Arndt, Johann - Erbauliche Psalter-Erklärung - Psalm 17.

Arndt, Johann - Erbauliche Psalter-Erklärung - Psalm 17.

Dieser Psalm ist ein Gebet der verfolgten Kirche, in welchem sie Gott ihre Unschuld klagt und um Beständigkeit und Schutz bittet, die Feinde und Verfolger beschreibt, die mit List und Gewalt streiten, aber auch einen herrlichen Trost von der fröhlichen Auferstehung und ewigen Leben nimmt.

V. 1. HErr, erhöre die Gerechtigkeit, merke auf mein Geschrei, vernimm mein Gebet, das nicht aus falschem Mund geht. Dieser Vers gibt uns zu erkennen drei Gründe der gnädigen Erhörung unseres Gebets. Der erste Grund ist: wenn wir Gott um Schutz und Errettung bitten von unseren Feinden und gnädig erhört sein wollen, so müssen wir eine gute und gerechte Sache haben und ein gutes Gewissen. Denn weil Gott ein gerechter Gott ist und nicht ein Gott, dem gottloses Wesen gefällt, so ist er aller Ungerechtigkeit feind und hat Gräuel daran; wie sollte er dann ein solches Gebet erhören? Wenn wir nun unschuldig leiden und um Gerechtigkeit und Wahrheit willen verfolgt werden, so können wir vor Gott treten und sprechen: HErr, erhöre die Gerechtigkeit, um welcher willen ich verfolgt werde, erhöre die Unschuld, die zu dir schreit! So können wir in Verfolgungen unseres guten Gewissens uns trösten und freudig beten. Denn wie kein äußerlicher Trost hilft wider ein böses Gewissen, wenn gleich tausend Tröster dastünden, so kann auch ein gutes Gewissen nicht betrübt werden, wenn gleich tausend Peiniger und Marter dastünden.

Danach ist noch eine andere Gerechtigkeit, die Gerechtigkeit Christi, die wir durch den Glauben ergreifen. Wir haben zwar alle der Sünden halber ein böses Gewissen, aber das können wir zufrieden stellen durch den Trost des Evangeliums und die Vergebung der Sünden und Christi erworbene Gerechtigkeit. Wenn wir um derselben willen verfolgt werden, können wir auch vor Gott treten und sagen: erhöre die Gerechtigkeit, lass die Ehre Christi nicht gelästert werden, auf dass sein Verdienst allein den Ruhm behalte und alle eigene Ehre und Ruhm der Menschen untergehe.

Der dritte Grund der Erhörung des Gebets ist Aufrichtigkeit des Herzens. Wir sollen wissen und lernen, dass das Gebet ist ein Gespräch des Herzens mit Gott und nicht ein Gespräch des Mundes allein. Denn das Lippen-Gebet ist nur ein Zeugnis und äußerlich Zeichen, dass inwendig das Herz betet. Wenn nun das Herz nicht richtig ist vor Gott, sondern voll Heuchelei, Hass, Feindschaft, Weltliebe usw., wie kann es dann unser lieber Gott erhören? Ja, wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so werdet ihr mich finden, spricht der HErr (Jer. 29,13).

V. 2. Sprich du in meiner Sache und schaue du aufs Recht. In großer Gewalt und Verfolgung können wir die höchste Gerechtigkeit, welche Gott selbst ist, getrost anrufen, und sehen hier, wie es der christlichen Kirche und allen Gläubigen in dieser Welt geben wird. Die Welt wird sie verfolgen, mit falschem Urteil und Ungerechtigkeit drücken und verdammen wie den heiligen David, ja Christum selbst. Darum müssen sie nach deren Beispiel Gott um ein gerechtes Urteil anrufen. Christus, unser HErr, ist von der gottlosen Welt gerichtet, abgeurteilt, verdammt worden; meinst du, dass dir es besser gehen wird? Du wirst demnach auf Erden keinen Richter finden, der deine Sache recht richte und dir Recht gebe denn nur Gott allein im Himmel; von seinem Angesicht muss dein Gericht kommen. So konnten Moses und die Kinder Israel in ihrer großen Dienstbarkeit und Beschwerung keinen Richter auf Erden finden, bis Gott endlich ein tatsächliches Urteil sprach, dass Pharao mit all seiner Macht im roten Meere unterging.

V. 3. Du prüfest mein Herz und besuchest es des Nachts, und läuterst mich und findest nichts. Ich habe mir vorgesetzt, dass mein Mund nicht soll übertreten. Mit diesen Worten beruft sich David auf seine Unschuld und sagt: unschuldige Leute, HErr, willst du erretten; ich bin unschuldig, denn du prüfst mich ja und läuterst mich und besuchst mich; darum errette mich. Du prüfst mein Herz, du bist ja aller Herzen Kündiger und kennst mein Herz, dass ich nichts aus boshaftem Herzen tue. Du besuchst es des Nachts, du hast Acht auf meine Gedanken und vielfältigen Sorgen, so ich des Nachts habe, wenn ich schlaflos liege. Ja du läuterst mich auch durchs Kreuz, durch inwendige Anfechtung und auswendige Verfolgung, ob ich auch wolle beständig in der Wahrheit bleiben. Aber du findest nichts, du findest, dass ich keine böse Sache habe, nicht meine Ehre, Nutzen und Ruhm suche, sondern mich dir ganz und gar überlasse und ergebe. So will ich mich auch hüten, dass ich nicht etwa aus Ungeduld wider dich rede, sondern will schweigen, gehorsam und geduldig sein, meine Feinde nicht wieder lästern, denn du wirst es wohl machen.

V. 4. Ich bewahre mich in dem Wort deiner Lippen vor Menschenwerk auf den Wege des Mörders. Ich weiß zwar wohl, dass ich mit bösen Leuten umgeben bin, die mir nach meiner Seele stehen, nach Leib, Gut und Ehre trachten bald mit falscher Lehre und Gottesdienst, bald mit List und Gewalt, dass ich gleichsam gehe auf dem Weg des Mörders; aber dein Wort bewahrt mich. Hier sehen wir, dass wir unsere Seele wappnen müssen mit Gottes Wort wider falschen Gottesdienst und falsche Kirche, die hier der Psalmist Menschenwerk und den Weg des Mörders nennt. Der Glaube, so sich auf Gottes helle, klare Worte gründet, ist eine gewaltige Wehr und das rechte geistliche Schwert, damit man alle Irrlehre, den Widerchrist, ja den Teufel selber schlägt.

Weil wir uns nun nicht selbst behüten, bewahren und erhalten können, - denn wir sind Fleisch und Blut und viel zu schwach, - so müssen wir Gott um Kraft und Stärke bitten:

V. 5. Erhalte meinen Gang auf deinen Fußsteigen, dass meine Tritte nicht gleiten. Gottes Wege und Fußsteige, darauf er unseren Gang erhalten soll, sind seine Gnade und Barmherzigkeit, die wir im Glauben ergreifen, dass wir ja von dem tröstlichen Weg der Gnade und Barmherzigkeit Gottes nicht abirren und in Verzweiflung gestürzt werden. Gottes Weg ist unser HErr Christus selbst mit seinem allerheiligsten Verdienst, da er spricht: ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; Niemand kommt zum Vater denn durch mich (Joh. 14,6). Zum Wege Gottes gehört aber auch das heilige Kreuz, dabei uns Gott erhalten muss, dass unsere Tritte nicht gleiten, dass wir nicht fallen in Ungeduld wider Gott, ja gar von Gott ganz abfallen.

V. 6. Ich rufe zu dir, dass du, Gott, wollest mich erhören; neige deine Ohren zu mir, höre meine Rede. Solche Sprüche, wie dieser, welche so oft wiederholt werden, darin der heilige David um Erhörung des Gebets bittet, lehren uns, dass wir stets sollen anhalten am Gebet und nicht müde werden, und lehren uns in Übung bringen den Spruch Christi: bittet, suchet, klopfet an (Mat. 7,5.7). Darum lernt hier, dass es nicht genug sei, einmal, zweimal oder dreimal zu beten, sondern oft, oft, ohne Unterlass, darum führt auch der HErr ein Gleichnis an von einer Witwe und einem ungerechten Richter, und gibt den Grund an; dass man stets beten soll und nicht müde werden.

V. 7. Beweise beine wunderliche Güte, du Heiland derer, die dir vertrauen, wider die, so sich wider deine rechte Hand setzen. Die göttlichen Verheißungen von der uns zugesagten Hilfe und Errettung müssen wir geistlich beurteilen und nicht nach unserer Vernunft. ja wenn unsere Vernunft ganz das Gegenteil sieht, so sollen wir doch glauben und dessen gewiss sein, dass eben in dem, das wider alle Vernunft ist, Gott seine Verheißung erfüllt nach seinem unerforschlichen Rat. Denn Gott der HErr erfüllt seine Zusage viel anders, als ein Mensch denkt. Den heiligen David ließ Gott so lange verfolgt werden, und eben dadurch machte er ihn herrlich; denn es ward offenbar bei Jedermann, dass ihn Saul mit all seiner Macht nicht vertilgen konnte. So geht es mit allen Gläubigen, die Gott fest vertrauen; indem er sie demütigt, alles Ungewitter über sie gehen lässt, in dem hilft er ihnen und erfüllt seine Verheißung. Seine Barmherzigkeit macht Gott wunderlich an den Gläubigen, seine Gerechtigkeit aber an den Feinden, an denen, die sich wider seine rechte Hand setzen. Die Feinde der Kirche meinen, sie wollen ihre Macht und Gewalt wider Christum und seiner Kirche gebrauchen und gebrauchen sie wider sich selbst so lange, bis sie zu Grunde gehen, und müssen also wider sich selbst kriegen und streiten, sich selbst zerbrechen und verderben wie Pharao, Saul und Antiochus. Denn es heißt: die rechte Hand des HErrn ist erhöht, die Rechte des HErrn behält den Sieg (Ps. 118,16).

V. 8. Behüte mich wie einen Augapfel im Auge; beschirme mich unter dem Schatten deiner Flügel. Den Schutz des Allmächtigen sollen wir aus seinen göttlichen Werken erkennen lernen, auf dass, wenn es uns ja zu schwer wird, allein dem bloßen Wort zu glauben, wir es doch an seinen Werken erkennen. Ja an unserem eigenen Leib sollen wir es greifen und in den Kreaturen Gottes sehen: hat Gott, der Schöpfer aller Dinge, solche Liebe, Sorge und Fleiß allen Kreaturen eingepflanzt, dadurch sie geschützt und erhalten werden, sollte er selbst dann nicht viel größere Sorge, Liebe und Fleiß anwenden, seine Kinder zu beschützen? Das zarteste und wunderbarste Glied des menschlichen Leibes ist das Auge; wie hat er das so wunderbar, so künstlich, mit unaussprechlicher Weisheit gebildet. Sollte denn nun Gott, der HErr, nicht viel mehr für seinen Augapfel sorgen, welches sind seine Gläubigen? Wer euch antastet, spricht er (Sach. 2,8), der tastet meinen Augapfel an. So hält uns auch das andere Gleichnis vom Schatten der Flügel Gottes Schutz vor. Wie großen Fleiß und Treue Gott in eine Henne gepflanzt hat, ihre Küchlein aufzuziehen und mit ihren Flügeln zu bedecken, das sehen wir: sollte Gott das nicht viel mehr uns tun? Und wie man in einem dunklen Schatten nicht gesehen werden kann, so macht Gott, der HErr, oft in großen Nöten einen solchen verbergenden Schatten über einen Menschen, und das sind seine Flügel. Einen solchen Schatten machte Gott über das Haus Lots, dass es die Sodomiter nicht finden konnten: einen solchen Schatten machte er über Elisa, dass ihn die Syrer nicht kannten. Wenn wir diesen Schatten, diese Flügel des Allmächtigen nicht hätten, wie könnten wir vor dem Teufel oder vor Menschen sicher sein? Darum spricht unser Psalm:

V. 9. vor den Gottlosen, die mich verstören, vor meinen Feinden, die um und um nach meiner Seele stehen. Da lernen wir, dass die Gläubigen keine andere Festung und sichere Zuflucht haben, denn Gottes wunderbaren Schutz, unter dem unsere Seele vor dem Teufel sicher ist. Hätte David nicht eine solche Festung gehabt, wo wollte er bleiben vor Saul? Wie hoch rühmt er Gottes Schutz als eine feste Burg in seinen Psalmen! Wo würde Elias geblieben sein vor Ahab? Gott allein ist aller derer Festung und Stärke, die seinen irdischen und leiblichen Schutz haben. Du, HErr, bist der Geringen Stärke, der Armen Stärke in Trübsal, eine Zuflucht vor dem Ungewitter, ein Schatten vor der Hitze, wenn die Tyrannen wüten, wie ein Ungewitter wider eine Wand (Jes. 25,4).

V. 10. Ihre Fetten halten zusammen, mit ihrem Mund reden sie stolz. Die Reichen und Gewaltigen dieser Welt stehen einander bei wider die Kirche Gottes; sie sind mutwillig wegen ihres Reichtums und Überflusses und meinen, sie haben alle Macht, die Unschuldigen und Gottesfürchtigen zu beleidigen; darum reden sie hoffärtige und stolze Worte. Die falsche Kirche, welche das gläubige Häuflein verfolgt, hat allezeit von Anfang an der Welt Güter und Herrlichkeit an sich gerissen und durch weltliche Pracht sich ein großes Ansehen und Namen gemacht, auch allezeit Wollust und hoffärtiges Leben als einen Gott angebetet. Sie reden mit ihrem Munde stolz, sie drohen, verachten, richten, verdammen Jedermann, haben auch die äußerliche Gewalt, darauf sie sich verlassen. Und neben äußerlicher Gewalt und Übermut ist bei ihnen auch große List:

V. 11. 12. Wo wir gehen, so umgeben sie uns; ihre Augen richten sie dahin, dass sie uns zur Erde stürzen; gleich wie ein Löwe, der des Raubes begehrt, wie ein junger Löwe, der in der Höhle sitzt. Das rührt her von der listigen, alten Schlange, welche den HErrn Christum in die Ferse sticht. Es sind Schlangen in der Welt, die auf der Gläubigen Gang und Weg, auf ihr ganzes Leben lauern, dass sie dasselbe vergiften und sie in's Unglück stürzen. Ja St. Petrus vergleicht den Teufel einem grimmigen Löwen, der umhergeht und sucht, welchen er verschlinge. Dagegen haben wir nun keine andre Wehr und Waffe denn das liebe Gebet.

V. 13. HErr, mache dich auf, überwältige ihn und demütige ihn; errette meine Seele von dem Gottlosen mit deinem Schwert. Ach HErr, du bist ja noch mächtiger denn alle meine Feinde; sie sind zwar geschwinde, aber du kannst ihnen noch zuvorkommen und alle ihre Anschläge zunichte machen; sie sind zwar hochmütig und haben stolze Sinne, aber du kannst sie demütigen; sie haben zwar die Gewalt des Schwertes, aber du hast sie ihnen gegeben und kannst meine Seele davon erretten. Die im Glauben leben, sollen auch nur allein des Glaubens Waffen wider ihre Feinde brauchen.

V. 14. Von den Leuten deiner Hand, HErr, von den Leuten dieser Welt, welche ihr Teil haben in ihrem Leben, welchen du den Bauch füllst mit deinem Schatz, die da Kinder die Fülle haben und lassen ihr Übriges ihren Jungen. Hier werden die Weltkinder genannt Leute der Hand des HErrn, die Gottes Geißel und Rute sind, und weil sie sich vor Gott nicht fürchten, zuletzt durch die gewaltige Hand Gottes unterdrückt und zur Strafe gezogen werden. Als Leute dieser Welt sind sie irdisch gesinnt, haben nur den Geist dieser Welt, darum leben sie nur nach der Welt und haben ihr Teil in dieser Welt. Wehe dem Menschen, welcher um einer kurzen zeitlichen Wollust willen die ewige Freude und Seligkeit verscherzt. Gott füllt ihnen den Bauch mit seinem Schatz, d. h. Gott gibt ihnen zeitliche Güter, aber weil sie allein auf den Bauch sehen, gereichen ihnen die zeitlichen Güter nur zum Verderben. Sie sorgen wohl, dass sie ihren Kindern große Güter sammeln und hinterlassen, aber sie hinterlassen keine Tugend der Gottseligkeit, sondern liegen in der Hölle wie Schlachtschafe, die der Tod nagt ewiglich.

V. 15. Ich aber will schauen dein Antlitz in Gerechtigkeit, ich will satt werden, wenn ich erwache nach deinem Bild. Das Anschauen des Antlitzes Gottes im Glauben ist die Erkenntnis der Gnade Gottes, seiner Liebe, Freundlichkeit, Leutseligkeit und Güte, und das findet man allein in JEsu Christo, in welchen Gott all seine Gnade gelegt hat. Der Glaube aber macht Christum uns zu eigen; wer Christum hat, der hat alle Gnadenschätze des himmlischen Vaters, ja den Vater selbst und den heiligen Geist. Dort aber werden wir Gottes Angesicht schauen in der Herrlichkeit; das wird die Herrlichkeit sein, die noch kein Auge gesehen, die Lieblichkeit, die noch kein Ohr gehört, die Freude, die noch in keines Menschen Herz gekommen ist. Wer aber Gottes Angesicht hier in der Zeit nicht sieht in Christo, der wird es auch dort nicht sehen in der Herrlichkeit und Ewigkeit. Gottes Angesicht in Gerechtigkeit schauen heißt, durch den Glauben der Gerechtigkeit Christi teilhaftig werden; dazu gehört ein Zweifaches: Christus muss erstlich unsere Sünde wegnehmen und vergeben und uns lossprechen von Allem, was mit der Sünde zusammenhängt, Fluch, Zorn, Tod, Teufel und Verdammnis; dann muss er uns aber auch mit neuer, mit seiner Gerechtigkeit bekleiden und uns wiedergeben Alles, was mit der Gerechtigkeit zusammenhängt, Segen, Friede, Freude und Seligkeit.

Unsre Seele kann nicht gesättigt werden außer mit Gott selbst; denn unsere Seele ist geistlich, unsterblich, ewig, darum muss sie auch mit dem ewigen Gut gesättigt werden, das Gott selbst ist. Denn wo Gott nicht ist, da ist die Seele leer und hungrig, und wenn sie aller Welt Güter hätte. Aber selig sind, sagt der HErr, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden (Matth. 5,6). Und das geschieht, wenn Gott selbst Alles in Allem sein wird, wenn ich erwache nach deinem Bild, wenn wir nicht bloß geistlich wie jetzt, sondern auch leiblich in das vollkommene Bild Gottes verklärt werden. Denn wie wir getragen haben das Bild des Irdischen, also werden wir tragen das Bild des Himmlischen (1 Kor. 15,49), d. i. vollkommenes Licht im Verstand, vollkommene Heiligkeit im Willen Gottes, vollkommene Reinigkeit im Herzen haben. Dort wird Gott die Verklärten erfüllen und in ihnen leuchten. Amen.

Gebet.

HErr JEsu Christe, du wahrer Erzhirte unserer Seelen, der du gesagt hast: die Ernte ist groß, aber wenig sind der Arbeiter, bittet den HErrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende, wir bitten dich von Herzen, du wollest fromme, gottesfürchtige Diener deines Wortes senden und sie mit deiner göttlichen Gnade und dem heiligen Geist begaben, sie stärken und erhalten, dass sie wider alle Anfechtung des Teufels und der bösen Welt bestehen und deine geliebte Herde, durch dein teuer wertes Blut erkauft und erworben, mit deinem heilsamen und ungefälschten Wort nach deinem göttlichen Befehl und Wohlgefallen weiden zu Lob und Preis deines heiligen Namens und zur Förderung der ganzen Christenheit. Wollest auch allen denen, so deinen Namen lästern, dein Reich zerstören und deinem Willen widerstehen, steuern und ein Ende machen und alle Menschenlehre von deinem Worte scheiden und absondern. Hilf, HErr JEsu, dass beide, Lehrer und Zuhörer, dein Wort recht lieb haben und hoch halten und deines Kreuzes nimmermehr vergessen, auf dass wir rechten Glauben und Trost allezeit haben und behalten und nach diesem Leben dein Angesicht samt dem Vater und dem heiligen Geist anschauen in Gerechtigkeit und ewig satt und fröhlich werden, wenn wir erwachen nach deinem Bilde zum ewigen Leben. Dazu hilf uns, o lieber HErr JEsu! Amen.

Cookies helfen bei der Bereitstellung von Inhalten. Diese Website verwendet Cookies. Mit der Nutzung der Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies auf Ihrem Computer gespeichert werden. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzerklärung gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
autoren/a/arnd/arnd-psalter/arnd_psalter_17.txt · Zuletzt geändert: von 127.0.0.1
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain