Allioli, Joseph Franz von - Psalm 49 (50)
Gott, der Richter, fordert vor allem inneren Gottesdienst.
Ein Psalm Asaphs. Der Herr, der Gott der Götter, redet, und beruft die Erde vom Aufgang der Sonne bis zum Untergang.
2. Aus Sion strahlt seiner Schönheit Schimmer.
3. Gott kommt offenbar, unser Gott schweigt nicht; Feuer brennt auf vor seinem Angesichte, und um ihn her ist starkes Wetter.
4. Er beruft den Himmel von oben, und die Erde, um sein Volk zu richten.
5. Versammelt ihm seine Heiligen, die einen Bund mit ihm anordnen durch Opfer!
6. Und verkünden werden die Himmel seine Gerechtigkeit; denn Gott ist Richter.
7. Höre mein Volk, so will ich reden, Israel, so will ich dir bezeugen: Gott, dein Gott bin ich!
8. Um deiner Opfer willen straf' ich dich nicht; denn deine Brandopfer sind ja stets vor mir.
9. Ich will aus deinem Hause keine Farren nehmen, noch Böcke aus deinen Herden;
10. denn mein ist alles Wild des Waldes, das Vieh auf den Bergen und die Ochsen.
11. Ich kenne alle Vögel des Himmels, und die Schönheit des Feldes ist mein.
12. Wenn mich hungerte, würd' ich dir's nicht sagen; denn mein ist der Erdkreis, und was ihn erfüllt.
13. Soll ich denn Fleisch der Stiere essen, oder Blut der Böcke trinken?
14. Opfere Gott ein Opfer des Lobes, und bezahle dem Allerhöchsten deine Gelübde;
15. und ruf zu mir am Tage der Trübsal, so will ich dich erretten, und du sollst mich preisen!
16. Zu dem Sünder aber spricht Gott: Warum verkündigst du meine Rechte, und nimmst meinen Bund in deinen Mund,
17. da du doch hasstest die Zucht, und meine Worte hinter dich warfst!
18. Sahst du einen Dieb, so liefst du mit ihm, und machtest Gemeinschaft mit den Ehebrechern.
19. Dein Mund floss über von Bosheit, und deine Zunge zettelte Betrug an.
20. Du saßt, und redetest wider deinen Bruder, und legtest Fallstricke dem Sohne deiner Mutter.
21. Solches hast du getan, und ich schwieg. Da meintest du böslich, ich sei dir gleich; aber ich tadle dich, und stelle dir's unter deine Augen.
22. Merkt das wohl, die ihr Gottes vergesst! dass er euch nicht einmal wegraffe, und keiner sei, der rette.
23. Ein Lobopfer wird mich ehren; und darauf ist der Weg, wo ich Gottes Heil ihm zeigen will.