Spurgeon, Charles Haddon - Predigt-Entwürfe - 9. Wider das Murren.

Spurgeon, Charles Haddon - Predigt-Entwürfe - 9. Wider das Murren.

Und da sich das Volk ungeduldig machte, gefiel es übel vor den Ohren des Herrn. Und als es der Herr hörte, ergrimmte sein Zorn, und zündete das Feuer des Herrn unter ihnen an, das verzehrte die äußersten Lager.
4. Mose 11,1.

Wiederhole die geschichtliche Tatsache. Beachte, wie das Unheil unter der gemischten Menge des äußersten Lagers begann und wie das Feuer des Herrn das äußerste Lager verzehrte. Die große Gefahr für die Gemeinde liegt in dem mitfolgenden Tross oder den Anhängern; sie stecken das wahre Israel an. Daher die Notwendigkeit, den Eintritt in die Gemeinde sorgfältig zu bewachen und in der Gemeinde die Zucht zu bewahren. Murren, Unzufriedenheit, undankbares Klagen das sind böse Vergehungen gegen unseren gnädigen Gott.

I. Ein unzufriedener Geist erregt das Missfallen des Herrn.

  1. Dies können wir aus unserer eigenen Empfindung schließen, wenn solche, die von uns abhängig sind, Kinder, Dienstboten, Almosenempfänger beständig murren. Wir werden ihrer müde und werden ungehalten über sie.
  2. Wenn Menschen wider Gott murren, so ist das viel schlimmer, da sie nichts Gutes aus seiner Hand, sondern das Gegenteil verdienen. Siehe Klagel. Jer. 3,39; Ps. 103,10.
  3. Das Murren wirft ein schlechtes Licht auf des Herrn Güte, Weisheit, Wahrheit und Kraft. V. 4-6.
  4. Die bösen Gelüste, die das Klagen begleiten, beweisen dessen schädlichen Charakter. Wenn wir mit Gott hadern, sind wir zu allem möglichen bereit. 1 Kor. 10,5-12.
  5. Gott verabscheut es so, dass sein Zorn entbrennt und die Strafe nicht lange zurück gehalten wird. Siehe V. 33 dieses Kapitels und andere Schriftstellen.

II. Ein unzufriedener Geist bildet sich ein, Vergnügen in den ihm versagten Dingen zu finden.

Israel hatte Manna, sehnte sich aber nach Fischen, Melonen, Zwiebeln Knoblauch rc. Aber einen eingebildeten Wert den Dingen beizulegen, die wir nicht haben, ist

  1. Töricht und kindisch und eigensinnig und schädlich für uns, denn es hindert uns daran, das zu genießen, was wir haben. Es veranlasst Menschen, dass Engelbrot zu verleumden und es „lose Speise“ zu bezeichnen. Es veranlasste Haman, seinen Wohlstand zu übersehen, weil eine einzige Person ihm die Ehrerbietung verweigerte. Esth. 5,13.
  2. Verleumderisch gegen Gott und undankbar gegen Ihn.
  3. Es führt zur Auflehnung, zur Falschheit, zum Neid und zu allen Arten von Sünden.

III. Ein unzufriedener Geist findet auch dann kein Vergnügen, wenn sein Wunsch erfüllt ist.

In Erhörung seiner törichten Gebete erhielt Israel Fleisch im Überfluss, aber:

- Es brachte Übersättigung. „Dass es euch zur Nase ausgehe und euch ein Ekel sei.“ V. 20. - Es verursachte den Tod. Es schlug die Vornehmsten und Besten unter ihnen. Ps. 78,31. - Es führte so zur Trauer nach allen Seiten hin. „Lustgräber.“ V. 34.

IV. Ein unzufriedener Geist beweist, dass das Herz in Ordnung gebracht werden muss.

Die Gnade würde unsere Wünsche in Ordnung bringen und unsere Gedanken und Begierden auf die richtigen Dinge lenken, nämlich:

  1. Zufrieden zu sein mit dem, was wir haben. Hebr. 13, 5.
  2. In dem Wünschen anderer Dinge mäßig zu sein. Spr. 30, 8.
  3. Uns hinsichtlich zeitlicher Dinge, die uns fehlen mögen, gänzlich zu unterwerfen. Mt. 26,29.
  4. Zunächst und vor allem Gottes zu begehren. „Meine Seele dürstet“ rc. Ps. 42,2.
  5. Demnächst nach den besten Gaben zu trachten. 1 Kor. 12,31.
  6. Dem noch köstlicheren Weg, der Liebe, zu folgen. 1 Kor. 12,31.

Hilfreiche Notizen.

Cäsar hatte einst für seine Edlen und Freunde ein großes Fest bereitet; aber der dazu bestimmte Tag brachte so ungünstige Witterung, dass zu Ehren der Versammelten nichts geschehen konnte. Cäsar war darüber so ungehalten und erzürnt, dass er alle, die ihre Bogen bei sich führten, aufforderte, ihre Pfeile auf Jupiter, ihren höchsten Gott, abzuschießen, und sich so für das regnerische Wetter zu rächen. Sie taten es, aber ihre Pfeile erreichten den Himmel nicht, sondern fielen auf ihre eigenen Häupter zurück, so dass viele von ihnen schwer verwundet wurden. So ist all unser Klagen und Murren gleich Pfeilen, die auf Gott abgeschossen werden; aber sie kehren auf unsere Häupter und Herzen zurück. Sie werden Ihn nicht erreichen und verwunden, aber sie werden uns verwunden und großen Schaden bringen. Darum ist es besser, still zu sein, als zu murren; es ist gefährlich, mit einem zu hadern, der ein verzehrendes Feuer ist. Hebr. 12,29. Thomas Brooks.

Gott hat viele Mühe mit uns. Entweder fehlt uns Gesundheit oder Ruhe, oder es fehlen uns Kinder, oder es fehlt Reichtum, oder Gesellschaft oder irgendetwas anderes. Es ist ein Wunder, dass die Israeliten nicht darüber murrten, dass ihnen zu den Wachteln die Sauce fehlte, oder dass sie nicht über ihre alten Kleider oder über ihren einsamen Weg haderten. Die Natur ist sehr mäßig in ihren Wünschen; aber die Einbildung ist unersättlich. Bp. Hall.

Murren ist ein Zanken mit Gott und ein Auflehnen gegen Ihn. „Sie murrten wider Gott.“ 4. Mose 21,5. Der Murrende spricht es unverhohlen aus, dass Gott nicht richtig gegen ihn gehandelt, und dass er etwas Besseres von Ihm verdient hat. Der Murrende beschuldigt Gott der Torheit. Dies ist die Sprache, oder richtiger die Gotteslästerung eines murrenden Geistes: Gott könnte ein weiserer und besserer Gott sein. Die Murrenden werden 4 Mose 17, 10 Ungehorsame und Widerstrebende genannt, und ist nicht Ungehorsam Zaubereisünde? 1 Sam. 15,23. Der du murrst, du bist nach Gottes Schätzung gleich einem Zauberer, und einer, der mit dem Teufel zu tun hat. Dies ist eine Sünde erster Große. Murren endet oft mit Fluchen. Richt. 17,2. So macht es der Murrende, wenn ihm ein Teil seines Vermögens genommen wird. Unser Murren ist des Teufels Musik; dies ist die Sünde, die Gott nicht ertragen kann. 4. Mose 14,27. Es ist die Sünde, die das Schwert gegen ein Volk west; es ist die zerstörende Sünde: „Murret auch nicht, wie jener etliche murrten und wurden umgebracht von dem Verderber.“ 1 Kor. 10,10. T. Watson.

Ich darf ebenso wenig murren wie fluchen oder schwören. John Wesley. Ein Kind weinte furchtbar laut, und ich hörte, wie seine Mutter sagte: „Wenn du ohne Ursachen schreist, so will ich dir Ursache zum Weinen geben.“ Aus dem Klatschen ihrer Hand entnahm ich die Moral, dass die, welche um nichts schreien, sich selbst eine Rute binden und wahrscheinlich unter derselben werden seufzen müssen.

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