Rutherford, Samuel - Briefe - Vorwort.

Rutherford, Samuel - Briefe - Vorwort.

In England und Amerika sind die Briefe Samuel Rutherford's sehr verbreitet und gehören zu dem Erbaulichsten, was die englische Literatur darbietet. Der große Gottesgelehrte Richard Baxter hat ihnen mit den Worten: „daß mit Ausnahme der Bibel die Welt ihres Gleichen niemals gesehen habe,“ ein Empfehlungsschreiben mitgegeben, das aus solchem Munde zum Lesen derselben ermuntert. Auch in der deutschen evangelischen Kirche hat ein Kenner erbaulicher Bücher, Gottfried Arnold, darauf aufmerksam gemacht, und in seiner Sammlung von geistreichen, erbaulichen Briefen berühmter Männer auch mehrere von Rutherford aufgenommen. Im Jahre 1834 erschienen sie in einer Sammlung von zwei Bändchen in Berlin, und fanden in ihrem deutschen Gewande solchen Anklang, daß die Ausgabe vergriffen wurde und gänzlich aus dem Buchhandel verschwunden ist. Es war deßhalb an der Zeit, eine neue Ausgabe zu veranstalten, da noch obendrein von verschiedenen Seiten her schon öfters darnach verlangt worden ist. Und wirklich ist es auch um ihres Inhalts willen der Mühe werth, diese Zeugnisse eines wahren lebendigen Christenthums aufs Neue unter das christliche Publikum ausgehen zu lassen. Wenn auch Baxter bei dem Genusse des großen Segens, den sein Herz davon gehabt, ihren Werth zu hoch taxiert hat, so liest sie jeder christliche Leser mit reicher Erquickung. Von Rutherford kann man sagen: „Es glänzet der Christen inwendiges Leben,“ und seine Briefe spiegeln uns dieses Leben treulich und wohlthuend ab. Er behandelt solche Gegenstände, die fortwährend von Gewicht sind, und zwar auf eine gesunde, nüchterne, ächt biblische und evangelische Weise. Ein hoher Ernst, so wie eine süße Milde durchzieht die Briefe wie mit einem Paradiesesthaue. Sein Herz lebte, webte und war in Christo, und deßhalb spiegelt sich die Liebenswürdigkeit des Liebenswürdigsten und Schönsten unter den Menschenkindern in den Briefen ab. Von seinem schottischen Standpunkte in Beziehung auf kirchliche und staatliche Verhältnisse ist fast kaum die Rede. Die Briefe bleiben im ruhigen Bette der Erbauung. Dazu mögen sie wiederum dienen und der HErr bekenne sich zu ihnen!

Neckarau bei Mannheim, im November 1862.

Ledderhose.

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