Draconites, Johannes - Von den Schreibern die sich mit jrer hand CHRISTO zuschreiben: Das XLIIII. Capitel Jesaia.

Draconites, Johannes - Von den Schreibern die sich mit jrer hand CHRISTO zuschreiben: Das XLIIII. Capitel Jesaia.

Gewislich redet unser Gott JESUS CHRISTUS selbs in disem Capitel und spricht: Ich wil meinen geist auff deinen Samen giessen: wie er denn selbs zeuget da er dis Capitel allegiret und spricht Jo. 7. Wen duerstet der kome zu mir und trincke / wer an mich glewbet / wie die Schrifft saget / von des leibe werden stroeme des lebendigen wassers fliessen. Das aber CHRISTUS dise verheissung des Geists am Pfingstag erfuellet habe / scheinet aus disen wortten Joannis / dis saget JESUS von dem geist den die entpfahen solten die an jn glewbeten / denn der heilig Geist war noch nicht da / weil JESUS noch nicht verkleret war. Aber diser lebendigen predigt ursache war der Gottfurchtigen Juden trawrickeit der kunfftigen Babylonischen gefengnis halben: denn weil CHRISTI Barmhertzickeit sihet das die Christglewbigen Juden seer betruebet waren / durch die predigt von Babylonischer gefentnis und gedachten / es wuerde nu gar aus sein mit allen Gottes verheissungen von CHRISTO und die Juden gen Babel weggefueret wuerden nimermehr wider gen Jerusalem komen / sondern abtruennig unchristen abgoettisch werden und ewiglich zu Babel bleiben: so troestet er sie gar herlich in disem Capitel nicht alleine mit reichen verheissungen das er sie durch Koenig Cores wider gen Jerusalem bringen wolle / aus dem Babylonischen gefengnis erloest / und zu Jerusalem seinen geist auff die Juden giessen wolle allen Heiden zupredigen / und aus Juden und Heiden eine Christenheit zu machen / Sondern beschreibet auch mit erst so greßlich und greulich der Babylonier und aller Heiden unchristlich abgoettereie das einem fur den Goetzenmachern und Goetzendienern grawen und die hare gen berge steigen mochten / darnach auch Gottes Sones JESU CHRISTI Maiestet und gnade so mechtiglich und freundlich das einer flugs an jn glewben und sagen moecht / es ist doch je kein warer Gott in Himel und erden den unser Gott in CHRISTO welchem ich mich zuschreiben mit dieser hand und mit leib und sele zueigen geben wil. So last uns das Capitel in sechs stuecke teilen und erzelen: Im ersten wie CHRISTUS die Gottfurchtigen troestet mit verheissung des geists und beruffe der Heiden: Im andern von Gottes Maiestet und weißheit in CHRISTO: Im dritten von aller Goetzenmacher und goetzen eitelnichtikeit und verdamlicher abgoettereie: Im vierden wie und warumb CHRISTUS die Juden vermanet gottlichen verheissungen von CHRISTI Reich zuglewben und abgoettereie zufliehen: IM fuenfften wie und warumb Jesaias alle welt vermanet CHRISTUM zupreisen: Im sechsten wie man CHRISTI Gottheit bey neim wunder und wolthatten erkennen sol.

Hore mein knecht Jacob und Israel den ich erwelet habe. So spricht der Herr der dich gemacht und zubereittet hat / und der dir beistehet von mutterleib an: furcht dich nicht mein knecht Jacob und du fromer den ich erwelet habe. Denn ich wil die wasser außgiessen auff die durstigen und strome auff die durre. Ich wil meinen Geist auff deinen Samen giessen und meinen Segen auff deine nachkomen: das sie wachsen sollen wie gras / wie die weiden an den wasserbechen. Diser wird sagen ich bin des Hern / und jener wird genennet werden mit dem namen Jacob: und diser wird sich mit seiner hand dem Hern zuschreiben / und wird mit dem namen Israel genennet werden.

In disem ersten teil last uns hoeren.

Wie CHRISTUS die Gottfurchtigen Juden troestet und jnen den Geist verheisset die Heiden zuberuffen.

Weil Jacob in seiner angst mit dem glawben so fest an Gottes verheissung hienge / das jn Gott darumb Israel nennet das er mit Gott und Menschen gekempfft obgelegen war Ge. 32: so nennet er die Juden hie darumb Jacob und Israel / als von Jacob und Israel herkomen / das sie vor jn nach der Babilonischen gefengnis auch so fest mit dem glawben an Gottes verheissungen hangen sollen / die da weissagen das die Juden wider gen Jerusalem aus Babel komen sollen Jere. 29. und das CHRISTI Reich zu Jerusalem angefangen in alle welt außgebreittet werden solt nach dem andern Psalm.

Das worttlin (jesrun) lauttet im Deudschen fromer oder rechtschaffen / damit zuvermanen die Juden das sie from und rechtschaffen im glawben seien wie Jacob oder Israel: derhalben er auch seine wolthatten erzelet / nemlich das er sie behuettet habe von Mutterleib an und erwelet unter allen voelckern unterm Himel / auffdas sie glewbener werde sie auch in der Babilonischen gefengnis erhalten und wider gen Jerusalem bringen umb CHRISTI willen.

So wil er mit disen wortten (hoere mein knecht Jacob und Israel den ich erwelet habe: so spricht der Herr der dich gemacht und zubereittet hat / und der dir beistehet von Mutterleib an: furcht dich nicht mein knecht Jacob und du fromer den ich erwelet habe) die Juden so furchten das Babilonische gefengnis wuerde mit den Juden einen garaus machen und wuerden alle Juden von Gottlichen verheissungen zur Babylonier abgoettereie fallen / troesten und vermanen Gottlichen verheissungen getrost zuglewben wie Jacob so werde sie Gott aus aller not erloesen wie Jacob und an stat der unglewbigen Juden alle glewbigen Heiden beruffen lassen. Bißher die vermanung: Nu von der ursache.

Durch durstige und duerre / verstehe CHRISTI Apostel und juengere: darumb so genennet das sie in der anfechtung huelfflos in der welt duerstig sind nach Gottes huelffe: wie die Coriter Psal. 42. sprechen / wie der hirs schreiet nach frischen wassern / also schreiet meine Sele Gott zu dir meine Sele durstet nach dem lebendigen Gott. Das durch wasser außgiessen des heiligen Geists sendung zuverstehen seie / zeiget CHRISTUS selbs an mit disen wortten / ich wil meinen Geist außgiessen: welchen er denn reichlich außgegossen hat am Pfingstage / da er auch dise Propheceie Joels erfuellet / ich wil meinen Geist außgiessen uber alles fleisch.

Was sol aber gescheen / wenn CHRISTUS seinen Geist auff der Juden Samen und nachkomen die Apostel und Juengere gegossen und sie mit seinem Evangelio gesegent und geheiliget hat: sie sollen wachsen als grrad und als die Weiden an den wasserbechen / das ist / mit gaben und krefften des Geists bereittet und geruestet sollen sie CHRISTI zungen und zeugen sein von Judea an bis an der welt ende / und mit der predigt des Evangelij zuwegen bringen / das CHRISTUS aller Creature verkuendiget in den Stetten gruene wie gras auff Erden / und die Christen durch den Geist soviel guttes thun als der Bawm an den wasserbechen gepflantzt frucht bringet Psal. 1.

Die Heiden aber sampt den Juden durch der Apostel und Juengere predigampt zu CHRISTO bekeret / sollen aus jren fruchten vierfaltiglich erkand werden / das sie mit Abraham / Isaac / Jacob im Himelreich sitzen und bey Gott durch CHRISTUM ewigleben sollen wie die Apostel und Juengere CHRISTI.

Zum ersten spricht er: diser wird sagen ich bin des Hern: wil soviel anzeigen / das die getaufften in CHRISTUM dem Teuffel wider sagen und sprechen werden / ich bin ein Christ / und wie Paulus / Was ich lebe das lebe ich im glawben an JESUM CHRIST. Zum andern spricht er: jener wird genennet werden mit dem namen Jacob: wil nicht alleine weissagen das sie in der Tauffe den namen Jacob kriegen werden / als man die beschnittene kindlin Jacob nennet / sondern auch das sie den Geist CHRISTI so Jacob hatte und den glawben an CHRISTUM Jacob verheissen kriegen und haben werden. Jacob heist ein solcher untertretter der mit dem glawben Gottlicher verheissunge von CHRISTO suende / welt / tod / Teuffel / hell / untertritt: und wer einen solchen Geist und namen in der Tauffe krieget hat der frewe sich das sein namen im Himel geschrieben und thue seinem Tauffenamen auff Erden gnug in CHRISTO. Zum dritten spricht er: und diser wird sich mit seiner hand dem Hern zuschreiben: wil soviel anzeigen / das viel Heiden zu CHRISTO bekeret von CHRISTO schreiben und durch außlegung der Schrifft und Christlichen Bekendnis jres glawbens anzeigen werden / das sie warhafftiglich Christen kinder und Erben Gottes CHRISTI Bruedere und mitterben seien: als denn Chrisosostonus / Cyprianus / Augustinus / andere sich mit jren henden CHRISTO zugeschrieben haben. Und ich der geringst unter allen Schreibern die sich mit jrer hand CHRISTO zuschreiben / wil mit disen Buechern von CHRISTO bezeugen / nicht alleine das ich ein Christen seie mit Leib und Sele Gottes eigen kind und erbe durch CHRISTUM: sondern auch damit zeugnis geben allen predigern und Christen in Deudschenlanden und in allen sprachen / das sie Gottes Mundbotten und kinder des Reichs seien / wenn sie CHRISTUM nach Gottlichen verheissungen kennen und bekennen. Zum vierden spricht er: und werden mit dem namen Israel genennet werden: wil anzeigen / das im newen Testament kein unterschied sein werde zwischen glewbigen Juden und Heiden / sondern wer unter den Juden Israels Geist und glawben an CHRISTUM haben werde der werde sein ein rechter Israelit wie Nathanael Jo. 1. und soviel jr unter den Heiden Israels Geist und glawben haben werden / die werden auch der recht Israel Gottes sein / wie Paulus zeuget Gal. 6. und Ro. 9. den rechten Israel beschreibet.

Drumb wie er mit disen wortten (denn ich wil außgiessen meinen Geist auff deinen Samen und meinen Segen auff deine nachkomen / das sie wachsen sollen wie gras / wie die Weiden an den wasserbechen) den heiligen Geist verheisset / welchen er seinen Juengern dazu gegeben hat das sie viel frucht brechten und alle welt so mit dem Evangelio fuelleten / als Paulus mit dem Evangelio von Jerusalem an bis gen Illyrium alles erfuellet. Also wil er mit disen wortten (dieser wird sagen ich bin des Hern / und jener wird genennet werden mit dem namen Jacob / und dieser wird sich mit seiner hand dem Hern zuschreiben / und wird mit dem namen Israel genennet wreden) weissagen / das unter allen Heiden welchen das Evangelion geprediget werden sol / von Pfingsten an bis an juengstentag / diser und jener das ist soviel jr glewben an CHRISTUM wie Jacob mit bekendnis jres mundes und schrifften jrer hende bezeugen werden fur aller welt das sie glewben an CHRISTUM und zeugen das kein name unterm Himel seie darinnen Heil ist denn der name JESUS: gerade wie Psal. 87. von disem und jenen weissaget und spricht / man wird zu Zion sagen das allerley leutte drinnen geborn werden / der Herr wird predigen lassen in allen Sprachen das der ettliche daselbs geborn sind.

So spricht der Herr der Koenig Israel und sein Erloeser der Herr Zebaoth: Ich bin der erst und bin der letzt und ausser mir ist kein Gott. Und wer ist mir gleich der da ruffe und verkuendige und mirs zurichte / der ich von der welt her die voelcker setze? last sie jnen die zeichen und was kunfftig ist verkuendigen. Furcht euch nicht und erschreckt nicht: hab ichs nicht dazumal dich hoeren lassen und verkuendiget? denn jr seit meine zeugen: ist auch ein Gott ausser mir? es ist kein hort / ich weis ia keinen.

In disem andern teil redet er.

Von Gottlicher Maiestet und weisheit in CHRISTO.

Der Herr Koenig und Erloeser Israel und Herr Zebaoth ist JESUS CHRISTUS: welchen er hie beschreibet dreifaltiglich. Zum ersten spricht er: ich bin der erst und der letzt / und ausser mir ist kein Gott. wil soviel sagen / das CHRISTUS alleine warer Gott der Koenig und Erloeser Israel und Herr Zebaoth seie / der nicht alleine keinen anfang noch end habe / sondern auch der alles erst und letzte wircke und wisse ehedenn es sich anfehet oder endet: gerade wie Paulus Col. 1. und Jo. 1. von CHRISTO zeugen.

Zum andern spricht er: und wer ist mir glech / der da ruffe und verkuendige und mirs zurichte / der ich von der welt her die voelcker setze? last sie jnen die zeichen und was komen sol verkuendigen: wil mit der welt schepffung und allen vorigen zeichen und wundern beweisen das in CHRISTO der Allmechtig ewig einig Gott wone und alle goetter der Heiden nichts seien: wie Psal. 115. auch meldet.

Zum dritten spricht er: furchtet euch nicht und erschreckt nicht: hab ichs nicht dazumal dich hoeren lassen und verkuendiget: denn jr seit meine zeugen: ist auch ein Gott ausser mir: es ist kein hort / ich weis ia keinen: wil nicht alleine mit weissagungen von der welt her die sie wissen bezeugen / das der Heiden goetzen onmechtig seien und nichts vermuegen / und kein solcher Gott seie der alles wisse vorhin sage thun konne was er will als CHRISTUS / Sondern auch sie / als zeugen dises alles / vermanen das sie ia solcher Maiestet weißheit herlickeit CHRISTI halben von seinem Wortt nicht fallen und sich an die heillosen onmechtigen verfluchten goetzen hengen.

Die Goetzenmacher sind alzumal eittel und jr kostlichs ist kein nutz: sie sind jre zeugen und sehen nichts mercken auch nichts / darumb muessen sie zuschanden werden. Wr sind sie die einen Gott machen und goetzen giessen der kein nutz ist? Sihe alle jre genossen werden zuschanden / denn es sind meister aus menschen. Wenn sie gleich alle zusamen tretten / muessen sie dennoch sich furchten und zuschanden werden. Es schmidet einer das Eisen mit der zangen erbeitet in der glut und bereittets mit hemmern / und erbeitet dran mit gantzer krafft seines armes / leidet auch hunger bis er nimer kan / trinckt auch nicht wasser bis er matt wird.
Der ander zimert holtz und missets mit der schnur und zeichets mit rotelstein und behewet es und circkelts abe und machets mir wie ein Mansbild wie einen schonen Menschen der im Hause wone. Ergehet frisch dran unter den bewmen im wald das er Cedern abhawe und neme Buchen und Eichen ia einen Cedern der gepflantzet und der vom regen erwachsen ist und der den leuten fewrwerck gibt / davon man nimpt das man sich dabey werme / und den man anzuendet und brod dabey beckt. Daselbs macht er einen Gott von und bettets an / er macht einen goetzen draus und kniet dafur nider. Die helfft verbrennet er im fewer / und uber der ander helfft isset er fleisch / er brett einen braten und settiget sich / wermet sich auch und spricht / hoia ich bin warm worden ich sehe meinen lust am fewer: Aber das ubrige macht er zum Gott das sein goetze seie dafur er knied und niderfellet und bettet und spricht / errette mich denn du bist mein Gott. Sie wissen nichts und verstehen nichts: denn sie sind verblendet das jre augen nicht sehen und jre hertzen nicht mercken konnen / und gehen nicht in jr hertz kein witz und vernunfft ist da / das sie doch dechten / ich habe die helffte mit fewer verbrand und hab auff den kolen brod gebacken und fleisch gebraten und gessen / und sollte das ubrige zum grewel machen und sollte knien fur ein klotz? es gibt aschen und teuscht das hertz das sich zu jm neiget und kan seine Sele nicht erretten: noch denckt er nicht / ist das auch triegereie das meine rechte hand treibet?

In disem dritten teil redet er.

Von aller goetzenmacher und goetzen eittel nichtickeit und verdampter abgoettereie.

Wer ettwas tichtet oder thut Gottes gnad oder gerechtickeit fur Gott und selickeit zuerlangen dadurch / der hat einen frembden Gott und das darauff er sich verlest heist ein goetz oder abgott. Denn Gott hat allen menschen niemand und nichts furgestellet seine gnade zuerlangen fur jm gerecht und selig zuwerden denn JESUM CHRISTUM / umb welches willen alleine wil er allen die seinen verheissungen glewben gnedig sein alle suende vergeben gerecht achten und on verdienst seligmachen. Wer on solchen glawben ettwas thut dadurch from und selig zuwerden / der treibet abgoettereie. Und wiewol die so fur einen goetzen knien oder sonst ettwas thun dadurch from und selig zuwerden / nicht dafur gehalten sein wollen als trieben sie abgoettereie / dennoch sind sie damit abgoettisch das sie sich an CHRISTO nicht benuegen lassen und meinen sie konnen nicht selig werden sie thun denn das wercke das sie dunckt gutt und Gott wolgefellig sein / ob sie gleich kein Gottes gebott haben solchs zuthun. Drumb wie er mt erzeleten wortten allen / der goetzenmacher und goetzen eitelkeit und nichtickeit beschrieben haben und verdammen umb zwoer ursache willen: Erstlich weil er aller welt gebotten hat an niemand und nichts zuglewben denn an CHRISTUM in welchem alle fuelle der Gottheit leiplich wonet und durch welchen alleine Gott alles mit sich versuenet und seligmacht / nach disem Spruch / es ist kein name den menschen unterm Himel gegeben darinnen Heil ist denn der name JESU CHRISTI: darnach hat Gott allen menschen verbotten frembde goetter zuhaben und gedrewet er wolle niemand unschuldig halten der seines namens mißbraucht / das ist / wer nicht glewbet an CHRISTUM der sol umb nichts anders willen von Gott ewig verdampt sein solang er nicht glewbet denn das er nicht glewbet an CHRISTUM: wie CHRISTUS selbs Joan. 3. zeuget.

Daran gedencke Jacob und Israel: denn du bist mein knecht: ich habe dich zubereitt das du mein knecht seiest: Israel vergis mein nicht. ICH VERTILGE DEINE MISSETHAT WIE EINE WOLCKEN UND DIENE SUNDE WIE DEN NEBEL: KERE DICH ZU MIR: DENN ICH ERLOSE DICH.

In disem vierden teil erzelet er:

Wie und warumb CHRISTUS seine Juden vermanet Gottlichen verheissungen zuglewben und abgoettereie zufliehen.

Daran gedencken sollen / ist betrachten sollen der abgoettereie ursprung eittelkeit verdamnis / und des Allmechtigen waren Gottes JESU CHRISTI weißheit und barmhertzickeit / und dise beide vergleichen / und sich von abgoettern zu CHRISTO bekeren sollen / auffdas sie von allen fluchen des gesetzs erloest alles verheissen gut in CHRISTO erlangen. Warumb aber soltu dran gedencken O Jacob und Israel? CHRISTUS spricht hie: denn du bist mein knecht / ich habe dich zubereittet das du mein knecht seiest / Israel vergis mein nicht: wil soviel sagen / umb des willen hab ich euch Juden erwelet zu dienern und mein Wortt gegeben fur allen voelckern unterm Himel / das jr nicht alleine fur ewre persone lebetet nach dem gesetz Mose und glewbet an CHRISTUM nach allen verheissungen Gottes von CHRISTO und durch den glawben an CHRISTUM gerecht fur Gott wuerdet und ewigeselickeit erlanget: Sondern auch das jr alle voelcker auff Erden leret das es aus sein werde mit Mose wenn CHRISTUS erschienen und das CHRISTUS alles was Gott vom Messiah geweissaget ins einer zukunfft erfuellen und predigen werde allen glewbigen zur ewigen gerechtickeit und selickeit: und dis wil er sonderlich anzeigen mit disen wortten: Israel vergis mein nicht: Summa weil den Juden Gottes verheissunge von CHRISTO vertrawet sind / weil CHRISTUS aus den Juden herkomen und jnen mit ernst predigen auch bey jnen gecreutziget aufferstehen und das Evangelion in aller welt lassen predigen solt: wil er haben das sie Conservatores solcher lere seien jnen und allen menschen zur Gottlichen gerechtickeit und ewigen selickeit. Gerade wie die Christenheit aus den Heiden Gott schuldig ist nicht alleine fur sich das Evangelion zuglewben und bekennen zur ewigen gerechtickeit und selickeit / sondern auch Gottlicher verheissungen außlegunge den nachkomen zulassen / auffdas sie so geborn werden sollen CHRISTUM jres hertzen freud auch lieben und preisen in ewickeit.

Was aber die Summa aller Patriarchen Propheten CHRISTI aller Apostel und Prediger bis an juengstentage seie druckt CHRISTUS selbs aus mit disen wortten: ICH VERTILGE DEINE MISSETHAT WIE EINE WOLCKEN UND DEINE SUNDE WIE DEN NEBEL: KERE DICH ZU MIR: DENN ICH ERLOSE DICH: duch missethat und suende verstehe die erbsuend aller menschen durchs gesetz offenbaret und noch tieffer verdammet / wie Paulus Ro. 3. zeuget. Dieser (ICH) ist CHRISTUS auff welchen Gott aller welt suende gelegt und der fur alle welt ein Schuldopffer worden ist / als der Teuffer spricht / Sihe dis ist Gottes Lamb das der welt suend treget. Die missethat und suende vertilgen / ist die welt mit Gott versuenen den glewbigen alle suende vergeben und das ewigeleben umbsonst geben. Denn gleich wie der wind die wolcken so zustrewet das man keine mehr in der lufft sihet: also tilget der glawb an CHRISTUM so gar alle suende das sie fur Gottes gericht verschwinden und keine gesehen wird. Und wie die Sonne mit jrem glantz den nebel so zerteilet und zunichtmacht das man nicht ein tropfflin oder steublin in der lufft sihet: also vertilget der Christlich glawb auff Gottliche verheissunge gegruendet so gar alle suend das nicht ein fuencklin verdamnis in den Christglewbigen bleibet: wie Paulus auch spricht / es ist nichts verdamlichs an Christen. Suende vertilgen / begreifft in sich CHRISTI leiden und verdienst absolution von allen suenden alles verheissen gutt in CHRISTO das ewigeleben im Himelreich: welches gutt niemand geben kann denn CHRISTUS. Daraus wolzuverstehen / das erloesen heisse / eben den so die Juden aus Egypten erloest durch sein Creutz Juden und Heiden von suend / tod / Teuffel / hell / erloesen und seligmachen: wie Paulus Col. 1. von der erloesung durch CHRISTUM gescheen zeuget.

Sage mir aber wer krieget vergebung der suend und erloesung vom tod durch CHRISTUM: die buesser so glewben an CHRISTUM zu welchen er hie spricht / kere dich zu mir denn ich erloese dich: von welchen auch Gott Jesa. 53. spricht / Er mein gerechter knecht (CHRISTUS) macht viel gerecht die jn kennen / denn er treget jre suende. Drumb wie er mit disen wortten (daran gedencke Jacob und Israel: denn du bist mein knecht / ich habe dich zubereittet das du mein knecht seiest / Israel vergis mein nicht) der Juden ia wol auch der Christen ampt beschreibet / nemlich buessen glewben bekennen alle welt zum Evangelio bewegen: daher auch Paulus spricht / mit dem munde bekennet man zur selickeit. Also wil er mit disen wortten (ICH VERTILGE DEINE MISSETHAT WIE EINE WOLCKEN UND DEINE SUNDE WIE DEN NEBEL: KERE DICH ZU MIR: DENN ICH ERLOSE DICH) das ampt CHRISTI die welt zuerlosen nach allen verheissungen beschreiben / nemlich das sein gantzes Reich nichts anders seie denn vergebung und erloesung / wie Paulus Col. 1. auch zeuget. Sihe dise wolthat Gottes durch CHRISTUM erzeiget macht den Propheten Jesaiam so froelich das er gar zum Evangelischen prediger wird singet und spricht.

Jauchzet jr Himel: denn der Herr hat gethan: ruffe du Erden heruntter. jr berge frolocket mit jauctzen / der wald und alle bewme drinnen: denn der Herr hat Jacob erloeset / und ist in Israel herlich.

In disem fuenfften teil last uns hoeren.

Wie Jesaias alle Creaturen vermanet CHRISTUM zupreisen.

Durch Himel / Erden / Berge / Wald / Bewme / verstehe alles das im Himel auff Erden in grunden auff gebirgen in welden allethalben wonet. Jauchtzen ruffen frolocken mit jauchtzen / heist das Evangelion von CHRISTO getrost predigen und bekennen. Was aber und wie man von CHRISTO predigen und rhuemen sol / drueckt er aus mit disen wortten: der Herr hat gethan / der Herr hat Jacob erloeset / der Herr ist in Israel herlich: wil Gott dafur dancken das er alle seine verheissunge durch CHRISTI sterben und aufferstehen erfuellet hat und alle Creature vermanen Gott fur solche wolthat zudancken bis an juengstentag: gerade wie Psal. 118. auch dis jauchtzen ruffen frolocken mit jauchtzen ward recht erfuellet / da CHRISTUS sprach Marci ultimo / Gehet in alle welt und prediget das Evangelion aller Creature.

So spricht der Herr dein erloeser der dich von mutterleib an bereittet hat: ich bin der Herr der alles thut: der den Himel außbreittet alleine: und die Erden weitmachet on gehulffen: der die zeichen der warsager zu nicht und die warsager toll macht: der die weisen zu rueck keret und jre kunst zur torheit machet: bestettiget aber das wortt seines knechtes und den rat seiner botten volfueren: der zu Jerusalem spricht seie bewonet und zu den Stetten Juda seit gebawet und ich jre verwuestung auffrichte. der ich spreche zu der tieffe verseige und zu den stroemen vertrockent: der ich spreche zu Cores der ist mein hirte und sol allen meinen willen vollenden / das man sage zu Jerusalem Seie gebawet / und zum Tempel seie gegruendet.

In disem letzten teil last uns hoeren.

Wie man CHRISTI Gottheit und Maiestet bey neun wolundwunderthatten erkennen sol.

Mit disen wortten (so spricht der Herr dein Erloeser der dich von mutterleib an bereittet hat) zeiget er an das CHRISTUS so dis Capitel gered aller welt Heiland und seiner gemeine schutz seie. Die neune wolundwunderthatte CHRISTI bey welchen man seine Gottliche Maiestet weißheit gnad erkennet drueckt er aus mit disen wortten.

Zum ersten spricht er: ich bin der Herr der alles thut: wil in gemein anzeigen das er Gottes Sone seie durch welchen Gott alles schaffe / wie Paulus Col. 1. zeuget.
Zum andern spricht er: der den Himel außbreittet alleine: wil sagen durch jn alleine seie der Himel geschaffen Gene. 1.
Zum dritten spricht er: und die Erden weit machet ongehuelffen: wil anzeigen das durch jn alleine die Erden und was drinnen geschaffen Ge. 1.
Zum vierden spricht er: der die zeichen der warsager zunicht und die warsager tollemacht: wil sagen das er die falschenpropheten zu luegnern und zuschanden mache / wie er den warsagern Exodi 7. und 8. und Da. 2. thette.
Zum fuenfften spricht er: der die weisen zurueckkeret und jre kunst zur torheit machet: wil sagen / wie er Pharao mit seinen weisen unn Absolom mit seinen weisen zu narren und schanden macht / so thue er allen weisen dieser welt die sich wider Gotts wortt aufflehnen / als Paulus 1. Cor. 2. auch zeuget und spricht / Perdam sapientiam sapientum.
Zum sechsten spricht er: bestettiget aber das wortt seines knechtes und den rat seiner botten volfueret: wil sagen was Gott im ersten Buch Mose von der Egyptischen truebsal und erloesung geweissaget das seie im andern erfuellet / und was er im Alten Testament von CHRISTO geweissaget das seie erfuellet im Newen Testament / wie Sacharias und Maria Luce 1. und CHRISTUS selbs in Luce 24. zeugen.
Zum sibenden spricht er: der zu Jerusalem spricht seie bewonet und zu den Stetten Juda seit gebawet / und ich jre verwuestung auffrichte: wil soviel weissagen / wie Jerusalem und das land Juda verstoeret werden sol / als Jeremia von der verstoerung auch schreibet / also sol es auch widergebawet werdne als Hagay und Sacharia von der widerbawung Jerusalem weissagen.
Zum achten spricht er: der ich spreche zu der tieffe verseige und zu den stroemen vertrockent: wil sagen (weil durch die tieffe Babylon zuverstehen / durch stroeme die Babylonische Stette und das gantze regiment / durch verseigen und vertrocken das Babylonische Reich gewinnen und einnemen) das eben der Sone Gottes so das Rote Meer und den Jordan darumb trocken macht und versigen lies das die kinder Israel trocken und sicher hindurch ins gelobte Land giengen / der werde das Babylonisch Reich in welchem sein volck gefangen sein wird / als einen strome so verseigen und vertrocken lassen / nemlich gewinnen und einnemen das sein volck draus erloeset wider gen Jersualem / als denn Cores den Phrath wunderbarlich vertrockent das sein heer durchgieng und Babylon einname da die Stad sicher war und brasset.
Zum neunden spricht er: der ich spreche zu Cores der ist mein hirtte und sol allen meinen willen volenden das man sage zu Jerusalem seie gebawet und zum Tempel seie gegruendet: wil soviel weissagen das uber hundert und fuenfftzig jar ongeverde ein Koenig in Persen sein werde genant Cores der werde die Juden vom Babylonischen Koenig weggefueret wider gen Jerusalem bringen und wenn er das Babylonisch Reich eingenomen und die Juden erloest habe Jerusalem und gantz Juda widerzubawen befelhen und zum Bawe des Tempels viel gelts und guttes schencken und geben: wie denn gescheen als Eßra Nehemia Hagay Sacharia zeugen. Und zwar da Cores dise Propheceie lase / nemlich das solch eine lange zeit vor seiner geburt Jesaia von jm geweissaget hatte ward er beweget zusagen / die Juden weren sonderliche Gottes freunde und jnen alles guttes zuthun. Dise neune wolundwunderthatten aber CHRISTI werden von jm selbs umb des willen am meisten erzelet das die Juden so trawrig waren der kunfftigen Babylonischen gefengnis halben dadurch beweget wuerden goetzenmacher und goetzen Babylonisch gefengnis und alles ungluck zuverachten und fest an Gottlichen verheissungen von CHRISTO zuhangen welcher sie nicht alleine durch Koenig Cores aus Babel erloesen und wider gen Jerusalem bringen wuerde mit allen freuden / sondern auch uber der Juden so gen Jerusalem widerkomen Samen und Nachkomen seinen Geist außgiessen zupredigen allen Heiden und aus Juden und Heiden eine Christenheit zuversamlen.

Dem Allmechtigen Gott und Heiland JESU CHRISTO so dis Capitel durch Jesaia selbs geprediget seie lob Ehre danck sampt dem Vatter und dem heiligen Geist fur alle wolthatten alle glewbigen Juden und Heiden und mir erzeiget auff Erden und fur alle freud und selickeit die er jnen und mir im Himelreich zeigen und haben lassen wird in seinem angesicht ewiglich: Amen amen.

Geprediget geschrieben gedruckt zu Rostock M. D. Lij.

Aus dem Original abgeschrieben

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