MacDuff, John Ross - Die Gedanken Gottes - Wie köstlich sind vor mir, Gott! Deine Gedanken. 2. Tag: Ewige Liebe.

MacDuff, John Ross - Die Gedanken Gottes - Wie köstlich sind vor mir, Gott! Deine Gedanken. 2. Tag: Ewige Liebe.

“Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“
Jer. 31,3.

Hier haben wir einen ewigen Gedanken Gottes, aus dem Anfang aller Zeiten her, und ehe noch die Erde war. Schaue rückwärts in die endlose Vergangenheit - lange zuvor, ehe die sichtbare Welt erschaffen war, ehe die Engel ihren ersten Lobgesang gesungen hatten, als Gott noch allein war in der erhabenen Einsamkeit und schrankenlosen Ewigkeit, da schon gedachte Er Deiner, und Sein Denken war - Liebe!

Erwäge die Macht und Hoheit dieser Liebe. Er spricht nicht: Du hast Mich geliebt mit deiner armen, irdischen Liebe, darum habe ich dich gezogen nein, nein! es liegt nicht an dir oder irgendwelcher Güte und Frömmigkeit deinerseits. Der einzige Grund von allem, was Er getan hat, ist Gnade: „Gott, der da reich ist an Barmherzigkeit, durch Seine große Liebe, womit Er uns geliebt hat.“ - Er erklärt selbst: Ich erbarme mich, wessen Ich will. „Jakob (diesen listigen, eigennützigen Menschen) habe ich geliebt.“ Manasse, diesen elenden König, der den Thron entehrt und Jerusalem mit Blut überschwemmt hatte, hat Er geliebt. Den Missetäter, der ein ruchloses Leben geführt hatte, und am Kreuz noch lästerte, hat Er geliebt. Weshalb, so mag ein Jeder unter uns fragen, ist aus mir nicht ein Kain oder Judas geworden? weshalb bin ich nicht zu Grunde gegangen gleich einem gescheiterten Schiff, wie Tausende vor mir? - Einfach deshalb: „Ich habe dich geliebt.“ Ehe du noch jemals an Mich gedacht hattest, und sogar dann, wenn dein Denken an Mich feindselig, rebellisch, voll Hasses war, selbst da waren Meine Gedanken an dich Gedanken der Liebe.

Und diese allgewaltige Liebe, wie sie von Ewigkeit her war, so ist sie auch zu Ewigkeit, ihre Dauer ist ohne Ende. Die Liebe der Kreaturen ist von gestern her, sie kann morgen schon verflogen sein, vertrocknet wie ein Bach im Sommer, wenn man seiner am nötigsten bedarf gegen Gottes Liebe unaufhaltsam von den ewigen Bergen herniederströmt. Wir lernen ihre Inbrunst und Tiefe würdigen, wenn wir den Heiland beten hören: „auf dass die Liebe, damit Du mich liebst, sei in ihnen.“ Diesem köstlichen Gedanken will ich mit dankbarer Freude nachsinnen, wenn mein banges Herz zagt und schwankt, wenn Zweifel sich erheben wollen - er ist ja eine ununterbrochene Kette von Liebe, jedes Glied derselben Liebe, und verbindet die Ewigkeit, die immer gewesen ist, mit der zukünftigen Ewigkeit. Gott hat an mich gedacht vor Grundlegung der Welt, hat mein zukünftiges Los und die ewige Seligkeit vorausbestimmt für mich, und sucht jetzt, den ganzen Schatz ewiger Liebe in Seinem Herzen tragend, wie Er durch dieselbe mich zu Sich ziehen möge.

Das ist der unaussprechliche Reichtum Seiner Liebe in Jesu Christo, das ist die gewaltige Anziehungskraft des Kreuzes, wodurch Er Seine Gläubigen von jeher zu Sich gezogen hat. „Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich sie Alle zu Mir ziehen.“ Joh. 12,32. Zeuch uns denn Dir nach, Herr! so laufen wir. Zeige uns Deine wunderbare Güte, die Du uns in Deinem lieben Sohn hast kund werden lassen. Zwinge uns, Dich wieder zu lieben in Ihm, weil Du uns zuerst geliebt, und so sehr geliebt hast.

Weil denn weder Ziel noch Ende
Sich in Gottes Liebe find't,
Ei! so heb ich meine Hände
Zu Dir, Vater! als Dein Kind!
Bitte, wollst mir Gnade geben,
Dich aus aller meiner Macht
Zu umfangen Tag und Nacht,
Hier in meinem ganzen Leben;
Bis ich Dich nach dieser Zeit
Lob und lieb' in Ewigkeit.

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