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Clemen, Adolf - Andachten über die Apostelgeschichte
Apostelgeschichte 2,1-4.
Und als der Tag der Pfingsten erfüllt war, waren sie alle einmütig bei einander. Und es geschah schnell ein Brausen vom Himmel, als eines gewaltigen Windes, und erfüllte das ganze Haus, da sie saßen. Und man sah an ihnen die Zungen zerteilt, als wären sie feurig. Und er setzte sich auf einen jeglichen unter ihnen; und wurden alle voll des heiligen Geistes, und fingen an zu predigen mit anderen Zungen, nachdem der Geist ihnen gab auszusprechen.
Auch an uns soll sich heute die Verheißung erfüllen: „Ich will von meinem Geiste ausgießen über alles Fleisch.“ Sind aber auch unsere Herzen für das Kommen des Geistes offen und bereit? Haben auch wir schon inbrünstig gebetet: heil'ger Geist, kehr' bei uns ein, und lass uns deine Wohnung sein? Haben auch wir schon mit geängstetem Gewissen gebetet: Schaff in mir, o Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, gewissen Geist? Ehe die Jünger den Geist empfingen, hatten sie unter dem Kreuze des Herrn gestanden in Buße, und an seinem leeren Grab unter den Schauern der Ewigkeit, und auf dem Berg der Himmelfahrt mit himmlischem Sinn. Dadurch waren ihre Herzen bereitet bis dahin, dass der Tag der Pfingsten erfüllt war. Unsre Herzen auch? Dann werden auch wir den heiligen Geist empfangen. Dann werden wir an unsern Herzen erfahren, dass ein heiliger Geist ist, und was er ist. Er kommt in Windesbrausen, denn man sieht ihn nicht, aber man spürt ihn an seinem Wehen. Er kommt in Feuerflammen, denn er erleuchtet uns, dass wir nun erst Jesum sehen und glauben. Er verklärt Christum in uns und verklärt uns in Christi Bild. Denn die Erlösung ist wohl in Christo vollbracht, aber wer eignet sie uns an; wer schafft in uns den Glauben, der Christum ergreift? Ich glaube, dass ich nicht aus eigener Vernunft noch Kraft an Jesum Christum meinen Herrn glauben oder zu ihm kommen kann; sondern der Heilige Geist hat mich durch das Evangelium berufen, mit seinen Gaben erleuchtet, im rechten Glauben geheiligt und erhalten.
Apostelgeschichte 4,12.
Es ist in keinem Andern Heil, ist auch kein andrer Name den Menschen gegeben, darinnen sie sollen selig werden, denn allein der Name Jesus.
Jesu Name soll die Losung unsers ganzen Lebens sein, auch dieses Jahres. Jesu Name sei unseres Lebens Kraft und Freude. In diesem Namen sollen wir das neue Jahr durchleben. Nicht in unserm eigenen Namen. Nicht im Vertrauen auf unsere eigene Kraft, oder auf die Erdengüter, die wir heute besitzen; nicht im Vertrauen auf andrer Menschen Liebe und Treue. Haben wir es denn nicht im vergangenen Jahr erfahren, dass alles Fleisch Heu ist, dass alle irdischen Stützen zerbrechlich sind, und dass, wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten? Worauf wollen wir uns verlassen, worauf unser Herz und Leben bauen? Die Menschen sterben, auch Vater und Mutter verlassen mich. Hast du es nicht schon erfahren? Sollen wir uns auf uns selbst verlassen, auf unsere eigene Kraft? Aber wer sich auf sein Herz verlässt, der ist ein Narr. Hast du es nicht schon erfahren? Nun so komm zu Jesu: sein Name ist der Fels, der bleibt unerschütterlich. Auf ihn baue dein Heil: es ist ja in keinem anderen Heil. In ihm suche deine Seligkeit; ohne ihn bist du verloren. Auf ihn gründe dein Leben, deine Zukunft. Dann hast du auf keinen Sand gebaut. Und wenn das Jahr dir nichts brächte als Kreuz und Trübsal, du wärst doch ein glücklicher, seliger Mensch. Und wenn es dir nichts brächte als lauter gute Tage, du wärst doch arm und elend, ohne Halt, ohne Frieden, wenn Jesu Name nicht über dir und in dir steht. Darum so ergreife heute den Namen des Herrn in lebendigem Glauben. Aber dann geh auch hin und bestätige, zeige es in deinem Leben, dass dieser Name dein Heil ist. Höre die Mahnung: „Es trete ab von der Ungerechtigkeit, wer den Namen des Herrn nennt.“ Gib Allem den Abschied, was den heiligen Jesus-Namen verunehrt, den Namen, den du bekennst und trägst. Fliehe Alles, was mit diesem Namen streitet. Noch ist dies Jahr ja rein, wie ein neues Gewand ohne Flecken. So sprich: Weil ich Jesu Namen trage und bekenne, so will ich diesem Namen keine Schande machen. Ich will nachjagen der Heiligung. Ich will den neuen Menschen anziehen - in der Kraft von Jesu Namen.
Mel.: Meinen Jesum lass ich nicht.
Jesus soll die Losung sein,
Da ein neues Jahr erschienen;
Jesu Name soll allein
Denen zum Paniere dienen,
Die in seinem Bunde steh'n
Und auf seinen Wegen geh'n