Kohlbrügge, Hermann Friedrich - Neun Predigten - Aarons erstes Opfer - Zweite Predigt.

Kohlbrügge, Hermann Friedrich - Neun Predigten - Aarons erstes Opfer - Zweite Predigt.

„Darnach brachte er herzu des Volkes Opfer, und nahm den Bock, das Sündopfer des Volkes, und schlachtete ihn und machte ein Sündopfer daraus, wie das vorige. Und brachte das Brandopfer herzu, und that ihm sein Recht. Und brachte herzu das Speisopfer, und nahm seine Hand voll, und zündete es an auf dem Altar; außer dem Morgenbrandopfer. Darnach schlachtete er den Ochsen und Widder zum Dankopfer des Volkes, und seine Söhne brachten ihm das Blut, das sprengete er auf den Altar umher. Aber das Fett vom Ochsen und vom Widder, den Schwanz und das Fett am Eingeweide, und die Nieren, und das Netz über der Leber, alles solches Fett legten sie auf die Brust, und er zündete das Fett an auf dem Altar. Aber die Brust und die rechte Schulter webete Aaron zur Webe vor dem Herrn, wie der Herr Mose geboten hatte. Und Aaron hob seine Hand auf zum Volk, und segnete sie; und stieg herab, da er das Sündopfer, Brandopfer und Dankopfer gemacht hatte. Und Mose und Aaron gingen in die Hütte des Stifts; und da sie wieder herausgingen, segneten sie das Volk. Da erschien die Herrlichkeit des Herrn allem Volk. Denn das Feuer kam aus von dem Herrn, und verzehrte auf dem Altar das Brandopfer und das Fett. Da das alles Volk sahe, frohlockten sie, und fielen auf ihr Antlitz.“
3. Mos. Cap. 9, Vers 15-24.

Meine Geliebten! In dem 7. Verse lasen wir die Worte des Herrn: Der Hohepriester solle sich versöhnen und das Volk, das ist also zugleich mit dem Volk. Darnach kommt, daß er des Volkes Opfer machen soll und sie auch versöhnen. Ich habe gesagt, auf daß ihr dies verstehet, daß der Hohepriester des Alten Testamentes versöhnt werden mußte, weil die ganze Einrichtung Sünde war. Für sich brauchte Christus nicht versöhnt zu werden, aber als Haupt der Gemeine, als Bürge hat er sich durch die Gluthen des Zornes Gottes hindurch geschlagen, und also eine ewige Versöhnung gefunden, nicht für sich selbst, sondern für sich als Haupt der Gemeinde. Dann schlug er sich mit dem Volke, welches er an seinem Leibe trug, durch die Gluthen des Zornes Gottes hindurch und versöhnte so das Volk. Mit dem Opfer des Hohenpriesters ist Alles abgethan vor dem Richterstuhl Gottes, vor dem Gesetz des Herrn, und in diesem Opfer ist das Volk in Christo vollendet. Aber das Volk bleibt am Leben, mit andern Worten: nachdem wir in dem Blute Christi die Versöhnung und Vergebung unserer Sünden gefunden haben, sterben wir nicht auf der Stelle, sondern bleiben noch am Leben, und da thut es uns denn Noth, daß wir die Versöhnung, welche einmal geschehen ist, als tagtägliche Versöhnung auf unser Herz und Gewissen applicirt bekommen, daß wir die Vergebung unserer Sünden, einmal dargestellt am Kreuz auf Golgatha, tagtäglich an unsern Herzen erfahren, wollen wir davon einen Trost haben im Leben und im Sterben. Ferner thut es Noth, daß wir, die des Herrn Jesu Christi sind, alle auch dem Leiden und Sterben Christi müssen gleichförmig gemacht werden, wobei wir also mit unsern innigsten Gefühlen gleichsam geschlachtet werden. Aber nur dann haben wir die wahre Tödtung unserer selbst, wenn wir immerdar an das Kreuz Christi appelliren, an seine Versöhnung, an sein Blutvergießen, auf daß uns der Herr in seiner Herrlichkeit sich offenbare.

Wir lesen nicht, daß das Volk für sich selbst geopfert habe, und von dem Opfern möget ihr euch überhaupt keine verkehrte Vorstellung machen. Opfern können wir Nichts, denn wir haben Nichts um zu bringen. „Opfern“ sagt nach dem Hebräischen: Gott mit Etwas nahe kommen, so daß auf die Frage: Wo soll ich fliehen hin? wie komme ich zu Gott, wie nahe ich ihm? stets die Antwort ist: komm mit Christi Opfer, mit seinem Blut, mit seiner Gerechtigkeit, so wirst du Gott nahen. Das Volk durfte nicht opfern, aber der Hohepriester bringt des Volkes Sünde auf den Altar. Es gibt eine Vergebung der Sünden ein für allemal, es gibt eine Tödtung des alten Menschen ein für allemal, am Kreuze Christi, auf Golgatha; aber es gibt zugleich, wo wahrlich Leben da ist, wo es kein Rechenexempel ist, wo es um Heiligkeit geht und um Gottes Willen, ein tagtägliches Sterben, daß wir mit all' unsern schönen Dingen stets an's Kreuz müssen. Wenn es ein menschliches Kreuz ist, dann taugt es nicht; wenn es aber Christi Kreuz ist, dann kommt es, wohin es soll.

Das Volk bringt nun also seine Sünde. Seine Sünde ist ein Ziegenbock, ein Bild, das uns vornämlich treibt in den 51. Psalm. Da haben wir die Hauptsünde alles Volkes, woraus so schrecklich viel hervorgeht: Abgötterei, Hurerei, Mord. Also Volk: Du bist ein Ziegenbock und mußt sterben, mußt tagtäglich sterben, aber sterben am Kreuze Christi, so wird die Gnade Gottes dich bedecken und erhalten. Das soll dann auch geschehen mit dem Brandopfer. Du Volk bist wie ein Widder, und hast eine ungemeine Kraft und Energie, dem Nichts widersteht, aber Alles zum Bösen und Nichts zum Guten; denn was gut ist, weißt du nicht und willst du nicht wissen, und wenn du das Gute thun willst, liegt dir das Böse bei. Also nicht allein deine häßliche stinkende Sünde, deine Abgötterei, Hurerei, Fleischeslust muß an's Kreuz, sondern auch all' deine vermeintliche Kraft, so daß du in allen göttlichen Dingen keine andere Kraft haben sollst, als die Kraft Christi, welche allein dich tüchtig macht. Mit all' deiner Kraft und Energie kannst du nichts Anderes thun als dich selbst, dein Haus, Stadt und Staat verderben und deine und Anderer Ruhe zerstören. Es soll deine vermeintliche Kraft auch in den Flammen aufgehen, soll auch an's Kreuz geschlagen werden. Da geht aber dein Brandopfer in Christi Brandopfer auf, und dein Sündopfer in sein Sündopfer, so daß es Ein Recht sei, so daß du Christo in seinem Leiden und Sterben gleichförmig gemacht seiest. Darum heißt es Vers 16: „Und brachte das Brandopfer herzu, und that ihm sein Recht.“

Nun kommt das Speisopfer. Was thut der Hohe-Priester? Er nimmt von deiner Speise eine Hand voll. Das Speisopfer war da, um zu bekennen: Mein Gott, alle Speise gehört Dir. Daß wir Speise und Trank haben, das haben wir nur aus Deiner väterlichen Hand! Wie du, o Mensch, nun aber mit Speise und Trank umgehst, das ist alles Sünde, wie das erhellt aus der gewöhnlichen Unzufriedenheit mit der täglichen Kost, die Gott gibt, aus der Unmäßigkeit im Essen und Trinken, aus der Wollust im Essen und Trinken, weshalb so Mancher, weil er die Gabe Gottes nicht erkennt, seine Gesundheit verdirbt mit der Speise, seine Gesundheit, ja sein Haus zerrüttet durch den Mißbrauch des Weins und starken Getränkes. Das soll Alles an Christi Kreuz. Davon kommt ihr euch von selbst nicht ab, es sei denn, daß ihr arme Sünder werdet. Aber da kommt nun der Hohepriester Jesus Christus, nimmt eine Hand voll von dem Speisopfer und wirft es in das Feuer des Zornes Gottes, schlägt es an's Kreuz.

Vers 18. Wir sollen Gott danken, ihn rühmen und loben, ihm alle Ehre geben. Soll das in Wahrheit da sein, dann muß unser Ochse sterben und unser Widder mit, daß von uns anerkannt werde: unsere Kraft, Fleiß, Arbeit, Geschicklichkeit tauge an sich zu Nichts, als daß wir Gott dem Herrn seine Ehre rauben. Das ist auch eine schändliche Sünde und Missethat des alten Menschen, sie soll auch getödtet werden auf demselben Altar, wo des Hohenpriesters Opfer gebracht worden ist, am Kreuze. Darum heißt es: „Darnach schlachtete er den Ochsen und Widder zum Dankopfer des Volks,“ daß also das Volk Gott Dank sagen soll für alle Kraft, Geschicklichkeit, Fleiß und Arbeit, sich selbst aber darüber verklagen und verdammen soll, daß es immer auf eigenen Fleiß, Arbeit und Geschicklichkeit sich stützt. Es gibt viel fleißige Menschen hier im Thal; es ist hier ja ein Thal der Industrie. Aber je mehr Fleiß, Arbeit, Geschicklichkeit, Industrie, um so mehr wird das Volk üppig und unzufrieden und fällt von dem lebendigen Gotte ab, so daß die wahrhaftige Erkenntniß Gottes, die Anerkennung seiner Souverainetät ein rares Ding in diesem Thale zu werden beginnt. Also fort mit deinem Ochsen und mit deinem Widder, schlachte ihn, wenn du Gott Dank sagen willst, auf daß du wahrhaftig Gott die Ehre gebest, daß dein Fleiß, deine Geschicklichkeit, deine Arbeit Gottes Gabe und Gnade ist und nicht deiner selbst; dann wirst du erst recht fleißig, geschickt und arbeitsam sein, und dankbar zugleich.

Daß Gott von uns Nichts will, sehen wir auch aus dem Folgenden, Vs. 19-21: „Aber das Fett vom Ochsen und vom Widder, den Schwanz und das Fett am Eingeweide, und die Nieren, und das Netz über der Leber, alles solches Fett legten sie auf die Brust, und er zündete das Fett an auf dem Altar. Aber die Brust und die rechte Schulter webete Aaron zur Webe vor dem Herrn, wie der Herr Mose geboten hatte.“

Der Hohepriester hat also erst die Brust und die rechte Schulter gewebt, das ist: vor Gott hin und her bewegt, als spräche er: o Herr, schaue doch herab und erbarme dich meiner! Was bedeutet die Brust? In der Brust stecken alle edeln, lieblichen, herrlichen und gottlosen Empfindungen. Also auf den Ochsen und den Widder, das ist: auf deine ganze Kraft, nachdem du Alles gethan hast, werde gelegt deine Brust, d. i. deine innigsten, feinsten, edelsten oder gottlosesten Empfindungen, und deine rechte Schulter, d. i. daß du Kraft hast, Gott und den Nächsten zu lieben, des Nächsten Last zu tragen. In der rechten Schulter stecken gute und böse Empfindungen. Was das Fett angeht, so lesen wir auch in der Geschichte Abels: er brachte von den Erstlingen seiner Heerde und von ihren Fetten. Also: Du Volk sollst kein Fett haben, du sollst nicht fett und stark sein in dir selber, sondern dein Fett sollst du haben in deiner Magerkeit, denn da kommt die Gnade, die Versöhnung, der Heilige Geist, das ist dein Fett, deine Schmiere, daß es glatt von Statten geht. Der Schwanz ist auch ein fettes Ding und bedeutet das Ende, die Folgen unsers Wesens und Thuns. Kopf und Schwanz, Anfang und Ende, Alles was von dir ist, soll in den Tod.

Was das Eingeweide bedeutet, habe ich heute morgen schon gesagt. Dieses Eingeweide ist bedeckt mit Fett. Es bedeutet unsere zartesten und innigsten Empfindungen. Das muß alles sammt und sonders auch in's Feuer. So werden wir dem Leiden und Sterben Christi ähnlich gemacht. Die Nieren sind wunderbare Dinge. Der Prophet Jeremia hat mal gesagt: Du, Herr, bist nahe in ihrem Munde, aber ferne von ihren Nieren. (Jer. 12, 2 nach dem Ebr.) Diese Nieren lehren, züchtigen, stacheln, wie wir das so oft in Gottes Wort haben. Es ist ein Bild von allerlei Begierde, es sei gut oder böse; denn es geht um den Gebrauch, welchen wir von unserm Sein machen. Dann kommt auch das Netz über der Leber; das ist der Sitz der Wärme, der Hitze, demzufolge der Lust und Begierde. Alles dieses wird geworfen auf die Brust und die rechte Schulter, und geht damit in Flammen auf, nachdem es vor dem Herrn bewegt war. Daß ich es euch noch etwas deutlicher mache. Gott der Herr hat den Menschen gut und nach seinem Ebenbild erschaffen. Da hat er uns nicht allein die äußerliche Gestalt gegeben, die Haut, das Fleisch, sondern er gab uns auch das Haupt mit dem Gehirn, er gab uns auch ein Herz, bildete unsere Leber und die Nieren u. s. w. Die alten Christen der frühern Jahrhunderte fanden in diesen dem Auge verborgenen Theilen des Leibes die Empfindungen, die an sich neutral, durch die Sünde alle verkehrt sind, und nur hinzielen auf das liebe Ich, zu dessen eigenem und des Nächsten Verderben. Daher spricht der Apostel von den Gliedern unsers Leibes, z. B.: „so tödtet nun, oder: lasset absterben eure Glieder, die auf Erden sind; und da nennt er sie: Hurerei, Unreinigkeit, schändliche Brunst, böse Lust und den Geiz, welcher ist Abgötterei“; oder er spricht von den Werken des Fleisches, und nennt dabei Feindschaft, Hader, Neid, Zorn, Zank, Zwietracht u. s. w. Diese Leidenschaften gehen hervor aus dem Innersten des Menschen, aus dem Herzen, den Nieren, der Leber u. dgl., wir wissen nicht wie; aber in den Krankheiten dieser Theile offenbart sich vieles von dem, was im Menschen steckt. Für so viel nun unsere Leidenschaften sträflich sind, thut es uns Noth, tagtäglich unsere Zuflucht zu dem Kreuze Christi zu nehmen, daß wir theilhaftig gemacht seien seines Leidens und Sterbens, indem wir mit ihm geschlachtet, verbrannt, begraben werden, auf daß wir auch theilhaftig gemacht werden seiner Auferstehung.

Ferner: wie viele edle Gefühle hat der Mensch, wenn sie auch alle durch die Sünde alterirt sind, Gefühle des Anstandes, der Liebe, wahrhaftiger Treue, der Hingebung und Selbstverleugnung, wie viele Gefühle, um Andere glücklich zu machen, Gefühle, um Dies oder Jenes zu thun. Das ist Alles an sich edel, löblich, herrlich. Aber im Zusammenleben mit den Menschen, selbst mit unsern Theuersten, müssen wir erfahren, daß wir mit all' diesen schönen Dingen doch nicht voran können, sondern müssen uns mit all' unsern schönen Gefühlen begraben lassen, und auch darin Christo in seinem Leiden und Tod ähnlich gemacht werden, auf daß wir nur Gottes Erbarmen loben, um auch Andere wahrhaft mit Erbarmen zu behandeln, wie sie uns auch beleidigen und quälen, ja uns den Tod anthun. Es muß Alles an Christi Kreuz, auf daß uns in jeder Beziehung erscheine die Herrlichkeit des Herrn. Ja nicht Christum und sein Kreuz aus den Augen verloren, wider die Allgemeinheit deiner Sünde und wider deine besondere tägliche Schooßsünde, sondern nur immer zu dem Kreuze Christi hin, und siehe, wie sie alle durch ihn geschlachtet und getödtet werden, auf daß der neue Mensch in ihm lebe. Die Sittenlehre bringt uns von Gott und Christo ab, wie wir auch meinen, wenn wir Vergebung von Sünden gefunden haben, könnten wir es selbst fertig bringen; aber du wirst es wohl bleiben lassen, sondern am Kreuze siehe den Tod des alten Menschen, wie er zu nichte gemacht wird, und dann stehest du eben in diesem Buche Mosis, wie die Herrlichkeit der Gnade gepriesen wird, wie der Herr kommt und seine Gnade über uns walten läßt und seine Kraft in unserer Schwachheit verherrlicht, so daß wir fortwährend vor Gott den 119. Psalm lallen, uns selbst verklagen und Alles was in uns ist, ganz und gar verdammen, auf daß die Kraft Christi wie ein Zelt über uns her sei.

Das ist der Inhalt des köstlichen Evangeliums in diesem 9. Capitel des dritten Buches Mosis, und da wollen wir uns nun zum Schlusse kurz fassen, denn die Zeit ist um. Wir lesen Vers 22: „Und Aaron hob seine Hand auf zum Volk, und segnete sie.“ Und was thut Christus, der unsere Leidenschaften tagtäglich an sein Kreuz schlägt, auf sich nimmt und unser Fürsprecher bleibt, was thut er? Er hebt seine Hand auf und segnet, namentlich an jedem seiner Tage, das Volk des Herrn, die Gemeine. Als Aaron das Volk gesegnet hatte, stieg er herab von dem Ort, wo er das Sündopfer, das Brandopfer und Dankopfer gebracht hatte. Also wurde Christus vom Kreuze herabgenommen, nachdem er gerufen hatte: „Es ist vollbracht!“ „Und Mose und Aaron gingen in die Hütte des Stifts.“ So ist das Wort der Versöhnung und Genugthuung mit Christo unserm ewigen Hohenpriester gegangen durch alle Himmel hindurch vor den Stuhl Gottes, und von diesem Stuhle herab kommt er in die Gemeine hinein mit seiner Gegenwart, Gnade und Geist, und segnet uns, das ist das ganze Volk, segnet uns mit seinem Wort und Geist, mit dem Glauben, mit der Bekehrung, mit allerlei geistlichen Segnungen, heißt uns, die wir gottlos sind, gut um dieses Opfers willen. Und da dieses Opfer also vor Gott dargestellt ist, daß der Hohepriester geopfert hat als Haupt und Bürge für sein Volk, und so eine ewige Versöhnung gebracht und es dargestellt hat, daß in der Gemeine eine fortwährende Heiligung obwalte, daß der Mensch, der vor Gott zerbrochen ist, fortwährend sterbe und seine Zuflucht nehme fortwährend und allein zu der Gnade, zu dem Blute Jesu Christi, da erscheint die Herrlichkeit des Herrn, wo in der Gemeine gepredigt, geoffenbart, den Gewissen vorgelegt wird: ihr habt alle Nichts, könnt Nichts, wißt nichts, vermöget Nichts, taugt zu Nichts; von Allem was ihr habt und was ich euch bei der Schöpfung gegeben, macht ihr Mißbrauch, aber ihr sollt haben euern Bürgen und Stellvertreter, und ich bin zufrieden mit seinem Opfer, und ihr sollt davon haben die tägliche Wirkung gegen euern alten Menschen an, daß er mit Christo getödtet, an's Kreuz geschlagen werde, da gibt Gott uns seine Herrlichkeit. Gott offenbarte damals seine Herrlichkeit, seine Gnade also, daß Feuer ausging von dem Herrn, und verzehrte auf dem Altar das Brandopfer und das Fett. Das Feuer kam aus von dem Herrn, d. i. aus der Hütte des Stiftes, und das Opfer wurde von demselben ganz verzehrt. Das Feuer ist ein Bild des Heiligen Geistes. Also der Heilige Geist, der Geist der Heiligung, nimmt das Brandopfer an, nimmt es an, daß wir Alles in Christo in den Flammen aufgehen lassen, er nimmt es an im Himmel dort oben. Da liegt denn dort oben die ganze Last unserer Schlechtigkeit, und die Gnade darüber her in dem Blute der ewigen Versöhnung. Wer das kennt und erfahren hat, wer es zu Herzen nimmt, um es weiter zu lernen und zu betrachten, der jauchzt auf, wie damals das Volk, und das ist eben die Folge des Opfers, daß also ein Jauchzen kommt in's Lager der Ebräer, und wer mit dem Volke Gottes jauchzt, der demüthigt sich im Staube vor solcher Herrlichkeit.

Amen.

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