Grafe, Hermann Heinrich - Die Macht der Fürbitte

Grafe, Hermann Heinrich - Die Macht der Fürbitte

Betet füreinander!
Jak. 5,16

Es gibt kein Mittel, wodurch unsere Liebe zueinander gewisser wächst, als dadurch, daß wir füreinander beten. Willst du in weiter Ferne von deinen Lieben oder Freunden innerlich eng mit ihnen verbunden bleiben, so bete für sie. Willst du gern anderen lieb und wert bleiben und in ihrer Erinnerung fortleben, so unterhalte mit ihnen gegenseitige Fürbitte. Regt sich in deiner Seele Feindschaft gegen jemand, der dich beleidigt oder dir weh getan hat, und möchtest du dieses Gefühl überwinden, so flehe die Gnade dessen herab, der am Kreuz für seine Feinde betete und der alle Sünder, alle, die ihn selbst und ihre Mitmenschen beleidigen, bittet, sich versöhnen zu lassen. Will sich Kälte und Verstimmung einschleichen zwischen dir und deinen Brüdern, so klagt euch nicht gegenseitig an, sondern klagt bei dem Herrn eure Herzenskälte und euren Argwohn an, klagt den Feind an, der diesen bösen Samen zwischen euch säte - dann werdet ihr euch wieder als Mitsünder und auch als erlöste Gnadenkinder erkennen! Oft ist's geschehen, daß solche, die etwas gegen einander hatten, den erloschenen Funken der Bruderliebe neu in sich entzündet fühlten, wenn ernste Fürbitte vor dem Gnadenthron den Weg bahnte von Herz zu Herz. Und endlich zwischen Gatte und Gattin, Eltern und Kindern, Brüdern und Schwestern, wie kann gegenseitige Liebe und Achtung besser erhalten werden als durch das Gebet füreinander und miteinander? In den tausenderlei kleinen Veranlassungen zu Mißmut und Hader, die im häuslichen Leben stets vorkommen, was kann da besser das Herz stärken, um diesen Versuchungen zu widerstehen, als das Gefühl: Er hat zwar gefehlt, aber der Herr, zu dem er fleht und zu dem auch ich für ihn flehe, wird ihn wieder zurechtführen; er fällt zwar oft, aber der Herr wird ihn aufrichten und endlich sein und mein Herz festmachen, um nicht mehr zu fallen!

Drum so naht mit freiem Mut,
Zu dem Gnadenthrone!
Trauet ihm, der Großes tut,
Kommet zu dem Sohne.
Preist den Herrn!
Er gibt gern,
Und mit vollen Händen
Will er Gaben spenden.

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