Thiersch, Heinrich Wilhelm Josias - Andachten

Thiersch, Heinrich Wilhelm Josias - Andachten

Johannesevangelium

Den Frieden lasse Ich euch, meinen Frieden gebe Ich euch. Nicht gebe Ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht!
(Joh. 14,27.)

„Meinen Frieden gebe ich euch.“ Nicht nur den Frieden mit Mir, sondern jenen Frieden mit Gott, den Ich selbst in Meinem Herzen trage. So heilig, so köstlich ist dies Vermächtnis. Wie der Sohn Gottes, so dürfen auch wir in dieser Welt sein. Jenes tiefe selige Vertrauen, das Er zum Vater hat, dürfen auch wir im Herzen tragen. So innig ist die Gemeinschaft mit dem Sohn, in die wir eingeführt werden. Wie Er gegen den Vater gesinnt ist, wie Er Sich der Liebe des Vaters erfreut, so soll es und darf es auch bei uns sein.

Wir sind zwar von Natur sündig und gebrechlich, aber Er ist heilig und vollkommen, und Er ist uns zum Haupt gesetzt und wir sind in Ihm; wir hören Seine Worte: „Meinen Frieden gebe ich euch.“ Die Welt gibt in der Regel nur das, was für sie keinen Wert hat: Christus aber teilt mit uns das Edelste und Beste, was Er vom Vater empfangen hat. Die Welt gibt und bereut auch wieder und zieht ihre Gunst zurück; nicht so der HErr; Seine Gaben gereuen Ihn nicht; Seine Treue ist unwandelbar; wenn Er Seinen Geist und Seinen Frieden uns schenkt, so geschieht es mit der Absicht, dass derselbe ewig bei uns bleibe. Die Welt, wenn sie uns etwas mitteilt, ist sie nicht frei von Eigenliebe, und sie sucht dabei das Ihre; aber der HErr ist es, der aus reinem Wohlwollen und aus der Fülle Seiner Liebe uns mitteilt. Wenn man schwere Erfahrungen in der Welt gemacht hat, so gerät man in Versuchung, an der Wahrhaftigkeit, an der Liebe und Treue aller Menschen zu verzweifeln, aber JEsus Christus rettet uns aus dieser Versuchung. In Ihm ist die wahre Liebe erschienen, und bei denen, die Seinen Sinn haben, ist noch wahre Liebe zu finden. Die Jünger mochten damals zaghaft und zweifelhaft werden, als über den HErrn und über sie selbst der Sturm der Finsternis hereinbrach. Aber da hielt das Wort sie aufrecht, das auch uns zum Rat gegeben ist, wenn wir durchs finstere Tal wandern müssen: „Nicht gebe ich euch wie die Welt gibt; euer Herz werde nicht erschüttert und zage nicht!“ Amen. (H. W. J. Thiersch.)

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