von dem ewigen Tode errettet würden. Daher die christliche Kirche recht und ganz tröstlich singet.

Da jammert Gott in Ewigkeit
Mein Elend über die Maassen.
Er gedacht’ an sein’ Barmherzigkeit,
Er wollt mir helfen lassen.
Er wandt zu mir das Vaterherz,
Es war bei ihm fürwahr kein Scherz,
Er liess sein Bestes kosten.

Wie nun Gott der Vater barmherzig gewesen ist gegen uns, also will auch hier der Herr Jesus Christus, dass ein Jeder auch barmherzig sein soll gegen seinen Nächsten. Und Dieses erfordert auch die höchste Nothdurft. Denn was ist die ganze Welt anders, denn ein Hospital, da Einer, wenn er sich umsieht, allenthalben Jammer und Noth findet? Dem Einen mangelt’s an der Seelen Frömmigkeit, dem Andern an der Leibesgesundheit, dem Dritten an der Ehren Nothdurft, dem Vierten an was Anderm, und also fortan. Wenn Einer nun ausgehet und unter die Leute kommt, es mangelt ihm aber an Barmherzigkeit, so ist er ärger, denn des reichen Schlemmers Hunde, welche sich über den armen Lazarus erbarmet und ihm seine Schwären geleckt haben. Darum ermahnt St. Paulus alle frommen Christen und sagt (Col. 3): So ziehet nun an, als die Auserwählten Gottes, Heilige und Geliebte, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demuth, Sanftmuth, Geduld u.s.w. Will also St. Paulus, dass, gleich wie Einer, wenn er aus seinem Hausse unter die Leute gehen will, einen Rock oder Mantel um sich nimmt, auf dass er ehrbarlich vor den Menschen erscheine, also soll ein Christ, wenn er ausgeht, die Barmherzigkeit anstatt eines Mantels anziehen und umnehmen, so werde er ehrbar und tugendreich vor Gott wandeln.

Und diese Barmherzigkeit sollen wir üben, nicht allein gegen Bekannte und Befreundete, sondern gegen alle nothleidenden Christen. Denn diese Unart haben wir fast Alle, dass wir zwar mit den Freunden und gegen Die, die sich zuvor wohl um uns verdient haben, in ihrer Noth ein Mitleiden tragen. Aber wenn einem Unbekannten ein Unfall begegnet, derselbige ein Bein bricht oder ein Auge verleuret, so achten wir es nicht. Oder wenn Einem, der uns einmal zu nahe gewesen, ein Rad über ein Bein geht, dass ein Unrath zuschlägt an Weib, Kind oder Nahrung, da lachen wir seiner noch wohl, gönnen’s ihm gern und sagen: O recht, es schadet ihm Nichts, er hat’s wohl verdienet, er hat’s an mir verschuldet; ich wollte, dass es ihm noch ärger erginge.

Da kommt der Herr Christus und sagt: Nicht also, liebe Kinder, sondern seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist. Wenn ihr einen rechten, wahren, lebendigen Glauben habt, so bedenket, was der himmlische Vater an euch gethan habe. Da ihr mit Sünden alles Unglück zeitlich und ewig verdienet hattet, da hat er sich eurer erbarmet, aus Gnaden Alles geschenkt und nachgelassen. Und noch täglich, wenn euch wegen der Sünden ein Unfall begegnet, so könnet ihr fein schreien und beten: Ach, Herr, gehe nicht mit deinem Knecht ins Gericht. O lieber Gott, räche nicht alte Schulden, sondern wende Barmherzigkeit ein. Nun wohlan, könnet ihr Barmherzigkeit bei Gott suchen, so beweiset ihr auch selbe Barmherzigkeit gegen euren Nächsten, wenn er sich gleich so gar wohl um euch nicht verdienet hat. Denn es wird hinwieder ein unbarmherzig Gericht gehen über Den, der nicht Barmherzigkeit gethan hat.

II.

Für’s Andere, so erfordert der Herr Christus auch von seinen Christen friedfertige Zungen, indem er spricht: Richtet nicht, so werdet ihr nicht gerichtet.

Allhier redet der Herr Christus 1) erstlich nicht von der Obrigkeit Gericht, das sie halten lässt über die Todtschläger, Mörder, Ehebrecher, Räuber, Diebe und dergleichen Übelthäter. Denn solches ist nicht der Menschen, sondern Gottes eigen Gericht, wie der König Josaphat zu seinen Amtleuten saget (1. Chron. 19): Sehet zu, was ihr thut; denn ihr haltet das Gericht nicht dem Menschen, sondern dem Herrn, und er ist mit euch in dem Gericht. Und St. Paulus sagt: Die Obrigkeit trägt das Schwert nicht umsonst; sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerinn zur Strafe über Den, der Böses thut (Röm. 13). Ja, es heisst an diesem Orte, wie der Prophet Jeremias sagt: Verflucht sei, der sein Schwert aufhält, dass es nicht Blut vergiesse (Jer. 48). Verstehe, gegen die Übelthäter, die es verdienet haben.

2) Darnach, so redet der Herr Christus auch nicht von dem Kirchengericht, da die Diener göttlichen Worts reichten und urtheilen zwischen reiner und falscher Lehre, zwischen gottseligem und gottlosem Leben, und dieses strafen und verdammen, jenes aber loben und männiglich dazu vermahnen. Denn also sagt Gott zu Jeremia: Wo du die Frommen lehrest sich sondern von den bösen Leuten, so sollst du mein Lehrer sein (Jer. 15). Und abermals durch Jesaiam (Cap. 58) sagt er: Rufe getrost, schone nicht, erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volke ihr Übertreten und dem Hause Jakob ihre Sünde. Und bei dem Propheten Ezechiel (Cap. 3) sagt Gott: Du Menschenkind, ich habe dich zum Wächter gesetzt über das Haus Israel; wenn ich dem Gottlosen sage: Du musst des Todes sterben! und du warnst ihn nicht, damit er sich vor seinem gottlosen Wesen hüte, so wird er um seiner Sünde willen sterben, aber sein Blut will ich von deinen Händen fordern. St. Paulus befiehlt auch seinem Jünger Thimotheo (1. Timoth. 5): Die da sündigen, die strafe vor Allem, auf dass sich auch die Anderen fürchten. Dies Alles aber kann nicht geschehen, es gehe denn das Richten vorher. Derowegen so redet der Herr Christus nicht von diesem Richten.

3) Er redet auch nicht von dem Hausgericht, da die Ältern und Hausväter bisweilen über die unfertigen Händel ihrer Kinder und des Gesindes richten. Denn dazu hat Gott die Ältern verordnet, dass sie die Kinder auferziehen in der Zucht und Vermahnung zu dem Herrn, und daneben befohlen, sie sollen ihnen den Hals beugen von Jugend auf. Denn wer sein Kind lieb hat, der hält’s unter der Ruthe, damit er hernach Freude an ihm erlebe. Und dies Richten will Gott der Herr so ernstlich gehalten haben, dass, da es der Priester Eli gegen seine zwei Söhne Hophni und Pinehas unterliess, da hat Gott Vater und Söhne gestraft, dass sie auf einen Tag zugleich umkamen (2. Sam. 13.14); zu geschweigen jetzo des Königs David, der auch seinen Söhnen zu Viel übersah und desswegen mit ihnen gestraft wurde.

4) Sondern der Herr Christus siehet mit dieser Rede auf die böse Unart, welche fast allen Menschen angeboren ist, da sie andere Leute so gern über die Zungen hüpfen lassen und was sie von den Anderen hören und sehen, geschwind dasselbige richten, urtheilen und gemeiniglich zum Ärgsten deuten, wenn es schon kaum der Rede werth ist. Die Alten haben aus Erfahrung von dieser Unart gesagt: Calumnia in convivio habetur pro obsonio; man findet Manchen, dem weder Essen noch Trinken schmecket, wenn er nicht seinen Nächsten dabei herdurchziehen soll, damit derselbe ihm Speise und Trank gleichsam würze.

Solches Laster nun den Christen abzugewöhnen, sagt er allhier: Richtet nicht, so werdet ihr nicht gerichtet. Als wollte er sagen: Ihr Christen sollt eure Zungen fein gewöhnen, dass ihr nicht Arges sondern das Beste zu allen Sachen redet. Denn welcher ist unter euch, der es nicht auch je zu Zeiten versähe und einen Fehltritt thäte? Und gleichwohl wollet ihr ungerichtet sein, man soll es euch zum Besten deuten. Ei, so thut es Anderen auch. Sonst sage ich’s euch, wenn es euch schon die Menschen hingehen lassen, so wird euch doch mein himmlischer Vater richten.

Gedenket oft, o liebe Christen, an das Exempel des Königs David, dem bringt sein Hofprediger Nathan einen Fall vor (2. Sam. 12), der sich in der Stadt begeben soll haben, da ein Reicher, der viele Schafe und Rinder hatte, dem Armen sein einiges, liebes Schäflein genommen, geschlachtet und mit seinem Freund, der zu ihm kommen war, verzehret haben. Da ist auch David schnell zu richten, ergrimmt und sagt: So wahr der Herr lebet, der Mann, der Das gethan hat, ist ein Kind des Todes. Nathan bedankt sich des Urtheils, zeucht die Schlinge zu und saget: Du bist derselbige Mann. Also, weil David gerichtet hatte, wird er hinwieder gerichtet.

Eben dermaassen handelt Gott mit den Menschen auch, welche das Klappergericht (wie man es nennet) so meisterlich hegen können. Weil dieselbigen Jedermänniglich ein Kläpplein anschlagen und die Leute so tapfer richten können, nun so richtet sie Gott hinwieder, und dasselbe eben nach seiner Schärfe. Derowegen, wer dieses Gerichts überhoben sein will, Der folge allhier der Lehre Christi und befleissige sich, dass er eine solche freundliche, friedfertige Zunge habe, die das Beste zu allen Sachen rede, so wird er Gunst haben bei Gott und den Menschen. Was hat der Abigail (1. Sam. 25) solche grosse Gunst gemacht, dass auch der König David ihrer zur Ehe begehret hat, denn dass sie von Gott mit einer solchen friedfertigen Zunge begabt war? Dass, da der David bereits im grimmigen Zorn ausgezogen war, des Fürhabens, Alles, was in Nabal’s Hause lebte, zu erwürgen, da hat sie mit ihrer holdseligen Zunge den Lärmen gestillt, dass David Gott dem Herrn darüber Dank gesagt, der durch ihre Zunge verhütet hat, dass er nicht Übels thäte.

Ach, liebe Christen, richtet Niemand liederlich, redet das Beste zur Sache. Gedenket an St. Pauli Spruch: Wer bist du, dass du einen fremden Knecht richtest? Er stehet oder fällt seinem Herrn. Er mag aber wohl aufgerichtet werden; denn Gott kann ihn wohl aufrichten (Röm. 14).

III.

Für’s Dritte, so erfordert der Herr Christus auch von seinen Christen sanftmüthige Geberden, indem er sagt: Vergebet, so wird euch vergeben. Allhier aber redet der Herr Christus abermals nicht von einem Amtseifer, da Einer Dem, welcher gesündigt hat, sein Uebertreten nicht vergeben will, es sei denn, dass er auch desswegen gebüsset und Dasjenige ausgestanden habe, das er mit seinen Werken verdienet hat. Eine Obrigkeit kann nicht ihres Gefallens nach Gunst und Zuneigung den Übelthätern vergeben, was dieselben verwirkt haben. Da die Fürsten Israel übersahen und vergaben, dass das Volk Abgötterei mit dem Baal Peor und Unzucht trieb mit den moabitischen Töchtern, da befiehlt Gott, dass man sie Alle dem Herrn an die Sonne aufhängen musste (Num. 25). Also, wenn die Ältern allzu gelind sind und vergeben den Söhnchen und Töchtern Alles, was sie unrecht thun, so verderben die Kinder. Wer sein Kind lieb hat, Der hält es stets unter der Ruthe, dass er hernach Freude an ihm erlebe (Sir. 30).

Ja, auch Privatpersonen sind nicht schuldig, stracks allen Frevel und Muthwillen zu vergeben, der ihnen zugefügt wird, sondern mögen sich des ordentlichen Rechtens zum Schutz und Abtrag wohl gebrauchen. St. Paulus, da ihn der Landpfleger Festus den Juden übergeben und nach Jerusalem verschicken wollte (Actor. 25), damit er allda gerichtet würde, da will er traun nicht darein einwilligen, sondern sagt: Ich stehe für des Kaisers Gericht, da soll ich mich lassen richten. Ich berufe mich auf den Kaiser. Ja, der Herr Christus selbst, da er bei des Kaiphä Richterstuhl wider Recht einen Backenstreich empfähet, da vergiebt er dasselbe nicht alsbald, sondern redet den Thäter an und sagt: Habe ich übel geredet, so beweise es; habe ich aber recht geredet, was schlägst du mich? Darum, so redet der Herr Christus allhier von solchen und dergleichen Fällen nicht, sondern es siehet der Herr Christus darauf, dass sich’s im gemeinen Privatleben täglich zuträgt und begiebt, dass ein Verwandter dem andern, ein Freund dem andern, ein Nachbar dem andern etwa mit einem ungefähren Wort zu nahe ist, oder aus Versehen einen Schaden zufügt, da findet man nun solche zornige und unversöhnliche Herzen, welche keinem Menschen, der sie einmal erzürnet hat, Nichts vergeben wollen, tragen den Leuten den Zorn nach bis in die Grube, und obgleich der Bruder sein Unrecht erkennet, solches demüthig abbittet, Versöhnung sucht, Abtrag zu thun erbötig ist, kann er gleichwohl Nichts erhalten. Wider solche rachgierige Zornhämmel ist der Herr Christus mit dieser seiner Lehre, und will, dass seine Christen sanftmüthig sein sollen, die da können vergeben und vergessen.

Und sonderlich ist diese Lehre zu diesen letzten Zeiten der Welt sehr nöthig, da man von Tag zu Tag je mehr und mehr erfährt, dass des Herrn Christi Weissagung in der Welt wahr werde: Weil die Ungerechtigkeit überhand nimmt, so erkaltet die Liebe in Vieler Herzen (Matth. 24); wie denn auch St. Paulus von den letzten Zeiten schreibet: Das sollt du wissen, dass in den letzten Tagen werden gräuliche Zeiten kommen. Denn es werden Menschen sein, die Viel von sich selbst halten, ruhmredig, hoffährtig, ungeistlich, störrisch, unversöhnlich sein (2. Tim. 3). Wenn man sich denn nun bei solchen Läuften dieses guten Werks „vergebet“ nicht befleissigen will, was wird zuletzt aus der Welt werden?

Damit aber unser lieber Herr Christus uns desto mehr zu diesem Werke vermöge, so führet er auch Ursach ein. Und zwar, er hätte wohl sagen können wie St. Paulus: Vergebet Einer dem Andern, gleich wie Gott euch vergeben hat in Christo (Ephes. 4). Oder: Vergebet euch unter einander, gleich wie Christus euch vergeben hat, also auch ihr (Col. 3). Item, er hätte einführen können, was es doch für eine Armseligkeit dieses zeitlichen Lebens sei, da man in steter Uneinigkeit, Zank und Zwietracht, wie die Teufel in der Hölle, lebet. Aber er sagt nur schlecht: Vergebet, so wird euch vergeben.

Von wem? Erstlich von den Menschen. Denn wer ist unter uns, der es nicht je bisweilen auch gegen Andere versehen möchte, dass er sie beleidigte? Wenn nun Einer so unversöhnlich gegen andere Leute ist, so muss er’s gewärtig sein, dass man ihm sein Versehen auch hinwieder nicht vergeben werde. Da entgegen, wer verträglich ist gegen andere Leute, da redet Jedermann gern das Beste zur Sache, dass ihm sein Uebertreten auch vergeben werde. Darnach so wird ihm auch vergeben von Gott. Denn also sagt der Herr Christus selbst im Evangelio (Matth. 16): Wenn ihr stehet und betet, so vergebet, wo ihr Etwas wider Jemand habt, auf dass auch euer Vater im Himmel euch vergebe eure Fehle. Nicht, dass unsere Vergebung eine Ursach sei der göttlichen Vergebung unserer Sünden, sondern wie es der Herr Christus auslegt im Gleichniss vom Könige, der mit seinem Knechte Rechnung hielt (Matth. 18). Der erlässt die Schuld aus Gnaden, da der Knecht nicht hatte zu bezahlen. Aber man siehet fein, dass es geschehen ist mit diesem Vorbehalt, dass, wenn wir unseren Mitknechten nicht auch belassen wollen ihre Schulden, damit sie uns verhaftet, so will er das Vorige gleichsam aufrufen, uns unserer Hartnäckigkeit wegen dem Peiniger übergeben, bis wir den letzten Heller bezahlen. Denn mit welchem Maass wir messen den Menschen, mit demselben Maass soll uns hinwieder gemessen werden.

Also sehen wir, wie der Herr Christus versöhnliche, verträgliche, holdselige und freundliche Geberden von seinen Christen erfordere. Es soll aber nicht heuchlerische, falsche und verschlagene Freundlichkeit sein, wie Cain äusserlich sich stellet gegen seinen Bruder Abel, als wenn er ganz wohl mit ihm einig und vertragen wäre, aber innerlich im Herzen behielt er den Groll und Hass, bis er seine Gelegenheit ersah, ihn zu erwürgen. Nicht also, sondern diese freundlichen Geberden sollen aus einem versöhnten Bruderherzen herfliessen, damit also das liebreiche Herz die friedfertigen Lippen und die freundlichen Geberden mit einander übereinstimmen.

IV.

Für’s Vierte, so erfordert der Herr Christus auch von seinen Christen milde, gebende Hände, indem er sagt: Gebet, so wird euch gegeben werden. Wie denn St. Paulus bezeuget, dass dies des Herrn Jesu Wort gewesen sei, dass er gesagt habe: Geben ist seliger, denn nehmen (Actor. 20).

Man findet Lehrer, welche viel Disputirens darüber treiben, dass nicht Alles, was der Herr Christus geredet, gelehrt und gepredigt hat, aufgeschrieben sei, und ziehen zum Beweise diesen Spruch aus den Actis an. Aber es bedarf nicht gross Disputirens, leugnet doch Solches Niemand. Denn auch der Evangelist Johannes in dem Beschluss seines Evangelii zu zweien Malen setzet: Der Herr Christus habe noch viele Zeichen und Dinge gethan, welche nicht geschrieben seien; denn die Welt würde die Bücher nicht begreifen, wenn es Alles geschrieben würde. Dasjenige aber, so geschrieben ist, Das sei zu dem Ende geschrieben, auf dass wir gläuben, Jesus sei Christus, der Sohn Gottes, und dass wir durch den Glauben an ihn das ewige Leben haben. Sondern davon ist die Frage, ob auch Dasjenige, das der Herr Christus geredet und gethan hat, solches aber nicht aufgezeichnet ist worden, Dem, welches geschrieben ist worden, gleich oder entgegen und zuwider sei.

Allhier sagen wir, dass der Herr Christus ihm selbst nichts Widriges geredet habe. Denn Christus Jesus ist nicht Ja und Nein, sondern es ist Alles in ihm Ja (2. Cor. 1). Und derwegen treffen auch die Reden Christi, so nicht aufgeschrieben sein, mit denjenigen durchaus überein, welche aufgezeichnet worden. Denn wie weit sind diese zwo Reden von einander: Es ist seliger geben, denn nehmen, oder: Gieb einem Jeden, der dich bittet und wende dich nicht von Dem, der dir abborgen will? Ist es nicht Beides einerlei? Allein, dass das Eine zu des Andern Erklärung dienet. Und was von dieser Rede Christi gesagt ist, Das ist von seiner ganzen Lehre zu verstehen, dass in derselben Geschriebenes und Ungeschriebenes mit einander übereintreffen.

Woher ist aber Geben besser und seliger, denn Nehmen? Daher, dieweil wir dadurch unsern himmlischen Vater, darauf uns der Herr Christus in diesem ganzen Evangelio weiset, ähnlich werden. Denn Gott giebt uns Tag für Tag alles Gute und nimmt Nichts hinwiederum von uns, oder doch gar Wenig. Alle gute Gabe, alle vollkommene Gabe kommt von Oben herab, von dem Vater des Lichts (Jacob. 1). Von ihm haben wir, dass wir leben, geben und Etwas sein. Er hat aber von uns Nichts, denn Stank und Undank. Und wie Gott uns giebt und Nichts von uns nimmt, also thun die himmlischen Körper ihm Dasselbige nach. Die Sonne, Mond und Sterne, die theilen uns mit Licht, Wärme, Erkühlung und allerlei natürliche Influenz, empfahen aber entgegen nicht das Geringste wieder von uns. Ja, auch auf dem Erdboden ist unser Acker viel angenehmer und lieber, aus dem wir viel Frucht empfangen und wenig Düngung darein tragen dürfen, denn der viel zu erbauen kostet und hernach gar sparsam kaum den Samen wiedergiebt. Dessgleichen lieben wir den Baum viel mehr, der für sich jährlich Frucht trägt, denn an den wir viel Unkosten wenden, und er bleibet unfruchtbar nach wie vor.

Also sollen die frommen Gotteskinder auch geartet sein, dass sie ihrem himmlischen Vater in diesem guten Werke nachschlagen, dass sie lieber geben, als nehmen. Die Alten haben, Solches zu lernen, ein Gleichniss genommen von der Hand. Die Hände sind von Gott also erschaffen, dass sie ja so nicht geben können, als nehmen. Daher auch Sirach sagt: Deine Hand soll nicht aufgethan sein, immer zu nehmen, und zugeschlossen, nimmer zu geben. O, es stehet übel, wenn die Christen wollen mit ihren Händen lernen Hebräisch schreiben. Denn die Christen, sie seien Lateiner, Deutsche oder Böhmen, die schreiben mit ihren Händen von sich; die Juden aber, die schreiben die hebräische Sprache zu sich. Also, welche anfangen und immerdar nur zu sich nehmen, Die werden zu Juden. Ein Christ aber soll nach der Lehre Christi bereit sein, lieber von sich zu geben. Der Gerechte streuet aus und giebt den Armen; seine Gerechtigkeit bleibet ewiglich (Ps. 112).

Der Herr Christus setzet allhier auch eine Ursach dazu, warum die Christen gern geben, sich der Mildigkeit und Freigebigkeit befleissigen sollen. Gebet, so wird euch gegeben, das ist, von solcher Mildigkeit werdet ihr nicht ärmer, sondern reicher werden. Und Dieses bestätigt er mit vielen Worten: Ein voll, gedrückt, gerüttelt und überflüssig Maass wird man in euern Schooss geben. Wie da und woher? Daher, dieweil, wer sich des Armen erbarmet, Der leihet dem Herrn, der wird ihm wieder Gutes vergelten (Sprüchw. 16). Darum sagt Salomo abermals: Einer theilet aus und hat immer mehr, ein Anderer borget, da er nicht soll, und wird doch ärmer (Sprüchw. 11). St. Paulus nimmt in dieser Lehre ein Gleichniss von der Saat: Wer kärglich säet, Der wird auch kärglich ärnten, und wer da säet im Segen, Der wird auch ärnten im Segen (1. Cor. 9). Der Bauersmann versteht dies Gleichniss am besten. Wenn er zur Saatzeit so karg ist, dass er nicht recht in Sack greifen darf, sondern sehr sparsam den Samen auf den Acker wirft, Der befindet’s hernach zur Ärntezeit, dass ihm ein Körnlein zehnfältigen Abgang bringt. Also wird Mancher zur Zeit der Ärnte am jüngsten Tage erst erfahren, was es ihm für Schaden bringen werde, dass er in dieser Welt karg mit Almosengeben und anderer Freigebigkeit gewesen ist. Denn was der Mensch säet, Das wird er ärnten (Gal. 6).

Was hat es der Wittwe zu Sarepta geschadet, dass sie gegen den Propheten Elia so freigebig gewesen ist, und ihn von dem wenigen Mehl und Öl gespeiset hat, das sie noch in ihrem Hause übrig hatte, zuvor und ehe denn sie und ihr einiger Sohn selbst gegessen hatten? Nämlich dadurch hat sie bei Gott erhalten, dass sie und ihr Sohn in der Zeit der Theurung ernährt worden sind.

Und das ist das vierte gute Werk, das der Herr Christus in specie von seinen Christen allhier fordert, dass, wenn das neue, wiedergeborene Herz sich liebreich und der Mund sich friedfertig, so wohl auch alle Geberden sich freundlich erzeigen, auch die Hände mit Freigebigkeit geschäftig seien. Wo man Dieses spüret, da ist zu vermerken, dass die Lehre von den guten Werken recht gelehrt und begriffen sei.

Beschluss.

Also hat E. L. angehört eine kurze Erklärung des heutigen Sonntagsevangelii und aus demselben die Lehre von den guten Werken, wie dieselbe in unseren Kirchen aus und nach Gottes Wort getrieben wird.

Wenn demnach E. L. von unseren Widersachern oder sonst höret, als wenn wir in unseren Kirchen die guten Werke verböten, oder, als wenn das Evangelium die Lehre von den guten Werken aufhübe, und wir also Thür, Thor und Fenster zu aller Üppigkeit aufthäten, so glaubet Solches nicht. Diese Leute thun uns Gewalt und Unrecht. Ihr habt jetzo das Widerspiel gehört. Ach, wer wollte nicht von Herzen wünschen, dass die ganze Welt fromm wäre und sich des Guten, Gott zu ehren, Andern zu gutem Exempel, und ein Jeder ihm selbst zum Besten, beflisse.

Und hat E. L. also gehöret, dass wir nach der Lehre christi, Beides in genere und dann auch in specie, die guten Werke treiben.

1.

In genere lehren wir, der Mensch müsse zum Ersten wiedergeboren und durch den Glauben mit Gott dem Herrn ausgesöhnt, auch vor ihm gerecht und heilig sein, wofern seine Werke Gott gefallen sollen. Denn so lange der Mensch nach der alten sündlichen Geburt verderbt und unwiedergeboren und also ein arger, fauler Baum ist, so lange trägt er böse Früchte, und sind seine Werke vor Gott nicht gut geachtet. Wenn aber der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt, und also die Person bei Gott ausgesöhnt ist, so bedarf es alsdann nicht gross Antreibens, mit treuherzigem Vermahnen erhält man es bei ihm, dass er als ein Kind Gottes sich befleisst, alles Dasjenige zu thun, was er versteht, das Gott, seinem himmlischen Vater lieb und angenehm ist, und entgegen sich zu hüten vor Dem, was er höret, dass es Gott zuwider ist.

2.

In specie lehren wir, dass Gott der Herr fürnehmlich an diesen vier Stücken Wohlgefallen trage: Wenn erstlich das Herz sich tröstlich und hilfreich erzeiget gegen nothleidende und hilflose Christen. Denn des Elends ist in der Welt Viel, und Gott will nicht, dass Einer gegen den Andern so unbarmherzig gesinnt sei, als wenn ihn seines Nächsten Noth Nichts anginge. Darnach so will er, dass unser Mund und Zunge sich friedfertig gegen Männiglich erzeigt, und wenn wir etwas Böses von unserm Nächsten hören, nicht ihn stracks richten und verdammen, sondern zuvor ihn entweder darüber vernehmen, oder zum Besten deuten und wohl auslegen. Über Das und für’s Dritte sollen auch unsere Geberden fein sanftmüthig sein, nicht aus heuchlerischem, falschem Herzen, sondern dass, wo gleich uns Jemand nahe und entgegen gewesen ist, dass wir doch, wenn er Solches erkennt und mit uns wiederversöhnt zu sein begehret, allen Widerwillen ablegen, solchen todt und ab sein lassen und von Herzen Anderen vergeben ihre Fehle. Und dann endlich, wenn wir andere Leute sehen darben und Noth leiden, dass wir nach unserem Vermögen ihnen geben und aushelfen, damit sie nicht verderben.

Wer diese Stücke in Acht nimmt und in der That sich derselben befleisst, Der erweiset, dass er ein Kind Gottes sei; Der wird auch von dem himmlischen Vater selbst Barmherzigkeit erlangen; er wird nicht nach seinem Verdienst gerichtet werden, sondern Gott wird ihm um Jesu willen alle seine Sünde vergeben und nach diesem vergänglichen Leben aus Gnaden das ewige Leben schenken. Zu welchem uns Allen verhelfen wolle Gott Vater, Sohn und heiliger Geist, hochgelobter Gott in Ewigkeit. Amen.

Quelle: Beste, Wilhelm - Die bedeutendsten Kanzelredner der lutherschen Kirche des Reformationszeitalters

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