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Jesaias - Kapitel 42

Jesaias - Kapitel 42

(Leander van Eß)

Weissagung von dem Messias. Israels Unglaube.

1 Siehe! mein Diener, den ich unterstütze, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat! Ich sende meinen Geist auf ihn, Recht soll er unter die Völker verbreiten.
2 Er schreiet nicht, und erhebt nicht seine Stimme, noch läßt er auf den Straßen seine Stimme hören.
3 Das geknickte Rohr zerbricht er nicht, den Docht, der schwach noch glimmt, löscht er nicht aus. Mit Treue verbreitet er das Recht.
4 Er läßt nicht nach, und verzagt nicht, bis er das Recht auf der Erde verbreitet hat; nach seiner Lehre werden entfernte Länder harren.
5 So spricht Gott, Jehova, der den Himmel erschaffen hat, und ihn ausspannt; der die Erde ausgebreitet, und ihre Gewächse; der den Menschen auf ihr Odem, und denen, die auf ihr wandeln, Lebensgeist gegeben hat.
6 Ich Jehova habe dich gerufen zur Gerechtigkeit, ich fasse dich bei der Hand, ich schirme dich, und mache dich zum Bunde für das Volk, und zum Licht der Nationen.
7 Der Blinden Augen sollst du öffnen, Gebundene aus dem Gefängniß führen, und aus dem Kerker, die im Dunkeln sitzen.
8 Ich bin Jehova, dieß ist mein Name; meine Ehre gebe ich keinem Andern, noch den Götzenbildern meinen Ruhm.
9 Siehe! das Vorige ist gekommen, und ich zeige Neues an; noch eh ein Keim sich zeigt, thue ich es euch zu wissen.
10 Singet Jehova ein neues Lied, sein Lob von der Erde Grenzen her! ihr, die ihr das Meer durchschiffet, und seine Fülle, ihr fernen Länder, und deren Bewohner!
11 Laut singe die Wüste, und ihre Städte, die Dörfer, von Kedarenern bewohnt. Es jauchzen die Felsenbewohner, und rufen von der Berge Gipfel herab!
12 Jehova sollen sie Ehre geben, und sein Lob soll man in fernen Ländern verkündigen.
13 Jehova zieht aus wie ein Held, und wie ein Krieger weckt er seinen Eifer; er ruft, er schreit, und überwältiget seine Feinde.
14 Lange sah ich stille zu, ich schwieg, und hielt mich ruhig; nun aber schreie ich gleich einer Gebärenden; und will verwüsten und verschlingen zugleich.
15 Verheeren will ich Berg und Hügel, und verdorren all ihr Gras; und will zu trockenem Land die Flüsse machen, und die Seen trocknen.
16 Und Blinde will ich Wege gehen lassen, die sie nicht kannten, und betreten lassen Pfade, die ihnen fremde waren; die Finsterniß vor ihnen will ich in Licht, die krummen Wege in gerade wandeln. Dieses will ich ihnen thun, und sie nicht verlassen.
17 Dann werden zurückkehren, und sich schämen, die auf Schnitzgebilde sich verließen, und zu Gußgebilden sprachen: Ihr seyd unsere Götter.
18 Ihr Tauben, höret! Ihr Blinden, blicket auf, um zu sehen!
19 Wer ist so blind, als mein Diener? Wer so taub, als mein Bote, den ich sende? Wer ist so blind, als der Vollkommene? Wer so blind, als der Diener Jehova's?
20 Du hast Vieles gesehen, doch nichts beachtet; die Ohren wurden geöffnet; doch hörte man nicht.
21 Jehova meint es wohl um seiner Gerechtigkeit willen, und macht groß und herrlich das Gesetz.
22 Dieses Volk aber ist beraubt und geplündert, verstrickt in Löchern sind sie alle, und in Kerkern versteckt; sie sind zur Beute geworden, und Niemand rettet sie; sind zum Raube geworden, und Niemand spricht: Gib sie zurück!
23 Wer unter euch hört dieses, merkt und hört darauf für die Zukunft?
24 Wer gab Jakob zur Beute, und Israel den Plünderern? Ist es nicht Jehova, an dem wir uns versündigten? und auf dessen Wegen sie nicht wandeln, und dessen Gesetz sie nicht beachten wollen.
25 Darum goß er über sie seines Zornes Grimm, und die Gewalt des Krieges; er zündete rings um sie her Feuer an, doch merkten sie es nicht; und hat sie angezündet, doch nahmen sie es nicht zu Herzen.

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