Im allertiefsten Grunde ist das Christentum nicht eine Religion voll tiefer Gedanken und strenger Gebote. Das Christentum, das ist Er, das Brot des Lebens, die Gnade selbst, dein Herr. Dieses Wort, das wir hier lesen, ist nicht ein Menschenwort. Es ist sein eigen Wort, das dich nährt ein ganzes Leben lang, und dir die Sünde abnimmt und dir das Leben schenkt. Das ist das heilige Mahl, zu dem du gerufen bist zur Vergebung und zur Befreiung und zur Freude. Und nun laß dir das noch ganz persönlich sagen. Jeder soll sammeln, jeder, täglich. Du bekommst das ganze Maß der Herrlichkeit von ihm geschenkt, wenn du dein Leben ordnest nach den Gezeiten des Gehorsams über seinem Wort und im Gebet. Wie du das tägliche Brot nimmst, sollst du das geistliche nehmen, um durchzukommen. Du brauchst dich nicht zu sorgen für das Morgen, nicht im leiblichen und nicht im geistlichen Sinn. Du sollst es ihm zutrauen ohne Furcht, daß ihm das Morgen gehört. Von Gottes Gabe leben, das ist das Geheimnis unserer Führung. Laß dein Leben geordnet werden von der Gnade. Bleibe im Empfangen mit den offenen, leeren und bittenden Händen in der Dankbarkeit und ganzen Abhängigkeit von ihm. „Wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, den wird nicht dürsten.“

Christsein heißt, täglich gerüstet und gestärkt werden aus seinem Wort und aus seinem Mahl der Gnaden für den Weg durch die Hitze des Tages.

Und zuletzt, Christ sein heißt auf dem Wege sein zur Heimat, eine wandernde Gemeinde zwischen zwei Welten, der kommenden Welt Gottes entgegen. In letzter Treue zu dieser Erde, aber in ganzer Hingabe an die neue Welt, an den neuen Himmel und die neue Erde, auf der die Gerechtigkeit und der Friede Gottes wohnt. Seid getrost, sehr getrost! Es ist Aufbruchszeit, aber der euch herausruft, der bringt euch durch und heim.