Harms, Theodor - Der Heilsweg - Die Erleuchtung.
Die Gnade unsers HErrn und Heilandes Jesu Christi, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.
Lasst uns beten: Lieber HErr und Heiland Jesus Christus, wir stehen hier vor Deinem heiligen Angesicht und warten auf Dein Heil. Wir bitten Dich, Du wollest aus der Fülle Deiner Gnaden- und Heilsgaben uns so viel zufließen lassen, als wir armen Sünder nötig haben, dass wir Dir dienen und anhangen und treu bleiben können bis ans Ende. Wir stehen vor Dir mit einem Herzen so verzagt und trotzig, so übermütig und voll böser Lust, mit einem Willen, der so ganz und gar auf die Welt und Sünde gerichtet ist, sodass, wenn Du uns nicht erneuerst, wir nicht wissen, was aus uns werden soll. So sind wir, lieber HErr, von Natur und wenn Du uns zu Deinen Kindern gemacht hast durch die heilige Taufe und hast uns zu Dir bekehrt durch Dein Wort, so ist es eitel Gnade. Auf diese Deine Gnade berufen wir uns jetzt und wollen uns allezeit darauf verlassen, dass Du das gute Werk, welches Du in uns angefangen hast, auch vollenden willst bis auf den Tag Deiner herrlichen Zukunft. Wir machen Dir viel Mühe mit unsern Sünden, sagst Du doch selbst: Mir hast du Arbeit gemacht mit deinen Sünden und Mühe mit deinen Missetaten; aber wir glauben auch, dass Du nicht willst den Tod des Sünders, sondern dass er lebe und selig werde. So sei uns gnädig und gib uns Deinen Heiligen Geist zur Betrachtung Deines heiligen, teuren, werten Wortes und lass uns was wir hören unvergesslich sein, auf dass wir als Täter und nicht bloß als Hörer Deines Wortes erfunden werden und lass uns wachsen, bis wir im Himmel ewiglich Dein Angesicht schauen. Erhöre uns, lieber HErr Jesu, um Deines Namens willen. Amen.
Text: 1. Korinth. 2, 14.
Der natürliche Mensch vernimmt nichts vom Geiste Gottes; es ist ihm eine Torheit und kann es nicht erkennen, denn es muss geistlich gerichtet sein.
Wir haben am vergangenen Freitag, meine Lieben, von dem ersten Stück der Heilsordnung, von der Berufung gehandelt und kommen nun heute zum zweiten Stück derselben, zur Erleuchtung. Da haben wir es nun zu tun mit der Vernunft, darauf die Kinder der Welt sich so groß tun, davon sie sich rühmen, als könnten wir Alles damit ausrichten, als wäre sie die Quelle, aus der alle Erkenntnis der Wahrheit kommt, als wäre sie der Weg, darauf man könnte in den Himmel kommen, als brauchte man die Offenbarung Gottes in der Bibel nicht. Es sagte einst ein berühmter Gelehrter, der in der Sternkunde wohl bewandert war, als Jemand diese Wissenschaft sehr rühmte: Wir Gelehrte wissen wohl den Weg der Sterne am Himmel, aber unsern eignen Weg in den Himmel finden wir mit unserer Vernunft nicht. Damit hat er ein wahres Wort gesagt. Mit unserer Vernunft können wir nicht in den Himmel, wir bleiben an der Erde kleben und können nicht davon los. Wir müssen nun zuerst der Vernunft ihren rechten Platz anweisen und können das nicht besser als mit Dr. Luthers Worten. Derselbe sagt: Die Vernunft ist eine große Gabe Gottes und in irdischen Dingen von großem Wert; aber in göttlichen Dingen taugt sie gar nichts. Die Heilige Schrift lehrt uns nicht, wie wir pflanzen, bauen, kaufen, verkaufen rc. sollen, dazu hat uns Gott die Vernunft gegeben. In göttlichen Dingen aber ist sie stockblind, macht es wie ein Mann, der sein Haus auf den Sand baut, nimmt Spinnengewebe und will ein Kleid daraus machen, will in einer Molle1) Luft fangen, sät Wind und erntet Sturm, nimmt Sand und will Brot daraus backen und weil sie so vermessen ist, dass sie Alles meint zu wissen, glaubt sie, das sei die rechte Erkenntnis Gottes und ist doch nichts als lauter Torheit. Dr. Luther hat Recht. Darum weist die Heilige Schrift der Vernunft ihre richtige Stellung an, indem sie sagt: Wir sollen alle Vernunft gefangen nehmen unter dem Gehorsam Christi. Wollen wir etwas von geistlichen Dingen erkennen, so bedürfen wir einen andern Lehrmeister und das ist der Heilige Geist. Der erleuchtet uns mit Seinen Gaben, d. h. mit dem Gesetz und Evangelium. Wenn der Heilige Geist ein Licht anzündet in unsern Herzen, dann fangen wir an zu sehen und zwar richtig zu sehen. Wir wollen einmal die Vernunft betrachten, wie weit die sehen kann in geistlichen und göttlichen Dingen und werden merken, wie wahr Luther redet, wenn er sagt, dass sie aus Sand Brot backen will. Wie sieht die Vernunft die Sünde an? erkennt sie sie als Teufels Werk und Wesen, als das einzige Übel in der Welt? Davon weiß sie gar nichts. Sie sieht die Sünde an entweder als eine Schwachheit der menschlichen Natur, oder als einen notwendigen Durchgang zur Besserung, gleichsam als ein Schlammbad, das ein Mensch nehmen muss, um gesund zu werden, wie das z. B. vom Arzt den Sichtkranken verordnet wird. Dass die Sünde der Leute Verderben ist, davon hat sie keine Ahnung. Wie sieht die Vernunft Gottes Wort an? Lediglich als ein Buch von Menschen verfasst, die auch irren können, als ein Buch voll Widersprüche, mit dem kein vernünftiger Mensch etwas anfangen kann; darum legt sie es ganz auf die Seite und stellt es menschlichen Werken nach. Und doch können wir mit unserer Vernunft nicht einmal die Oberfläche des Wortes Gottes erfassen, vielweniger noch eindringen in seine Tiefe. Wie sieht die Vernunft den HErrn Jesum an? Nur als einen bloßen Menschen und weil es überhaupt keine heilige, sündlose Menschen gibt, so ist Christus ein Sünder, wie jeder andere. Was hält die Vernunft von Gott? Sie kann sich mit dem Gedanken an einen persönlichen Gott nicht vertraut machen, geschweige denn, dass der dreieinige Gott der allein wahre Gott sei. Wie will die Vernunft in den Himmel kommen? Nicht anders als durch eigene Hilfe; die guten Werke und Tugenden sollen in den Himmel helfen, wenn überhaupt die Vernunft noch von einem Himmel etwas wissen will. Von der Bekehrung weiß die Vernunft nichts, sie meint, der Mensch sei unschuldig geboren, die Sünde käme von außen hinein, nicht von innen heraus, er brauche sich darum nicht zu bekehren. Von der Rechtfertigung durch den Glauben weiß sie vollends nichts. So können wir also mit unserer Vernunft in geistlichen und göttlichen Dingen gar nichts anfangen, es bleibt stockfinster im Menschen. Ebenso verkehrt ist auch der Wille des natürlichen Menschen. Sein Wille ist nur auf das Böse, auf die Welt- und Sündenlust gerichtet. Der natürliche Mensch hat keine Lust zum Gebet und zu Gottes Wort, und wenn der HErr zu ihm kommt in der Predigt, dann setzt er dem HErrn den entschiedensten Widerstand entgegen. Das ist die Erfahrung, die jeder Christenmensch an sich selbst gemacht hat, wie viel es den HErrn kostet, das natürliche Widerstreben zu überwinden und dem Menschen die Richtung zu geben, die er haben muss, um selig zu werden. Und das ist nicht etwa ein Ausnahmezustand, der sich fände bei den dummen Heiden, nein das ist ebenso bei den gebildeten Heiden und am allerschlimmsten in der gebildeten Christenheit, die sich von Gott losgesagt hat. Ja es ist wahr, was der Apostel sagt: Der natürliche Mensch vernimmt nichts vom Geiste Gottes; es ist ihm eine Torheit und kann es nicht erkennen, denn es muss geistlich gerichtet sein.
Was tut nun der liebe HErr in Seiner großen Erbarmung? Er sendet Seinen Heiligen Geist, den werten Tröster in Seinem heiligen Wort, im Gesetz und Evangelium, und der fängt an den Menschen zu belehren und ihm Aufklärung zu geben über sich selbst und über Gott den HErrn. Zuerst kommt der Heilige Geist mit dem Gesetz. Wir können das nicht genug betonen, dass Gottes Wort ohne den Heiligen Geist nicht gedacht werden kann. Wo Gottes Wort ist, da ist der Heilige Geist, und wo der Heilige Geist ist, da wirkt Er auch. Wo Er dem Menschen das Gesetz vorhält, da wirkt Er auf ihn ein, indem Er den Menschen erleuchtet, zeigt Er ihm, wie er beschaffen ist. Der Heilige Geist kommt ferner in dem Evangelio und zeigt uns, was Gott sei, was der HErr Jesus sei, was der Heilige Geist sei und wie wir nicht anders selig werden können, als durch den Glauben. So stellt der Heilige Geist dem natürlichen Menschen Moses und den HErrn Christus vor und erleuchtet dadurch alle, die sich erleuchten lassen wollen. Wir müssen dabei festhalten, dass es lutherische Lehre ist, wenn wir nicht davon weichen, dass der Heilige Geist das Gnadenwerk wirket durch die Gnadenmittel und dass Er nicht auf außergewöhnlichem Wege erleuchtet, wie die Schwärmer lehren. Wenn der Heilige Geist uns durch Gesetz und Evangelium erleuchtet und wir lassen uns erleuchten, so sehen wir die Sachen ganz anders als vorher, es fällt da ein heller Lichtstrahl von Gott in unser Herz. Vorher kamen wir uns vor als sehr anständig und schön, voll guter Gedanken, unser Wille schien uns ausreichend zu sein zu unserer Seligkeit. Jetzt sehen wir etwas anders, es tritt in dem Lichte des göttlichen Wortes ein Bild vor unsere Seele, dass wir angst und bange werden, der Heilige Geist zeigt uns unser Herz, wie es durch und durch verderbt ist, über und über besudelt mit dem scheußlichsten Sündenschmutz. Er zeigt uns nach dem fünften Gebote unser Herz als eine Mördergrube, die voll ist von Hass, Zorn, Bitterkeit, Neid. Er zeigt uns im Lichte des sechsten Gebots unser Herz als eine Buhlerin, die mit der ganzen Welt hurt, die aber nur den einen, den HErrn Jesum nicht lieb haben will. Er zeigt uns im Lichte des siebenten Gebots unser Herz als eine Diebesherberge, darin Alles Raum findet. Er zeigt uns in dem Lichte des achten Gebots unsern Mund als ein Lügen- und Klatschmaul, in dem nichts als Unwahrheit ist. Er zeigt uns im Lichte des neunten und zehnten Gebots unser Herz voll böser Lüste und Begierden. Er zeigt uns im Lichte aller Gebote, dass keine Furcht, Liebe und Vertrauen zu Gott in uns ist. Er zeigt uns, dass gar nichts Gutes in uns ist, und dass wir, wenn Gott uns nicht ein anderes Herz gibt, notwendig verloren gehen müssen. Wie ganz anders sehen wir nun die Welt an. Der natürliche Mensch sieht im Lichte der Vernunft die Welt an als den Inbegriff aller Glückseligkeit. Was tut nicht der natürliche Mensch, sich dieses Leben so angenehm als möglich zu machen, der ganze Himmel hängt ihm voller Geigen, alles steht vor ihm im rosigsten Lichte. Was weiß doch der Mensch Alles zu erfinden, um den Lüsten des Fleisches Befriedigung zu verschaffen und die Welt kommt ihm dabei so unschuldig vor, wie sein eigenes Herz. Das kann auch nicht anders sein, ist unser Herz unschuldig und rein, warum sollte die Welt nicht auch rein und unschuldig sein? Er denkt mit Schrecken an die Stunde, wo der unerbittliche Tod kommt und macht seiner Freude ein Ende. Wie sehen wir die Welt im Lichte des Heiligen Geistes an? Der Heilige Geist sagt: Die Welt liegt im Argen, d. h. im Teufel. Die Heilige Schrift stellt uns die Sünde vor als Teufelswerk, und die Welt als Satans Reich. Sie sagt: Alles, was in der Welt ist, nämlich Fleischeslust, Augenlust und hoffärtiges Leben, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt; und die Welt vergeht mit ihrer Lust. Alle Anstalten, die die Fleischeslust und den Sündenkitzel befördern, sind weiter nichts als Geräte, dadurch der Teufel die Menschen in die Hölle zieht. Wie sehen wir im Lichte des Heiligen Geistes die Schänken und Tanzsäle an? Als Kapellen des Teufels. Alles was getan wird, den Menschen Gelegenheit zu geben zum Saufen und Tanzen, das ist rechtes Teufelswerk. Die Welt weiß so viel zu rühmen vom Theater. Das soll eine große Bildungsanstalt sein, dadurch die Welt immer besser und frömmer wird. Die Schauspieler sollen die Priester der Welt sein, die die Menschheit bilden und von einer Stufe zur andern empor heben. Aber der Heilige Geist lehrt uns ein anderes, Er sagt, dass die Theater den Dianentempeln gleich sind, worin die Sünde heiliggesprochen wird. Dasselbe Ziel haben alle Anstalten der Sünde und der Welt, dass sie die Menschen von Gott abziehen und in die Hölle bringen sollen. Der Heilige Geist lehrt uns die Schrift, davon die Vernunft so wenig hält, recht erkennen. Er zeigt uns, dass sie das geistliche Paradies ist, das uns Gottes Gnade eröffnet hat, nachdem wir das alte Paradies durch den Betrug des Satans verloren haben, ein Paradies viel schöner als das irdische war. Darin ist jedes Kapitel wie ein Blumenbeet und jeder Vers wie eine Blume und Dr. Luther rät uns, fleißig darin spazieren zu gehen und von den Bäumen fleißig Früchte zu pflücken. Gottes Wort ist das Schönste, Herrlichste und Geistvollste, was es auf Erden gibt, so dass alle schriftliche Werke von Menschen dagegen wie ein Schund erscheint. Der Heilige Geist ist es, der als Lebensstrom dieses Paradies bewässert und der dreieinige Gott macht es noch ebenso wie im alten Paradiese, da Er Adam und Eva des Abends besuchte, wenn es kühl geworden war, man hört darin das Rauschen Seiner Füße. Gottes Wort ist die lautere Quelle des köstlichsten und süßesten Trostes, den es gibt. Es ist für uns die Fundgrube all der Herrlichkeit, die wir brauchen, um auf Erden glücklich und im Himmel selig zu werden. Wir lernen darin unsern Gott erkennen, wie Er ist und uns selbst, wie wir sind und haben volles Genüge. Haben wir Gottes Wort, so haben wir genug, sofern wir es nur im rechten Glauben gebrauchen. Wir lernen durch den Heiligen Geist den HErrn Jesum erkennen, dass Er ist wahrhaftiger Gott vom Vater in Ewigkeit geboren und auch wahrhaftiger Mensch von der Jungfrau Maria geboren, der unsere Sünden und Missetaten auf sich genommen hat, der ins Mittel getreten ist zwischen Gott und Menschen und hat die Scheidewand hinweg getan, der Sein heiliges, teures Blut als Lösegeld für unsere Schuld gegeben hat und uns damit täglich rein wäscht von aller Sünde. Der Heilige Geist zeigt uns, dass der Glaube das einzige Mittel ist, das uns wieder mit Gott verbinden kann. Der Heilige Geist zeigt uns, dass die Tugenden der Heiden und aller unbekehrten Christen weiter nichts sind als glänzende Laster, daraus wir uns wohl eine Leiter zur Hölle, aber nicht zum Himmel machen können. Er zeigt uns, dass keine andere Hand uns hinaufziehen kann in den Himmel, als die Gnadenhand unsers Gottes, die wir mit unserer Glaubenshand ergreifen müssen. Seht, meine Lieben, das lehrt uns der Heilige Geist erkennen durch Gesetz und Evangelium, so erleuchtet Er uns, dass wir von Natur den Standpunkt erkennen, den wir einnehmen und den Weg, den wir einschlagen müssen, wenn wir selig werden wollen. Wir haben weiter nichts zu tun als dem Heiligen Geist Raum zu geben, Ihm still zu halten, dass Er den Widerstand unsers verkehrten Herzens brechen könne. Wir dürfen es nicht vergessen, dass ein Unterschied ist zwischen sich erleuchten und anscheinen lassen vom Heiligen Geist. Die meisten Christen lassen sich nur von Ihm anscheinen, dagegen die wenigsten werden von Ihm erleuchtet, dass sie ihr Sündenelend und Gottes Gnade erkennen und erfahren. Wenn uns der Heilige Geist erleuchtet, haben wir denn schon das Heil? Nein, dann müssen noch drei andere Stufen folgen: Die Buße, der Glaube, die Rechtfertigung. Jetzt ist's draußen schöner Frühling. Die Sonne leuchtet als Vorbild der ewigen Gnadensonne Jesus Christus, der Regen erquickt unsere Felder und Wiesen als Vorbild des Gnadenregens vom Heiligen Geiste. Aber wenn wir das alles sehen, wird's dadurch schon unser Eigentum? Wir sehen den Baum in seiner Pracht und freuen uns über Gottes Weisheit und Güte, aber dass wir ihn sehen, damit wird er noch nicht unser. So müssen wir nicht meinen, dass wir in der Erleuchtung das Heil schon hätten, nein, wir sehen es. Aber wenn wir dem Heiligen Geist Raum geben, dann bringt Er uns dahin, dass wir das Heil ergreifen im festen, lebendigen Glauben. Ehe wir das Heil ergreifen, muss uns der HErr erst durch den Heiligen Geist erleuchten. So lehrt unsere Kirche, so lehrt die Heilige Schrift. Wir bleiben dabei, der Welt zum Trotz, dass der natürliche Mensch nichts vernimmt vom Geiste Gottes, es ist ihm eine Torheit und kann es nicht erkennen, denn es muss geistlich gerichtet sein. Amen.
Lasst uns niederknien und beten: Wir danken Dir, Du treuer Gott und HErr, dass Du uns Dein reines, seligmachendes Wort gegeben und erhalten hast und dass Du uns bis jetzt Dein Gesetz und Evangelium hast predigen lassen. Wir danken Dir, dass Du Deinen Heiligen Geist, den werten Tröster gesandt hast, dass Er im Wort und Sakrament das Heil uns bringt, welches Du uns erworben hast und uns zu Dir führt, der Du bist unser einiger Heiland, Erlöser und Seligmacher. Wir danken Dir für Deine Treue, der Du nicht müde wirst uns zu unterweisen, dass wir erkennen die Welt, uns selbst und Dich, unsern HErrn. Je mehr wir lernen und uns erleuchten lassen von Dir, desto mehr erkennen wir, wie wenig wir wissen und dass unser menschliches Erkennen auf Erden nur stückweise ist. lieber HErr, das mehrt in uns die Sehnsucht nach Dir, zu kommen in Deinen Himmel, wo wir Alles vollkommen erkennen sollen. Was muss das für eine Seligkeit sein, Alles erkennen zu können, wie es ist. Es ist hier schon so schön, Dein heiliges teures Wort zu lernen, wie wird das Herz erfrischt, wenn wir einen Bibelspruch nach dem andern verstehen; aber was wird's dort erst sein, wenn Du selbst uns lehrest mit Deinem teuren Gottes-Munde. Wollest nicht müde werden, uns immer tiefer einzuführen in unser böses Herz und in Deine große Gnade; wollest uns ein immer klareres Bild von der Welt und Sünde geben, dass uns die Welt gallenbitter und die Sünde zum Eckel werde. Erleuchte uns von Tage zu Tage und mache uns immer demütiger, brich den Hochmut unsers Herzens, nimm weg den Dünkel unserer klugen Vernunft und mache uns recht bescheiden und demütig, dass wir als solche erfunden werden, die nichts sind, nichts wollen, nichts können und nichts haben und die sich Alles von Dir schenken lassen. Erbarme Dich und habe Geduld mit unserer Schwachheit und Vergesslichkeit, wir wollen es Dir im Himmel danken, die ganze Ewigkeit hindurch, dass Du so viel durch den Heiligen Geist an uns getan hast, Du lieber himmlischer Vater. Erhöre unser armes schwaches Gebet um Deines lieben Sohnes willen. Amen. 1_kor_2