Lang, Heinrich - 8. Die Gerechtigkeit Gottes.

Lang, Heinrich - 8. Die Gerechtigkeit Gottes.

Psalm 4.

Gibt es eine göttliche Gerechtigkeit oder gibt es keine? Wird der Sünder bestraft und der Gute belohnt? Steht Glück und Unglück in einem Verhältniß zu der Würdigkeit oder Unwürdigkeit eines Menschen? Mit andern Worten: Besteht eine sittliche Weltordnung oder herrscht Zufall und Willkür? Sehet da, meine christlichen Freunde, eine der Grundfragen auf dem Gebiete des sittlichen Lebens, die zu allen Zeiten auf die verschiedenartigste Weise ist beantwortet worden. Da hat es schon Manche gegeben, die auf dem Stuhl der Spötter saßen und der behaupteten sittlichen Weltordnung die Widersprüche des Lebens entgegenstellten; aber auch ihre Vertheidiger haben die Sache oft so ungeschickt angegriffen, daß auf dieselben die Worte anzuwenden waren: „Bewahre mich vor meinen Freunden, gegen meine Feinde will ich mich schon selber schützen.“

Lasset uns in dieser Stunde der Andacht mit einander betrachten

  • die göttliche Gerechtigkeit
  • und die eintreffenden Fragen an der Hand unserer alt- und neutestamentlichen Urkunden beantworten.

1.

„Wohl dem, der nicht wandelt im Rath der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzet, da die Spötter sitzen, sondern hat Lust zum Gesetz des Herrn und redet von seinem Gesetz Tag und Nacht; der ist wie ein Baum, gepflanzet an den Wasserbächen, der seine Frucht bringet zu seiner Zeit und seine Blätter verwelken nicht, und was er macht, das geräth wohl. Aber so sind die Gottlosen nicht, sondern wie Spreu, die der Wind verstreuet; darum bleiben die Gottlosen nicht im Gericht, noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten; denn der Herr kennet den Weg der Gerechten, aber der Gottlosen Weg vergehet.“

Wir haben, meine christlichen Freunde, diese Worte des ersten Psalm zur Grundlage unserer Betrachtung über die göttliche Gerechtigkeit nicht darum gewählt, weil wir eine vollständige Lösung der Räthsel dieser Frage in denselben zu finden meinten, sondern weil sie die allgemeinste, einfachste und älteste Beantwortung derselben geben. Der Gerechte ist glücklich, der Sünder ist unglücklich - das ist die noch ganz allgemeine Antwort, welche uns der erste Psalm gibt. Und wir begreifen wohl, daß diese Antwort die Menschen gänzlich befriedigte in jenen ältesten, einfachen, im Ganzen noch glücklichen Zeiten unseres Geschlechtes, wo noch nicht der Schmerz des Daseins und die Widersprüche des Lebens so schwer auf den Gemüthern lasteten, wie in unserer zerrissenen Zeit. Mahnen uns doch die frischen Naturbilder unseres Textes selbst an jene schönen Jugendzeiten der Menschheit, die uns in den Büchern Mosis mit ungekünstelter Wahrheit und Schlichtheit dargestellt sind, wo Reichthum an Heerden, langes Leben und Kindersegen noch die Hauptwünsche eines Menschenlebens ausmachten und die Religion selbst so einfach war, wie das patriarchalische Hirtenzelt, unter dem sie sicher wohnten. Der Gerechte ist glücklich, der Gottlose ist unglücklich. Aber freilich an Unglück und Leiden hat es den Menschen zu keiner Zeit gefehlt und so mußte auch die Zufriedenheit und das Glück jener einfachen Lebensverhältnisse durch manche Schläge des Schicksals getrübt werden. Wie sind Leiden und Unglück zu betrachten? Woher kam das Unglück? Der Satz: „der Gerechte ist glücklich, der Gottlose unglücklich,“ gab auf diese Frage die Antwort: Unglück kommt von der Sünde, Leiden sind Strafen Gottes für die Gottlosigkeit der Menschen. Diese Anschauung finden wir denn auch wirklich in den Urkunden des A. T. fast auf jedem Blatte ausgesprochen. Es kommt eine große Fluth - die ist von Gott gesandt zur Strafe für die Menschen, die sich von seinem Geiste nicht mehr wollen züchtigen lassen; einige Städte werden durch Feuer und Schwefel verzehrt - das ist zur Strafe für die Gottlosigkeit der Bewohner. Es entsteht eine Dürre und in Folge davon eine allgemeine Theurung - Gott hat den Himmel verschlossen, um die Menschen für ihre Sünden zu strafen. Oder kommt über einen einzelnen Menschen ein auffallendes Unglück, eine langwierige Krankheit, so ist das ein Zeichen, daß er ein Ungerechter gewesen ist, und wenn er vorher als ein Muster der Frömmigkeit unter seinen Mitmenschen dagestanden wäre, so muß jetzt durch sein Unglück der Zweifel erweckt werden, ob nicht alle seine Rechtschaffenheit bloße Heuchelei gewesen sei.

2.

Aber jetzt wurde der Zweifel von selbst herausgefordert; die Erfahrung mußte die Widersprüche herauskehren, die in dem so allgemein ausgesprochenen Satz: „Der Gerechte ist glücklich, der Ungerechte unglücklich,“ verborgen lagen. Ein allgemeines Unglück trifft ein Dorf, eine Stadt, ein Land; Hagel verheert die Felder, anhaltende Dürre frißt die Frucht auf - das ist eine Strafe Gottes für eure Gottlosigkeit, wurde gesagt; aber das Feld des Frommen wird ja betroffen, wie das Feld des Gottlosen, der Unschuldige leidet, wie der Schuldige. Wo ist jetzt die Wahrheit hingekommen: der Gerechte ist glücklich, der Ungerechte unglücklich? wie können Leiden als Strafen Gottes für die Sünden betrachtet werden? wo ist die Gerechtigkeit Gottes? ist er nicht eben am ungerechtesten, wo er gerecht sein will? Und wie mußte das Gewicht dieser Gründe sich noch vergrößern, wie schwer mußte es die Gemüther niederdrücken, als das Unglück über das Volk Israel Schlag auf Schlag hereinbrach, als die Frommen mit den Gottlosen, die treuen Diener Jehovas mit den Götzendienern unter Spott und Hohn aus dem Lande der Väter in ein fremdes Land geschleppt wurden.

Aber auch die gewöhnliche Erfahrung in den alltäglichen Verhältnissen der Einzelnen mußte den Zweifel rege machen. „Ich hätte schier gestrauchelt - heißt es im Psalm 73 -, mein Tritt wäre beinahe geglitten; denn es verdroß mich auf die Ruhmredigen, da ich sehe, daß es den Gottlosen so wohl ging; denn sie sind in keiner Gefahr des Todes, sondern stehen fest, wie ein Palast; sie sind nicht im Unglück wie andere Leute und werden nicht wie andere Menschen geplagt; darum muß ihr Trotzen köstlich Ding sein und ihr Frevel muß wohlgethan heißen. Sie vernichten Alles und reden übel davon und reden und lästern hoch her. Was sie reden, das muß vom Himmel herab geredet sein, was sie sagen, das muß gelten auf Erden. Siehe, das sind die Gottlosen; die find glückselig in der Welt und werden reich.“ Darum läßt sich ein Hiob, überwältigt vom Schmerz seiner Leiden, im Bewußtsein seiner Frömmigkeit und seines gerechten Lebenswandels, bis zu der kühnen Behauptung forttreiben: es gibt gar keine sittliche Weltordnung, es gibt keine göttliche Gerechtigkeit, keine Vergeltung, - Gott ist die reine Willkür. „Will man Macht, so ist er zu mächtig; will man Recht, wer will mein Zeuge sein? Sage ich, daß ich gerecht bin, so verdammet er mich doch; bin ich fromm, so macht er mich doch zu Unrecht. Er bringet um, beide den Frommen und den Gottlosen; wenn er anhebet zu geißeln, so dringt er fort bis zum Tode und spottet der Anfechtung der Unschuldigen; das Land aber wird gegeben unter die Hand der Gottlosen. Ist's nicht also? wie sollte es anders sein?“ (Hiob 9, 19 ff.)

So erhielt die im ersten Psalm in solcher Allgemeinheit aufgestellte Vergeltungslehre einen Stoß durch die tieferen Erfahrungen des sittlichen Lebens. Sollte die Gerechtigkeit Gottes darin bestehen, daß er die gottlose Gesinnung bestraft durch äußeres Unglück, die Tugend dagegen belohnt durch sinnliches Wohlergehen, so war sie nicht zu retten; so mußte der Zweifel sich gegen dieselbe kehren und am Ende die ganze Behauptung einer sittlichen Weltordnung umstoßen. Und dennoch blieb der unklare, widerspruchsvolle Satz des ersten Psalm im Ganzen die Volksansicht der Juden; sie tritt uns im Neuen Testament entgegen aus dem Munde der Pharisäer: Da ist ein Blindgeborner (Joh. 9); die Blindheit ist ein Unglück, Unglück ist eine Strafe Gottes für Sünden. „Wer hat also gesündiget? dieser Blindgeborne oder seine Eltern?“ Da fällt der Thurm in Siloa und begräbt achtzehn Menschen, welche in der Nähe waren, unter seinen Trümmern; das ist ein Unglück, Unglück ist Strafe Gottes für die Sünden; also „sind diese achtzehn schuldig gewesen vor allen Menschen, die zu Jerusalem wohnen (Luk. 13, 4).“ Jesus widerlegt diese eben so gedankenlosen, als herzlosen Ansichten und dennoch - sollte man es glauben? bewegt sich die gedankenlose Frömmigkeit eines großen Theils der heutigen Christen noch in demselben Kreise von religiösen Vorstellungen. Kommt Noth und Unglück, treffen Theurungsjahre ein, da rufen sogar, die da Meister sein wollen in Israel: Das sind göttliche Strafgerichte, das ist der Zorn Gottes über eure Sünden, der Zorn des Gottes, „der mit neidloser Güte seine Sonne aufgehen läßt über die Bösen und über die Guten, und lässet regnen über Gerechte und Ungerechte.“ Oft muß dieser zornige Gott mit seinen Strafgerichten nur dem eigenen rachsüchtigen Herzen als Werkzeug dienen. Wie oft hört man, wenn ein Widersacher von einem plötzlichen Schlag des Schicksals getroffen wird, sagen: „So, das ist die Strafe Gottes für seinen Haß und seine Feindschaft!“

3.

Ihr werdet niemals aus diesen Widersprüchen des noch unklaren religiösen Bewußtseins hinauskommen, so lange ihr Gott noch ansehet als ein Wesen, das, an einem bestimmten Orte wohnend, von dort aus, also von außenher die Welt lenke und bewege, das durch willkürliche Machtäußerungen einen Zusammenhang herstelle, wo in der Natur der Sache kein innerer Zusammenhang ist, also die inwendige gute oder schlechte Gesinnung verknüpfe mit zufälligen äußeren Strafen oder Belohnungen. Ihr wisset es längst, daß Gott allgegenwärtig ist; aber ihr machet nicht Ernst mit dieser Erkenntniß und stellet euch das eigentliche Wesen Gottes doch wieder vor als gebunden an einen bestimmten Ort, und darum vermögt ihr ihn eben da nicht zu finden, wo ihr ihn suchen solltet. Wohlan! Gott ist allgegenwärtig, im Gottlosen ist er gegenwärtig als strafender Richter, im Frommen als heiliger Geist, der „reichlich ausgegossen ist über seinem Herzen,“ oder, was dasselbe sagen will, als Vater, der Wohnung gemacht hat in seinem Herzen.

a. Der Gottlose erfährt Gott als strafenden Richter, der Fromme als liebenden Vater. Mag der Gottlose hingehen unter den sinnlichen Genüssen des Lebens und sprechen: .Wo ist der Gott, der da strafe (Mal. 2, 17)?„ -er ist schon gerichtet. Mag er so fest dazustehen scheinen wie ein Palast, er ist doch innerlich zerfallen und zerrissen; mag er lachend und fröhlich einhergehen in der Welt und die Stimme des inwendigen Menschen verscherzen wollen, in jedem Augenblicke, wo er von des Lebens Geschäften oder Zerstreuungen sich zurückziehen muß, kann er dem richtenden Spruch nicht entgehen, der ohne seinen Willen und ohne sein Zuthun das Urtheil spricht über sein Leben, „als ein Wurm, der nicht aufhört, als ein Feuer, das nicht erlischt.“ Man kann die Ceder des Libanons nicht in eine Sumpfebene verpflanzen und du kannst den höherstrebenden Geist, der in dir ist, nicht hingeben unter die Naturgewalt der Sinnlichkeit, ohne dich in einem ungedeihlichen, unglücklichen und zerfallenen Zustand zu fühlen. „Die Gottlosen haben keinen Frieden (Jes. 48, 22).“ Dagegen der Fromme erfährt Gott als liebenden Vater; das Reich Gottes ist in ihm als Friede und Freude im heiligen Geist, als Friede Gottes, durch den es still wird und ruhig in dem sonst so stürmischen Menschengemüthe, durch den die irdischen Gewalten der Seele zur Ruhe gebracht sind, als Freude im heiligen Geist, als die alle irdischen Freuden verklärende und alle Leiden überwindende Freude, daß die Kraft Gottes immer wirksamer und der Trieb des Guten immer lebendiger in uns wird. Dieser Friede und diese Freude kann dem Frommen durch nichts geraubt, aber auch dem Gottlosem durch nichts ersetzt werden.

b. Aber man sagt, das Leben der Gottlosen sei nicht immer von einem innern Unfrieden begleitet; das Gewissen lasse sich betäuben, der Mensch könne sich durch Zeit und Uebung verstocken gegen die Ansprache des Geistes, der Sünder vernehme in dem sorglosen Leichtsinn seines Herzens nichts mehr von einem strafenden Richter, und eben in den mannigfachen Künsten, durch die es ihnen gelinge, den inneren Menschen zu schweigen und sich mit Gott abzufinden, zeigen die Kinder der Finsterniß einen Theil der Klugheit, die sie voraus haben vor den Kindern des Lichts. Zugegeben die Möglichkeit hievon - obwohl der Fall in Wirklichkeit seltener sein mag, als Viele meinen - offenbart sich darum die Gerechtigkeit Gottes nicht an dem Sünder? Ist der Sünder nicht darin gestraft genug, daß er des göttlichen Ebenbildes immer mehr verlustig geht, daß er aus dem Reich des Lichts hinausgestoßen wird in das Reich der Finsterniß, aus dem Leben in der Freiheit der Kinder Gottes unter die Botmäßigkeit der Sinnlichkeit und des Fleisches, aus der Herrschaft des Geistes unter die Knechtschaft des vergänglichen Wesens der Welt? Wolltest du hingeben die ganze Seligkeit des Gottesreiches, in welchem du eingebürgert bist, den alles Denken übersteigenden Frieden des Herzens mit Gott, alle Wonnen, ja alle Schmerzen des von der Sinnlichkeit sich losringenden Geistes, das Bewußtsein der immer innigeren Versöhnung zwischen Geist und Fleisch, zwischen Vernunft und Sinnentrieb, die ganze Höhe und Freiheit der Lebensanschauung, die in dem Worte: „Alles ist euer,“ ausgedrückt ist - wolltest du das Alles hingeben - für das „Glück“ des Gottlosen? Ach, wie Viele, die sich für fromme Christen ansehen und sich mit Aengstlichkeit in den Schranken des Gesetzes und eines geordneten Lebens halten, wie Viele sprechen, auf glückliche Sünder hindeutend: „Sieh' den, sieh' jenen, die haben's in Sünden erworben, die dürfen's in Sünden genießen, die dürfen thun, was ihren Augen gefällt und ihren Herzen gelüstet; Gottlob, daß es ein anderes Leben gibt, wo sie für ihre Genüsse bestraft und wir für unsere Entsagung und Pflichtübung belohnt werden.“ Aber glaubet nicht, die ihr so sprechet, daß ihr in einem andern Leben belohnt werdet für eure Miethlingsgesinnung. Indem ihr so sprechet, beweiset ihr nur, daß ihr die Frömmigkeit als eine Last ansehet, unter der ihr seufzet aus Furcht vor Strafe; daß das Gute noch nicht als euer wahres Wesen in euch ist, sondern als schreckendes Gesetz euch gegenübersteht; daß ihr Gott noch nicht erkannt habt als Vater, sondern als Richter und Gesetzgeber; daß ihr also das ewige Leben nicht in euch habt. Das ewige Leben kann Einem nicht geschenkt werden wie eine äußere Gabe, sondern man muß es in sich tragen.

c. Und wie nun der Sünder den Richter in sich trägt, so auch sein Werk, das Böse. Das Gute hat den Sieg als eine natürliche Mitgabe erhalten, das Böse ist immer schon gerichtet durch seine innere Nichtigkeit. Das Böse ist widerspruchsvoll, es ist selbst nur ein Widerspruch gegen das Ewige und Bleibende, und hat daher keinen Theil an einem wahren, bleibenden Sein. Daher die Bösen, wenn sie sich kaum die Hände gereicht haben zu einem gemeinsamen Werk, schnell unter sich uneins werden, weil nichts Festes und Ewiges da ist, das sie zusammenhalten könnte. Das Gute trägt Maß und Ordnung in sich selbst, das Böse ist maßlos und muß durch seine Maßlosigkeit dem Guten zum Sieg Verhelfen; es erhebt sich übermüthig gegen alle göttlichen Gesetze und will alle Dämme durchbrechen; aber wenn es seine Höhe erreicht hat, ertönt der göttliche Ordnungsruf über die empörten Wellen: „Bis Hieher und nicht weiter; hier sollen sich legen deine stolzen Wellen.“ Indem es alle Greuel der Zügellosigkeit und Gesetzlosigkeit heraufbeschwört, erwacht nur um so lebendiger in den erschreckten Gemüthern die Liebe zur Ordnung. Wahrheit und Licht dringt durch und die ewigen Säulen der Vernunft und Sitte sind wieder fester gegründet, als zuvor. Darum „rathschlaget nur, euer Rath soll doch zu nichte werden; beredet euch - und es bestehe nicht; denn hier ist Immanuel (Jes. 8).“ Ist aber ein Werk aus Gott, so vermag es keine Macht der Bosheit zu dämpfen und keine Pforten der Hölle zu überwinden.

Und so bleibt es ja im Großen und Ganzen immer wahr, daß Gerechtigkeit ein Volk erhöhet, aber die Sünde auch äußerlich der Leute Verderben ist; so bleibt es doch wahr, nur der Gute ist wahrhaft glücklich, und nur der Schlechte ist wahrhaft unglücklich.

Ueberschauen wir von hier aus die von uns durchwandelte Bahn, um wieder unsern Ausgang in's Auge zu fassen, treten wir mit unserer an den Widersprüchen der Erfahrung gereiften Erkenntniß wieder zu unserem ersten Psalm, so können wir uns jetzt seine einfachen, schönen Worte als ein theures Besitzthum, als einen ewig giltigen Ausdruck für die göttliche Gerechtigkeit aneignen: „Wohl dem, der nicht wandelt im Rath der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzet, da die Spötter sitzen, sondern hat Lust zum Gesetz des Herrn und redet von seinem Gesetz Tag und Nacht; der ist wie ein Baum, gepflanzet an den Wasserbächen, der seine Frucht bringet zu seiner Zeit und seine Blätter verwelken nicht und was er macht, das geräth wohl. Aber so sind die Gottlosen nicht, sondern wie Spreu, die der Wind zerstreuet; darum bleiben die Gottlosen nicht im Gericht, noch die Sünder in der Gemeine der Gerechten; denn der Herr kennet den Weg der Gerechten, aber der Gottlosen Weg vergehet.“

Amen.

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