Draconites, Johannes - Von dem verborgen Gott Israel und Heiland JESU CHRISTO: Das XLV. Capitel Jesaia.

Draconites, Johannes - Von dem verborgen Gott Israel und Heiland JESU CHRISTO: Das XLV. Capitel Jesaia.

Das JESUS CHRISTUS ein warer Allmechtiger ewiger gnediger Helffe-Gott und Heiland seie / und durch Jesaia dis Capitel auch selbs geprediget habe / beweis ich mit zweien zeugnissen des heiligen Geistes aus disem Capitel genomen / widder die Arrianer Cherinther Mahumetisten.

Zum ersten spricht Paulus Ro. 14. Was verachtestu dienen Bruder? wir werden alle fur den Richtstul CHRISTI gestellet werden/ nachdem geschrieben stehet: so war ich lebe mir sollen alle knie gebeuget werden und alle zungen sollen Gott bekennen.

Zum andern leget Paulus disen spruch weitleufftiger aus und spricht Phil. 2. Ein jglicher seie gesinnet wie JESUS CHRISTUS / welcher ob er wol in Gottlicher gestalt war hielt ers nicht fur einen raube Gott gleich sein / sondern eussert sich selbs und nam Knechts gestalt an / ward gleich wie ein ander mensch ernidriget sich selbs und ward gehorsam bis zum tod des Creutzes / darumb hat jn auch Gott erhoehet und hat jm einen namen geben der uber alle namen ist / das sich im namen JESU beugen solle alle dere knie die im Himel und auff Erden und unter der Erden sind / und alle zungen bekennen sollen das JESUS CHRISTUS der Herr seie zur Ehre Gottes des Vatters.

So last uns das Capitel in neun stuecke teilen und erzelen: Im ersten wie Gott der Persen Koenig Cyrum umb der Juden willen so hoch erhaben hat:
Im andern wie die Juden Cyri und CHRISTI zukunfft begeren:
Im dritten wie er die Widerchristen schilt und verdammet:
Im vierden wie CHRISTUS seine Gottheit beweiset mit der Schepffung mit Cyro mit der Egypter Moren der langen leutte in Seba beruffe:
Im fuenfften von dem verborgen Gott Israel und Heiland JESU CHRISTO: wie CHRISTUS die unglewbigen verdammet und die glewbigen seligmacht:
Im sechsten von der Maiestet und krafft Gottes Wortts und der Heiligen Schrifft:
Im sibenden von der Heiden goetter und pfaffen unwissenheit und nichtickeit und von der allwissenheit und Gottheit CHRISTI:
Im achten wie CHRISTUS allen Menschen das Evangelion prediget und selickeit verheisset: wie keine lere gerecht und selig macht denn das Evangelion CHRISTI: wie CHRISTUS uber alles herschet: wie die Christen dadurch gerecht und selig werden das sie sprechen CHRISTUS seie jre gerechtickeit und stercke: wie alle die verdampt werden so CHRISTO widerstehen:
Im neunden wie Bel und Nebo der Babylonier goetzen durch Cyrum verstoeret werden sollen.

So spricht der Herr zu seinem gesalbeten Cores / den ich bey seiner rechten hand ergreiffe / das ich die Heiden fur jm unterwerffe / und den Koenigen das Schwerd abguertte: auffdas fur jm die Thueren geoeffnet werden und die Thore nicht verschlossen bleiben. Ich wil fur dir hergehen und die hoecker eben machen: ich wil die eherne Thueren zuschlahen und die Eiserne Rigel zubrechen.
Und wil dir geben die heimliche schetze und die verborgene kleinoet / auffdas du erkennest das ich der Herr der Gott Israel dich bey deinem namen genennet habe umb Jacob meines knechtes willen und umb Israel meines außerweleten willen: Ja ich rieff dich bey deinem namen und nennet dich da du mich noch nicht kandtest.
Ich bin der Herr und sonst keiner mehr / kein Gott ist on ich: Ich habe dich geruestet da du mich noch nicht kandtest / auffdas man erfare beide von der Sonnen auffgang und der Sonnen nidergange das ausser mir nichts seie.
Ich bin der Herr und sonst keiner mehr / der ich das liecht mache und schaffe das finsternis / der ich fride gebe und schaffe das ubel / ich bin der Herr der solchs alles thut.

In disem ersten teil last uns schlechthin erzelen.

Wie Gott Cyrum erhoehet hat umb der Juden willen.

Was Herodotus Xenophon Josephus von Cyro dem ersten Monarchen in Persia schreiben das hat Gott hie durch Jesaia zweiehundert jare zuvor geweissaget / die Juden so fur der Babilonischen gefengnis sich furchten damit zutroesten.

Die Juden nennen jre Koenige Messiah welches heist auff Griechisch CHRISTUS auff Latin Onctus auff Deudsch Gesalbeter / vom salbole wie Gott zu Samuel sprach 1. Samu. 16. Nim das horn und salbe mir David zum Koenige: daher auch JESUS genennet wird der CHRIST vom frewdenoele Psal. 45.

Und Cyrus von hebreern kores genennet wird darumb von Gott CHRISTO ein Messiah oder Gesalbeter genennet das er von Gott dazu geweihet und beruffen ist das er die Babilonier straffen und CHRISTI gemeine von jnen erloest wider gen Jerusalem bringen sol. Bey der rechten hand ergreiffen / heist / Gott mit Cyro sein bis das er allen seinen willen außrichte: sintemal auch die rechte hand auff glueckte deuttet.

So wil er mit disen wortten (so spricht der Herr zu seinem Gesalbeten Cores den ich bey seiner hand ergreiffe) nicht alleine leren in gemeine das Gott alle Potentaten kenne und was sie außrichten sollen wisse nach dem 139. Psalm / sondern auch das er den erweleten Cyrum sonderlich dazu erwelet das er seinen willen gluecklich außrichte das er auch nicht umbkomen muege er habe denn solchs außgerichtet: welches sobald daran erschiene das er in seiner kindheit wunderbarlich vom tod erloeset ward. Denn sobald Cyrus (des vatter ein Fuerst in Persia vom geschlecht Sem und seine mutter ein tochter des Koeniges in Media) geborn ward / und jnen Astyages der Koenig in Media darumb befolhen hatte durch Harpagum seinen hofemeister umbzubringen das der Koenig einen trawm gehabt das seiner tochter Cyri mutter ein Rieb aus der seitten wuechsse das gantz Asiam bedeckt: schaffet Gott das des hirtten frawe der Cyrum umbbringen solt ein todkind gebar welches sie begraben lies an Cyri Stad und zoge sie den jungen Cyrum auff an kindes stad und hoffet es sollte es niemand erfaren weil er fur ein hirttenkind gehalten wuerde. Nachdem aber Cyrus erwachsen und sein adelich hertz sich damit erzeiget das er ein solch regiment unter den knaben machete / nemlich die fromen beschirmet und die boesen straffete das sie in alle liebeten und ehreten geschachs das er einen edlen knaben straffete / welcher jn fur seinen eltern verklaget und die ferner jn verklageten fur Astiage dem Koenig also / das der Koenig die knaben selbs verhoeret und da er Cyri geschicklickeit vernam und an die zeit gedacht darinnen seine tochter geborn hatte befand er nach erforschung das er der Cyrus were den er befolhen hatte zutoedten / behielt jn zu seinem vatter in Persen. Harpagus aber kam in so gros ungnad des Koeniges das er jm seinen son gen hofe senden must / welchen er kochen lies und da Harpagus von seinem Son unwissend gessen hatte lies der Koenig nach essens das heupt die hende unn fuesse des kindes bringen und Harpago sagen / von dem kind hastu gessen. Als nu Harpagus merckt das seines Sones heupt war und warumb solchs gescheen were demuttiget er sich fur dem Koenig und lest sich nicht mercken das er solchs rechen wolt: practiciret aber hernach mit den grossen Hern in Media das sie von Astyage abfielen und Cyrum erweleten zum Koenige. Solchs schreibet er Cyro und erinnert jn des Astyagis Tyranneie an jnen beiden geuebet zurechen: damit aber solchs heimlich bliebe schickt er Cyro einen hasen darinnen ein brieff vernehet und befalh Cyro zusagen er solt den Hasen selbs streiffen. Da sich nu Cyrus ruestet in Meden zuziehen: und Astyages den Harpagum erwelet hatte zum heuptman wider Cyrum: ergab sich Harpagus mit seinem heer alsebald Cyro und kam also durch Astyagis Tyranneie der Meden Koenigreich auff die Persen. Nachdem aber der reiche Koenig vorn in Asia Cresus wider Cyrum gezogen hat in Cyrus gefangen und das Koenigreich auch eingenomen und die Stad Sardis gestuermet: hat also Cyrus alle lender jnnen gehabt von Persen an bis forn an Jonia: wie er aber zu rueck gezogen und Babilon also gewonnen habe das er den Euphraten abstechen hat lassen so durch Babel ettlichmal fleusset und da er so klein ward das man zufussen hindurch gehen kund sein heer durchs wasser in die sichere Stad bracht hat und Babilon erobert / wolt ich auch darumb erzelen das wir lerneten das umb des willen Cyro keine macht hat widerstehen konnen das sjn Gott bey seiner rechten hand ergrieffen und er soviel Koenigreich und Stette gewonnen das Gott selbs hie von jm solang zuvor weissaget und spricht: das ich die Heiden fur jm unterwerffe und den Koenigen das Schwerd abguertte auffdas fur jm die thueren geoffnet werden und die thore nicht verschlossen bleiben / ich wil fur dir hergehen und die hoecker eben machen / ich wil die eherne thuren zuschlahen und die eiserne rigel zubrechen / und wil dir geben die heimliche schetze und die verborgene kleinoet.

Wiewol aber Gott Cyrum umb des willen erweckt das er die gottlosen straffet und die fromen beschirmet (wie Petrus und Paulus auch von weltlicher Oberkeit ampt schreiben) so hat er jn doch furnemlich darumb so hoch erhaben das er die Juden aus Babel erloeset und Gottes Maiestet durch jn aller welt bekand und er fur einen heiligen Koenig gehalten wuerde / als klarlich dise meinung aus folgenden wortten Jessaia scheinet: auffdas du erkennest das ich der Herr der Gott Israel dich bey deinem namen genennet habe umb Jacob meines knechtes willen und umb Israel meines außerweleten willen / ia ich rieffe dich bey deinem namen und nennet dich da du mich noch nicht kandtest / ich bin der herr und sonst keiner mehr / kein Gott ist on ich / ich habe dich geruestet da du mich noch nicht kandtest auffdas man erfare / beide von der Sonnen auffgang und der Sonnen nidergang das ausser mir nichts seie.

Sintemal nu durch liecht glueck zuverstehen durch finsternis unglueck in alles thun on jn nichts gescheen: so wil er mit disen wortten (ich bin der Herr und sonst keiner mehr der ich das liecht mache und schaffe die finsternis der ich fride gebe und schaffe das ubel / ich bin der Herr der solchs alles thut) sein ampt selbs beschreiben und eben das leren / nemlich das alles durch jn geschaffen und regiret werde / das Gene. 1. Joan. 1. Col. 1. Heb. 1. von jm geschrieben.

Treuffelt Himel von oben und die wolcken regenen die gerechtickeit / die Erde thue sich auff und bringe heil und gerechtickeit wachse mit zu: ich der Herr schaffe es.

Aus disem andern teil last uns lernen.

Wie die Juden Cyri und CHRISTI zukunfft begeren.

Durch gerechtickeit vom Himel verstehe den Gott CHRISTUM: durch Heil auff Erden den menschen CHRISTUM: durch treuffeln Wolcken regen das Evangelischepredigampt CHRISTI. Wie nu mit disen wortten (treuffelt jr Himel von oben und die wolcken regenen die gerechtickeit / die Erde thue sich auff und bringe heil und gerechtickeit wachse mit zu) die Gottfurchtigen Juden CHRISTI zukunfft vom Himel begeren auffdas er nach Gottlichen verheissungen mit seinem Evangelio alle glewbigen gerecht fur Gott und seligmache / nemlich vom fluche des Gesetz erloese und alles verheissen gutt in CHRISTO erwerbe und gebe. Also saget jn CHRISTUS zu mit disen worten (ich der Herr schaffe es) da er konen und solchs alles nach jrem wundsch außrichten wolle. Wer es so verstehet / als wundschen die Juden das Gott bald erfuellen wolle das er von Cyro weissaget / der mag es thun / ich halts mit dem roraate celi.

Wehe dem der mit seinem Schepffer haddert / nemlich die scherbe mit dem topffer des thons: spricht auch der thon zu seinem topffer / was machstu? du beweisest deine hende nicht an deinem wercke. Wehe dem der zum vatter saget / warumb hastu mich gezeuget / und zum Weibe / warumb gebierestu?

Aus disem dritten teil last uns lernen.

Wie er die Widerchristen schilt und verdampt.

Durch schereben thon werke zeuge geburt verstehe alle menschen aus thon gemacht Ge. 2. sampt jren tichten und thun. Durch schepffer toepffer vatter verstehe Gott so den Menschen zu seinem bilde geschaffen. Haddern und sprechen was machstu? du beweisest dein hand nicht an deinem wercke warumb hastu mich zeugen und geborn werden lassen? heist in der anfechtung Gottes drewwortte lestern und seine verheissunge luegen straffen und wuendschen das man Gottes Wortt nie gesehen hette ia nicht geborn were / dieweil es Gott den feinden CHRISTI so wol und den freunden CHRISTI so ubel gehen lest: als die Juden zur zeit des Babilonischen gefengnis so murreten und dem geist ursache gaben dis wehe zupredigen. Durch wehe verstehe das ewigverdamnis / wie Matth. 23.

So wil er mit disen wortten (wehe dem der mit seinem schepffer haddert / nemlich die scherben mit dem toepffer des thons / spricht auch der thon zu seinem toepffer was machstu? du beweisest deine hende nicht an deinem wercke: wehe dem der zum vatter saget warumb hastu mich gezeuget? und zum weibe warumb gebierestu?) soviel leren / das niemand mit Gott disputiren oder rechten sol es gehe wie es wolle: denn straffet er nach dem gesetz so thut ers mit recht / erzeiget er gnad so thut ers aus guette / nachdem gnedig sein und helffen Gottes eigen werck ist als er selbs zeuget Ezech. 18: Welche meinung Paulus auch bekrefftiget Ro. 9. da er spricht zu den so sprechen / was schuldiget uns gott? Ja liber mensch wer bistu das du mit Gott rechten wilt? spricht auch ein werck zu seinem meister / warumb machstu mich also? hat nicht ein toepffer macht aus einem klumpen zumachen ein fas zun ehren und das ander zun unehren?

So spricht der Heilig in Israel der Meister: foddert von mir ein zeichen weiset meine kinder und das werck meiner hende zu mir. Ich habe die Erden gemacht und die Menschen drauff geschaffen: ich bins des hende den Himel außgebreittet haben und alle seinem heer gebotten. Ich hab jn erweckt in gerechtickeit und alle seine wege wil ich eben machen: er sol meine Stad bawen und meine gefangene los machen / nicht umb gelt noch umb geschencke spricht der Herr Zebaoth. So spricht der Herr. der Egypter handel und der Moren gewerbe und die langenleutte zu Seba werden sich dir ergeben und dein eigen sein: sie werden dir folgen / in fesseln werden sie gehen und werden fur dir niderfallen und dir flehen: denn bey dir ist Gott und ist sonst kein Gott mehr.

In disem vierden teil erzelet er.

Wie CHRISTUS seine Gottliche Maiestet beweiset mit zweien vergangen und zweien kuenfftigne zeichen.

Der heilig in Israel und der Meister ist CHRISTUS: welcher sich im vorigen teil einen Schepffer und toepffer nennet / weil er allein alles schaffet regiret erhelt. Mit disen wortten (foddert von mir die zeichen weiset meine kinder und das wercke meiner hende zu mir) gepeut er das man Gottes volck zu jm weisen sol und troesten mit seiner Allmechtigen Maiestet / nemlich das sie sich doch nicht zur Babilonischen abgoettereie begeben im elende / sondern auff Gottes verheissunge sehen nach welchen er sie erloesen und herlich machen wolle. Der zeichen aber seiner Allmechtigen Maiestet erzelet er vier und spricht.

Zum ersten: ich habe die Erden gemacht und die Menschen drauff geschaffen.
Zum andern: ich bins des hende den Himel außgebreittet haben und alle seinem heer gebotten. Von disen zweien vergangen wunderzeichen zeuget Mose Ge. 1.
Zum dritten: ich hab jn erweckt in gerechtickeit und alle seine wege wil ich eben machen / er sol meine Stad bawen und meine gefangene los machen nicht umb gelt noch geschencke spricht der Herr Zebaoth: wil soviel weissagen das er den Cyrum uber viel jare schaffen und senden wolle das er seine gerechtickeit thue / nemlich die gottlosen zustraffen und die Christglewbigen zuerloesen: wie denn Cyrus die Juden erloest Stad und Tempel zu Jerusalem widerbawen hat lassenund kein gelt von Juden genomen / sondern jnen gros gelt zum bawe gegeben / als Eßra Nehemia Sacharia zeugen / das solche Propheceie reichlich erfuellet seie.
Zum vierden: so spricht der Herr der Egypter handel und der Moren gewerbe und der langen leutte zu Seba werden sich dir ergeben und dein eigen sein / sie werde dir folgen im fesseln werden sie gehen und fur dir niderfallen und dir flehen: wil die Gottfurchtigen Juden damit troesten das er nicht allein jren Erloeser Cyrum senden wolle / sondern auch Egyptenland / Morenland / die langen leutte zu Seba sollen das Evangelion CHRISTI von Aposteln hoeren Christen werden und die kleine zal Christlicher Juden großgnug machen: auffdas sie ia nicht sorgen die Christenheit werde untergehen durchs Babilonische gefengnis.

Daraus zuvernemen das sich ergeben solgen in fesseln gehen niderfallen flehen / geistlich zuvertehen seie vom zufalle des Evangelij also / wer dem Evangelio zufellet und glewbet der gibt sich CHRISTO zueigen und ist sein gefangner zum ewigenleben mit leib und Sele: wie Esa. 44. spricht / sie werden sich mit jren henden dem Hern zuschreiben / und Paulus spricht zun Corinthern das sie des seien der fur sie gestorben ist CHRISTI.

Dir ursach aber der Heiden zufalle drueckt er aus mit disen wortten: denn bey dir ist Gott und ist sonst kein Gott mehr: wil anzeigen / das die heiden umb des willen am meisten dem Evangelio CHRISTI geprediget jnen von den Juden zufallen werden das sie hoeren und lesen das alle Gottes verheissunge den Juden gescheen keinen andern Heiland zeigen denn JESUM CHRISTUM: wie Acto. 17. Lucas auch schreibet das die Buerger von Thessalonich und Berrhoen S. Pauli predigeten darumb glewbeten das sie in der schrifft so funden wie Paulus predigt.

Forwar du bist EIN VERBORGEN GOT DER GOT ISRAEL DER HEILAND. Aber die goetzenmecher muessen alle mit schanden und hohn bestehen und miteinander schamrot hingehen. Israel aber wird erloeset durch den Hern durch ein ewige erloesung und wird nicht zuschanden noch zuspott jmer und ewiglich.

In disem fuenfften teil last uns reden.

Von dem verborgen Gott Israel dem Heiland JESU CHRISTO.

CHRISTUS wird umb dreier ursache willen ein verborgener Gott genennet: zum ersten das sein ewige Gottliche Maiestet von menschlicher vernunfft nicht begriffen mag werden / wie Jo. 1. spricht / niemand hat Gott je gesehen: zum andern das vernunfft dis nicht begreiffen kann das er durch Creutz herlich werde und seine glewbigen durch truebsal seligmache / wie Paulus 1. Cor. 2. spricht / Ein natuerlich mensch verstehet nichts vom geist: zum dritten das Gott mensch wird und sich creutzigen lest ist der vernunfft gar verborgen / wie Paulus 1. Cor. 2. spricht / Hetten sie den Hern der herlickeit erkand so hettens jn nicht gecreutziget.

Summa disen Gott kennet niemand denn wer seinem wortt glewbet: allen unglewbigen ist seine Maiestet verborgen.

Wie er aber Israels Gott darumb genennet das er Israel verheissen Ge. 28. und niemands Gott ist denn wer glewbet als Israel: daher die glewbigen ein Israel Gottes heissen Gala. 6. Also wird er darumb genennet ein Heiland das er sein volck erloeset von suenden und kein name den menschen gegeben ist darinnen Heil seie denn CHRISTUS unser HelffeGott. Die goetzenmacher zuschanden werden und miteinander schamrot hingehen / ist alles das im unglawben goetzen macht und leret auff ettwas trawen dadurch gerechtickeit und selickeit zuerlangen das nicht CHRISTUS ist verflucht und ewigverdampt sein / wie Gott selbs spricht Exodi 20. Ich wil niemand unschuldig halten der meinen namen vergeblich fueret / und Joan. 3. Wer nicht glewbet dem Sone auff dem bleibet Gottes zorn. Israel aber erloeset werden durch den Hern mit ewiger erloesung und nimermehr zuschanden werden / heist alle glewbigen an CHRISTUM jren erloeser von sund / tod / Teuffel / hell / durch den blossen glawben an CHRISTI verdienst und Gottliche verheissunge bey Gott ewigleben werden / als CHRISTUS selbs Jo. 3. zeuget und spricht / wer dem Sone glewbet der wird nicht verdampt / sondern ewigleben. So wil er mit disen wortten (fur war du bist ein verborgen Gott der Gott Israel der Heiland: aber die goetzenmacher muessen alle mit schanden und hohn bestehen und miteinander schamrot hingehen: Israel aber wird erloeset durch den Hern durch ein ewigerloesung und wird nicht zuschanden noch zu spott jmer und ewiglich) weissagen und anzeigen / wie die Apostel und alle Christen an CHRISTUM glewben und seine Maiestet und Predigt rhuemen werden als eines Gottes der durch nichts anders erkand wird denn durchs wortt geglewbet und durch nichts bekand wird denn durch die predigt des Evangelij / welches den unglewbigen ewigverdamnis und den glewbigen ewigeselickeit verkuendiget / wie der Evangelist Joannes durch und durch zeuget.

Denn so spricht der Herr der den Himel geschaffen hat / der Gott der die Erden zubereittet hat und hat sie gemacht und zugerichtet und sie nicht gemacht das sie leer sol sein sondern sie zubereitt hat das man drauff wonen solt. Ich bin der Herr und ist keiner mehr: Ich habe nicht ins verborgen gered im finstern ort der Erden: Ich habe nicht zum Samen Jacob vergeblich gesagt / Suchet mich: denn ich bin der Herr der von gerechtickeit redet und verkuendiget das da recht ist.

In disem sechsten teil last uns reden.

Von der Maiestet Gottes Wortts und der abgoetter eitelkeit.

Ehedenn Christlich Maiestet erzelet wo und wem er sein wortt offenbaret habe und was der schrifft Summa ist: wil er mit disen wortten (denn so spricht der Herr der den Himel geschaffen hat der Gott der die Erden zubereitt hat und hat sie gemacht und zugerichtet und sie nicht gemahct hat das sie leer sein sol / sondern sie zubereitt hat das man drauff wonen sol / ich bin der Herr und ist keiner mehr) seine Gottheit und Maiestet wider der abgoetter eitelkeit beweisen / nemlich mit schepffung des Himels mit zubereittung der Erden mit schmuecke des erdreiches mit bewonunge des erdbodens / das CHRISTUS Allmechtiger Gott und sein Wortt die einige seligmachende lere seie / die goetzen aber nichts und jre lere verdamnis seien.

Wie er aber das land Canaan darumb nennet / nicht einen verborgen und finstern ort der Erden darinnen Gott gered / das ers den Juden mit grossen wunderzeichen eingegeben / auffdas ein gewisser ort in der welt were darinnen Gottes gesetz und verheissunge geleret und behalten wuerden bis auff CHRISTUM welcher denn aus disem ort der Erden sein Evangelion in alle welt solt predigen lassen.

Also spricht er darumb (ich habe zum Samen Jacob nicht vergeblich gered) das ein gewis volck auff Erden were davon man Gottes wortt hoeren und lernen solt und ein gewiß geschlecht von welchem CHRISTUS herkeme: wie Psal. 147. derhalben auch singet / So hat er keinen voelckern gethan als Jacob und Israel das er jn sein Wortt offenbaret.

Die Summa aber Gottes Wortts drueckt er aus mit disen wortten (suchet mich) wil da mit anzeigen / das das gesetz nichts anders seie / denn ein zuchtmeister auff CHRISTUM und nichts anders vermuege zuleren denn CHRISTUM suchen in welchem alle verheissunge Gottes Amen und ia sind also das ein buesser so glewbet an CHRISTUM von allen fluchen des gesetz erloest alles verheissen gutt in CHRISTO erlange: wie CHRISTUS auch von disem (Suchet mich) zeuget und spricht / suchet so findet jr.

Wie er nu mit disen wortten (ich habe nicht ins verborgen gered im finstern ortt der erden: ich habe nicht zum Samen Jacob vergeblich gesaget) seine lere von der abgoetter luegen scheidet dreifaltiglich und saget / das er seine lere fur der gantzen Creatur und vielen menschen und an einem berhuemeten ort und gewissem ort offenbaret habe / der goetzen lere aber geschee im winckel fur wenigen und ein lautter thand seie. Also wil er mit disen wortten (sucht mich: denn ich bin der Herr der von gerechtickeit redet und verkuendiget was da recht ist) seiner lere warheit und nutz von der goetzen luegen und schaden geschieden haben und anzeigen / sein wortt lee fur Gott und menschen gerecht und selig werden / die goetzen aber verkuendigen das erlogen und verdamlich seie.

Las sich versamlen und komen miteinander erzu die helden der Heiden / die nichts wissen und tragen sich mit den klotzen jrer goetzen und flehen dem Gott der nicht helffen kann. Verkuendiget und machet euch erzu und ratschlahet miteinander: Wer hat dis sagen lassen vonaltersher und dazumal verkuendiget? hab ichs nicht gethan der Herr? und ist sonst kein Gott on ich / ein gerechter Gott und Heiland / und ist kein Gott on ich.

In disem siebenden teil last uns hoeren.

Von der Heiden goetzen und pfaffen unwissenheit und nichtickeit / und von der allwissenheit und Maiestet CHRISTI.

Durch helden der Heiden verstehe die goetzen und jre pfaffen so verheissen gros huelffe und ist doch nichts darhinder: wie gemeiniglich des Apollonis und anderer abgoetter ungewis antwort die glewbigen zuschaden hat bracht / wie Cresum / weil es kein Gotts Wortt war.

Der abgott kan so gar nicht helffen das man jn tragen mus / und sind die goetzentreger und pfaffen viel krafftloser und onmechtiger in not und tod weil sie kein Gottes Wortt in sich haben. CHRISTUS aber der Kirchen Advocat was er von anfang der welt hat verkuendiget und verheissen das hat er auch mechtiglich gethan und reichlich erfuellet: als die schrifft zeuget und wir heuttestages sehen. CHRISTUS aber wird darumb genennet ein gerechter Gott / das er alleine gerecht und der alle von Gott gerecht wird geachtet der an CHRISTUM glewbet / wie Paulus Ro. 3. zeuget.

Ein Heiland aber wird er darumb genennet das er allein von suenden helffen und seligmachen kan alle die an jn glewben nach allen verheissungen Gottes / wie Matth. 1. der Engel auch CHRISTUM umb des willen JESUM nennet.

Darumb wil er mit disen wortten (las sich versamlen und komen miteinander erzu die helden der Heiden die nichts wissen und tragen sich mit den goetzen jrer Klotzen und flehen dem Gott der nicht helffen kan: verkuendiget und trett erzu und ratschlahet miteinander / wer hat dis sagen lassen von alters her und dazumal verkuendiget: hab ichs nicht gethan der Herr? und ist sonst kein Gott on ich ein gerechter Gott und Heiland und ist kein Gott on ich) seine Christliche Maiestet und prediger mit allen abgoettern und jren pfaffen verungleichen voeinander scheiden und fur der gantzen Creature die goetzendiener verspotten und sagen: kompt alle zusamen und redet und thuts auch wie ich von anfang gered und gethan habe / nemlich der ein solch wortt redet das die glewbigen gerecht und selig macht: wil damit die furchtsamen troesten und bewegen abgoettereie zufliehen und beim Evangelio zuhalten.

Wendet euch zu mir so werdet jr selig aller welt ende. denn ich bin Gott und keiner mehr. Ich schwehre bey mir selbs und ein wortt der gerechtickeit gehet aus meinem mund da sol es bey bleiben / nemlich mir sollen alle knie sich beugen und alle zungen schwehren und sagen / im Hern hab ich gerechtickeit und stercke: solche werden auch zu jm komen. Aber alle die jm widerstehen muessen zuschanden werden: denn im Hern werden gerecht alelr Samen Israel und sich sein rhuemen.

Aus disem achten teil last uns vier lere schepffen und erzelen: Erstlich

Wie CHRISTUS allen buessern und glewbigen ewigeselickeit verheisset.

Zu CHRISTO sich wenden ist nichts anders denn buessen und dem Evangelio glewben: wie er selbs leret Matth. 4. Bessert euch und glewbet dem Evangelio.

Selig wrden heist die so dem Evangelio glewben nicht verlorn werden sondern das ewigleben haben / als CHRISTUS Joan. 3. zeuget.

Durch aller welt ende verstehe alle Heiden zum Evangelio beruffen Psal. 2. und Marci ultimo.

CHRISTUM Gott sein und sonst keinen mehr / heist in CHRISTO alle fuelle der Gottheit leiplich wonen und durch jn alles versuenet werden Col. 2.

So wil er mit disen wortten (wendet euch zu mir so werdet jr selig aller welt ende: denn ichb in Gott und keiner mehr) alle menschen zum Evangelio beruffen und verheissen wenn sie buessen keinen abgott im hertzen haben fest hangenan Gottes verheissungen wie die Juden Nu. 21. buesseten und die eherne Schlangen ansahen / durch den glawben ewigeselickeit erlangen / wie CHRISTUS Jo. 3. selbs zeuget / als Mose die Schlangen in der wuesten erhoehete / so mus des menschen Son erhoeht werden / auffdas alle die an jn glewben nicht verlorn werden / sondern das ewigleben haben. Nu

Wie keine lere recht ist denn das Evangelion CHRISTI.

Durchs Wortt der gerechtickeit so gehet aus CHRISTI munde verstehe das Evangelion CHRISTI welches die glewbigen gerecht macht fur Gott wie Abraham Ge. 15. Bey sich selbs schwehren das es beim Wortt der gerechtickeit bleiben sol / heist so war sollen und werden alle die so Gottlichen verheissungen dem Evangelio CHRISTI glewben gerecht von Gott geacht und selig gemacht werden / als Gott lebet in CHRISTO warhafftig Allmechtig ewig ist / wie er denn selbs schwehert Ge. 22. das im Samen Abrahae gesegent werden sollen alle voelcker auff Erden / und CHRISTUS auch schwehert Jo. 8. Warlich sag ich euch wer mein Wortt helt der wird den tod nicht schmecken ewiglich. So wil er mit disen wortten (ich schweher bey mir selbs und ein wortt der gerechtickeit gehet aus meinem munde da sol es bey bleiben) weissagen und verheissen das er im Newen Testament umb des willen mit dem bekrefftigen werde das alle buesser so Gottlichen verheissungen seinem Evangelio glewben gerecht von Gott geacht und seliggemacht werden sollen als war er Gottes lebendiger Allmechtiger ewiger Son ist / das sein Vatter auch Mosi gesetz und sein Evangelion voneinander scheidet Deut. 18. und Jere. 31. da er spricht / Den solt jr hoeren / ich wil einen newen Bund mit euch machen: welcher newe Bund ist das Evangelischpredigampt CHRISTI davon er spricht / das Wortt so er rede seie nicht sein / sondern des Vatters der jn gesand habe. Nu

Wie CHRISTUS uber alles herschet.

Denn was wil er anders mit disen wortten (mir sollen alle knie sich beugen und alle zugen schweren) denn weissagen und leren das CHRISTUS nachdem er von todten erstanden und gen Himel gefaren ein Herr aller Creaturen sein werde nach den 2. 8. 68. 110. Psalmen: welche meinung Paulus auch bekrefftiget Phil. 2. Sollen aber alle knie sich beugen und alle zungen CHRISTUM bekennen so muessen sie ia zuvor das Evangelion hoeren und glewben / wie Paulus Ro. 10. zeuget. Darumb wil er nicht alleine weissagen das CHRISTUS vorhin allen menschen geprediget werden muesse nach dem 19. Psal. Ehedenn sie sich fur jm neigen und jn bekennen / sondern auch das CHRISTUS alleine zufurchten anzubetten zupredigen seie weil Gott in jm alleine wonet / und sonst niemand helffen kan denn er alleine. Nu

Von der Christen gerechtickeit und stercke.

Im Hern gerechtickeit haben / ist nichts in Leib und Seel haben oder vermuegen da gerechtickeit heissen oder gerecht fur Gott machen kund nach dem gesetz / sondern ausser jm allein in CHRISTO gerecht sein und CHRISTUM selbs haben zur gerechtickeit durch nichts anders denn durch den glawben Gottlicher verheissunge des Evangelij CHRISTI / wie Paulus auch spricht Roma. 1. Das Evangelion ist eine Gotteskrafft zur gerechtickeit und selickeit allen glewbigen: und Ro. 10. Wer mit dem hertzen glewbet der ist gerecht und wer mit dem munde bekennet der ist selig. Im Hern stercke haben / ist keine macht in leib und Seel haben suende Gottes zorn / tod / teuffel / helle / zuueberwinden denn CHRISTUM geglewbet und bekand: wie er selbs spricht Matth. 16. das die hellischepfortten nichts vermuegen sollen wider disen fels.

Der Same Israel sind alle die glewben an CHRISTUM nach der verheissunge Israel gescheen Ge. 28.

Die jm aber widerstehen zuschanden werden heist / alle verfolger des Evangelij alles verheissen gutts ewiglich beraubet sein und alle fluche des gesetzs fuelen muessen ewiglich nach dem 109. Psalm / er wolt des segens nicht so wird er ferne gnug von jm komen.

Drumb wie er mit disen wortten (die da sagen im Hern hab ich gerechtickeit und stercke solche werden auch zu jm komen: denn im Hern werden gerecht aller Same Israel und sich sein rhuemen) alle die da glewben und bekennen wie Paulus spricht 1. Cor. 1. CHRISTUS ist uns gemacht von Gott zur gerechtickeit und erloesung / gerecht und selig sprechen wil nach dem Spruch CHRISTI Jo. 3. und Matth. 25. Venite.

Also wil er mit disen wortten (aber alle die jm widerstehen muessen zuschanden werden) alle die dem Evangelio widerstehen verurteilet und verdampt haben nach dem Spruch Joan. 3. Wer dem Sone nicht glewbet auff dem bleibet Gottes zorn / und Matth. 25. Ite maledicti ignem aeternum.

Der Bel ist gebeuget / der Nebo ist gefallen / jre goetzen sind den Thieren und Vihe zuteil worden das sie sich muede tragen an ewer last: ia sie fallen und buegen sich alle sampt und konnen die last nicht wegbringen / sondenr jre Sele muessen ins gefengnis gehen.

In disem letzten teil weissaget er.

Wie die Babilonischen goetzen Bel und Nebo durch Cyrum verstoeret werden sollen.

Bel war der Babilonier Jupiter / Nebo jr goetze. Weil dieser abgoettischdienst im schwange gienge / so spricht Jesaia Bel seie gebeuget und Nebo gefallen: welches obs gleich nach zweihundert jar durch Cyrum erst geschach so war es doch fur Gott bereit gescheen. Drumb wil er mit disen wortten (jre goetzen sind den Thieren und Vihe zuteil worden das sie sich muede tragen an jrer last / ia sie beugen sich alle sampt und koennen die last nicht wegbringen / sondern jre Sele muessen ins gefengnis gehen) nicht alleine weissagen wie der Babilonische goetzendienst verstoeret werden solle durch Cyrum / sondern auch der Babilonier spotten das sie faule todte klotze fur goetter anbetten die nicht on Sele sind und jnen selbs nicht helffen konnen / sondern auch verstoeret werden und sich von unvernunfftigen Thieren gefangen hinweg muessen fueren lassen.

Geprediget geschrieben gedruckt zu Rostock. M.D.Liij.

Aus dem Original abgeschrieben

Cookies helfen bei der Bereitstellung von Inhalten. Diese Website verwendet Cookies. Mit der Nutzung der Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies auf Ihrem Computer gespeichert werden. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzerklärung gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
autoren/d/draconites/von_dem_verborgenen_gott.txt · Zuletzt geändert: von 127.0.0.1
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain