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Markus - Kapitel 13

Markus - Kapitel 13

(Leander van Eß)

Von der Zerstörung Jerusalems.

1 Als er den Tempel verließ, sagte Einer seiner Jünger zu ihm: Lehrer! siehe, welche Steine! welche Gebäude!
2 Jesus erwiederte und sprach zu ihm: Siehest du alle diese großen Gebäude! Es wird kein Stein über dem andern unverrückt bleiben.
3 Da er nun auf dem Oelberge dem Tempel gegenüber saß, thaten Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas die Frage besonders an ihn:
4 Sag uns doch, wann wird das geschehen? und welches Merkzeichen gibt es, wann alles dieses in Erfüllung gehen wird?
5 Jesus antwortete ihnen und fing an zu belehren: Sehet euch wohl vor, daß euch Niemand verführe!
6 Denn Viele werden in meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es! und werden Viele verführen.
7 Wann ihr nun von Kriegen und Kriegsgerüchten hören werdet; so fürchtet nicht; denn das muß vorgehen, doch ist das Ende darum noch nicht da.
8 Denn es wird ein Volk wider Volk und Reich wider Reich sich empören; Erdbeben, Hungersnoth und Verwirrungen werden hie und da sich ereignen. Dieß ist nur der Anfang der Wehen!
9 Sehet euch indeß wohl vor; denn man wird euch an Gerichtshöfe überliefern, in den Synagogen geißeln und vor Statthalter und Könige stellen, um meinetwillen, ihnen zum Zeugniß.
10 Ja, unter allen Völkern muß zuvor das Evangelium verkündiget werden.
11 Und wenn sie euch nun hinführen und überliefern, so seyd nicht zum voraus verlegen, was ihr reden wollet; sondern redet das, was euch zu derselben Stunde wird eingegeben werden; denn nicht ihr seyd es, die reden, sondern der heilige Geist.
12 Es wird aber ein Bruder den andern, und der Vater das Kind zum Tode ausliefern; die Kinder werden gegen die Aeltern sich empören, und ihren Tod befördern.
13 Ihr werdet überall um meines Namens willen verhaßt seyn; wer aber beharren wird bis an's Ende, der wird selig seyn.
14 Wenn ihr aber den Greuel der Verwüstung entstehen sehet, wo es nicht geschehen sollte, (wer es lieset, der merke sich es wohl!) dann fliehe, wer in Judäa ist, auf das Gebirge.
15 Und wer auf dem Dache ist, steige nicht in's Haus hinab, und gehe nicht mehr hinein, um noch Etwas aus dem Hause mitzunehmen;
16 wer auf dem Felde ist, kehre auch nicht zurück, sein Kleid zu holen.
17 Aber wehe den Schwangern und Säugenden zu jener Zeit!
18 Bittet doch, daß eure Flucht nicht in den Winter falle.
19 Denn in jenen Zeiten wird ein Jammer seyn, deßgleichen von Urbeginn der von Gott hervorgebrachten Schöpfung an bis jetzt nicht gewesen ist, noch je kommen wird.
20 Und kürzte der Herr diese Zeiten nicht ab, so würde kein Mensch gerettet; aber um der Auserwählten willen, die er erwählte, kürzte er sie ab.
21 Wenn alsdann euch Jemand sagen wird: sieh! hier ist Christus; oder: sieh! dort ist er; so glaubet es nicht.
22 Denn es werden falsche Christus und falsche Propheten auftreten, Zeichen und Wunder geben, um, womöglich, auch die Auserwählten irre zu führen.
23 Sehet euch also wohl vor, siehe! ich habe euch Alles vorhergesagt.
24 In jenen Zeiten, nach jenem Jammer, wird die Sonne verdunkelt werden, der Mond seinen Schein nicht geben;
25 die Sterne des Himmels werden herunter fallen, und der ganze Sternenhimmel wird erschüttert werden.
26 Alsdann wird man den Sohn des Menschen in den Wolken mit großer Kraft und Herrlichkeit kommen sehen.
27 Er wird seine Engel senden, und seine Auserwählten aus allen vier Weltgegenden, von dem Ende der Erde bis zum Ende des Himmels versammeln.
28 An dem Feigenbaume aber lernet folgendes Gleichnis: wenn seine Zweige saftig geworden, und er Blätter getrieben, so wisset ihr, daß der Sommer herannahet.
29 So auch, wenn ihr alle jene Ereignisse sehet, so wisset, daß es schon vor der Thüre sey.
30 Wahrlich! ich sage euch: dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dieses Alles geschieht.
31 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.
32 Allein von jenem Tage oder jener Stunde weiß Niemand; auch die Engel im Himmel nicht; auch nicht der Sohn; sondern nur der Vater.
33 Sehet euch vor, wachet und betet; denn ihr wisset nicht, wann die Zeit ist.
34 Wie Einer, der außer Landes reisete, sein Haus verließ, seinen Bedienten Vollmacht über alles Geschäft ertheilte, und dem Thorwächter zu wachen befahl.
35 So wachet nun! denn ihr wisset nicht, wann der Herr des Hauses kommen wird: ob des Abends, oder um Mitternacht; oder bei dem Hahnengeschrei, oder am Morgen;
36 damit, wenn er zur unerwarteten Zeit käme, er euch nicht schlafend finde.
37 Was ich aber euch sage, das sage ich Allen: Wachet!

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