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5 Mose - Kapitel 29

5 Mose - Kapitel 29

(Leander van Eß)

Ermahnungsrede an das Volk.

1 Und Mose rief ganz Israel, und sprach zu ihnen: Ihr habet gesehen Alles, was Jehova gethan hat vor euern Augen im Lande Aegypten an Pharao, und an allen seinen Knechten, und an seinem ganzen Lande,
2 die großen Prüfungen, welche deine Augen gesehen, jene Zeichen und großen Wunder.
3 Aber noch hat Jehova euch kein Herz gegeben zum Erkennen, noch Augen zum Sehen, noch Ohren zum Hören bis auf diesen Tag.
4 Ich führte euch vierzig Jahre lang in der Wüste; eure Kleider wurden nicht abgenutzt auf euch; und dein Schuh wurde nicht abgenutzt an deinem Fuße.
5 Brod aßet ihr nicht, und Wein und starke Getränke tranket ihr nicht, damit ihr erkennen solltet, daß ich Jehova sey euer Gott.
6 Als ihr kamet an diesen Ort, da zog aus Sihon, der König von Hesbon, und Og, der König von Basan, uns entgegen zum Kriege; allein wir schlugen sie;
7 und nahmen ihr Land, und gaben es zum Erbeigenthum den Rubeniten, und den Gaditen, und dem halben Stamm Manasse.
8 So beobachtet denn die Worte dieses Bundes, und thut sie, auf das ihr Glück habet in Allem, was ihr thut.
9 Ihr stehet heute Alle vor Jehova, euerm Gott, eure Häupter, eure Stämme, eure Aeltesten, und eure Vorsteher, Jedermann von Israel;
10 eure Kinder, eure Weiber, und dein Fremder, der in der Mitte deines Lagers ist, von deinem Holzfäller bis zu deinem Wasserschöpfer;
11 daß du dich verpflichtest zum Bunde Jehova's, deines Gottes, und zu seinem Eide, den Jehova, dein Gott, heute mit dir schließet;
12 damit er dich heute bestätige zu seinem Volke; und er dein Gott sey; wie er zu dir geredet hat, und wie er geschworen hat deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob.
13 Aber nicht mit euch allein schließe ich diesen Bund, und diesen Eid;
14 sondern mit dem, was hier ist, und mit uns heute vor Jehova, unserm Gott, stehet, und mit dem, was heute nicht mit uns hier ist.
15 Denn ihr wisset, wie wir gewohnt haben in dem Lande Aegypten, und wie wir gezogen sind mitten durch die Völker, durch die ihr gezogen seyd.
16 Und ihr sahet ihre Gräuel, und ihre Götzen, Holz und Stein, Silber und Gold, die bei ihnen waren.
17 Daß nicht unter euch sey ein Mann, oder ein Weib, oder ein Geschlecht, oder ein Stamm, dessen Herz sich heute wende von Jehova, unserm Gott, um zu gehen und zu dienen den Göttern dieser Völker, daß nicht unter euch sey eine Wurzel, die Gift und Wermuth treibe;
18 und es geschehe, daß, wenn er die Worte dieses Eides hört, sich in seinem Herzen segne und spreche: Mir wird es wohl gehen; denn ich will in der Verstocktheit meines Herzens wandeln; so daß Trunkenheit mehret den Durst.
19 Einem solchen wird Jehova nicht vergeben wollen, vielmehr wird alsdann rauchen der Zorn Jehova's, und sein Eifer über solchen Menschen; ja, liegen wird auf ihm der ganze Fluch, der geschrieben ist in diesem Buche, und auswischen wird Jehova seinen Namen unter dem Himmel;
20 und aussondern wird ihn Jehova zum Verderben von allen Stämmen Israels, nach allen Flüchen des Bundes, die geschrieben sind in diesem Gesetzbuche.
21 Dann wird sprechen das nachfolgende Geschlecht, eure Söhne, die aufstehen werden nach euch, und die Auswärtigen, die kommen werden von fernen Lande, und sehen die Schläge dieses Landes und seine Krankheiten, die Jehova über dasselbe verhängt hat;
22 zu Schwefel und Salz verbrannt das ganze Land, das es nicht besäet wird, nichts aufwächst, und sonst kein Kraut in ihm hervorkommt, gleich der Verwüstung von Sodom und Gomorrha, Adama und Zeboim, welche Jehova verwüstet hat in seinem Zorn, und in seinem Grimm;
23 dann werden sprechen alle Völker: Warum hat Jehova so gethan diesem Lande? woher das Entbrennen dieses großen Zornes?
24 Und man wird sagen: Weil sie verlassen haben den Bund Jehova's, des Gottes ihrer Väter, welchen er mit ihnen geschlossen hat, da er sie ausführte aus dem Lande Aegypten,
25 und hingingen und andern Göttern dienten, und sie anbeteten, Götter, die sie nicht kannten, und die er ihnen nicht zugetheilt hatte.
26 Darum entbrannte der Zorn Jehova's über dieß Land, daß er über dasselbe brachte den ganzen Fluch, der in diesem Buche geschrieben ist.
27 Und Jehova rottete sie aus von ihrem Lande im Zorn, und in Hitze, und in großem Grimm; und warf sie in ein anderes Land, wie es jetzt ist.
28 Das Verborgene gehört Jehova, unserm Gott; das Geoffenbarte aber ist für uns und unsere Kinder bis in Ewigkeit, damit wir thun alle Worte dieses Gesetzes.

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