Monod, Adolphe - Die Sünde Adams und die Tugenden der Pharisäer.

Monod, Adolphe - Die Sünde Adams und die Tugenden der Pharisäer.

Ev. Lucas 18 v. 11. 12.
Der Pharisäer stand und betete bei sich selbst also: Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie andere Leute, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner: Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich habe.

Das Gebet dieses Pharisäers zeigt uns, dass er mit sich selbst zufrieden war. Seine Zufriedenheit rührte von der Ansicht her, die er sowohl von seinen Sünden, als von seinen Tugenden hatte. An Sünden bemerkt er in seinem Leben keine andere, als verzeihliche und freut sich, dass er sich nicht großer Verschuldungen bewusst ist, wie solche in der Welt vorkommen: „Ich bin nicht wie andere Leute, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner.“ Seine Tugenden dagegen gehören zu denen, die Gott am angenehmsten und dem Nächsten am nützlichsten sind: „Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich habe.“ Bei so kleinen Sünden und so großen Tugenden denkt er eher Belohnung als Strafe zu verdienen und hat die Zuversicht, dass er nichts von der göttlichen Gerechtigkeit zu befürchten habe.

In der Welt, in der Kirche, in diesem Tempel vielleicht Leben viele Menschen, die eben so über sich urteilen, wie der Pharisäer im Gleichnis, und besonders dieser Ursache müssen wir die Unfruchtbarkeit unseres Amtes zuschreiben. Sagen wir den Leuten, die eine solche Meinung von sich hegen, sie seien „voll alles Ungerechten, voll Hasses, Gottesverächter“1), so beschuldigen sie uns der Übertreibung. Solche Beschuldigungen ließen sich auf sie gar nicht anwenden, die schienen nur von jenen verrufenen Mitgliedern der Gesellschaft verdient zu werden, die sich zügellos ihren bösen Lüsten hingeben, die eigneten sich nur für Liederliche, Räuber, Fälscher. Wenn wir ihnen ferner sagen: „Denn ich weiß, dass in mir wohnet nichts Gutes2); - er kann ihm auf tausend nicht eins antworten3) - es ist da Niemand, der Gutes tue, auch nicht einer; - so ist das nach ihrer Meinung eine neue Übertreibung. Sie seien allerdings nicht vollkommen, aber sie besitzen wirkliche und schätzbare Tugenden, die Gott in seiner Gerechtigkeit nicht misskennen könne. Da sie also der Schrift nicht glauben, dass sie sich der Verdammnis schuldig gemacht haben, wie sollten sie denn an die Gnade glauben, die ihnen in Jesus Christus angeboten wird? Man muss sich für verloren halten, ehe man gerettet zu werden wünscht. So viel wir auch reden, beschwören, ermahnen, man hat keine Ohren für unsre Worte.

Wir könnten vielleicht den tatsächlichen Inhalt dieses Zeugnisses anfechten, das sich solche rechtschaffene Weltmenschen selbst ausstellen. Die eigene Gerechtigkeit geht so weit, dass sie gegen den Augenschein selbst blind macht. Man ist geizig und glaubt freigebig zu sein; falsch und hält sich für aufrichtig; man ist Sklave der Unreinheit und glaubt sich im Besitz guter Sitten; voll schlechter Ränke und meint, man sei ein Muster von Ehrlichkeit. Ich will aber einmal annehmen, dass ihr das seid, wofür ihr euch haltet. Allein da Gott und nicht die Welt euch richten wird, so lasst sehen, was in den Augen Gottes eure kleinen Sünden und eure großen Tugenden bedeuten. Das sei der einzige Gegenstand unserer Betrachtung.

Wir wünschen also zu wissen, welches Urteil Gott am jüngsten Tage über jene kleinen Sünden fällen wird, die es euch kaum wert zu sein scheinen, dass er ihnen nachforsche. Es würde schon hinreichend sein, mich auf das zu berufen, was uns darüber das Wort verkündigt, das uns am letzten Tage richten wird4). Um uns aber die Sachen handgreiflicher zu machen, will ich mich auf eine geschichtliche Tatsache berufen. Wir können auf das künftige Gericht Gottes schließen nach einem schon erfolgten Urteilsspruch: denken wir nur daran zurück, wie Gott die Sünde strafte, die Adam im Garten Eden beging, als er seine Hand nach der verbotenen Frucht ausstreckte. Ich setze bei euch so viel Glauben voraus, dass ihr die Erzählungen der heiligen Schrift nicht verwerft. Wenn das, was euch in Adams Geschichte sonderbar vorkommt, für euch ein Hindernis wäre, sie zu glauben, so würdet ihr nur einer Schwierigkeit entgangen sein, um einer viel größeren zu begegnen: ihr müsstet dann statt der biblischen Erklärung, wie das Böse in die Welt gekommen ist, eine andere geben, und würdet euch so mit einer Aufgabe befassen, welche die größten Philosophen nicht haben zu lösen vermocht.

Adams Sünde war keine von denen, welche die Welt groß nennen würde; auch nicht eine der Sünden, von denen der Pharisäer sich freute befreit zu sein. Es war kein Mord, kein Diebstahl, kein Ehebruch. Wenn wir den Gegenstand von Adams Ungehorsam ansehen, so handelte es sich nur darum, eine Frucht zu pflücken und sie zu essen. Betrachten wir die Stimmung, die ihn dazu veranlasste, so war es nur eine Regung von Stolz, Begierde und Neugier: Stolz war es, wenn er übermenschliches Wissen erlangen wollte; Begierde, wenn er eine sinnliche Luft stillen wollte; Neugier, wenn er nur die Eigentümlichkeit dieser geheimnisvollen Frucht kennen zu lernen trachtete. Oder vielmehr dies alles war die Triebfeder nur für Eva, die zuerst sündigte; den Adam, der ihr im Ungehorsam folgte, trieb eurem Urteile gemäß noch weniger, nämlich nur eine zu willige Nachgiebigkeit gegen die Bitten seiner Frau, ja vielleicht nur eine liebenswürdige, anziehende Schwäche seinerseits, weil er sein Schicksal nicht von dem seiner Gefährtin trennen wollte und es vorzog, mit ihr in der Versuchung zu unterliegen, statt allein zu siegen.

Wie denkt die Welt über eine Sünde dieser Art? Gehört sie doch zu denen, wovon das menschliche Leben wimmelt, und die sich die rechtlichen Leute ohne Gewissensbisse erlauben; zu denen, die nach der gewöhnlichen Meinung kein böses Herz voraussetzen, die kein Ärgernis geben, die Niemanden schaden, die keinen Ruf zerstören und keine Gewissensbisse wert sind. Gibt es einen Menschen, dessen Herz sich nicht durch einen Gedanken des Stolzes einmal aufgebläht, der sich niemals einem Sinnenreiz oder einer unbescheidenen Neugierde überlassen hätte? Oder einen solchen, der es sich niemals hätte vorzuwerfen gehabt (wenn er nicht vielleicht, statt sich einen Vorwurf daraus zu machen, sich gar deshalb gelobt hat), dass er aus Rücksicht auf eine Mutter, eine Frau, einen Freund gefehlt habe? In der Welt erhalten solche Handlungen, obgleich sie den Geboten Gottes entgegen sind, nicht einmal den ernsthaften Namen der Sünde. Das sind Fehler, die alle Tage begangen werden, Schwächen, die der menschlichen Natur ankleben, kleine Sünden höchstens. Aber mit welchem Auge hat denn der Herr Adams kleine Sünde angesehen? Wir wollen das Vergehen an der Strafe bemessen und sehen, ob die Strafe, die Gott auf Adams Handlung folgen lässt, so leicht ist, als die, welche sie nach der Meinung der Welt verdiente. Es ist dies eine Frage, die wir an die Geschichte stellen: die Folgen von Adams Sünde werden uns darüber belehren.

Die erste Folge von Adams Sünde ist eine gänzliche Veränderung, die in allem vorgeht, was ihn umgibt. Er wird aus dem herrlichen Garten verbannt, den Gott, der Herr, gepflanzt hat, und in dem er allerlei Bäume aufwachsen ließ, „lustig anzusehen und gut zu essen;“ er wird hinausgestoßen in die weite Welt und auf traurige Weise der Freiheit überlassen, die ihn verführt hat. Der Acker, um seinetwillen verflucht, wird ihm fortan nur Dornen und Disteln tragen und ihm sein tägliches Brot nur für mühevolle Arbeit geben. Die Tiere, die sich auf Gottes Geheiß ihm demütig zu Füßen gelagert hatten, auf dass er ihnen als Oberherr ihre Namen gäbe, schütteln jetzt seine Herrschaft von sich ab, wie er sich der Herrschaft seines Schöpfers entzogen hat, und die ganze Natur scheint gegen ihn aufzustehen, um sich dafür an ihm zu rächen, dass sie durch seinen Fehltritt der Eitelkeit und einem allgemeinen Seufzen unterworfen wurde. „Sintemal die Kreatur unterworfen ist der Eitelkeit ohne ihren Willen, sondern um des willen, der sie unterworfen hat; denn wir wissen, dass alle Kreatur lehnt sich mit uns und ängstet sich noch immerdar“5). Scheint auch diese Strafe gering zu sein?

Aber wir wollen uns Adam selbst nähern und sehen, was in ihm selbst vorgeht; wir wollen betrachten, wie in dem Tod, dem er sich blindlings auf das Wort der Schlange hingegeben hat, alles Sterben eingeschlossen ist.

Die zweite Folge von Adams Sünde ist der natürliche Tod: „Du bist Erde und sollst zur Erde werden;“ der Tod, die größte Strafe, welche die menschliche Gerechtigkeit für die größten Verbrechen hat aufzufinden gewusst; der Tod mit allem, was ihm vorhergeht, und mit allem, was ihm nachfolgt. Vor dem Tod die allmähliche Schwäche, die auf ihn vorbereitet, die Krankheiten, die ihn beschleunigen, die Abnahme der Kräfte, die ihn ankündigt, die Todeskämpfe, die ihn begleiten. Nach dem Tod die furchtbare Trennung, die uns zwingt, das von uns zu entfernen, was wir mit der zärtlichsten Liebe umfassten, und zu sprechen wie Abraham von seiner geliebten Sarah: „dass ich meinen Toten begrabe, der vor mir liegt“6). Aber nun auch noch der Tod an sich, der Eintritt, der Augenblick des Todes, dieser schreckliche, geheimnisvolle, nicht zu verteilende Augenblick, wo das Herz still steht, das Blut stockt, das Auge erstarrt; der Augenblick, vor dem man ein Mensch war, nach dem man ein Leichnam ist, bald ein Nichts für das Auge, vermischt mit dem elenden Staub, der die kommenden Geschlechter nährt. Erscheint euch dies als eine geringe Strafe?

Die dritte Folge von Adams Sünde ist der geistige Tod; ich benenne mit diesem Namen die Knechtschaft unter der Sünde. Gott straft die Sünde durch die Sünde selbst, dadurch, dass er den Sünder seinem eigenen verderbten Willen überlässt, und das ist die schrecklichste aller seiner Strafen: „Und gleich wie sie nicht geachtet haben, dass sie Gott erkennten, hat sie Gott auch dahin gegeben in verkehrten Sinn, zu tun, das nicht taugt“7). Adam hat kaum der Versuchung nachgegeben, so durchdringt die Sünde seine ganze Seele. Wir sahen ihn bis dahin in seine Unschuld gehüllt; jetzt entdeckt er an sich selbst etwas Beschämendes, was ihn veranlasst, sich zu bedecken. Er ging vor Gott mit erhobenem Haupt, mit heiterem Antlitz, mit reinem Herzen; jetzt beunruhigt ihn schon die Stimme seines Schöpfers, und gleich einem Verbrecher verbirgt er sich unter den Bäumen seines Gartens. Aber wenn ihm Gott nun Rechenschaft über seinen Ungehorsam abfordert, so werdet ihr in seiner Antwort den raschen Fortschritt der Sünde verfolgen. Verdammt er sich etwa selbst? fällt er auf die Knie und bittet seinen Richter um Vergebung? Gewiss war das die einzige Rechtfertigung, die er noch zu leisten vermochte; aber derselbe Sündenfall, der ihn hätte demütigen sollen, hat ihn zum Hochmut verleitet, und so wirft er denn seinen Fehler der Eva vor, wie diese den ihrigen der Schlange: „Das Weib, das du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baume, und ich aß“8). Erkennt wohl, was diese Antwort bedeutet. Das Weib gab mir davon, „diese Gehilfin, die ihm gleich war, dies andere Selbst, Bein von seinem Bein und Fleisch von seinem Fleisch,“ er klagt sie an und gibt sie statt seiner der göttlichen Rache Preis; so sehr erstickt schon die Eigenliebe in seinem Herzen die Liebe. Aber Adams Anklage erstreckt sich noch höher. „Das Weib, das du mir zugesellt hast:“ du hast es mir gegeben, hättest du es mir nicht gegeben, so wäre das Böse nicht über mich gekommen. Unglücklicher Adam! so vollendet die Gottlosigkeit die Verwirrung deines Herzens. Ach, ist es nicht einerlei, ob die Sünde bei dir einen weiten oder einen schmalen Eingang gefunden hat? Wie dem auch sein möge, dieser Eingang hat ihr genügt, dein ganzes Wesen zu durchdringen und einzunehmen, und Unschuld, Friede, Demut, Wahrheit, Liebe, Gottesfurcht, alles erlischt! Erscheint euch diese Strafe leicht?

Die vierte Folge von Adams Sünde ist der ewige Tod; der Tod, der gleichsam verborgen ist in der Tiefe jener geheimnisvollen Drohung: „Du wirst des Todes sterben;“ der Tod, von dem der natürliche Tod nur das Bild und der geistige Tod nur das Vorspiel ist; der Tod, der o furchtbar ist, dass die Welt nicht daran glauben kann, und dass die Gläubigsten selbst sich zuweilen bei einem Zweifel daran überraschen; und doch ist dieser Tod so verständlich und klar im Worte Gottes verkündigt, dass wir die Augen schließen müssen, wenn wir ihn nicht darin erkennen wollen. Wir lesen: „Verflucht sei jedermann, der nicht bleibt in allem dem, das geschrieben steht in dem Buch des Gesetzes, dass er es tue“9). „Geht hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln“10). „Da ihr Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht verlischt“11). Das Feuer, das nicht verlischt, der Wurm, der nicht stirbt, der Zorn, der ewig dauert, der Abgrund, den nichts füllen kann, ach! scheint euch alles das eine leichte Strafe zu sein?

Die fünfte und letzte Folge von Adams Sünde ist, dass dieser vierfache Fluch, den wir auf sein Haupt fallen sahen, mit dem Geschlecht, das von ihm abstammt, wächst und sich mehrt; denn er geht auf die Kinder bei der Geburt über, so dass wir niemals auch nicht im entlegensten Winkel der Erde, noch in der fernsten Zukunft einen Menschen finden können, der dies bittere Erbteil nicht überkommen hätte, ebenso wenig, als wir in einem Flussbett eine Stelle entdecken könnten, die sein Wasser nicht berührt. Adam, dessen Name auf Hebräisch „Mensch“ bedeutet, fällt an der Spitze einer Welt, die ihm in seinem Fall folgt, als wäre es ein einziger Mann. Seine Kinder sind „aus sündlichem Samen gezeugt und in Sünden empfangen“12); sie bleiben gleich ihm aus Eden verbannt, auf Erden umherirrend, sie sind gleich ihm dem Tod unterworfen, der Sünde überliefert, zu einem Elend ohne Ende verdammt. Erscheint euch die Strafe noch als eine leichte?

Welches Übel, sagt mir, gibt es auf der Welt, von dem nicht die erste Sünde wenn auch nicht die einzige, doch die ursprüngliche Ursache wäre? Könnt ihr mir ein Elend, einen Frevel, ein Verbrechen nennen, worin wir nicht nach sechstausend Jahren noch die Hand Gottes erkennen, welche Adams Sünde heimsucht? Fragt man euch, woher es kommt, dass ihr fortwährend mit Hunger und Durst kämpfen müsst; dass ihr im beständigen Kampf mit dem Erdboden, mit den Steinen des Feldes, mit den wilden Tieren lebt; dass ihr euer Brot im Schweiß eures Angesichts erwerben müsst? so antwortet: Das kommt von Adams kleiner Sünde her. Fragt man euch, warum ihr leidet, warum ihr weint, warum ihr Tage voll Angst und Nächte ohne Schlaf zubringt, warum ihr sterbt und sterben seht, warum ihr ein Leben führt, das dem Tod stets unterworfen ist, das ihr nicht betreten konntet, ohne das Leben derjenigen zu bedrohen, die es euch gab? so antwortet wiederum: Das sind Folgen von Adams kleiner Sünde. Fragt man euch, warum ihr von Natur „Kinder des Zornes, verfluchte Leute und Kinder des Teufels“13) seid, aufgespart für seine höllische Gemeinschaft, so dass ihr ohne ein Wunder der Gnade ein Gegenstand ewiger Freude für den ewigen Feind alles Guten werden müsst? so antwortet: Das rührt von Adams kleiner Sünde her. Fragt man euch endlich: was ist die Ursache, dass das Verberben der natürliche Hang des Herzens und der gewöhnliche Weg der Menge ist; dass Satan der Fürst dieser Welt geworden ist; dass es Gott gereut hat, den Menschen geschaffen zu haben; und dass, während der Himmel nicht aufgehört hat, der Erde den prächtigen Anblick seiner glänzenden Tage und seiner funkelnden Nächte zu schenken, die Erde dem Himmel nur noch ein großes Schauspiel gibt von Frevel, Streit, Krieg, Raub, Mord, Befleckung, Verbrechen bei Tage und bei Nacht? so sei eure Antwort: Die Ursache davon ist Adams kleine Sünde.

Ach, solltet ihr noch die Größe von Adams Sünde bezweifeln können, so kenne ich einen Menschen, der sie nicht bezweifelte, und den ich hier an meiner Stelle möchte reden lassen: Adam selbst ist dieser Mensch. Wir haben vor ihm den traurigen Vorteil voraus, dass wir den Bach, dem er den Weg bahnte, in einen großen Strom verwandelt sehen, der mit seiner Überschwemmung die ganze Erde bedeckt; Adam aber hatte vor uns den noch traurigeren Vorteil voraus, dass er wahrnahm, wie er zu fließen begann. Adam ist unter allen Menschen der einzige, der den zweiten Zustand seines Geschlechtes mit dem ersten vergleichen konnte. Für uns, die wir in Sünden geboren sind, ist die Sünde zur andern Natur geworden, und wir können uns kaum den menschlichen Zustand ohne diese Zerrüttung denken; der Urheber aber dieser ersten Sünde, die das Werk Gottes zerrüttet hat, er konnte auf dem Grund seiner Seele noch eine bittere Erinnerung an seine ursprüngliche Unschuld finden. Gott, welch eine Veränderung! Wenn Adam sich von der Last des Tages ermüdet vor die Pforten Edens setzte und seinen Kindern erzählte, wie sie sich für ihn und für sie auf immer geschlossen hätten; wenn er Abels Leiche anrief und sich über den Schlaf verwunderte, den er nicht zu stören vermochte, und sich nun fragte, ob das der Tod sei, den Gott verkündigt hatte; wenn er nach einem Leben von fast neunhundert fahren nahe bis zu Noahs Geburt die Gottlosigkeit Kains durch seine Nachkommen noch übertroffen sich auch den Kindern Seths mitteilen sah; wenn er sich nun endlich sagen musste, dass das allgemeine Verderben des menschlichen Geschlechts in seiner Person unter dem Baum der Erkenntnis Gutes und Böses sich vollendet habe: ach, was hätte damals Adam wohl von einem Menschen gedacht, der wie ihr geurteilt und gesagt hätte, seine in Eden begangene Sünde sei vor Gott eine kleine gewesen?

Doch wer könnte euch besser über Gottes Urteil belehren, als Gott selbst? So hört ihn denn: „Durch einen Menschen ist die Sünde gekommen in die Welt und der Tod durch die Sünde, und ist also der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, dieweil sie alle gesündigt haben; denn das Urteil ist gekommen aus einer Sünde zur Verdammnis“14).

Ja, „ein Mensch sieht, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an“15). Ihr seht die wirkliche Tat und sprecht: Adam hat nur eine Frucht gegessen; was will das sagen? Vielleicht dringt ihr auch etwas tiefer ein, sucht die unmittelbaren Ursachen der Sünde Adams auf, und sprecht: eine Regung des Stolzes, der Lust oder Neugierde, was hat es auch damit viel auf sich? Gott aber dringt ins Innere ein; er findet bei Adam ein Herz, das ihm ungehorsam ist mit Wissen und Willen. Von einer Frucht essen, da Gott gesagt hat: du sollst nicht davon essen, - das ist eine Übertretung des Verbotes Gottes; das heißt, das Gebot zur Erde werfen und mit Füßen treten und mit diesem einzigen Gebot das Ansehen des Gesetzgebers selbst und damit das ganze Gesetz verwerfen. Von einer Frucht essen, da Gott gesagt hat: du sollst nicht davon essen, - das heißt sich auflehnen gegen Gott; das will sagen: „Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche“16); wir legen die Hand an seinen Thron, um Gott herunterzustürzen und ihn selbst zu besteigen oder gar den Versucher an seine Stelle zu setzen. Eine von Gott verbotene Frucht essen, heißt sündigen und dadurch allen Sünden das Tor öffnen; es heißt im Grunde und gleichsam im Keim das tun, was Kain tat, als er Abel tötete; Lamech, als er sich der Lust und der Rache hingab; die Tyrannen, als sie die Völker unterdrückten; Ham, als er über seinen Vater spottete; Tharah, als er den falschen Göttern diente, das ganze menschliche Geschlecht, als es seinen Weg verderbte. Ja es bedarf nicht einmal der äußeren Handlung des Essens; Hände und Mund gelten nichts: vor Gott ist schon der bloße sündige Gedanke vollständig die Sünde selbst: „Wer ein Weib ansieht ihrer zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen“17); und „wer seinen Bruder hasst, der ist ein Totschläger“18). Wohl gibt es verschiedene Grade der Schuld; aber die Schuld als Schuld, die Sünde als Sünde ist immer unendlich schwer vor Gott, und müsste dies auch in unseren Augen sein, wären wir nicht dermaßen von ihr umstrickt, dass sie uns taub und blind machte. Eine kleine Sünde ist schon ein Widerspruch im Ausdruck; es ist, als wenn man von einer leichten Untat oder von einem unbedeutenden Mordversuch spräche. Auch steht geschrieben: „Der Tod ist der Sünde Sold“19); also wird nicht gesagt, dass der Tod der Sold einer gewissen Anzahl von Sünden ist; er ist der Sünde Sold, und wenn auch nur eine einzige begangen wäre; es wird auch nicht gesagt, der Sold von dieser oder jener Sünde, sondern der Sünde Sold, wäre es auch eine solche, die ihr für unbedeutend haltet. Sünde bleibt Sünde, das genügt. Wie für einen Menschen, der auf einem schmalen Steg einen Strom überschreitet, nur ein kleiner Fehltritt nötig ist, um zu fallen und zu versinken, so ist nur eine kleine Sünde nötig, und eine Seele wird ins Verderben gestürzt, eine Welt wird zerstört; dazu ist es genügend, eine verbotene Frucht zu essen, ein strafwürdiges Wort zu sprechen, einen verbrecherischen Gedanken zu nähren, eins von den Dingen zu tun, die wir alle Tage unsers Lebens getan haben.

Ja, versucht nicht etwa euch dadurch zu beruhigen, dass ihr eure und Adams Lage von einander trennt. Das könnte euch vor eurem verworrenen Gewissen gelingen, aber nicht vor Gott. Der Brief an die Römer, in dem wir die angeführten Worte lesen: „der Tod ist der Sünde Sold,“ ist nicht für Adam, sondern für uns geschrieben. Sagt nicht, ihr habt nicht wie Adam gegen ein ausdrückliches Gebot Gottes gesündigt. Das ist nicht wahr. Wo ist ein ausdrücklicheres Gebot als dies: „eure Rede sei ja, ja, nein, nein?“ ihr aber habt gelogen; oder dies: „du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten?“ und ihr habt ihn gelästert; oder dies: „seid sanftmütig?“ und ihr seid zornig geworden; oder dies: „du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren?“ und ihr seid gegen eure Eltern ungehorsam gewesen; und wie viele andere ausdrückliche Gebote habt ihr nicht verletzt! Sagt auch nicht, ihr seit nie in demselben Zustand wie Adam zur Zeit seiner Versuchung gewesen, denn ihr seit nie ohne Sünde gewesen. Das ist wahr. Habt ihr aber niemals etwas getan, das ihr als schlecht erkanntet, und das ihr hättet unterlassen können? Nun, wenn ihr das getan habt, so habt ihr dasselbe getan, was Adam tat, und ihr könnt euch nicht darüber beklagen, dass man euer Betragen dem seinen gleichstellt. Sprecht auch nicht, die Sünde übe eine solche Gewalt über euch aus, dass ihr derselben nicht widerstehen könnt. Wie, könnte euch das beruhigen? Es sollte euch eher zum Zittern veranlassen; oder ihr brauchtet also nur noch in der Gottlosigkeit Fortschritte zu machen, um noch weniger schuldig zu sein; ja, ihr brauchtet nur des Teufels gänzliche Verderbtheit euch anzueignen, und ihr wäret aller Strafe enthoben.

Nein, sagt nichts, um eure Strafwürdigkeit abzuschwächen oder eure Gefahr euch zu verbergen, sondern messt euch selbst mit dem Maß, dessen Gott sich bei Adam bedient hat, und ihr werdet euch erkennen, wie ihr seid.

Merkt es, o ihr rechtschaffenen Weltmenschen, wenn Adams einzige Sünde solch furchtbarer Strafe für wert erachtet wurde, was wiegt vor demselben Gott die Menge jener Sünden, die ihr klein nennt, und die euer Leben ausfüllen! Nehmt nur eine einzige davon, eine Lüge z. B., und seht ihr ins Angesicht. Ziehet ähnliche Folgerungen daraus, wie die, welche ihr aus Adams Sünde hervorgehen saht, und stellt diese Überlegung an: Wenn ich an Adams Stelle in Eden gewesen wäre und hätte diese Sünde statt der seinigen begangen, so hätte ich eben so viel Böses getan wie der erste Mensch. Nehmt dann alle die kleinen Sünden, die ihr an einem Tag begeht, und berechnet danach, wenn ihr es könnt, Alles, was sie in Gottes Augen Verbrecherisches enthalten, und welche Züchtigung sie verdienen. Fast endlich alle kleinen Sünden eures ganzen Lebens, geschweige die großen, zusammen, und macht sie zum Gegenstand einer ähnlichen Berechnung …. oder vielmehr lasst alle diese Aufzählungen, die euch doch nur ein menschliches Maß für die Urteile Gottes geben. Wendet euch an Gott selbst; hört den „treuen und wahrhaftigen Zeugen.“ Schreibt diese Worte in euer Herz: „Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschen, die da Böses tun“20); Gott, „deine Augen sind rein, dass du Übels nicht sehen magst“21); welche Seele sündigt, die soll sterben“22); „denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer“23); und viele andere ähnliche. Da seht ihr endlich eure Sünde an, wie sie der sieht, der euch richten wird. Nun werdet ihr in Zukunft nicht mehr denken, sie seien nicht der Art, dass sie ihn beleidigen und euren Frieden stören könnten; ihr werdet sie im Gegenteil für so bedeutend, so zahlreich, so niederdrückend halten, dass ihr unter ihrer Last zu erliegen fürchtet, und die einzige Frage, die euch übrig bleibt, wird sein, ob es für einen so großen Sünder, wie ihr seid, noch ein mögliches Heil gibt?

So lernt ihr eure Sünden in einem neuen Licht betrachten. Ihr denkt aber bei alledem auch einige Tugenden zu haben; was wird denn aus ihnen? Wenn Gott gerecht ist und die ersten straft, so wird er auch nicht weniger gerecht sein, und die letzteren belohnen. Es scheint euch unfassbar, dass ein guter Sohn, ein guter Mann, ein guter Familienvater, ein redlicher, sittlicher, wohltätiger Mensch in Gottes Augen von allem Guten entblößt und nur der Verdammnis wert erscheine; das verletzt eure Vernunft und sogar euer Gewissen. Aber findet dabei nicht eine zweite Täuschung Statt? Sind die Tugenden, mit denen ihr euch schmeichelt, in Gottes Augen so wirklich, wie sie es euch zu sein scheinen? Wir sagen in Gottes Augen, denn wir hüten uns wohl, den Wert, den Nutzen und die Schönheit der menschlichen Tugend für die Ordnung des gegenwärtigen Lebens zu verkennen, selbst wenn sie vom Glauben getrennt ist; hier betrachten wir sie aber im Lichte Gottes und als Mittel der Rechtfertigung vor ihm.

Wir wollen damit anfangen, einen Grundsatz festzustellen, den Niemand von euch bestreiten wird, und der, ist er einmal anerkannt, uns gestatten wird, unsere Frage zu lösen, wie wir die erste gelöst haben, - durch Tatsachen: jede Tugend, die sich mit der Gewohnheit des Lasters oder des Verbrechens vermischt, ist eine falsche und hat nur trügerische Außenseiten. Ein Beispiel wird dies erläutern. Ein Mann wird uns als ein Muster von Achtung und Zärtlichkeit gegen seine Mutter angeführt. Wenn wir nun aber entdecken, dass dieser Mensch vom Diebstahl lebt, und dass er den Bedürfnissen seiner Mutter mit den Früchten seines verbrecherischen Erwerbs abhilft, so schließen wir daraus, dass seine kindliche Liebe keine reine, wirkliche ist, und dass sie nicht den Namen der Tugend nach dem Urteil desjenigen verdient, der alle Dinge kennt. Denn nach den Worten der Schrift „sieht Gott das Herz an,“ und für ihn gibt es keine wahre Tugend, als die, welche aus einem guten Herzen entspringt. Der Art nun ist nicht die kindliche Liebe dieses Diebes; denn wenn er aus Liebe zum Guten für seine Mutter Sorge trüge, so würde dieselbe Liebe zum Guten ihn gleicher Weise vom Stehlen abhalten. Die Zärtlichkeit, die ihn treibt, ist nur eine solche, die aus seinem Temperament und seinem Naturtrieb herrührt, mithin hat sie nichts Tugendhaftes an sich für „den Gott, der Herzen und Nieren prüft.“24)

Gebt ihr nun aber ein für alle mal zu, dass eine Tugend, die sich mit der Gewohnheit des Verbrechens oder des Lasters verbindet, nur trügerische Außenseiten hat, so müsst ihr bekennen, dass die Tugenden des nach dem Urteil der Welt rechtschaffenen Menschen ihn nicht in Sicherheit wiegen dürfen; denn es gibt keine einzige, die man nicht zuweilen mit den schlechtesten Begierden verbunden sähe. Wir wollen nicht zu neugierig in eurem eigenen Leben nachforschen, ob die Tugenden, die ihr euch zuschreibt, nicht mit unsittlichen Gewohnheiten verbunden sind; wir wollen nicht von berüchtigten Bösewichtern reden, die gewisse gesellige und häusliche Tugenden im hohen Grad geübt haben; auch nicht von jenen Sklaven der fleischlichen Lüste, die großmütiger Opfer fähig sind; - wir wollen uns darauf beschränken, ein Beispiel aus dem beglaubigtsten aller Geschichtsbücher, aus der Bibel, anzuführen. Was werdet ihr mir sagen, wenn ich euch Menschen vorführe, die viele der Tugenden, deren ihr euch rühmt, und durch die ihr euch vor Gott zu rechtfertigen denkt, besessen und dennoch sich während einer langen Reihe von Jahren der gehässigsten Ungerechtigkeit und Bedrückung schuldig gemacht, ja schließlich das größte aller Verbrechen begangen haben?

Hat die Erde jemals eine schwärzere Untat gesehen, als die Kreuzigung unsers Herrn? Sie ist schon eine schreckliche Ungerechtigkeit, wenn wir sie nur als die grausame Hinrichtung eines Unschuldigen betrachten; schon eine empörende Undankbarkeit ist sie als die grausame Hinrichtung des ersten Wohltäters der Menschheit; eine verabscheuungswürdige Gottlosigkeit als die grausame Tötung des größten Propheten des Herrn. Aber mit welchem Namen sollen wir sie benennen, wenn wir sie als die grausame Hinrichtung betrachten, die vollzogen ward an dem Sohn Gottes, der vom Himmel gestiegen war, um die verlorene Menschheit zu erlösen.

Wer sind die Urheber dieser Gewalttat? Ich sage nicht die Vollstrecker, denn das sind die Römer; aber die wirklichen Urheber, die Anstifter dieses Verbrechens, wer sind sie? Es sind die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und besonders die Pharisäer. Sie sind es, die von Anfang an sich Jesu widersetzen, weil er ihren Stolz verletzte, ihre Heuchelei aufdeckte und ihr Ansehen vernichtete; sie sind es, die ihm zu verschiedenen Malen verfängliche Fragen vorlegten, „auf dass sie ihn fingen in seiner Rede und eine Sache zu ihm fänden“25); sie sind es, die mehr als einmal Boten zu ihm schickten, um ihn zu fangen und vor den großen Rat zu führen; die erbittert über das Wunder am Lazarus sich berieten, den Menschen nicht mehr tun zu lassen, und von dem Tage an ratschlagten, wie sie ihn töteten26); sie sind es, die sein Haupt für 30 Silberlinge kauften; die ihn in Gethsemane gefangen nahmen, ihn vor Kaiphas schleppten, dann von Kaiphas zu Pilatus, von Pilatus zu Herodes und wiederum von Herodes zu Pilatus; sie erregten das Volk zu dem Ruf: „Kreuzige, kreuzige!“ sie erschreckten Pilatus durch die Drohung, ihn beim Kaiser zu verklagen, wenn er ihnen nicht den überliefern wolle, den man „König der Juden“ nenne; sie verhöhnten ihn noch in seiner Todesangst und sprachen: „Andern hat er geholfen und kann ihm selber nicht helfen. Ist er der König Israels, so steige er nun vom Kreuz, so wollen wir ihm glauben.“27)

Nun wohl! diese Mörder Jesu Christi, diese Pharisäer waren nach der Meinung der Welt wenn auch nicht alle, doch teilweise rechtschaffene Leute, und wir dürfen uns keineswegs denken, dass sie alle Unmenschen, Freigeister, Räuber, Gottlose gewesen wären. Es mochte einige solche unter ihnen geben, aber der Schilderung, die uns das neue Testament von der großen Mehrzahl gibt, entspricht dies nicht. Nach dem, wie wir sie daraus kennen lernen, würden sie in der Welt für rechtschaffene, wenn nicht gar für tugendhafte Menschen gelten. Wohl zeigen uns unsere heiligen Bücher zu gleicher Zeit, dass böse Begierden und Laster unter ihnen herrschten, aber dieser Widerspruch des im Sinne der Welt rechtschaffenen Mannes mit sich selber findet sich eben zu allen Zeiten.

Es ließe sich der Ruf hoher Heiligkeit, den die Pharisäer beim Volk erlangt hatten, und der unseren Herrn zu dem Ausspruch veranlasste: „Ihr seid es, die ihr euch selbst rechtfertigt vor den Menschen,“28) - sehr schwer erklären, wenn sie nicht im Besitz gewisser menschlicher Tugenden gewesen wären, namentlich solcher, die für die Gesellschaft die nützlichsten sind. Sie hielten auf Religion, und im Gegenteil zu den Sadduzäern, den Materialisten jener Zeit, bekannten sie laut, dass sie an die Unsterblichkeit der Seele und an die Auferstehung glaubten. Ihr Eifer in der Erfüllung der äußeren Vorschriften des Gottesdienstes war zum Sprichwort geworden, und wenn unser Herr ihnen vorwirft, dass sie die geistigsten und wichtigsten Vorschriften des Gesetzes vernachlässigen, stellt er ihnen zugleich ein Zeugnis aus, mit welcher Genauigkeit sie ihre Zehnten entrichten.29)

Ihre Tugenden vermischten sich eben mit ihren Lastern und zeigten sich auch zu der Zeit, da sie den Herrn verfolgten und sich anschickten, ihn zu kreuzigen. Was taten sie mit dem Geld, was sie dem Judas als Preis für seine Verräterei gegeben hatten, und was Judas in den Tempel warf? Es widerstand ihnen, dasselbe in den Gotteskasten zu legen: „denn es ist Blutgeld.“ Welches Zartgefühl. Sie verwandten es dann „und kauften einen Töpfersacker darum zum Begräbnis der Pilger.“ Welche Menschenliebe!

Paulus, der bis zu seiner Bekehrung dieser Sekte angehört hat, spricht über den sittlichen Charakter derselben in Ausdrücken, die unser Urteil über sie bestätigen. Als er sich gegen seine Ankläger verteidigt, rechnet er es sich zur Ehre an, ein Pharisäer gewesen zu sein, „welches ist die strengste Sekte unsers Gottesdienstes,“ und er will, dass seine Volksgenossen und sogar seine Gegner in dieser Tatsache eine Bürgschaft finden, wie untadelhaft er sein Leben von Jugend auf zugebracht habe.30)

Das Gleichnis endlich, woraus unser Text genommen ist, und worin uns der Herr einen Pharisäer vorgeführt hat, der gleichsam das Abbild der ganzen pharisäischen Gesinnung ist, stellt uns einen Menschen dar, der, soweit er davon entfernt ist, vor Gott gerechtfertigt zu sein, doch große Tugenden vor der Welt und vor seinem eigenen Gewissen besitzt. Ihr könnt dies aus seinem Gebete abnehmen. Nichts deutet uns an, dass sein äußeres Betragen nicht so wäre, wie er selbst es schildert, und dazu spricht er sein Gebet allein „und bei sich selbst,“ und Niemand hat einen Vorteil dabei in einem solchen Gebet zu lügen. „Er ist nicht wie andere Leute“: er besitzt also die Außenseiten einer besonderen Tugendhaftigkeit. „Er ist kein Räuber, kein Ungerechter“: er ist also ein in seinen Geschäften redlicher Mann. „Er ist kein Ehebrecher“; also sind seine Sitten rein. Aber noch mehr: „Er fastet zweimal in der Woche“: das sind Andachtsübungen, die bis zur Entsagung und Buße gehen. „Er gibt den Zehnten von allem, was er hat“: das sind große Opfer, die eine seltene Wohltätigkeit und Frömmigkeit voraussetzen lassen; gibt es viele unter euch, die den Zehnten ihres Einkommens für die Armen und zu religiösen Zwecken verwenden? Endlich erkennt er in seinen Tugenden eine Gabe Gottes, denn er dankt ihm dafür: Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin, wie andere Leute.“ Wer sollte nach dem Urteil der Welt in ihm nicht einen achtungswerten, tugendhaften, frommen Menschen erblicken? Allein er ist, ich wiederhole es noch einmal, nur ein Pharisäer, nur das Abbild der ganzen pharisäischen Gesinnung.

Hat nun der rechtschaffene Mensch keine Tugenden, die er nicht mit dem Pharisäer teilt, wie können ihn denn diese Tugenden gegen Gottes Urteil sicher stellen? Bei allen diesen Tugenden könnt ihr das Herz voll Gesinnungen haben, die dem Herrn am meisten missfallen. Trotz aller dieser Tugenden könnt ihr doch im Grunde ein Feind Gottes, der Wahrheit und der guten Menschen sein. Ihr hättet mit allen diesen Tugenden, wärt ihr ein Zeitgenosse Jesu Christi gewesen, unter seinen Mördern und nicht unter seinen Jüngern gefunden werden können. Dieser Gedanke empört euch, und ihr denkt, dass ich übertreibe, aber hütet euch, denn man kennt sich selbst sehr schlecht. Das unbekehrte Herz schließt verborgene Triebe in sich, und wir sind weit davon entfernt, ihre künftigen Entwicklungen voraussehen zu können. Als die Schüler des Kollegiums zu Nantes von ihren Lehrern aufgefordert wurden, einem unter ihnen den Preis der Tugend zuzuerkennen, und sie nun nach sieben Prüfungsjahren den jungen Robespierre krönten, dachte man damals, was eines Tages aus ihm werden würde? wusste er es selbst? Und um ein Beispiel zu geben, das sich genauer an unsere Betrachtung anschließt: die Pharisäer sagten auch: „wären wir zu unserer Väter Zeiten gewesen, so wollten wir nicht teilhaftig sein mit ihnen an der Propheten Blut“31), und einige Tage später kreuzigten sie den größten aller Propheten, den Sohn Gottes.

Das sind Tatsachen, meine lieben Freunde, und Tatsachen können wir nicht verwerfen. Aber das Ergebnis, zu dem wir nun gelangt sind, versetzt euch dermaßen in Erstaunen, dass ihr kaum euern eigenen Augen trauen mögt. Was liegt denn in den Tugenden des vor der Welt rechtschaffenen Menschen, was in den eurigen, das sie fähig macht, sich mit Sünde, Laster und Verbrechen zu verbinden und sie alles Verdienstes vor Gott beraubt? Hier habt ihr die Antwort, meine lieben Brüder, und ich erbitte mir dabei eure ganze Aufmerksamkeit: der Grund und die Seele dieser Tugenden ist nicht die Liebe zu Gott. Wir sagten früher, dass die einzige wahre Tugend diejenige sei, die aus einem guten Herzen hervorgehe; lasst uns nun noch einen Schritt weiter gehen und erkennen, dass es kein wahrhaft gutes Herz gibt als das, welches Gott liebt; und ihn lieben wir nur, wenn wir an Jesus Christus geglaubt haben. Wer um der Welt willen Gutes tut, hat Ansprüche an den Beifall der Welt; wer es um seines Gewissens willen tut, hat Ansprüche an den Beifall seines Gewissens; aber nur der, der es um Gottes willen tut, hat ein Anrecht auf Gottes Wohlgefallen. Das aber versteht der rechtschaffene Mensch nicht, und das verdirbt alle seine Tugenden in ihrer Quelle. Er vergisst, Gott zu lieben und hat damit nicht nur das erste und größte Gebot“ vergessen, sondern auch das, „worin das ganze Gesetz und die Propheten hangen“32), und somit bleibt das Halten aller übrigen wie ein Körper ohne Seele. Denn da Gott unser Schöpfer ist und der Grund aller unserer Beziehungen zu den Geschöpfen, sowie aller Verpflichtungen, die daraus hervorgehen, so verwirren wir alles und stoßen alles um, wenn wir ihm den ersten Platz nehmen. Ist die Liebe zu Gott nicht im Herzen, so sind die schönsten Tugenden jenen Früchten gleich, die mit den schönsten Farben geschmückt sind, aber deren Inneres von einem Wurm verzehrt wird.

Getreu dem Geist dieser Rede, worin ich die Wahrheit mehr vor die Augen stellen, als durch ausführliche Vernunftschlüsse beweisen wollte, führe ich euch noch eine Vergleichung, oder wenn ihr wollt, ein Gleichnis vor. Derjenige, der die Pflichten des Lebens erfüllt, ohne Gott als Mittelpunkt hineinzustellen, ist einem Manne ähnlich, dessen Geschichte ich euch erzählen will. Er ist mit einer Frau verbunden, die er zur Mutter gemacht hat; aber ihrer Liebe überdrüssig, von einer ehebrecherischen Flamme verzehrt, flieht er mit der Genossin seines Verbrechens seine Familie und verbirgt unter einem fremden Himmel seine Schande und seine Freuden. Dort überhäuft er diese schuldige Frau mit Zeichen seiner Anhänglichkeit und verschwendet die zärtlichste Sorgfalt auf die Kinder, die sie ihm geboren hat. Seine neuen Freunde, denen seine frühere Geschichte unbekannt ist, führen ihn als ein Muster der Ehemänner und Väter an. Ihr aber kennt dieselbe; was denkt ihr von einer ehelichen und väterlichen Liebe, die das rechtmäßige Weib und deren Kinder in der Verlassenheit dahinschmachten lässt? Ist sie nicht in ihrem Ursprung lasterhaft? Braucht man nicht, um alle Tugenden dieses Familienhauptes zu vernichten, nur die Urkunde vorzuzeigen, die seine erste, echte Verbindung kundtut? Seht, da habt ihr euer eigenes schimpfliches Bild, ihr, die ihr sprecht: ich erfülle meine Pflicht als Sohn, als Vater, als Bürger, - und denkt doch nicht an eure erste Pflicht als Christ, um nicht zu sagen als Geschöpf. Um alle eure Tugenden zunichte zu machen, um sie der Lüge und der Eitelkeit zu überführen, braucht man nur das Gebot des Gottes, der Himmel und Erde gemacht hat, vorzuzeigen: „Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte. Dies ist das vornehmste und größte Gebot.“

Seid ihr nun noch nicht einmal zufrieden, bei dieser Tugend ohne Leben und Wirklichkeit stehen zu bleiben; wagt ihr es noch, aus ihr einen Anspruch auf die Rechtfertigung vor Gott herzuleiten; sprecht ihr, wie wir das alle Tage hören: ich habe die Verdammnis Gottes nicht zu fürchten, denn ich bin ein rechtschaffener Mensch, ich komme meinen Verpflichtungen nach und tue Niemanden Unrecht: ach dann ist es nicht hinreichend, diese Tugend für nichtig zu erklären, dann wird sie, was die heilige Schrift „Selbstgerechtigkeit“ nennt, und das ist die schlimmste aller Sünden. Vor Gottes Augen gibt es keine verwerflichere Sünde als den Hochmut, und es gibt keinen unerträglicheren Hochmut, als den eines sündigen Geschöpfes, das sich einbildet, das, was ihm die Gunst Gottes erwerben könnte, in sich selbst finden zu können. Ja, ihr rechtschaffenen Weltmenschen, die ihr an euch selbst euer Wohlgefallen habt, ich stehe nicht an, euch zu erklären, dass die Lage einer armen Maria Magdalena, die zu den Füßen ihres Herrn weint, oder eines armen, gekreuzigten Schächers, der da spricht: „Herr, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst,“ - der eurigen bei weitem vorzuziehen ist. Es findet sich mehr Heil, mehr Licht, mehr wahrhafte Tugend bei dieser von Schande bedeckten Frau und bei diesem mit Blut befleckten Mörder, die doch wenigstens Selbsterkenntnis gelernt haben und sprechen: „Gott sei mir Sünder gnädig!“ - als bei euch, die ihr in den Augen der Welt und in den eurigen für Menschen ohne Tadel, vielleicht für tugendhafte Menschen geltet, die ihr aber weder den Willen Gottes, noch den Zustand euers Herzens begreift und mit Wohlgefallen die unreinen Lumpen eurer eigenen Gerechtigkeit vor unseren Blicken auskramt. Die Sünderin und der reuige Schächer huldigen wenigstens durch die Bitterkeit ihrer Reue und den festen Entschluss, einen neuen Weg einzuschlagen, dem heiligen Gesetze Gottes; ihr aber, die ihr weder daran denkt, das Vergangene zu betrauern, noch euch für die Zukunft zu bessern, ihr verkennt dieses Gesetz, ihr behandelt es, als wäre es nicht da, ihr tretet es mit Füßen. Ach! nicht ich bin es, der euch verdammt, sondern Jesus Christus: er sprach ja zu den Pharisäern, diesen rechtschaffenen Leuten in Jerusalem: „Ihr seid es, die ihr euch selbst rechtfertigt vor den Menschen, aber Gott kennt eure Herzen; denn was hoch ist unter den Menschen, das ist ein Gräuel vor Gott“ 33). Jesus Christus zeigt uns in unserem Gleichnis, dass der demütige Zöllner vor dem stolzen Pharisäer gerechtfertigt wurde; er erhebt die weinende Sünderin zu seinen Füßen über den unbescholtenen Simon. Jesus Christus, erklärt, dass er für die Sünder gekommen ist, und nicht für die Gerechten. „Also wird auch Freude im Himmel sein über Einen Sünder, der Buße tut, vor neun und neunzig Gerechten, die der Buße nicht bedürfen“34). Jesus Christus empfängt die nach Verzeihung und Gnade dürstenden Zöllner und Sünder mit einem zärtlichen Mitleiden und legt seine gewöhnliche Sanftmut nur ab, um gegen den Hochmut der Pharisäer zu eifern. Welche andere Menschen hat er. wie sie gescholten: „Heuchler, übertünchte Gräber, Narren und verblendete Leiter, Schlangen und Otterngezüchte! Wer hat euch denn gewiesen, dass ihr dem zukünftigen Zorn entrinnen werdet?“

Doch ich habe nicht die Kanzel bestiegen, um euch zu beunruhigen, sondern um euch zu retten. Ach! wenn ihr angefangen habt, die Schuld eurer Sünden und die noch größere Schuld eurer Selbstgerechtigkeit einzusehen, so verhärtet eure Herzen nicht. Nein, verhärtet sie nicht! Konnte ein armer Sünder, wie ich, euch die Schrecken des kommenden Gerichts vorhalten, wie wird euch dann sein, wenn ihr vor dem erscheinen müsst, dessen Augen zu rein sind, um das Böse zu sehen? Wie wird es euch ergehen, wenn der Herzenskündiger in den Falten euers Herzens nachsuchen, wenn er den Grund eurer Sünden und eurer Tugenden in dem Licht seines heiligen und furchtbaren Gesetzes prüfen wird? Was werdet ihr dann tun? - Doch nein! Ich frage euch vielmehr: was wollt ihr heute tun? Dann wird es zu spät sein; heute habt ihr noch einen Heiland.

Ja, wir haben einen Heiland, einen Retter, welcher in Wahrheit den errettet, der nur durch ihn allein gerettet sein will. Nicht einen Heiland, der uns eine Heilslehre gibt und durch seinen Tod besiegelt, sondern einen, der selbst unser „Sühnopfer“ ist, und dessen Blut uns rein macht von aller Sünde“35). Wir haben nicht einen Heiland, der die vollends zum Himmel führt, die ohne ihn schon den halben Weg zurückgelegt haben, sondern einen solchen, der alles für uns erduldet und erfüllt hat: „denn die er zuvor versehen hat, die hat er auch verordnet; welche er aber verordnet hat, die hat er auch gerecht gemacht; welche er aber hat gerecht gemacht, die hat er auch herrlich gemacht“36). Wir haben nicht einen Heiland, der uns unser ganzes Leben hindurch in Ungewissheit ließe, was auf den Tod folgen soll, sondern einen, der uns behütet, der für uns bittet, der alles in allem für uns vollbringt: „denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge“37). Und welch anderer Heiland könnte solchen Elenden helfen, wie wir sind? Welchen Anspruch könnten wir erheben außer ihm? welche Bedingung erfüllen? welche Gunst verdienen? Kurz, was bleibt uns übrig, als in deinem Blut rein gewaschen, mit deiner Gerechtigkeit bekleidet, mit deinem Geist versiegelt, mit deinem Namen gezeichnet, in dir erfunden zu werden, „O Lamm Gottes, das die Sünde der Welt trägt?“

Wollt ihr nicht zu ihm kommen, auf dass ihr das Leben habet? Wollt ihr nicht dem öffnen, der mit solcher Sanftmut zu euch spricht: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür aufmacht, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir“38)? Wollt ihr nicht eure trügerischen Hoffnungen gegen Gottes unfehlbare Verheißungen eintauschen, das befleckte Kleid eurer Gerechtigkeit nicht gegen die Gerechtigkeit des Alleinheiligen, euer Sündenleben nicht gegen den ruhmvollen Dienst Jesu Christi, den kommenden Zorn nicht gegen ewige Freuden? Wollt ihr euch nicht lossagen von dem anmaßenden Gebet des Pharisäers: Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie andere Leute, auch nicht wie dieser Zöllner“? und nicht vielmehr neben dem armen Zöllner niederknien und euch seinem demütigen aber gesegneten Gebet anschließen: „Gott sei mir Sünder gnädig“?

Ihr Engel des Himmels, die ihr unserem Gottesdienst mit beiwohnet, und die ihr der Kirche droben Nachricht darüber bringt, was werdet ihr von der Versammlung dieses Tages sagen? Könnt ihr berichten, dass eine Seele vom Tod zum Leben hindurch gedrungen ist, von der Macht des Teufels zu Gott? Ja! euer und unser Gott ist getreu, er hat seinem Wort die Ehre gegeben. Suchet nur, und ihr werdet sicher in irgend einem Winkel dieser Versammlung einen Sünder finden, der sich demütigt, der weint und betet. Tragt eine seiner Tränen zum Himmel und singt über ihn die Lobgesänge vom verlorenen Sohn: „Er war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist gefunden worden“. Wir antworten euch dann mit dem Lobgesang, den ihr uns auf den Gefilden Bethlehems gelehrt habt: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!“ Amen.

1)
Röm. 1,29-31
2)
Röm. 7,28
3)
Hiob 9,3
4)
Joh. 12,48
5)
Röm. 8,20
6)
1. Mos. 23,4
7)
Röm. 1,28
8)
1. Mos. 3,12
9)
Gal. 3,10
10)
Mat. 25,41
11)
Mk. 9,44.46
12)
Ps. 51,7
13)
Eph. 2,3. 2. Pet. 2,14. 1. Joh. 3,10
14)
Röm. 5,12.16
15)
1. Sam. 16,7
16)
Luk. 19,14
17)
Mat. 5,28
18)
Joh. 3,15
19)
Röm. 6,23
20)
Röm. 2,9
21)
Hab. 1,13
22)
Hes. 18,4.20
23)
Heb. 12,29
24)
Ps. 7,10
25)
Mat. 22,15. Luk. 6,7
26)
Joh. 11,53
27)
Mat. 27,42
28) , 33)
Luk. 16,15
29)
Mat. 23,27
30)
Apg. 26,4.5
31)
Mat. 23,30
32)
Mat. 22,40
34)
Luk. 15,7
35)
1. Joh. 1,7
36)
Röm. 8,29.30
37)
Röm. 11,36
38)
Off. 3,20
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