Clemen, Adolf - Andachten über das 5. Buch Mose
5. Mos. 8, 11.
So hüte dich nun, dass du des Herrn deines Gottes nicht vergessest.
Ach Gott, gedenke mein, gedenke mein zum Besten,
Dies ist das schöne Wort, das mich allein mag trösten.
Ich fürchte keine Not und keine Angst noch Pein,
So lang ich rufen kann: Ach Gott, gedenke mein.
Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. Wir danken dir, du treuer Gott, am Ende dieser Woche für alle deine große Güte. Du hast bis hierher deine alte Verheißung an uns erfüllt: Kann auch ein Weib ihres Kindleins vergessen, dass sie sich nicht erbarmte über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie seiner vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen. Nein, Herr, du hast unser keines vergessen. Wie sich ein Vater über seine Kinder erbarmt, so hast du dich erbarmt über uns. Aber wir wie oft haben wir deiner vergessen; haben deiner Wohltaten vergessen in Undank; haben deiner Gebote vergessen in Ungehorsam; haben deiner Hülfe vergessen in Unglauben; haben deines Gerichts vergessen in Trost und Sicherheit. Herr, erbarme dich über uns, und vergib uns, was wir gefehlt haben, um Jesu willen. Schreibe tief in unsre Seele dein heiliges Wort: Israel, vergiss mein nicht. Und weil wir so gebrechlich sind, und uns nicht selbst führen und bewahren können, so bitten wir dich: Um deiner Gnade willen, vergiss unsrer auch künftig nicht. Über allem, was uns am Herzen liegt, über den Menschen, die du uns gegeben, über unsern Sorgen und Hoffnungen, unsern Arbeiten und Leiden, über allen unsern Kämpfen und Versuchungen, heben wir die Hände auf und bitten dich: Vergiss uns nicht; verlass uns nicht; verwirf uns nicht; gedenke unser, o Gott, im Besten. Amen.
Mel.: O Gott, du frommer Gott.
Ach Gott, verlass mich nicht!
Gib mir die Gnadenhände;
Ach, führe mich, dein Kind,
Dass ich den Lauf vollende
Zu meiner Seligkeit.
Sei du mein Lebenslicht,
Mein Stab, mein Hort, mein Schutz:
Ach Gott, verlass mich nicht!