Collenbusch, Samuel - Ueber 1 Cor. 1, 26 - 30.

Collenbusch, Samuel - Ueber 1 Cor. 1, 26 - 30.

Weil Gott nicht viel Weise, nicht viel Gewaltige, nicht viel Edle zu einer ewigen und über alle Maßen wichtigen Herrlichkeit erwählet hat, so ist daraus unwidersprechlich gewiß, daß diese, in der Welt so glänzende Qualitäten, die nothwendig sind, um in dieser Welt große Ehre, große Reichtümer und große Gewalt zu erlangen, in Gottes Augen gar keinen Werth haben.

Weil Gott nicht viel Weise, nichtviel Gewaltige, nicht viel Edle erwählt hat, so ist daraus unwidersprechlich gewiß, daß in der Hölle die Anzahl dieser Menschen sehr groß seyn müsse, welche durch Anwendung dieser Qualitäten die Bewunderung vieler Millionen Menschen auf diele Jahrtausende hinaus geworden sind. Was haben nun diese Menschen von diesen natürlichen Qualitäten in der Hölle für Vortheile?

Es sind zwar diese natürliche Qualitäten nützlich, um in dieser Welt Ehre, Reichthum und Gewalt zu erlangen; da aber Gott viel Thörichte, Schwache, Unedle und viele, so da Nichts sind, erwählet hat zu einer ewigen und über alle Maßen wichtigen Herrlichkeit, so folgt daraus : daß die Qualitäten, welche die Bewunderung der Weltmenschen erwecken, gar nicht nöthig sind, um eine ewige und über alle Maßen wichtige Herrlichkeit zu erlangen.

Was sind denn das für Qualitäten, oder Eigenschaften wodurch man im Himmel Ehre, Reichthum und Gewalt erlangen kann? Dis lesen wir an manchen Orten der heiligen Schrift mit verschiedenen Worten. Z. E. 1 Thessal. 1,3. werden sie genannt:

  1. Das Werk des Glaubens:
  2. Die Arbeit der Liebe.
  3. Die Geduld der Hoffnung.

Micha 6, 8. heißt es: „Mensch, es ist dir gesagt, was gut ist, und was der Herr dein Gott von dir fordert, nemlich: Gottes Wort halten, Liebe üben und demüthig seyn vor deinem Gott.“ Der Herr Jesus spricht Matth. 16, 24. „Wer mein Jünger seyn will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“

In diesen drei Ausdrücken sind alle Arten von Schuldigkeiten enthalten: Die Schuldigkeit gegen uns selbst, gegen unsern Nächsten, und gegen Gott.

Alle Menschen sind von Natur ganz und gar untüchtig zu diesen Arten von Schuldigkeiten. Es kann kein Mensch aus natürlichen Kräften, die Schuldigkeiten gegen sich selbst, gegen den Nächsten, und gegen Gott beobachten so wie es Gott fordert. Die allernothwendigste, und allergrößte Schuldigkeiten, die wir uns selber schuldig sind, bestehen darin: daß wir nach der Heiligung jagen, und nach der untadelichen Liebe streben; dies kann kein Mensch aus natürlichen Kräften.

Die Schuldigkeiten gegen den Nächsten sind: die Ausübung der Liebe, von reinem Herzen, von gutem Gewissen, und von ungeheuchelter Treue. Dies kann kein Mensch aus natürlichen Kräften. Die Hauptschuldigkeit gegen Gott besteht darin: daß wir den Namen Gottes heiligen durch den Glauben an seine geoffenbarten Geheimnisse, und durch die Geduld der Hoffnung, in den allerwiderwärtigsten Schicksalen seiner Königlichen Regierung. Dies kann kein Mensch aus natürlichen Kräften.

Ohne das Empfahen der Fülle der Gnade und Gabe, welche Christus uns erworben hat, sind alle Menschen hiezu ganz untüchtig, - durch das Empfahen der Fülle, der Gnade und Gabe können alle Menschen hiezu tüchtig gemacht werden. Die Weisen, Gewaltigen und Edlen, eben sowohl, als die Thörichten, Schwachen, Unedlen, und die, so da nichts sind. Alle Christen sind berufen, auf einerlei Hoffnung des Berufs.

Also ist es wohlgefällig vor Gott, auf daß sich kein Fleisch rühme vor Gott, und daß kein Fleisch, an Gottes gerechtmachender und herrlichmachender Gnade verzage. Ja Vater! so ist es wohlgefällig vor dir. Die Herrlichmachung geschiehet nicht durch Entwicklung, sondern durch Verwandlung. Durch Verwandlung kann aber sowohl aus einem niedrigen, gemeinen, schlechten Grashalm und Grasblume, ein Palmbaum oder ein Cederbaum werden, als aus einer Sonnenblume. Psalm 92.

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