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Johannes - Kapitel 16

Johannes - Kapitel 16

(Leander van Eß)

Beschluß der letzten Rede an seine Jünger.

1 Dieß habe ich euch gesagt, damit ihr keinen Anstoß nehmet.
2 Sie werden euch aus den Synagogen stoßen; es kommt ja die Zeit wo Jeder, der euch tödtet, glauben wird, ein Gott gefälliges Werk zu thun.
3 So werden sie mit euch verfahren; weil sie weder den Vater, noch mich kennen.
4 Ja, ich habe euch dieses gesagt, damit, wann die Zeit kommt, ihr euch erinnert, daß ich es euch gesagt habe. Anfangs sagte ich euch davon nichts, weil ich noch bei euch war.
5 Nun aber gehe ich zu dem, der mich gesandt hat; und Keiner von euch fragt mich: Wo gehest du hin?
6 Sondern, weil ich euch dieses gesagt habe, wird euer Herz voll Betrübniß.
7 Indeß ich sage euch die Wahrheit: Es ist euer Vortheil, daß ich hingehe; denn gehe ich nicht hin, so kommt der Beistand nicht zu euch; gehe ich aber hin, so werde ich ihn zu euch senden.
8 Und wenn dieser kommt, wird er die Welt von der Sünde, von der Gerechtigkeit und von dem Gerichte überweisen.
9 Von der Sünde: daß sie an mich nicht glauben.
10 Von der Gerechtigkeit: daß ich zum Vater gehe, und ihr mich nicht mehr sehet.
11 Und von dem Gerichte: daß der Fürst dieser Welt verurtheilt ist.
12 Noch Vieles hätte ich euch zu sagen; aber ihr könnet es jetzt nicht tragen.
13 Wann aber jener, der Geist der Wahrheit, kommt, der wird euch in alle Wahrheit führen; denn er wird nicht aus sich selbst, sondern das reden, was er gehört, und euch über das Künftige belehren.
14 Mich wird er verherrlichen; denn er wird aus dem Meinigen nehmen und es euch verkündigen.
15 Alles, was der Vater hat, ist mein; darum sagte ich: er wird es aus dem Meinigen nehmen und es euch verkündigen.
16 Nur noch eine kurze Zeit, so sehet ihr mich nicht mehr; aber dann wieder nur eine kurze Zeit, so werdet ihr mich sehen; denn ich gehe zum Vater.
17 Da sprachen Einige von seinen Jüngern zu einander: Wie mag er das meinen, wenn er zu uns sagt: „Noch kurze Zeit, so sehet ihr mich nicht mehr; aber wieder nur kurze Zeit, so werdet ihr mich sehen;“ und: „Ich gehe zum Vater.“
18 Sie sprachen: Was meint er damit, wenn er sagt: „noch eine kurze Zeit?“ Wir begreifen nicht, was er sagen will.
19 Da Jesus bemerkte, daß sie ihn fragen wollten, redete er sie an: Darüber befraget ihr einander, daß ich sagte: „Noch eine kurze Zeit, so sehet ihr mich nicht mehr; aber wieder nur kurze Zeit, so werdet ihr mich sehen?“
20 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet weinen und wehklagen; die Welt aber wird frohlocken; ihr werdet trauern; aber eure Traurigkeit wird sich in Freude verwandeln.
21 Bange wird dem Weibe, wann es gebären soll, weil ihre Zeit da ist; ist aber das Kind geboren, so gedenkt sie der Angst nicht mehr, vor Freude, daß ein Mensch zur Welt geboren ist.
22 Auch ihr seyd jetzt voll Kummer; aber ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude wird Niemand euch rauben.
23 Zu derselben Zeit werdet ihr mich um nichts mehr fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Was ihr von dem Vater in meinem Namen bitten werdet, das wird er euch geben.
24 Bisher habet ihr noch um nichts in meinem Namen gebeten; bittet denn, und ihr werdet empfangen; damit eure Freude vollkommen sey.
25 Noch habe ich bildlich zu euch gesprochen; aber die Zeit ist nahe, da ich nicht mehr so verhüllt zu euch sprechen, sondern ganz frei heraus von dem Vater euch belehren werde.
26 Zu derselben Zeit werdet ihr in meinem Namen bitten: ich sage euch nicht, daß ich den Vater für euch bitten werde;
27 denn der Vater selbst hat euch lieb; weil ihr mich geliebt, und geglaubt, daß ich von dem Vater ausgegangen bin.
28 Von dem Vater bin ich ausgegangen, und in die Welt gekommen; ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater.
29 Da sprachen seine Schüler zu ihm: Jetzt redest du frei heraus und unverhüllt.
30 Nun sind wir überzeugt, daß du Alles weißt, und nicht nöthig hast, daß dich Jemand frage. Darum glauben wir, daß du von Gott ausgegangen.
31 Jesus antwortete ihnen: Jetzt glaubet ihr;
32 siehe, es kommt die Zeit, ja, sie ist jetzt schon vorhanden, wo ihr zerstreuet, Jeder dem Seinigen nachgehen, und mich allein lassen werdet. Doch ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir.
33 Dieß habe ich euch gesagt; damit ihr in mir Frieden habet. In der Welt habet ihr Angst; aber fasset Muth, ich habe die Welt überwunden.

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