Krummacher, Friedrich Wilhelm - Die falschen Propheten und die Mission.

Krummacher, Friedrich Wilhelm - Die falschen Propheten und die Mission.

Predigt über Sacharja 13,4-6, gehalten am Missionsfeste zu Halle a.d.S., den 21. Juni 1854.

Sei mir gegrüßt im keimenden Frühlingsschmucke deines neu erwachsenden kirchlichen Lebens, du altes, und trotz dem und jenem immer ehrwürdiges Halle, das du mit den drei Städten Herrnhut, London und Kopenhagen um den schönen Kranz im Streite liegst, die Geburtsstätte zu sein des Himmelskindes, dem dieses Fest geweihet ist, d.h.: die Wiege der Mission unter den Heiden! Du Stadt August Hermann Franke’s, und wie mancher Gotteszeugen sonst, deren die Welt nicht werth war; du eigentliches Hoflager der Königstochter Theologie von Alters her; du Wächterthurm Zions, von dessen hochragender Zinne nicht seit gestern und ehegestern erst die Posaune der ewigen Wahrheit wieder mit so deutlichem Klange weit in die Welt hinaus tönt: Ich segne dich im Namen des Herrn! Ein schönes Fest, das uns heute in den Hallen dieses alten Doms vereinigt! Werde es selbst unter uns zum Missionar, der, was noch von Mächten des Zweifels und Unglaubens in unsrer Mitte haust, für immer überwinde und zerbreche! Das Fest ist zu solchem Werke angethan, und ruft der dem Evangelium gegenüber so oft verlautenden empfindsamen Modeklage: “Die Botschaft hör’ ich wohl, doch ach, mir fehlt der Glaube!“ nachdrucksvoll und mannhaft gebieterisch sein: “Verstumme!“

Vernehmt meinen Missionstext! Es ist das Wort des Herrn bei Sacharja K. 13, V. 4-6, und lautet also:

Und es soll zu der Zeit geschehen, daß die Propheten alle sich schämen werden ihrer Gesichte, da sie weissagten; und sollen nicht mehr einen rauhen Mantel anziehen, damit sie betrügen; sondern werden sagen: Ich bin kein Prophet, sondern ein Ackersmann; denn ich habe Menschen gedienet von Jugend auf. So man aber sagen wird zu ihm: Was sind das für Wunden in deinen Händen? wird er sagen: So bin ich geschlagen im Hause derer, die mich lieben.

Sacharja blickt mit erleuchtetem Seherauge in die damals freilich noch weit entlegene Zeit hinüber, da das Reich Gottes auf Erden in die letzten Stadien seiner Entwicklung eintreten, und mit Macht dem Ziele seiner schließlichen Vollendung zueilen werde. Diese Zeit, sagt er, werde die falschen Propheten, gleichviel, ob Theologen oder Philosophen, dementiren, d.h.: sie werde ihre Gesichte als Gebilde des Wahns, ihre Vorherverkündigungen als Lügen offenbar werden lassen. In der That scheint diese Zeit nunmehr im Anbruch begriffen. Propheten, wie sie dem Sacharja vor Augen schwebten, sind seit der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts unzählige aufgetreten; und auch in dieser Stadt haben deren manche einst geweissagt, und ganze Schaaren blindlings ergebener Jünger auf ihre Worte schwören hören. Aber der Tag dieser Seher hat sich geneigt, ihre Bilder erbleichen, und das Hosianna, das theilweise vor Kurzem noch sie umtönte, verstummt. Gewaltige Thatsachen, wie namentlich die Mission sie uns entschleiert, constatiren es augenfälliger von Jahr zu Jahr, daß jene Auguren der Vernunft, jene rationalen Zeit- und Zeichendeuter sich sehr verrechnet haben. Ihre Weissagungen betrafen 1) den Fortbestand der christlichen Kirche; 2) die Zukunft des religiösen Glaubens überhaupt; 3) die Lehre vom göttlichen Wort; 4) die Christologie und 5) den Ausgang der Menschheits-Entwickelung.

Laßt uns sehen, wie ihre Prognostika sonderlich durch die Mission zu Schanden werden! Laßt uns dies wahrnehmen, nicht in der Absicht, über die des Irrthums Ueberführten, unter denen mitunter achtungswerthe, wenn gleich kurzsichtige Persönlichkeiten sich befanden, schadenfroh zu triumphiren, sondern um am Staube Gott zu loben, daß Er zur rechten Stunde immer wieder seiner Sache zum Siege hilft, und den Glauben seiner Gläubigen treulich behütet!

1.

Grabgesang vernehmen wir zuerst im Geist. Nicht aus allzu großer Ferne tönt er zu uns herüber. Der Kirche Christi gilt er. „Es ist um sie geschehen! Wissenschaft und Bildung überwanden sie! Eine freie Vereinigung der Menschheit, gegründet auf die allgemeinen Prinzipien der Humanität, löst sie binnen Kurzem ab, und an die Stelle des Glaubens treten die ewigen Ideen der Vernunft, an die der Priester die Männer – oder gar „die Ritter“ – vom freien Geist, an die der Sakramente Symbole, die nur rein Menschliches künstlerisch zur Erscheinung bringen, und an die Stelle des Kultus tritt eine feinere, gefälligere gesellschaftliche Sitte und Lebensform!“ So, Geliebte, haben wir tausendmal sagen hören; und ach, der ungeheure Abfall vom Glauben der Väter rings um uns her, die verödeten Gotteshäuser allüberall, die matten, glaubenslosen, oder doch zweideutigen und schillernden Zeugnisse von ihren Kanzeln herab: dieses Alles drückte, wenigstens dem Ansehn nach, Jahrzehnte hindurch jenen Weissagungen nur zu unverkennbar den Stempel der Wahrheit auf. Und in der That läge auch heute noch die Versuchung nur allzu nah, die Kirche als ein innerlich absterbendes Institut, und das Leben, das noch hin und wieder sich in ihr regt, nur als ein durch eine Art geistigen Galvanismus künstlich hervorgerufenes und unterhaltenes anzusehen, wenn eine Erscheinung nicht wäre. Diese Erscheinung ist nicht die Wiederaufnahme der alten Kirchenlehre in das amtliche Bekenntniß der Pastoren. Solche Rückkehr zu dem kirchlichen Symbol könnte auch, - ich sage könnte, - aus geistiger Trägheit, oder aus allerlei kirchenpolitischen, ja hierarchischen Gründen geschehen. Die Erscheinung ist auch nicht der hin und wieder sich verstärkende Zudrang der Gemeinen zu den öffentlichen Gottesdiensten. Wir loben Gott für die wachsende Kirchlichkeit; aber es könnte jener Zudrang, - ich sage wieder: könnte, - statt seine innere Veranlassung in wiedererwachendem Glauben, seine ziemlich äußerliche in der augenblicklichen Noth der Zeit haben. Die Erscheinung, die ich meine, ist nicht einmal die “innere Mission“, die möglicherweise ja auch nur eine vorübergehende Modesache sein, und in ihren, an und für sich so edlen, Bestrebungen, statt von der Liebe Christi bestimmt zu werden, nur den Impulsen einer dumpfen fleischlichen Furcht vor allerlei im Finstern schleichenden, socialistisch und kommunistisch revolutionären Anschlägen, womit man, und vielleicht nicht mit Unrecht, immer noch die Gesellschaft bedroht glaubt, folgen könnte. Nein, die Erscheinung, welche die Unglückspropheten, die länger als ein halbes Jahrhundert hindurch wie krächzende Todtenvögel auf den Kirchendächern umher gesessen, zu Schanden gemacht hat, und mehr und mehr zu Schanden macht, begegnet euch in der noch nicht seit sehr lange in der Kirche erwachten und in fortwährendem Wachsthum begriffenen Rührigkeit für die Bekehrung und Verchristlichung der Heiden. O übersehe Niemand die kaum mehr zu zählenden Vereine und Vereinlein, die wie helllodernde Gottesherde durch die Kirche sich hindurch ziehn, und unermüdlich ihre Scherflein zu den Missionsaltären tragen, immer auf’s Neue zum Gebet sich einigen für die Rettung der Söhne und Töchter der Wildniß, und bald hier, bald dort ihre fröhlichen Feste feiern: Siegesfeste zu Ehren Immanuels, des himmlischen Friedensfürsten. Achte Niemand diese Gemeinschaften geringe, wie unansehnlich sie auch seien nach dem Fleisch! In der Betriebsamkeit, die hier zu Tage tritt, grünt das saftige Reis, bei dessen Anblick der Gärtner freudig ausruft: „Mein Weinstock lebet noch!“ Es offenbart sich in ihr der frische, elastische Pulsschlag, auf dessen Wahrnehmung hin der kundige Arzt mit Sicherheit den Ausspruch thut: „Das Herz unsres Kranken ist gesund; er wird genesen!“ Ja, die Missionsthätigkeit in der Kirche, zumal, wie sie in den ausgehenden Friedensboten sich gipfelt und vollendet, in diesen lieben Männern, die, wenigstens größtentheils, aus reinem Retterdrange freudig auf Alles verzichten, was an Bequemlichkeit, Genuß und Ruhm die Civilisation zu bieten hat, und die sich’s gerne gefallen lassen, vergessen vielleicht, weil unerreichbar, im Dunkel anderer “Waldeinsamkeiten“, als unsre Romantiker sie besingen, ihr ganzes Leben hinzubringen, wenn nur die Hoffnung ihnen bleibt, hie oder dort ein verlorenes Schäflein aus den Heiden dem himmlischen Hirten und Sünderfreunde zuzuführen: - ich sage: die Missionsthätigkeit ist das geheimnißvoll wehende Flämmlein, das auf ein herrliches Kapitel lebendigen Glaubens und reiner Christusliebe deutet, das im Schooß der Kirche noch verborgen ruhe. Diese Thätigkeit, die, ich wüßte nicht, welchem egoistischen Interesse dienen könnte, würde gar nicht existiren, wenn sie nicht ein Leben aus Gott zu ihrem Grunde hätte. In ihr schlägt die Wurzel der schon todt gesagten Kirche wieder mächtig aus. In ihr beurkundet sich’s neu, daß die Kirche eine Schöpfung Gottes, und der schlechthin unverwüstliche Gegenstand Seines fortgehenden Augenmerks, wie Seiner treusten Pflege ist. In ihr athmet kräftig und frei die innere Kirche innerhalb der äußeren: sie, die thatsächliches Zeugniß giebt, daß der Geist, der in ihr waltet, auch viel stärker sei, als alle feindselige Wissenschaft und verneinende Bildung; sie, die uns durch ihr bloßes Dasein schon eine allmälige Wiederbelebung der ganzen Kirche in sichere Aussicht stellt. Wo bleiben nun vor einer Thatsache, wie sie in dem Missionsleben vor uns steht, die Seher des Rationalismus mit ihren Leichengesängen von dem nahen Untergange der christlichen Kirche? Wo bleiben sie mit ihrer Anschauung, als sei die Kirche nur noch ihr eigenes Gespenst, ein Phantom ohne Kern, eine bloße Larve ohne Seele? Sie sind geschichtlich überwunden, und müssen ihrer trüben Visionen sich schämen, und werden es in immer höherem Grade müssen: denn die Kirche, dieser göttliche Phönix, hat ihre finsteren Träume, wie schon zum Theil sie selbst, überlebt, und wird auch ferner Alles überdauern, was ihr in Wort oder Werk feindselig entgegen steht! –

2

Nicht aber der Kirche nur, sondern sogar dem religiösen Glauben überhaupt hat man theils aus den Gebeinhäusern der Urwelt, theils aus den geheimen Werkstätten der lebenden Natur heraus den Untergang geweissagt. Man rühmt sich, die Entdeckung gemacht zu haben, daß die Welt nicht geschaffen, sondern in ihren Urstoffen anfangslos sei, und durch unberechenbare Zeitläufte hindurch nach ewigen Gesetzen der Anziehung und Abstoßung, der Verschmelzung und Sonderung sich selbst entwickelt und gestaltet habe. Man entdeckte, so wähnt man, die Uebergangsstufen eines unbestimmten Urgases in den festen Körper des Minerals, des Minerals in die Pflanze, der Pflanze in das Thier, und endlich gar des Thieres in den Menschen. Und freilich, wenn keine Schöpfung geschehen ist im Anfang, dann existirt auch kein persönlicher Gott. Mit dem ersten Kapitel des ersten Buches Mosis steht und fällt nicht allein die ganze heilige Schrift, sondern alle Religion. Ich meines Theils bin jedoch weder je erschrocken vor der Stufenleiter der Geschöpfe in der Natur, noch vor den zu Tage geförderten Ueberresten einer Welt, die nicht mehr ist. Aber der Gedanke eines allmäligen Uebergangs des Thierreichs in das Geschlecht der Menschen, das Vorgeben, daß die Race von Halbmenschen aufgefunden sei, die solche Uebergangsentwicklung constatire und veranschauliche, erschien mir doch glaubenserschütternd, und grundstürzend für alles religiöse Bewußtsein. Was indeß der Völkerkunde nicht gelungen ist, das gelang der Mission. Sie hat jenes Vorgeben Lügen gestraft, und ist in vollem Zuge, dasselbe mehr und mehr zu entkräften. Nein, eine Halb-Thier, Halb-Menschengattung giebt’s nicht in der Welt. Wohin die Mission mit dem offenen Evangelienbuche kommt, schält sie, oft selbst in einem Nu, sogar aus den verkommensten Wilden, heiße er Buschmann oder Pescherä, oder Papua, den vollen Menschen heraus, den Menschen mit dem denkenden Geist, der fühlenden Seele, dem Vermögen freier Selbstbestimmung und dem richtenden Gewissen; ja, den vom Thierreich durch eine unermeßliche Kluft geschiedenen Menschen mit der Ahnung Dessen in seiner Brust, der ihn geschaffen hat, und welchen er für Alles sich verantwortlich weiß; also den Menschen mit dem Stempel der Unsterblichkeit und einer höheren Bestimmung an der Stirne. Nein, nicht geworden, sondern geschaffen ist der Mensch. Es bezeugt’s, wie sein Wesen, das überall dasselbe, so sein innerstes Selbstbewußtsein, welches dem Kerne nach gleichfalls dasselbe ist überall. Und geschaffen ist der Mensch zu Gott. Die unendliche Leere, die er in sich findet, sobald er die Gottheit leugnet, wird wieder in ihm zum Abgrund, der wie ein bodenloses Grab den Atheismus in sich verschlingt. Der Mensch muß, um sich befriedigt zu fühlen, in einem Verhältniß zu überirdischen Mächten sich wissen. Dieses schreiende Bedürfniß seines Innern wird zum ehernen Schilde, an dem jede Philosophie, die ihm seine Gottesahnung als bloßes Mißverständniß der ihm innewohnenden Ahnung von der Unendlichkeit seines eigenen, des Menschengeistes, deuten will, die Pfeile ihrer Schlußfolgerungen immer wieder zersplittern sehen wird. Ja, Freunde, wo irgend ein menschlich Antlitz uns begegnet, da ist auch, in welcher Verhüllung immer, ein Mensch, ein ganzer Mensch. Diese wichtige und folgenreiche Entdeckung verdanken wir der Mission. Wir verdanken ihr aber noch ein Mehreres, als das. Sie rettet uns den persönlichen Gott nicht allein vor dem Pantheismus in der Weltschöpfung; sie rettet Ihn uns auch vor dem Ihn in den Ruhestand versetzenden Deismus in der Weltregierung. Sie entschleiert uns die Wunderwege Gottes in der Führung und Erziehung der Völker. Sie hebt das Hüllen von der durchgreifenden Consequenz und anbetungswürdigen Weisheit, mit der Er seinen uralten Plan verfolgt, das ganze Universum dem Glauben an Seinen Namen zuzueignen. Sie nöthigt selbst dem Widerstrebendsten, wenn sie vor dem Gange der Geschichte nicht ganz die Augen schließen wollen, das unfreiwillige Geständniß ab: „Ja, hier ist Providenz! Hier höhere Führung! Hier thatsächliche Wideranknüpfung, wie an die Geschichte der Propheten, so an den Siegesgang des Glaubensreiches durch die früheren Jahrhunderte!“ Uns aber setzt die Mission in die Lage, die naturalistischen Propheten von Gestern und Heute, die schon allem religiösen Glauben auf dem Todtenhofe der Naturwissenschaften das Grab bestellen zu dürfen wähnten, mit Triumph das Wort des 14ten Psalms vorzulesen: „Die Thoren sprechen in ihren Herzen: es ist kein Gott“, so wie das andere des 2ten: „Aber der im Himmel wohnet, lachet ihrer, und der Herr spottet ihrer.“ Doch sie werden mit der Zeit schon selbst des wunderlichen Unterfangens sich begeben, durch die Schöpfung den Schöpfer vernichten zu wollen; so wie ihnen auch die Lust vergehen wird, noch ferner den „rauhen Mantel, (das Prophetenkleid) anzulegen, damit sie betrügen.“

3.

Nicht Wenige ihrer Genossen verloren die Weissagerlust bereits. Diejenigen sind’s, die dem Worte, auf das wir bauen, das Prognostikum stellten, dasselbe sei so ziemlich am Ende seiner Wirksamkeit angelangt. Sie meinten, das Wort habe überhaupt nicht eben viel auf Erden ausgerichtet, und im apostolischen Zeitalter nur auf Juden, und nebenher auf solche Heiden Einfluß geübt, die schon mit jüdischen Vorurtheilen getränkt gewesen seien. Die Völkerbekehrungen in größerem Style, wie die späteren Jahrhunderte sie erlebt, und die übrigens von wahrer Civilisation auch noch weit entfernt gewesen seien, seien nicht sowohl durch die Lehren der heiligen Schrift, als vielmehr vermittelst des Bischofsstabes, des kirchlichen Pomps, der Fluch- und Ablaßbriefe der Kirche, und in nicht seltenen Fällen selbst des eisernen Schwertes bewerkstelligt worden. Jetzt nun, nachdem Kritik, Geschichte und Philosophie es außer Frage gestellt hätten, daß die Bibel nichts Anderes sei, als ein in ein Meer von unerleuchteten Anschauungen getauchtes, und mit einem üppigen Einschlag nationaler Vorurtheile und mythischer Zuthaten durchwobenes Menschenwort, jetzt sei vollends mit diesem Worte nichts mehr anzufangen; sondern es gelte jetzt, geistige Hebel ganz anderer Art in Bewegung zu setzen, wenn man der Welt in Wahrheit nützen und ersprießliche Dienste leisten wolle.

Während man aber so noch dachte, was ereignete sich da? – Nicht allein tauchten aus dunkler Verborgenheit tausendjährige Denksteine und Handschriften auf, um die Bibel von dem schnöden Verdachte der Mythenbildung reinigen zu helfen; nicht allein begann selbst eine tiefere Philosophie in der heiligen Schrift die Fundgrube unendlicher Weisheits- und Wahrheitsschätze zu erkennen und anzuerkennen; zugleich zündete das alte verkannte Wort in der ihm vermeintlich schon weit entwachsenen Christenheit das reine Himmelsfeuer des Missionseifers an, und in der Heidenwelt setzte sich jener geheimnißvolle Wagen in Bewegung, den Ezechiel im 10. Kap. seiner Weissagung im Geiste sah, und in welchem wir ein Bild des die Welt durchlaufenden und besiegenden Offenbarungswortes zu erkennen haben: der Wagen mit den kreuzweis in einander gefugten Rädern, zur Bezeichnung dessen, was den Kern und Stern dieses Wortes bilde: es ist das Kreuz. Der Wagen mit dem lebendigen Winde in den Rädern, dem Bilde des Schöpferodems des Heiligen Geistes, der das Wort in seinem Lauf begleitet. Der Wagen voller Augen um und um: das Wort ergründet, wie nichts Anderes, des Menschen Herz, und enthüllt dem Menschen sein eigenstes Wesen, seine wahre Bestimmung, seine wirkliche Gestalt und sein innerstes Bedürfniß. Der Wagen im Geleite der vier Cherubim mit den vier Angesichtern, zuerst eines Stiers: das Wort stößt zu Boden, was sich ihm entgegenstellt; dann eines Löwen: das Wort zerbricht des Satans Joch und Ketten; dann eines Adlers: gen Himmel flügelt das Wort die Seelen, die es erfaßt; und endlich eines Menschen: eingehend, herablassend, leutselig redet das Wort zu den Leuten. Der Wagen, den der Herr der Herrlichkeit selber lenkt, und vor welchem her unablässig und donnerlaut der Ruf erschallt: “Galgal!“ d.i. “Umkehr“, „Reform,“ „Wandelung“, „Wiedergeburt!“ Und bis zur Stunde rollt dieser Wagen durch die Lande; und wohin er kommt, tritt auch das “Galgal“ ein: erfolgt die Wandelung, wird die Welt eine andere. Ja, die Mission erhebt es über allen Zweifel, daß, was die Idee der Menschheit in den Kindern Adams realisire, was das göttliche Ebenbild wieder herstelle in den Menschen, was in die menschliche Gemüthswelt die Himmelssaat des ewig Guten, Wahren und Schönen streue, was die heilige Liebe pflanze, die da ist des ganzen Gesetzes Erfüllung, und was als die unerschöpflich treibende Wurzel eines ins Himmlische verklärten Familien-, Freundschafts- und Staatenlebens sich bewähre, nicht sei eine menschliche Pädagogik, Wissenschaft oder Kunst, sondern heute wie gestern, und morgen wie heute allein das reine Wort des Evangeliums, dasselbe Wort, welches Propheten zu Heidelberg, Weimar, Gotha, Halle, Dresden, und wo sonst noch, als ausgelebt schon auf der Todtenbahre liegen sahen. Die Propheten selbst schämen sich wohl jetzt ihrer Gesichte und Tausende derer, die einst ihnen nachgebetet, ihre unterthänigen Schüler weiland, ja ihre begeisterten “Lieben“, schlagen jetzt im Geist sie auf die Hände, und sprechen, hinüberdeutend auf die neue geistige Menschenschöpfung in den Landen der Todesschatten: „Ihr irrtet, ehrwürdige Väter! Das Wort, dem ihr die Todtenglocke schon geläutet, lebt, und bethätigt sich auf’s Neue als Gotteswort.“

4.

Und wie das Wort, so lebet ER, den es verkündet: Jesus; und zwar als „Der Mensch, der zugleich Gott in der Höhe ist.“ Schlimmes ward auch Ihm geweissagt. Man prophezeite, die Zeit sei gar nicht ferne mehr, da nur noch die geistige Beschränktheit für etwas mehr Ihn halten werde, als für einen menschlichen Gesetzgeber und Lehrherrn, wie Solon einer war, oder Sokrates. Es werde, so wähnte man, mit der Philosophie die Geschichte sich vereinigen, um Ihn gänzlich zu entthronen, und den Beweis zu liefern, daß nur der Aberglaube den Sohn Maria’s als im Weltregimente sitzend sich habe denken können. Aber wie gestaltet sich doch je länger je mehr die Sache so gar anders! Die Mission liefert auch ihre Beiträge zur Christologie, zum Lehrartikel von Christi Person, und stellt denselben aus der rationalistischen Verkümmerung, die er erfahren, zu seiner ursprünglichen biblischen Fülle und Ganzheit wieder her. „Hebet eure Augen auf,“ ruft die Mission zuvörderst, „und sehet, wie Alles eintrifft, was Er je und je vorher verkündete.“ Und in der That kommt allmälig Alles, und nichts, nichts bleibt unerfüllt dahinten. Wie Er sagte, so überdauerte sein Wort alle Weltkatastrophen, so wird das Evangelium gepredigt aller Creatur, so führt Er jetzt auch die Schafe herzu, die einst noch nicht von seinem Stalle waren, und sendet sein Wort mit Schaaren von Evangelisten. Wie Er sagte, so ist Jerusalem noch von den Heiden zertreten, weil die „Fülle der Heiden“ noch nicht einging; so erobern seine Boten ohne Roß, Reisige und Schwert Ihm wirklich jetzt die Welt; so thuen sie, wenigstens dem Umfange nach, jetzt größere Werke, als Er selber that, und sprechen zu Bergen: „Werfet euch in’s Meer!“ und siehe, es geschiehet. Wie Er theils selbst, theils durch den Mund seiner Seher sagte, trat innerhalb der Christenheit auch der große schauerliche Abfall ein; und der letzte entscheidende Wettkampf zwischen Licht und Finsterniß, die Bildung des antichristischen Reiches, die zeitweilige Einigung des letzteren mit der geheimnißvollen Weltmacht, die Lammeshörner trägt, bereiten sich sichtlich vor, wie Er es mit Bestimmtheit in Aussicht stellte. Alles kommt. Wer muß aber Der nun sein, der so die Siegel vom Buche der Geschichte zu brechen und die Begebenheiten von Jahrtausenden, ehe auch nur eine leise Andeutung derselben sich kund gab, in scharfen Umrissen an die Wand zu malen wußte? O sagt doch, wie hier der „jüdische Rabbi,“ der blos „menschliche Lehrherr“ bleibt? Die Teufel erneuern hier ihr Geschrei: „Wir wissen, daß du bist Gottes Sohn; heiße uns nicht in die Tiefe fahren!“ Wie, daß denn der Mensch sich streuben will, Ihm, dem so gewaltig sich Bethätigenden, sein Knie zu beugen? Es giebt keine Entschuldigung für den Unglauben mehr; denn er ist muthwilliges Widerstreben.

Die Mission entschleiert uns übrigens Größeres noch, als die buchstäbliche Erfüllung der prophetischen Vorherverkündigungen Jesu. Sie zeigt uns Jesum nach wie vor mit göttlicher Kraft und Machtvollkommenheit auf Erden waltend. Angerufen wird Er, und Er sendet, wie weiland, seinen heiligen Geist vom Himmel. Er wird an seine Verheißungen gemahnt, und treulich steht Er seinem Worte. Seine Boten geben Ihm sich hin, und Er rüstet sie wie vor Alters. Wie ehedem gießt Er die Gaben der Erleuchtung, der Weisheit, der Erkenntniß, der Kirchenleitung u.s.w. in reichem Maaße über sie aus; und es ist oft nur ein Schritt von der Leichtigkeit, womit sie sich der fremden Sprachen bemächtigen, bis zu der Sprachengabe des großen Pfingsttages; ein Schritt nur von den Heilungen, die sie in seinem Namen vollziehen, bis zu den Wundern, mit denen die ersten Apostel ihre Predigt bekräftigten. Ja, in den Führungs- Rettungs- und Behütungswundern, die sie erleben, erneuern sich vollständig die Geschichten Daniels in der Löwengrube, der Zwölfe im Seesturm, Petri im Gefängniß, Pauli, des gefahrlos von giftiger Natter gebissenen, auf der Insel Melite; und daß es Jesus sei, der diese Wunder thue, liegt zu Tage: denn sie geschehen, nachdem Sein Name genannt, und Er auf den Plan beschworen ward. Doch Er thut größere Wunder noch, als die genannten.. O dass ich euch hereinbeschwören könnte in unsre Versammlung, euch, seine treuen Knechte auf den fernen, theilweise scheinbar verlorenen Posten, denen Er in ihrer Einsamkeit einen Gottesfrieden ins Herz gehaucht, kraft dessen ihr Welt, Teufel, Tod und Alles weit überwunden habt; hereinbeschwören euch, ihr Kinder der Wildniß, die Er in seine mehr als mütterliche Pflege nahm: Rosalama, dich, du heldenmüthige Tochter Madagascars, die du um Jesu, deines Seelenbräutigams, willen jubelnd zum Blutgerüste gingst! dich, alte Hottentottenmutter Hanna, unter dem Schatten der Linde vor Deiner Hüttenthür andächtig umringt von der braunen Nachbarschaar, die sich nicht satt hören kann an der Weisheit, die gleich einem klaren, frischen Himmelsbächlein von deinen Lippen strömt; dich, einstmaliger Feueranbeter, der du uns in Berlin besuchtest, und von dem wir nicht wußten, ob der geistlichen Gabe wir mehr von dir empfingen, oder du von uns; und euch, ihr Psalmen singenden Schiffer, die ihr, kaum selbst erst der Finsterniß entronnen, in euern kreuzbeflaggten Booten fröhlich von Eiland zu Eiland steuert, um auch euren Stammesgenossen, die noch in Schatten des Todes schmachten, das Evangelium zu bringen, in welchem ihr so selig seid! Vermöchte ich’s, euch hier um mich zu sammeln, fürwahr! wer euch sähe, euch lebendige Bildwerke des göttlichen Meisters, vor Kurzem noch dunkle Gestalten der Wüste, der würde sagen müssen: „Der euch ins Dasein rief, und dessen Schöne ihr so lieblich wiederspiegelt, der kann Geringeres nicht sein, als Gott!“ – Wo bleibt also vor der Mission auch die traurige Weissagung, daß der Glaube an die Gottheit Christi allmälig seine Stützen verlieren werde? Er findet dieselben, so dünkt mich, im Gabe der neuesten Geschichte erst recht, und die falschen Propheten stehen je länger je mehr vor den gewaltigen Offenbarungen des Königes aller Könige schaamroth.

5.

“Es wird Ein Hirt und Eine Heerde werden!“ - „Nein“, hat man gerufen, „in euerm Sinne nimmermehr! Die Entwicklung der Menschheit geht einen andern Gang. Das Christenthum hat auf einer Uebergangsstufe der Civilisation seine Dienste gethan. Der Strom der menschlichen Bildung mündet einst in einer allgemeinen Humanität, in der natürlichen Religion, in der Glaubenslehre und Moral der Vernunft, und läßt das Christenthum weit hinter sich zurück!“ – Auch so hat man vielfach prophezeit; doch scheint einstweilen wenig Aussicht vorhanden, daß diese Weissagung sich erfüllen werde. Ja, wenn die Sünde nicht wäre, und das erwachsende Gewissen mit etwas Anderem, als mit dem Blute Christi, sich beschwichtigen ließe, und das zu sich selbst gekommene Herz mit einem in unermeßlicher Ferne verschwebenden und unfaßbaren Gotte sich zufrieden gäbe! – Und was sagt zu jener Weissagung die Geschichte? Vor der Hand durchkreuzt sie dieselbe völlig, und spottet ihrer als einer Grille. Oder kann es übersehen werden, daß vorläufig der Herr Christus allen Ernstes darüber aus ist, die Welt für sich in Beschlag zu nehmen? Schon umzog er die Küsten Afrikas mit einer leuchtenden Kette lebendiger Christgemeinen als mit ebenso vielen Vorburgen des göttlichen Lichtes; und der Tracheenbau in’s Innere rückt mächtig vorwärts. Auf der Insel Madagaskar steht das Heidenthum so zu sagen nur auf zwei Augen noch. Schließen dieselben sich, so entfaltet sich dort, wenn nicht alle Vorzeichen täuschen, ein heller Geistesfrühling aus einer schon schwellenden Sehnsuchts- und Ahnungsknospensaat. Ostindien weissagt sich selber, die Stunde Brahma’s sei herbeigekommen, und bald werde „der Reiter auf dem weißen Rosse“ ganz Hindostan erobert haben. Ueber die Eilande der Südsee weht bereits die Zionsfahne als Fahne des Friedens und des Triumphs. In jenem wilden, wider die Götzen und Götzentempel wüthenden Sturme, der in diesem Augenblick das unermeßliche Völkermeer China’s bis in seiner verborgensten Tiefen aufwühlt, ist freilich nicht der Herr. Wer will aber sagen, daß dieser Sturm nicht vor dem Herrn hergehe und Ihm zur Bahnbereitung für sein Reich werde dienen müssen? Das Reich des falschen Propheten, das mehr als tausendjährige, steht und fällt bekanntlich mit seiner politischen Macht; und was dasselbe jetzt zu befahren hat, gebt Acht! es ist, wenn auch nicht in den Plänen der kriegführenden Völker, so doch im Plane des Alles versehenden Gottes, ein Kreuzzug. Ja, dem Herrn Christus, - immer unzweideutiger tritt’s zu Tage, - neigen sich die Völker der Erde zu, oder werden Ihm unwillkührlich zugedrängt und zugetrieben; und nicht etwa nur vorübergehend dies, sondern ohne Zweifel bleibend. Denn nur in der Gemeinschaft Christi gelangt das Ideal der Menschheit zu seiner Verwirklichung, und folglich die Menschheit selbst zu ihrem Entwicklungsziel: der wahren Humanität. Auch dies wird in der Missionswelt schon jetzt in einer Fülle lieblicher Andeutungen offenbar. So berichten uns unter Andern Augenzeugen von den vor dreißig Jahren noch, und nicht mit Unrecht, als die Hauptsitze der verwildertsten Kannibalen verschrieenen Sandwichinseln: „Hier sitzt der Friede Gottes jetzt auf dem Thron. Die Gesetzgebung ist durch und durch eine christliche, und ihr oberster Grundsatz der, daß kein öffentlicher Erlaß irgend einem Worte Jehovah’s wiedersprechen dürfe. In keinem Theile der Welt sind Leben und Eigenthum so gesichert, wie hier, wo die trefflichsten Gesetze gleichsam von selbst aus der Erde wachsen. Es kann hier ein Fremder mit den kostbarsten Schätzen beladen einsam des Nachts in jedem beliebigen Walde schlafen, ohne das Geringste befürchten zu müssen. Die Liebe Christi erzeigt sich hier unerschöpflich in Ausrüstung eingeborner Missionare, in Schul-Anlagen, Kirchenbauten, Armenpflege u.s.w. Die liebenswürdigen Leute bedürfen längst keiner fremden Leitung mehr. Der Heilige Geist hat sie zu verständigen, weisen, ja hin und wieder zu wahrhaft intelligenten Menschen gemacht!“ – Was sagt ihr zu diesem holden Bilde aus der Heidenwüsste? Sind diese Sandwichinsulaner nicht nach dem ersten Schritte schon, den sie auf dem Wege des Christenthums gethan, in der wahren Humanität weiter gediehen, als wir mit aller unserer gepriesenen, aber vom Glauben der Väter abgefallenen, modernen Bildung? Könnten nicht sie mit der Zeit uns Missionare senden, statt wir ihnen? Ja, der Tag wird kommen, und er ist nicht ferne mehr, da die Welt der Heiden, statt aus dem Christenthum, als aus einer „bloßen Vorstufe“ in unsere vielfach entchristlichte Civilisation einzulenken, unsere heutige Bildung richten und verdammen, und durch ihr Exempel dem aufklärungsstolzen Europa die Bahn vorzeichnen wird, in die es schleunig zurückzukehren habe, wenn es nicht geistig und leiblich verrotten, und nach der Periode seiner christuslosen Ueber- und Aftercultur einer schrecklicheren Barbarei wieder anheim fallen wolle, als sie irgendwo im Heidenthum uns begegnet. – Sehet, so stempelt die Mission mit ihren Thatsachen auch die Weissagung zu einer Albernheit und Narrheit, daß das Entwicklungsziel der Menschheit ein anderes sein werde, als die Erleuchtung und Verklärung durch das Evangelium; und schon jetzt nöthigt sie die Kurzsichtigen und Befangenen, die Solches zu prophezeien sich vermaaßen, ihrer Gesichte sich gründlich zu schämen, und ihre Orakel verlegen zurückzunehmen.

Sehet, Freunde, wir, die wir, unbekümmert um das Geschrei der Welt, an dem Glauben der Propheten und der Apostel halten, stehen wahrhaft auf der Höhe der Zeit, und gehen mit der Geschichte, während die Notablen der Aufklärung mit ihren Weissagungen von der Zukunftslosigkeit der Kirche, des religiösen Glaubens, des biblischen Worts, der Lehre von der Gottheit Christi, und des Christenthums überhaupt, immer entschiedener durch die Geschichte, die Missionsgeschichte insonderheit, zu Schanden gemacht werden. Ja, sie werden, wie Sacharja in unserm Texte es ihnen vorausverkündigt, noch Alle ihrer Gesichte sich schämen, da sie weissagten, und nicht mehr, sofern sie noch unter den Lebendigen weilen, den Prophetenmantel anziehen wollen, damit sie betrügen. Vielmehr werden sie sagen: Ich bin kein Prophet, ich tauge besser zu einem Bauern, zu einem Ackersmann; (ach, würden sie nur Ackersleute auf Gottes Feldern!) denn ich habe Menschen gedient von meiner Jugend auf, d.h. theils: kurzsichtigen Menschen nachgebetet, statt auf Gottes Wort zu merken, theils: von eigenen menschlichen Einfällen und Gedanken mich gefangen nehmen und knechten lassen, statt den Gedanken Gottes bei mir Raum zu geben. Und wenn man zu ihnen sagen wird: Was sind das für Wundenmale in deinen Händen? so werden sie erwiedern: „So sind wir geschlagen worden im Hause derer, die uns liebten! Unsre Schüler, weit über uns hinaus gegangen, zeihen uns jetzt des Irrthums; und unsre Bücher, Compendien, Systeme liegen antiquirt im Staube der Bibliotheken!“ – So werden sie sprechen. - Uns dagegen, die wir weissagen nach Gottes Wort: „Die Pforten der Hölle werden seine Gemeine nicht überwältigen;“ uns, die wir zuversichtlich sprechen: „So wenig droht dem religiösen Glauben Gefahr, daß vielmehr die Erde voll werden wird von der Erkenntniß des Herrn, wie Wasser den Meeresgrund bedeckt;“ uns, die wir triumphiren: „Himmel und Erde werden vergehen, aber Seine Worte werden nicht vergehen;“ uns, die wir bezeugen: „Es werden alle Kniee in dem Namen Jesu sich beugen, und alle Zungen bekennen, daß Er der Herr sei zur Ehre des Vaters;“ uns, die wir frohlockend hinzufügen: „Die Reiche dieser Welt werden einst unsres Gottes und seines Gesalbten werden, und es wird Christus Alles sein in Allem,“ - uns, sage ich, beglaubigt schon jetzt die Geschichte als Träger der Wahrheit; uns drückt sie auf unsere kühnsten Hoffnungen das bestätigende Siegel; und einst ruft sie uns zu, mit der Sprache größerer Thatsachen, als wir sie gegenwärtig noch ahnen: „Es ist geschehen, was im Glauben ihr erharrtet! Heil sei dem, der auf dem Stuhle sitzet, und dem Lamm! Heil, Anbetung, Preis und Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit!“ Amen.

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