Hebich, Samuel - 3 Vorträge - Zweite Abendpredigt.

Hebich, Samuel - 3 Vorträge - Zweite Abendpredigt.

Den 2. Jan. 1867. Text: Psalm 147.

V. 1. „Lobet den HErrn; denn unsern Gott loben, das ist ein köstliches Ding; solches Lob ist lieblich und schön.“ Wenn wir wahrhaftig bekehrt sind, so ist nichts Größeres als das Lob des HErrn. Die große Sehnsucht in eines Christen Herzen ist: dass Gott gepriesen werden möchte, darin besteht unsere Seligkeit. Gott loben, das kann nur eine Seele, die Alles von Gott kriegt. So lange du ungläubig bist, siehst du Gott nirgends, und wenn du gläubig bist, siehst du Gott in Allem, empfängst Alles von Gott. Wenn Kinder Gottes zusammen kommen, so singen und loben sie Gott. Halleluja heißt: „Lobet den HErrn.“

V. 2. „Der HErr bauet Jerusalem, und bringet zusammen die Verjagten in Israel.“ Wer Gott lobt, der steht auf Gott. Was tut Gott? Er baut Jerusalem und Er ehrt uns so, dass wir mitarbeiten dürfen. Siehe zu, in Allem was du tust, dass du Gott die Ehre gibst.

Joh. 11,48-50. „Lassen wir Ihn also, so werden sie Alle an Ihn glauben. So kommen dann die Römer und nehmen uns Land und Leute“ rc. Sowie sich's um JEsus handelt, ist lauter Gefahr da. Joh. 11,51.52. „JEsus sollte sterben für das Volk, und nicht für das Volk allein, sondern dass Er die Kinder Gottes, die zerstreut waren, zusammen brächte.“ Dies ist das große Geheimnis, wovon David spricht: Ps. 147,2. Dazu ist JEsus umgebracht, dass die Kinder Gottes, die zerstreuet sind, in Eins gesammelt werden. Die Kinder Gottes werden gejagt wie eine Hindin, und wenn eine Verfolgung kommt, den sie vereint.

V. 2. „Der HErr bringt zusammen die Verjagten in Israel.“ Das ist die Auswahl der Kinder Gottes. Daher ist es recht, dass wir Gott loben. - Unter den Kindern Gottes sind wenig Vornehme und Reiche. Es ist lauter armes, verachtetes Volk.

V. 3. „Er heilet, die zerbrochenen Herzens sind und verbindet ihre Schmerzen.“ Das ist der Bau der heiligen Stadt. So lange du noch stolz bist, hast du nichts mit Gott zu schaffen; aber wenn Gott das Herz zerbricht, was geschieht dann? Dann kommt ein Licht in dein Herz hinein, und du siehst, dass du ein verfluchter und verdammter Sünder bist. Er verbindet deine Wunden und darum hast du Lust, Gott zu loben.

V. 4. „Er zählet die Sterne und nennet sie alle mit Namen.“ Hier geht's in die Natur - was die Ungläubigen Natur heißen. David hat gewusst und geglaubt, dass der HErr Gott die Sterne gemacht hat, sie alle mit Namen nennt.

V. 5. „Unser Herr ist groß, und von großer Kraft; und ist unbegreiflich, wie Er regieret.“ Gott regiert Alles; dies ist der richtige Blick. Wo du hinsiehst, musst du Gott sehen und dieser mächtige Gott ist JEsus von Nazareth, der Verachtete: Gott geoffenbart im Fleisch. Wenn ich Gott ansehe in Seinen Werken, so muss mir das in die Knochen und in den Leib fahren, dass ich an Ihn glaube und stark in Ihm werde. In allen Dingen muss man Ihn erkennen und Ihn sehen. Was Gott regiert, das hat Er auch zuvor gemacht.

V. 6. „Der HErr richtet auf die Elenden, und stößt die Gottlosen zu Boden.“ Der HErr hat's mit den Elenden zu tun und wer sind diese? Die Sünder. Unter den Menschenkindern sind zwei Kasten: die Elenden und die Gottlosen. Die Elenden erkennen, dass sie Sünder sind und die Gottlosen sind die Naturchristen, die alles der Natur Zuschreiben und die sind ohne Gott; - sie verfolgen die Elenden. Du, der du die Sünde fühlst und dich als den Elendesten unter Allen siehst, du bist der Augapfel Gottes. Je elender du bist, - nur von dir ist die Rede, von dir handelt das ganze Buch. Gott hat dich nackt gemacht; aber Er hat dich auch herrlich gemacht.

V. 7. „Singet um einander dem HErrn mit Danken, und lobet unsern Gott mit Harfen.“ Wir sollen nicht allein loben, sondern auch singen. Wir sollen unserem Lob einen Ausdruck geben. Bei Gott geht's lustig her; aber Alles heilig. Da ist keine Kopfhängerei und Maunzerei - nur die Sünde hassen. Fröhlich sollen wir bei Gott sein, aber Alles heilig. So ist's in Jerusalem und auf dem Berg Zion.

V. 8. „Der den Himmel mit Wolken verdecket, und gibt Regen auf Erden; der Gras auf Bergen wachsen lässt.“ Regen, Wolken - Alles gibt Gott; Alles muss man von Gott empfangen. Gott lässt auch das Gras auf den Bergen wachsen. Wenn du das Alles Gott zuschreibst, bist du gottesfürchtig.

V. 9. „Der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, die Ihn anrufen.“ Der barmherzige Gott hat das Vieh gemacht und gibt ihm nun auch das Futter. Auch die boshaftigen Raben ernährt Er. Der heilige Geist leitet uns auf niedrige und geringe Sachen; da offenbart sich die Herrlichkeit Gottes.

V. 10. „Er hat nicht Lust an der Stärke des Rosses, noch Gefallen an Jemandes Beinen.“ Könige haben Reiterei, damit wollen sie Alles tot schlagen und daran hat der HErr kein Wohlgefallen, auch nicht an Jemandes Beinen, wenn er sie noch so schön hinstellt, auch nicht an dir, so lange du Alles selbst schaffen willst.

V. 11. „Der HErr hat Gefallen an denen, die Ihn ,fürchten, die auf Seine Güte hoffen.“ An diesen hat Gott sein Gefallen, die im Gefühl ihrer eigenen Schwachheit zu Ihm rufen.

V. 12. „Preise, Jerusalem, den HErrn, lobe, Zion, deinen Gott.“ Das ist das Volk Gottes.

V. 13. „Denn Er macht fest die Riegel deiner Thore, und segnet deine Kinder darinnen.“ Er bewahrt die Stadt und segnet Seine Kinder darin. Es ist etwas Herrliches, mit Gott wandeln.

V. 14. „Er schafft deinen Grenzen Frieden und sättiget dich mit dem besten Weizen.“ So haben's Seine Heiligen, die Ihm vertrauen.

V. 15-18. „Er sendet Seine Rede auf Erden, Sein Wort läuft schnell. Er gibt Schnee wie Wolle, Er streuet Reif wie Asche. Er wirft Seine Schlössen wie Bissen; wer kann bleiben vor Seinem Frost? Er spricht, so zerschmelzet es; Er lässt Seinen Wind wehen, so tauet es auf.“ Sehet doch zu, dass ihr den Sinn Gottes habt, und Alles Gott zuschreibet und preiset und lobet Gott!

V. 19. „Er zeiget Jakob Sein Wort, Israel Seine Sitten und Rechte.“ Das ist das Allerhöchste: Wir sollen Gottes Sitten und Gottes Rechte haben. Dieses Privilegium haben die Kinder Gottes.

V. 20. „So tut Er keinen Heiden, noch lässt sie wissen Seine Rechte. Halleluja.“ Ein jedes Kind Gottes, steht bewundernd da und spricht: „Der HErr hat mir die Augen geöffnet.“ Daher werde immer kleiner!

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