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Calvin, Jean - An Florian Susliga.

Nr. 295 (C. R. – 1350)

Calvin, Jean - An Florian Susliga.

Wo sich der edle Pole aufhielt (vgl. 278), an dessen Ehrlichkeit damals bereits Zweifel wach wurden, die Calvin aber noch nicht teilte, ist unbekannt.

Über die drei Hauptpunkte der Sakramentslehre.

Du schreibst, mein Consensus mit den Zürchern werde von vielen missbilligt, weil ich um der Zürcher willen von der rechten Ansicht abgewichen sei. Wer so redet, zeigt, dass er entweder meine Schriften noch nie gelesen oder nicht verstanden hat, was ich lehre. Sie sollen alles emsig durchforschen; wenn sie mir eine Silbe zeigen können, die nur den Schein bietet, ich nehme etwas zurück, will ich bekennen, Unrecht getan zu haben. Sie sollen also entweder hier etwas finden, was zu meiner frühern Lehre nicht stimmt, oder aufhören, sich grundlos zu verwundern. Butzer hat auf jeden Fall so wenig Anstoß daran genommen, dass er mir vielmehr herzlich Glück wünschte. Mich weiter zu entschuldigen, halte ich für überflüssig, besonders bei dir, der du durch eigenes Vergleichen wohl weißt, dass ich mit mir selbst übereinstimme. Was andere verlangen, überlasse ich ihrer Betrachtung; mir genügen folgende drei Punkte vollkommen:

1. Die Sakramente sind nicht nur äußere Zeichen oder Sinnbilder unseres Bekenntnisses, sondern auch Pfänder der göttlichen Gnade, Hilfsmittel zur Erhaltung und Förderung des Glaubens, Siegel zur Bestätigung der Verheißungen Gottes.

2. Ferner sind sie in der Weise Zeugnisse und Pfänder der geistlichen Gerechtigkeit und des ewigen Lebens, dass ihre Bedeutung nicht leere Phantasie ist, und dass sie nicht für Augen und Sinne etwas anderes darstellen, als was Gott durch die Kraft seines Geistes innerlich auch wirkt. So sind sie Werkzeuge, durch die er die Kraft seines Geistes wirksam macht in seinen Erwählten.

3. Sie haben den Zweck, uns zum Teilhaben an Christo einzuladen. Sind diese drei Punkte festgesetzt und einleuchtend erklärt, so halte ich gern, auch wenns niemand begehrt, alles Widersinnige und die falschen Wahnvorstellungen, durch die sie [meine Tadler] mit bösem Aberglauben den Geist der Menschen beschweren, fern. Das glaube ich hier [im Consensus] getan zu haben. Lebwohl, trefflicher Mann und im Herrn hochverehrter Bruder.

Genf, 4. März 1550.

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