Eberlin von Günzburg, Johann - Der erst budtsgnosz

Eberlin von Günzburg, Johann - Der erst budtsgnosz

Ein klägliche klag an de christliche Römischen kayser Carolum, vo wege Doctor Luthers vnd Vlrich von Hutten.

Auch von wegen der Curtisane vnd bättel münch. Das Kayserlich Maiestat sich nit laß sollich leüt verfüren.

Ich erster bundtsgnoß wird erfordert von minen .xiiij. mit gesellen gnug ze thun vnser verbündtnüß, bedunckt mich nützlich sein all mein red zu keren vff das trew adelich christlich härtz vnsers genädigosten kaysers Caroli, in hoffnung so sein Kayserliche maiestat als vnser houpt wol bericht wurde, alle andere vnderthon hetten glück vnd hayl. Nit verarge mirs o frummer Kayser das ich so ylendtz für dein genädig angesicht trit, dann grosse not vnsert halb vnd grosse hoffnung zu dir treibt mich dar zu, was ist aber vil not zu erzelen vnser gmeinen trübsal so auch Sunn vnd Mon vnd stärn ein mitleiden mit vnß haben, solichs wissen wir vff erden nieman zu klagen dann dir, als vnserem haupt, vnserem lang gewünschten vnd gantz angenämen kayser, zu dir stadt all vnser zuversicht, vnser hoffnung vnd zuflucht, deß laß vnß gemessen du theürer fürst. Nim war wie genädiglich vnser got mit dir handlet der dich so ein hoch begabte creatur wil sein, ein lyb seel eer vnnd gut, deßglichen nit ist gsin in tausent iaren, dem on blut vnd widerspruch so vyl land [vnd] leüt off erden vnd in wasser gehorsam ist. Aber in sunderheit teütsche land, die do sind das härtz der christenheit, sind dir zu williger gehorsam vnderworffen, also das alle wysen vnd fürsichtigen vrtheilen ein got gefellig regiment söll vnder dir erston, das deine vorfaren teütsche kayser so ernstlich vnd vyl begärt haben, aber auß sonderlichem vrtheil gots dir vor behalten, solichs wöllest ingedenck sein o christlicher herr, vnd nim das schwärt gottes in die hand, schirm vnd regier das adelich vnd hocherkoufft christlich volck sunderlich der teütschen nation, welche dir von got sunderlich bereit wirt das sy für andere empfencklich ist, haylsames regiments nach christlicher ordnung das soltu dar auß nemen. Ain christlich wäsen stot darinn, das man ein andächtig härtz trag zu got, vnd ain erlichen vffrechten wandel zu dem nächsten menschen, wo solichs christlich wesen pflantzt ist in eim volck, mag vernünfftig regiment diner Kayserlichen maiestat verfäncklich sein. Vnd wie wol solch christlich wesen soll in aller wält ein fürgang han, ist doch got gfellig das es in teütschen landen wider vffgang darinnen es laider lange jar verborgen ist gelegen (als auch in aller christenheit) aber jetz gefalt es got das in teütscher nation wider ein vrsprung hab in alle wält ein christlich wäsen, wie vormals auß Judea geschehen ist, vnd nit on sundere ordnung gottes ist eim Römischen kayser fürderlich allweg teütschland willig gehorsam gesin vß mitwürckung gottes, das er hat zu seiner zeit heylsame ding auß diser gehorsam wöllen würcken, als jetz scheinlich ist vff disen tag. Dann vyl jar lang hat in teütscher nation vnentpfintlich grunet ein somen alles gut. Subtile sinn, scharpffe vernünfftige anschleg, maisterliche arbeit in allen handtwercken, erkantnüß aller geschrifften vnd aller fürderlichen sprachen, ein new nützlich kunst der buchtruckery, begird ewangelischer lere, ain gefallen ab aller warheit vnd erberkeit. Die ding alle sind vorzyten durch vnfal in vnseren landen verborgen gesin, aber auß himmlischer hylff gond die ding alle härfür, Also das teütsche nation wunderbarlich vnd schon vorberait ist, als ain begirlich, schon, füglich volck, das wirdig wurde vnd dem zu thail wurd ain so christenlicher kaiser der du bist, soll dich solichs bewegen zu sunderem flyß vnd lieb zu teütscher nation. Solich göttlich obgemelt somen geworffen von got in die teütsche härtzen, zu fürderen, meren vnd schützen, dodurch dein reich, lob vnd säligkeit gemeret würdt vnd ewiglich gefestiget. Wiß auch o mächtiger kayser das Johann reüchlin aller wält bekant ain vrhab ist alles nutzes in teütschen landen, der angefangen hat zu entdecken die ingeworffnen brunnen christlichs wäsens in verstand vnd in läben, darumb er ewigs lob wirdig ist. Dar nach ist zu grossem hail kummen Erasmus von Roterodam der mit englischem ingenium für vnd für mit gütigkeit göttliche gaben gemeret hat in vnß. Denen dingen gar wol genutzet hat der bücher truck, als diner hohen vernunfft wissend ist. Obgemelte zwen man haben die ersten stain gelegt alles hails, denen auch vyl andere neben behilfflich sind gesin, als Jacob wimpffling, doctor Johan von Kaysersperg im Elsaß, doctor Vlrich krafft von Vlm, Johan Eckolampadius in schwaben, mit iren anhangen. Hat auch fast genützet dem handel, die trew nützlich vnderwisung viler frommen schulmeister an vilen orten als Cratonis vnd Sapidi zu schletstat, Michaelis hilspach zu hagnow. Spinler vnd Gerbellius zu Pfortzen, Brassicani vnd Henrich manni zu Tübingen. Egidius krautwasser zu stutgard, vnd horb, Johan schmidlin zu Memmingen, Cocleus zu Nürenberg, Nesenus zu Franckfurt etc. Do nun gott der herr lang vor hin durch obgemelter vnd irer glichen fleiß vnd arbeit auch durch vyler andächtiger leüt ernstlich fürbit zu gott bereit hat sinn vnd gemüt auch sitten vnd härtzen der teütschen, zu begird christliches wäsen, vnd jetz die zeit do was in der dein fridlich gotgfellig regiment an gon solt in teütscher nation sunderlich, hat got geschickt zwen sunder vßerwelt kün vnnd erleüchte botten zu beraiten deinen wäg in das regiment, vnd dich zu laiten vnd wysen in deinem fürgang, durch deren müg vnnd flyß alles ab wäg gethon würd das dir irrung brächte an dinem ampt.

Dise zwen gottes botten sind Martinus Luther vnd Vlrich von Hutten, sie sind baid teütsch geboren hoch gelert vnd christliche menner, die all ir tag do hin gericht haben das gottes eer ein fürgang hette wie es sich erzaigt in irem außbruch. Dann was sucht anders Martinus Luther wann ain luthere raine dargebung ewangelischer lere in schulen vnd vff den predig stülen, da man vyl hundert iar vß sunderer verhäncknüß gots gelert hat, die wält für got, den Antichrist für Christum, Barrabam für Jesum, kätzery für warhafftige ding, darvff gat alle arbeit Martini das ewangelisch christlich lere wider an tag kumme, vnd got ist mit im, dann vyl hochgelerter gehärtzigter männer in allen orten nit allein teütscher nation auch alles Europa, im zuspringen vil frommer christen, fraw, man, pfaff, lay, münch, nunn halten es im härtzen mit im ob sie schon öffentlich nit reden dörffen.

Vlrich von hutten übt die fäder vnd das schwärt zu erwecken alte teütsche erberkeit, in trew, glouben vnd warheit das teütsche nation (wölche alweg ir selbs gnugsam gesin ist in aller noturfft zu lyplichem läben, im gelt, in früchten der ärd, in nützlichen gewonheiten vnd gesatzen. Nun aber ist in erberkait vnd lybs noturfft gar geschwecht worden durch vnütz leüt als du hören würdst. Ist nun kundtlich das rain ewangelisch predig, auch trew vnd glouben mit nötiger lybs narung not sind zu heilsamem regiment in deinem teütschen landt, dar zu will dir vnd dinen vnderthonen gott helffen durch Martinum Luther vnd Hutten. Aber als günstig dir got ist, so widerig ist dir der teüfel, wo er möcht din frumm härtz verkeren so fyret er nit. Vnd wolt got du werest dem Dertusiensi nymmer zu regieren worden in diner iugent von dem du uit vyl christlicher fryheit hast mögen leren noch anders das eim solichen grossen fürsten nötig ist und fürderlich mag sein, ich besorg der böß find hab solichs zugerüst, vnd got hat es verhengt vber dich, das dar vß aller wält kundtlich wurde wie adelich dein gemüt were, das es auch in siner iuget nit hat mögen gebracht werden vff lasterliche demut, dar nach vß anricht des teüfels ist din frumme gewissen zu thail worden an stat ains seelen fürer, eim barfusser münch, vß der zal der apostützlischen obseruantzer, welches beweinen vyl frummer christen vnd tag vnd nacht gott bitten das er bystand thü dem frummen Kayser, vnd im zu verston geben sein göttlich lob vnd in erlöß vom grawen glißner, dann wo du nit an dem ort fürsichtig bist, so hälff got dir vnd vnß, vnd got erhöret andächtig gebät das für dich geschicht, thut dir hylff, das du gelegten stricken empflüchst, dar vmb wir (als wir hoffen) bewegt sind von gott vnser klag zu dir stellen. Bedenck in deim hohen verstand wer doch der sey dem du all dein geheim vertruwest, er ist ein barfusser von der obseruantz hochfertiglich genant, vnder welchen leüten allweg kleine kunst vnd kleine wyßheit ist gesin, die sich besser erzaigen dann sie sind, deren gröste zal gar unwissend ist, vnd ob vnder tausent ayner by yn verstendig oder gelert ist, sitzt er vnder in als Daniel vnder den löwen vnd fürderlich dein beicht vatter Glapion nie by in geacht ist gewäsen sunderlich gelert noch gaistlich, vnd nimpt sy selbs wunder wie du dich beladen habst mit disem menschen.

O frummer kaiser thu dich der bättel münch ab, sunderlich der obseruantzer barfusser, dann din vnschuldig gemüt ist zu wol truwig irem grossen alefantz. Frag in aller teütscher nation, alle fürsten vnd herren gaystlich oder wältlich, alle stend vnd stet die etwas mit in zu schaffen haben, die nit sich der bärfusser abthund als vyl sy mögen. Dein vorfaren, der sälig Maximilian, hat inen auch etwan gebychtet, aber hat nicht mit seim bychtvatter vßgericht, weder vor noch nach der bycht, vnd in der beicht wolt er nit das der münch in etwarumb zu rede stellet, das mit seim willen jm römischen reich verhandlet were, er sagt zu dem bychtvatter, herr meine sachen hab ich mit wyser leüt rat gethon, fragen in nit nach, was ich bycht das absoluieren in gots namen, als bald die bycht vß was schickt er den münchen wider heim. Die münch schickten im auch kein gelerten man so er bychten wolt, ains thails darumb, dann sie günnen solich eer den gelerten nit by inen, so wusten sie wol das der kayser Maximilianus kainen besunder rats fraget. In sollichem stück volg im nach du frummer theürer fürst, du wirst glück vnd hail haben vnd grossen gunst von teütschem land. Wir gedencken offt auß teüfels liste syest kummen zu lernen vom Derthusiense vnd vom Glapio, dar durch din rych nümmer gerainiget wurde von falscher lere vnd von vnredlichen handlungen, so die Curtisan vnd bättel münch hinderte ein gemainen nutz, vnd des teüfels list hat etwas fürdrungen, das er dich schier betrogen hette zu gelouben, Luther vnd hutten weren scheltens wärt, aber gottes gnad hat dich nit lassen verblendet werden. Wiß o christlicher kaiser das curtisanen vnd bättelmünch ein sunder gyfft sind eins christenlichen wäsen in teütschem land, darumb sy widerig sind dem seligen Luther vnd dem christlichen edlen herren von Hutten, auch allen denen welche heylsame ding raten dim christlichen volck. Christliche ewangelische lere ist ein anfang als hails die zu fürderen flißt sich zum höchsten der Luther, solichem widerstreben am höchsten die bättel münch sunderlich obseruantzer barfusser, welche sich verlassen vff iren glissenden guten schin, vermeinen also vil zu raten dem vnuerstendigen volck, der tütschen erberkeit fryheit vnd gnugsame vnderstat Vlrich von Hutten mügliche fürderung zu thun, aber die Curtisanen ligen im am wäg. Also gadt alles vbels wider dich vnd dein rych vß dem bäpstlichen volck, dann bättel münch vnd Curtisanen sind geschworne knecht des römischen bapsts.

Nimm war frummer herr, also haben dich obgemelte zwey geschlecht wöllen betriegen, das du schier dine besten fründ für abgesagt find hettest gehalten, wär ist din vnd dines rychs grosser fründ dann Luther vnd hutten, die allein din vnd diner vnderthon hayl, eer, glück vnd säligkeit suchen sie vnd all ir anhang, lyb vnd eer gut vnd läben wöllen sy by dir lassen, darumb sie sich offt in tödtliche gefärlichen geben haben von solicheswegen, vnd noch nit ablassen, auch in dinem schinlichen zorn, dann sie haben dich vnd die warheit so lieb, ob du schon inen nümmer danckest, wöllen sy dir danocht guts thun. Aber die bättel münch vnd Curtisanen suchen dein vnd deines reichs schaden vnd verderbnüß, vnd iren aygnen nutz, ee ir ainer den tauseten thail von dinet wegen litten als Hut vnd Luter, sie liessen dich das din schaffen vnd zaygten dir die fygen. Ja sie raten dir din aygne fründ zu verderben, do mit niemand sy der dich vor irem argen list beware. Nit vmbsunst streiten bättel münch wider den Hutten, alein die barfusser obseruantzer heben vff ein jar in deim ober vnd vnder teütschland zwaimol hundert tausent guldin an gelt vnd gälts wärd, ob sy schon kein gält angryffen so man es sicht, doch haben sy schaffner die vßgeben vnd innemen pünctlicher dann kein fürst hat, ja man hat es summiert, das die vier bättel örden in teütscher nation järlich vffheben meer dann zehen hundert tauset guldin. Solichs sugen sy auß arm vnd rych, herren vnd knechten. Was sag ich dann vom bäpstlichen stul der järlich teütsche nation erlichtert umb dryhundert tausent guldin. Was aber mit boßhafftigem rechts handel gen Rom auß teütscher nation wirt gezogen, ist nit vß zu rechnen. Noch minder mag man zelen was von den klösteren, styfften, pfarren, pfrunden durch die hellischen Curtisan auß teütscher nation gestolen vnd geroubt wirt. By dem allem muß das volck geben dir vnd anderen herren järlich schatzung als billich ist, muß sich selbs dar zu erneren, so vyl münch vnd pfaffen so in klösteren vnd vsserhalb verpfrundet sind auch ziehen, on die bättel münch. Wie möcht dann teütsche nation grunen, so als vyl schedlicher thiere in ir ab etzen alle gute waide, Vnd das wär noch lidlich so es allein dem gut schadet. Sie vnsterstond auch vnß am lyb vnd fryden schaden, so sy gern sähen das wir vngedultig weren wider vnser lybs herren von irer schatzung wegen, dann sie geben für was wir inen geben sy ein gots gab vnd soll nit gemindert werden, aber fürsten schatzung möcht wol vnderhalten werden. Nun mögen wir ye nit pabst vnd fürsten erneren, sie mainen wir solten ee die fürsten vbergeben, das wöllen wir nit thun, do mit sy dann zu schaffen gewunnend als schydleüt vnd ainiger also in vnserem vnfryd sie gemestet wurden. Darumb schickt der römisch pabst so offt in alle land botschafft, fürsten vnd herren vneins zu machen, vnd das noch grösser ist, die Curtisan vnd bättel münch bringen auß frembden landen, besunder vß Italia vnd Rom allen falsch, vffsatz, vntrew, hinderlist, do durch trew vnd gloub gebrochen wirt, vnd schier ein bruder dem anderen nit truwen darff, wider alte redlicheit teütscher nation, vnd by aller sölicher bübary absoluieren die münch iederman durch fryheit ires ordens, vnd die Curtisan auß gewalt der ablaß brieff vnd römscher gnade vnd das alle vngerechtigkeit fürgang, vnd auch der zorn gottes vber vnß kumme vnd vber vnß blibe, fölschen sy auch ewangelische lere vff der kantzel, so sie vns stercken in vnserem nyd vnd haß, vnd sagen man mög wol dem handel find sin aber nit der person. Man mög ainen wol vsseren vnd meiden vnd im dannocht nit find sein. Man mög wol interesse nemen von früntlichem lyhen. Man mög wol gescheidigkeit brauchen es sy nit schedlicher list. Man mög wol lassen dispensieren den pabst vber verschriben ayde. Man mög wol tödtliche krieg füren vmb schirmung aigens nutz, dar zu man ein bewerlich scheinlich recht hab. Die mäß auch der bösen pfaffen sey erlösen die selen. Wir mögen auß natürlicher krafft vnß hüten vor sünden on gnad vnd vnß selbs zu gnaden schicken. Es sy bösser gält vmb römischen ablaß geben dann anderen armen leüten in offner not. Jederman mög vnd sölle aigen nutz suchen. Es mög einer aigen schaden wol mit maß rächen. Es sy ein oberkeit nit schuldig dem christlichen vnderthon alles guts so er im gethun mag, meer dann ein thürck seim vnderthon. Solich vnd der glichen Aristotelisch haidnisch lere treiffen sy vnß in von vnser iuget vff, do mit wir nümmer ewangelische warheit erkennen, darumb vnß got find ist, machet alles solich antichristen lere. Vnd so doctor Luther vnß allen zu gut solichs auß reüten will, widerstond im Curtisan, bättel münch, ja der gantz römisch hoff, vnd wellen auch dein guten lümbd do mit beflecken, din christlich gemüt hie mit verkeren, aller frummen teütschen gutwillikeit von dir wenden, so sie vnderstond dich vnschuldigen kayser in ir antichristen sect ziehen. Aber wir o Kayser das wir vnß bessers zu diner gerechtigkeit versehen, vnd hoffen du syest so frumm das du nümmer auß gutem gewissen, den Luther vnd Hutten für irrsälig vnd schedliche geurtailt habst. Deßhalb wir nit achten aller mandat sollich sachen betreffend vnder dem namen deiner Kayserlichen maiestat vßgangen. Wir achten, aintweders wissest du nüt darumb oder aber seyest vnrecht deß handels bericht, darumb appellieren wir von dir vbelberichten oder betrognen von Romanisten zu dir wol von vnß vnderwiset vnd bericht zu werden, hie zwischen läsen wir was Hut vnb Luther geschriben haben oder schriben werden, jn hoffnung es söll bald der romanisten arger list also an tag kummen das du bättel münch vnd curtisanen in acht vnd bann thun sollest, das got bald well schicken, dann vnß zwyfelt nit got hab dich so lieb, er werde dich nit lang lassen irren. So nun dir das wor liecht durch Lutherum vnd Huttenum inlüchten wirt, würdstu bald verwerffen allen irrsal der romanisten mit iren vß predigern. Das ich aber anfäncklich gsagt hab, o frummer fürst, vnser not sy so groß das wir nit lenger vnß mögen enthalten von iamerlichen klagen ist kundtlich, so du merckst wie vnß auß gnaden gottes vnser vernunfft vffthon ist, das wir erkennen auß alten historien, wie wol vnser nation gesin ist vnd wie vbel jetz vnsere sachen stond, vnß verdrüst der groß falsch vnd mißgloub vnder vnß, dem mögen wir nit entgon dann er ist bestätigt durch römische gsatz vnd gaistlich recht das niemandt sein sach gnug versicheren kan, man findt allwegen schlupfflöchlein arme leüt vmb zu triben, dar vff auch die juristen vnd aduocaten zu schul gond vnd sich mit dem erneren, so doch vnsere vorfaren wenig gesatz vnd grossen glouben gehalten haben, hat auch keim gezimpt vsser dem land sein rechtshandel ziehen. Aber jetz ist mein handel mit den bättel münchen, so zücht er mich von eim conseruator zu dem anderen in ober vnd vnderland, zu lest gon Rom do gewint er lob vnd Rom, mit den pfaffen ist es auch also. Do mit leren auch wir layen vil vßzüg vnd inrede vnd falsch vmb falsch zu geben. Alle ding sind theür by vnß, auch ist die müntz gefelschet, kain gut gold kan man meer finden, Rom verschluckt alles silber vnd gold, die müssigen bättel münch vnd curtisanen machen auch das wasser theür. Vnser vernunfft, sagt man, für vnß an der kantzel am narren seit, got nimpt von vnß den irrsal vnser finsternüß, vnd wolten gern lernen vnd hören die christlich warheit die vnsere selen settigen, so ist niemand der sie vnß dörffe sagen, dann die bättel münch wellen nit die sein welche vnß vnrechts fürgehalten haben, ee wolten sie vnß für vnd für jm irrsal lassen stecken, dar an setzen sy all ir vermögen, vnnd wellen vnß erschrecken mit bäpstlichem bannen wider die warheit vßgesandt, mit kayserlichen mandaten on dein wol bericht vrtheil gebotten, mit altem härkummen vnser irrigen vorfaren, mit glissendem schein irer örden, mit vyle ires anhangs vnd je mer sie fürbawen das vnß christliche gsatz nit luter fürkumme, so vil minder sind wir zu ruw auß innerlichem götlichem triben. So wir nun vmbgetriben werden an gut, lyb, eer vnd seel, vnd wir aller hylff vom pabst entsetzt sind, vnd vyl byschoff wurmessig sind von wegen ires gydtz, die drü oder vier bistumb mit bäpstlicher dispensatz, id est mit antichristlichem gsatz wöllen haben, die sich annemendt durch commend der aptien, priorat, probstien der klöster, vnd sie doch nit münch sind noch dar zu wöllen sein, so sie irer bystumb nit wöllen warten sunder der küng vnd grossen fürsten höff nach ziehen, das sy on bäpstliche dispensierung nit thun dörffen, wie wol vil bischoff sind die gern hilff thäten der ewangelischen warheit, aber bäpstliche forcht übertrybt sie. Wem söllen dann wir vnser not klagen, dann dir vnserem frummen kayser vnd herren, zu dem wir vnß alles guts versehen, wie wol wir etwas erschrocken sind ab dinem beichtvatter, der sich din so fast vnd vyl berümpt, wie du nit allein yn haltest als din beichtvatter, sunder als din gantzen regierer in allen sachen, wie wol wir hoffen du siest höhers verstandts, dann das du dich vnnd dein rych lassest an ein hoffertigen käßiäger. Je doch ist ein grosse menge des schlechten volcks deß erschrocken vnd leidig worden, hat also gesagt we vnß we vnß, müssen wir noch lenger der vnmänschlichen tyrany der münch vnderworffen sein, wir mainten das edel blut Caroli solt vnß dar von erlöst haben. Erbarm es got das ein vngelerter, eergytiger, lusiger münch das gantz römisch reich regieren sol, wie will vnß immer hayl geschähen. Solich vnrüwige klag vnder fürsten, edlen, burgern vnd pawren, haben wir fünffzehen bundtsgnossen erfaren vnd vnß mit aller macht vnderstanden solich bösen won des volcks von dir vß zu tilcken, do mit nit teütsche nation din vnwillig wurde, vnd haben inen gesagt, du werdest dich weder an bäpstlich legaten keren noch an die bättel münch, ob du schon ettlich mandat habest lossen auß gon als man sagt, sy es doch nit dein wissen do by, oder werdest es bald enderen, du werdest dir christum der durch den Luter vnd Hutten redt lieber lassen sein, dann alle wält, du werdest den growen münch von dir thun, vnd werdest Erasmum von Roterodam zu eim beichtvatter vnd innerlichen radt annemen, oder den Luther oder den Carlstat, oder ainen anderen inen gelich. Du werdest sunderlich die wältlichen Churfürsten vnd dine redlichen vetter, die frummen Payrischen herren, vnd den edlen Frantz von Sickingen, Vlrichen von Hutten, Hertzog Friderich Pfaltzgrafe vnd deren glichen die nächsten nach dir lassen sein. Du werdest alle Curtisan vnd bättel münch in acht vnd aber acht thun. Du werdest kein bischoff lassen ein churfürsten sin. Du werdest gantz kain cardinal in teütschland lassen. Du werdest gebieten man söll hailsame lernung der dry sprach vnd andre edlen künst in schulen lassen ein fürgang haben, das ewangelische clarheit vff der kantzel söll allein geprediget werden, wer dar wider sein will der soll gestrafft werden. Du werdest verbieten fürhin kain pallium meer zu Rom kouffen, kain annat meer geben, kain ablaß meer in vnser land lon kummen, kain bättel münch meer lassen samlen, sunder das sy sich neren mit bequemer vnd müglicher weiß. Das man kain fürhin laß kummen in die bättel örden, sunder sie lassen absterben. Das man fürter kein vmb schuld laß in ban thun. Das man keim pfaffen meer dann ein pfrund laß. Das jetlicher pfaff müß vff seiner pfrund sein. Das all Pfarrer vnd byschoff ire ämpter mit predigen vnd anderm selbs verrichten. Das man kain münch noch nunn laß dry gelübte thun ee sie dreissig jar alt werden. Das allen münch vnd nunnen zimme auß dem kloster zu gon, wo sie mercken das kloster läben inen dienet zu der selen schaden. Das kain Curtisan dörff fürhin ein pfrund anfallen. Das man in kaim ding sol recht oder dispensierung zu Rom suchen, sunder all gaistlich hendel für den landts byschoff kummen lassen. Das man ein gwisse summ ordne wie vil man söll guts in die klöster bringen vnd nit meer. Wie vyl pfaffen in jetlicher stat sein söllen vnd nit mer. Das man on kayserlichen gwalt in sunderheit erlang für hin kain ewigen jartag oder pfrund soll stifften. Das alle münch vnd nunnen aller örden den landts byschoffen söllen vnderworffen sein. Das allen pfaffen erloubt sey ee wiber zu haben do mit so vil schand vnd sünd vermitten blyb. Das man kain recht handel auch am wältlichen rechten vber ein jar vmbziehe dem armen man zu verderbnüß. Das Kayserlich maiestat für hin die edlen brauche in legation des rychs vnd in iren räten, vnd nit laß für hin so vyl Johannes vnd Conrade vnd Hainrice vnd verglichen bachanten vnd schriber vnd finantzer, verrichten grosse sachen römisch reichs, so doch jetz der adel seine kind laßt studieren vnd vnderwisen werden in kunst vnd in sitten. Das fürhin ab gestelt werd das seeloß verwegen volck aller kriegsknecht das do gält näme vnd zuge dem tüfel zu, sunder jetlichs land helffe irem herren, vnd fürhin der adel sich übe in kriegen, denen es zu gehört. Das die fuckerien zerstört werden, das zu trincken ein brunn aller laster peinlich gestrafft werd, das schampere klaider an man vnd frawen ab gethon werden, das öffentlich gots lesteren, offentlich eebruch, zu trincken sy gnugsame sach darumb einer aller eer entsetzt werde. Das man fürhin nit gült kouff vff ligenden gütern, vnd das man alle gülte möge vff gute zyl ablösen. Das kain krieg on vrloub kaiserlicher maiestat vnd der chur fürsten soll fürgon.

Dise stuck vnd deren glichen haben wir für gehalten der teütschen nation mit mund vnd geschrifft, offentlich vnd heimlich, du werdest all dein fleiß ankeren solichs ab zu stellen vor allen dingen, das dir dar nach got gäb syg vnd hail vor allen andern dinen finden. Dann werden die starcken teütschen vff sein mit lyb vnd gut vnd mit dir ziehen gon Rom, vnd gantz Italia dir vnderthänig machen, darffst weder vmb pabst noch kardinal für hin werben, sy müssen für hin von dir vnd allen dinen nachkummen confirmiert werden, aber du solt allen gewalt auß krafft der election der Churfürsten haben. Durch solich weiß würst du ein gewaltiger küng der erden, so du vorhin gots handel vßrichtest, dar nah wirt got din handel vßrichten. Darumb bitten wir .xv. bundtsgnossen in namen teütscher nation dein Kaiserliche maiestat, du wollest erwecken din mannlich adelich gmüt vnd vnserm fürhalten dem gemeinen volck ain nachtruck geben, do mit alles volck dir günstig blyb. Laß dir din gutwillige teütsche nation lieber sein dann barfusser obseruantzer, die in die lenge dir nit farb werden halten, als dann schier alle fürsten vnd herren, gaistlich vnd wältlich, land vnd stet in teütschem land von yn erfaren haben, so man inen grosse gutthät beweißt, vnd vß vrsach die etwan nötig ist ein gebet an sy legt vergessen sy alles guten, vnd schlagen ab gebetten billich sach mit grossem verdruß obern vnd vndern. Solichs ist offt geschehen von in, darumb schier aller fürsten vnd stett härtz von in gewichen ist. Auch etwan triben sie vmb byschoff vnd pfarrer, statt vnd herren mit iren stoltzen bullen vnd vnmässigem predigen vor dem einfeltigen volck. Do mit beschlüß ich min vnd miner mit gsellen hertzlich klag zu dir, thu du als ein getrüwer vatter, als ein genädiger herr, als ein gehärtziger kayser, vnd biß got vnd der teütschen nation danckbar vnd kumm vnß zü hilff. Got behalt dich vnd vnß lang heilwärtig. Amen.

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