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Bickell, Gustav - Psalm 6

Bickell, Gustav - Psalm 6

Die Klage des Leidenden in Zuversicht verwandelt.

Straf mich nicht in Deinem Zorne,
Züchtige nicht in Deinem Grimme!
Gnade, Herr, verschmachtet bin ich!
Heile mein Gebein, erschreckt ist's!
Gar erschreckt ist meine Seele.
Und, Jehova, Du, wie lang noch?

Kehr' doch wieder, mich zu retten,
Bring' mir Heil durch Deine Gnade!
Denn nicht denkt man Dein im Tode.
In der Unterwelt, wer preist Dich?1)
Rühmt das Grab wohl Deine Treue,
Deine Gnade das Verderben?

Kraftlos ward ich ob des Kummers,
Ganz ermattet durch mein Stöhnen.
Tränen strömen auf mein Lager,
Jede Nacht auf meine Ruhstatt.
Trübe ward vor Gram mein Auge,
Schwach durch Schmach von meinen Drängern.

Weichet von mir, Übeltäter!
Denn erhört hat Gott mein Weinen.
Auf mein Flehen hat gehört Er;
Mein Gebet nimmt an Jehova.
Schreck wird meine Feinde treffen,
Dass sie plötzlich, schmachvoll fliehen.

1)
Die drei folgenden Verse mussten nach Vermutung ergänzt werden. Wo nur ein einziger Vers fehlt, ist er in diesen Übersetzungen stillschweigend hinzugefügt, da sein Inhalt, nach dem in der hebräischen Poesie herrschenden Gesetze des Gedankenreimes, mit fast vollständiger Sicherheit aus dem erhaltenen Parallelverse erschlossen werden kann.
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autoren/b/bickell/bickell_-_dichtungen_der_hebraeer_-_der_psalter/bickell_psalter_19_006.txt · Zuletzt geändert: von aj
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