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 V. 25. Der Brief schließt mit Lob und Dank gegen Gott. Er preist die herrliche Wohltat Gottes, dass er die Heiden mit dem Lichte des Evangeliums beschenkt hat. Das ist der größte, nie genug zu rühmende Beweis seiner Güte. Dieser Lobpreis ist wohl geeignet, die Zuversicht der Frommen aufzurichten und zu stärken: dürfen sie doch auf das alles, was hier von Gottes Wohltaten gesagt wird, mit fröhlichem Gemüte und voller Sicherheit hoffen; und auch die früheren Gaben Gottes können ihre Hoffnung für die Zukunft nur stärken. Der Übersicht wegen wollen wir den langen und in seinem Aufbau nicht ganz glatten Satz in seine einzelnen Glieder zerlegen. Zunächst gilt es, das Ziel der ganzen Aussage deutlich zu machen (V. 27): Paulus will Gott allein alle Ehre geben; und um zu zeigen, dass ihm solche Ehre wirklich gebührt, erwähnt er kurz einige der herrlichsten göttlichen Eigenschaften: er nennt Gott allein weise. So heißt Gott in Rücksicht auf seinen geheimen Gnadenrat, von welchem in unserm Zusammenhange (V. 25 f.) die Rede ist und zu dessen anbetender Bewunderung uns der Apostel hier stimmen will. Zuvor lasen wir schon (V. 25) die Erinnerung: der euch stärken kann. Dieser Gott hat sie nicht bloß berufen, sondern wird sie auch fest behalten bis ans Ende. Und zur vollen Sicherheit fügt Paulus hinzu, dass diese Kraft Gottes im Evangelium bezeugt sei. Also verheißt uns das Evangelium nicht bloß Gnade für die Gegenwart, sondern es will uns auch die Gewissheit einer ewigen Gnade schenken. Gott ist nicht bloß jetzt unser Vater, sondern er wird es für alle Zukunft sein: unsere Gotteskindschaft überdauert auch den Tod: denn sie führt zu einem ewigen Erbe. Alle weiteren Aussagen dienen dazu, die Kraft und Würde des Evangeliums zu erheben: das Evangelium heißt eine Predigt von Jesus Christus, denn die Erkenntnis Christi ist seine ganze Summe. Von seiner Lehre wird gesagt, dass darin das Geheimnis Gottes offenbart sei. Mit welcher Andacht und Ehrfurcht müssen wir also auf solche Predigt lauschen! Die ganze Tiefe des Geheimnisses mögen wir daraus abnehmen, dass dasselbe von der Welt her verschwiegen gewesen ist. Freilich bietet das Evangelium nicht jene geschwollene und hochmütige Weisheit, welche die Kinder dieser Welt suchen: darum wird es von ihnen auch verachtet. Aber es enthält die unaussagbaren Schätze himmlischer Weisheit, die alles Denken übersteigen, vor der selbst Engel staunend anbeten, und welche kein Menschengeist je ausschöpfen wird. Und wenn Gottes Weisheit unter schlichten und geringen Worten sich verbirgt, so soll man sie deshalb nicht geringer achten: denn auf diese Weise hat es Gott gefallen, des Fleisches Hochmut zu dämpfen. Damit sich aber niemand wundere, dass dieses Geheimnis jahrhunderte lang verborgen gewesen ist, um dann plötzlich ans Licht gezogen zu werden, spricht der Apostel aus, dies sei weder durch menschlichen Vorwitz noch durch Zufall geschehen, sondern nach Befehl des ewigen Gottes. Damit fallen alle Zweifelsfragen unseres voreiligen Verstandes. Wir dürfen nicht mehr glauben, dass etwa unvorbereitet geschehen sei, was so plötzlich und unerwartet auftrat. Vielmehr war es längst beschlossen vor Grundlegung der Welt. Das Evangelium darf nicht mehr eine neue und deshalb unglaubliche Lehre heißen: denn es ist bereits kundgemacht durch der Propheten Schriften und jetzt nur erfüllt. Denn der Propheten Zeugnis ist so klar, dass es einen besseren Beweis für das Evangelium gar nicht geben kann. So hat Gott die Seinen vorbereitet, damit nicht etwa eine plötzliche Neuerung der Lehre Unruhe und Unsicherheit in ihre Gedanken brächte. Diesen Ausführungen gegenüber soll niemand behaupten, dass sie einen Widerspruch in Pauli Worte trügen. Denn dass dasselbe Geheimnis von der Welt her verschwiegen gewesen ist und doch durch der Propheten Schriften kundgemacht, löst sich leicht. Den Schlüssel bietet das Wort des Petrus (1. Petr. 1, 12), nach welchem die Propheten, wenn sie nach der für uns bestimmten Seligkeit forschten, nicht sich selbst, sondern uns gedient haben. Gott hat durch die Propheten geredet und zugleich geschwiegen: denn die Offenbarung der Dinge selbst, von denen seine Knechte weissagen mussten, hielt er noch zurück. Übrigens lässt sich wohl die Frage aufwerfen, in welchem Sinne hier wie Eph. 3, 9 und Kol. 1, 26 das Evangelium ein verborgenes Geheimnis heißt. Vornehmlich wird dabei die Berufung der Heiden in Betracht kommen, welche das eigentlich Neue im Evangelium ausmacht (Eph. 3, 6). Außerdem aber ist daran zu erinnern, dass zwar die Propheten bereits alle Lehren Christi und der Apostel vorgetragen haben -, aber im Vergleich mit der lichtvollen Klarheit des Evangeliums unter so dunklen Hüllen, dass mit vollem Recht gesagt werden kann, es sei einst verborgen gewesen, was jetzt erst offenbar wurde. Nicht umsonst hat der Prophet Maleachi (3, 20) geweissagt: es soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit. Und nicht ohne Grund hatte Jesaja längst zuvor unter Lob und Preis Gottes auf die Sendung des Messias hoffen gelehrt. Denn die Schätze der himmlischen Weisheit wurden eigentlich erst aufgetan, als Gott in seinem eingeborenen Sohn durch die alten Schatten hindurch brach und von Angesicht zu Angesicht erschien. – Zweck und Ziel der Predigt des Evangeliums beschreibt der Apostel endlich noch einmal ganz wie im Eingang des Briefes (1, 5): Es gilt, den Gehorsam des Glaubens aufzurichten unter allen Heiden. V. 25. Der Brief schließt mit Lob und Dank gegen Gott. Er preist die herrliche Wohltat Gottes, dass er die Heiden mit dem Lichte des Evangeliums beschenkt hat. Das ist der größte, nie genug zu rühmende Beweis seiner Güte. Dieser Lobpreis ist wohl geeignet, die Zuversicht der Frommen aufzurichten und zu stärken: dürfen sie doch auf das alles, was hier von Gottes Wohltaten gesagt wird, mit fröhlichem Gemüte und voller Sicherheit hoffen; und auch die früheren Gaben Gottes können ihre Hoffnung für die Zukunft nur stärken. Der Übersicht wegen wollen wir den langen und in seinem Aufbau nicht ganz glatten Satz in seine einzelnen Glieder zerlegen. Zunächst gilt es, das Ziel der ganzen Aussage deutlich zu machen (V. 27): Paulus will Gott allein alle Ehre geben; und um zu zeigen, dass ihm solche Ehre wirklich gebührt, erwähnt er kurz einige der herrlichsten göttlichen Eigenschaften: er nennt Gott allein weise. So heißt Gott in Rücksicht auf seinen geheimen Gnadenrat, von welchem in unserm Zusammenhange (V. 25 f.) die Rede ist und zu dessen anbetender Bewunderung uns der Apostel hier stimmen will. Zuvor lasen wir schon (V. 25) die Erinnerung: der euch stärken kann. Dieser Gott hat sie nicht bloß berufen, sondern wird sie auch fest behalten bis ans Ende. Und zur vollen Sicherheit fügt Paulus hinzu, dass diese Kraft Gottes im Evangelium bezeugt sei. Also verheißt uns das Evangelium nicht bloß Gnade für die Gegenwart, sondern es will uns auch die Gewissheit einer ewigen Gnade schenken. Gott ist nicht bloß jetzt unser Vater, sondern er wird es für alle Zukunft sein: unsere Gotteskindschaft überdauert auch den Tod: denn sie führt zu einem ewigen Erbe. Alle weiteren Aussagen dienen dazu, die Kraft und Würde des Evangeliums zu erheben: das Evangelium heißt eine Predigt von Jesus Christus, denn die Erkenntnis Christi ist seine ganze Summe. Von seiner Lehre wird gesagt, dass darin das Geheimnis Gottes offenbart sei. Mit welcher Andacht und Ehrfurcht müssen wir also auf solche Predigt lauschen! Die ganze Tiefe des Geheimnisses mögen wir daraus abnehmen, dass dasselbe von der Welt her verschwiegen gewesen ist. Freilich bietet das Evangelium nicht jene geschwollene und hochmütige Weisheit, welche die Kinder dieser Welt suchen: darum wird es von ihnen auch verachtet. Aber es enthält die unaussagbaren Schätze himmlischer Weisheit, die alles Denken übersteigen, vor der selbst Engel staunend anbeten, und welche kein Menschengeist je ausschöpfen wird. Und wenn Gottes Weisheit unter schlichten und geringen Worten sich verbirgt, so soll man sie deshalb nicht geringer achten: denn auf diese Weise hat es Gott gefallen, des Fleisches Hochmut zu dämpfen. Damit sich aber niemand wundere, dass dieses Geheimnis jahrhunderte lang verborgen gewesen ist, um dann plötzlich ans Licht gezogen zu werden, spricht der Apostel aus, dies sei weder durch menschlichen Vorwitz noch durch Zufall geschehen, sondern nach Befehl des ewigen Gottes. Damit fallen alle Zweifelsfragen unseres voreiligen Verstandes. Wir dürfen nicht mehr glauben, dass etwa unvorbereitet geschehen sei, was so plötzlich und unerwartet auftrat. Vielmehr war es längst beschlossen vor Grundlegung der Welt. Das Evangelium darf nicht mehr eine neue und deshalb unglaubliche Lehre heißen: denn es ist bereits kundgemacht durch der Propheten Schriften und jetzt nur erfüllt. Denn der Propheten Zeugnis ist so klar, dass es einen besseren Beweis für das Evangelium gar nicht geben kann. So hat Gott die Seinen vorbereitet, damit nicht etwa eine plötzliche Neuerung der Lehre Unruhe und Unsicherheit in ihre Gedanken brächte. Diesen Ausführungen gegenüber soll niemand behaupten, dass sie einen Widerspruch in Pauli Worte trügen. Denn dass dasselbe Geheimnis von der Welt her verschwiegen gewesen ist und doch durch der Propheten Schriften kundgemacht, löst sich leicht. Den Schlüssel bietet das Wort des Petrus (1. Petr. 1, 12), nach welchem die Propheten, wenn sie nach der für uns bestimmten Seligkeit forschten, nicht sich selbst, sondern uns gedient haben. Gott hat durch die Propheten geredet und zugleich geschwiegen: denn die Offenbarung der Dinge selbst, von denen seine Knechte weissagen mussten, hielt er noch zurück. Übrigens lässt sich wohl die Frage aufwerfen, in welchem Sinne hier wie Eph. 3, 9 und Kol. 1, 26 das Evangelium ein verborgenes Geheimnis heißt. Vornehmlich wird dabei die Berufung der Heiden in Betracht kommen, welche das eigentlich Neue im Evangelium ausmacht (Eph. 3, 6). Außerdem aber ist daran zu erinnern, dass zwar die Propheten bereits alle Lehren Christi und der Apostel vorgetragen haben -, aber im Vergleich mit der lichtvollen Klarheit des Evangeliums unter so dunklen Hüllen, dass mit vollem Recht gesagt werden kann, es sei einst verborgen gewesen, was jetzt erst offenbar wurde. Nicht umsonst hat der Prophet Maleachi (3, 20) geweissagt: es soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit. Und nicht ohne Grund hatte Jesaja längst zuvor unter Lob und Preis Gottes auf die Sendung des Messias hoffen gelehrt. Denn die Schätze der himmlischen Weisheit wurden eigentlich erst aufgetan, als Gott in seinem eingeborenen Sohn durch die alten Schatten hindurch brach und von Angesicht zu Angesicht erschien. – Zweck und Ziel der Predigt des Evangeliums beschreibt der Apostel endlich noch einmal ganz wie im Eingang des Briefes (1, 5): Es gilt, den Gehorsam des Glaubens aufzurichten unter allen Heiden.
  
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